24. November

      1963: Der Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschießt in Dallas vor laufender TV-Kamera Lee Harvey Oswald, den mutmaßlichen Mörder von US-Präsident John F. Kennedy, bei dessen Überstellung in das Gefängnis und fügt damit dem Attentat auf John F. Kennedy ein weiteres Rätsel hinzu.

      2002: Ein Fledermausbiss verursacht den ersten Tollwutfall bei einem Menschen in Großbritannien seit 100 Jahren.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      2005: Der Giftteppich des Songhua Jiang nach dem Chemieunfall von Jilin erreicht die chinesische Stadt Harbin.

      de.wikipedia.org/wiki/Chemieunfall_von_Jilin
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Was ich heute im Radio gehört habe, ist auch nicht sehr weihnachtlich:
      Heute vor 135 Jahren, am 24. November 1874 wurde der Stacheldraht patentiert. Dem Erfinder Joseph Glidden brachte das Millionen ein, viele Cowboys verloren dadurch ihren Job, und die Indianer nannten die Metallbarriere devil's rope, Teufelsschnur, weil sie das erheblich in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkte.
      :link:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      † 1990: Helga Feddersen, deutsche Schauspielerin und Komödiantin de.wikipedia.org/wiki/Helga_Feddersen

      2000: Der erste BSE-Fall bei einem in Deutschland geborenen Rind wird gemeldet.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1954
      Theodor Blank, Konrad Adenauers Beauftragter zur Wiederbewaffnung, wird in Augsburg von Protestierern niedergebrüllt.
      Bei einer CSU-Wahlveranstaltung in der Rosenaustadion-Gaststätte konnte er nach der Begrüßung „Meine Damen und Herren“ 25 Minuten lang kein Wort sagen. Über 700 Protestierer im völlig überfüllten Lokal brüllten den Redner nieder. Als die Polizei ihn hinausbegleitete, wurde Blank „von einem Glassplitter, der von einem aus der Menge geschleuderten Weinglas stammte, an der rechten Wange verletzt und außerdem von einer Krücke ins Kreuz getroffen, die ein Kriegsversehrter schwang“.


      Grizzly sein :senf2: So mag ich das :grins:
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1989
      In der Tschechoslowakei tritt der Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Milouš Jakeš, wegen anhaltender Massenproteste zurück.
      Am 19. November 1989 wurde als Sprachrohr der Streikenden in Tschechien das Bürgerforum (Obcanské fórum = OF) und in der Slowakei die Öffentlichkeit gegen Gewalt (Verejnose proti násiliu = VPN) gegründet, um den Dialog mit den kommunistischen Machthabern zu suchen.

      Vom 20. November bis Ende Dezember griffen Demonstrationen sukzessiv auf das ganze Land über. Am 24. November kam es zu Massenprotesten. Der Schriftsteller und Bürgerrechtler Václav Havel sowie Alexander Dubcek, Parteichef des Prager Frühlings von 1968, sprachen am Wenzelsplatz zu den Demonstranten und forderten den Rücktritt des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei Miloš Jakeš und der gesamten Parteiführung (Politbüro), der dann auch erfolgte.

      Am 27. November wurde ein landesweiter zweistündiger Generalstreik abgehalten. Am 28. November begannen Verhandlungen zwischen dem Bürgerforum und der Regierung. Die Bestimmung über die führende Rolle der Kommunistischen Partei in der Verfassung wurde daraufhin am 29. November aufgehoben. Am 1. Dezember fand in Bratislava eine von Zehntausenden besuchte Feier anlässlich der Veränderungen statt. Ab 5. Dezember wurde der Stacheldraht an der Grenze zu Österreich entfernt, ab 11. Dezember wurden die Grenzbefestigungen zur Bundesrepublik Deutschland abgetragen.

      Am 10. Dezember ernannte der kommunistische Staatspräsident Gustáv Husák die zum ersten Mal seit 1948 mehrheitlich nichtkommunistische Regierung des nationalen Einverständnisses unter Marián Calfa, nachdem zwei Anfang Dezember von ihm bestellte Regierungen auf Widerstand der Bevölkerung gestoßen waren. Außenminister der neuen Regierung wurde der Bürgerrechtler Jirí Dienstbier, Finanzminister Václav Klaus. Nach Bestellung dieser Regierung trat Husák am gleichen Tag zurück.

      Am 28. Dezember wurde der führende Reformkommunist von 1968, Alexander Dubcek, zum Parlamentsvorsitzenden gewählt, am 29. Dezember 1989 folgte die Wahl des Schriftstellers und Bürgerrechtlers Václav Havel zum Staatspräsidenten durch die kommunistischen Abgeordneten.

      Mehr hier :link:
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      - Kurt Tucholsky -
      1949
      Brände in Uranminen in Johanngeorgenstadt. Laut dem Telegraaf starben über 2000 Menschen. Die DDR-Nachrichtenagentur Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst berichtet von einem Stollenbrand, bei dem 19 Arbeiter leichte Rauchvergiftungen erlitten hätten.

      Grizzly sein :senf2:

      Die Meldung von einer dort stattgefundenen Bergwerkskatastrophe findet sich sonst nirgends, ausser sie ist von dem o.g. Text wörtlich abkopiert. Aus Einzelmeldungen zu Grubenbränden ist zu schliessen, dass der o.g. ADN-Bericht der Wahrheit wohl näher kommt.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      :ob:
      Was ADN damals natürlich nicht berichten konnte, waren die möglicherweise aufgetretenen Spätschäden, v.a. Lungenkrebserkrankungen, die bei Uranexposition ohnehin und bei radioaktiven Rauchgasinhalationen insbesondere zu erwarten sind.


      24.11.1941, d.h. heute vor 75 Jahren: Theresienstadt wird zum KZ

      Im November 1941 werden Juden, Männer, Frauen, Kinder, nach Theresienstadt gebracht. Bald leben 30, 40, 50 tausend Juden im Ghetto unter schrecklichen Bedingungen. Ruth Elias ist 20 Jahre, als sie nach Terezin deportiert wird.

      Elias: "Als wir im Lager waren, wir haben gekämpft gegen die bittere Gegenwart. Gegen die schlechte Zeit. Gegen Wanzen, Läuse, Schmutz, Hunger. In dieser Situation musste man arbeiten."

      Theresienstadt ist das "Vorzeige-Ghetto" des deutschen Naziregimes. Großbürgerliche und intellektuelle Juden aus ganz Europa werden nach Theresienstadt deportiert. Sie verleihen dem KZ einen Glanz künstlerischen Schaffens.

      Elias: "Es war ein kulturelles Schaffen. Unvorstellbar, wie wir die Zeit überbrückt haben. Wir haben heimlich Konzerte gegeben. Hier wurden Musikinstrumente geschmuggelt. Aus dem Kopf ganze Partituren gespielt. Hier waren ja alle versammelt, aus Deutschland, Dänemark, Tschechoslowakei, Frankreich, Österreich. Hier waren Professoren, Philosophen, Künstler, Maler. Es war eine Ausrottung der Kultur - jetzt leben die Leute nicht mehr."

      Doch immer mehr Transporte kommen aus ganz Europa. Hunger und Verzweiflung machen sich breit, Seuchen grassieren. Die Todesrate steigt. Bereits 1942 sterben mehr als 2000 Insassen im Monat, erste Krematorien werden eingerichtet. Theresienstadt ist keine Zufluchtsstation für europäische Juden - von hier aus werden die Menschen in den Osten transportiert, nach Auschwitz, Treblinka, Sobibor, in die Massenvernichtungslager.

      Während des 3 1/2-jährigen Bestehens des Ghettos werden über 140.000 Menschen ins Lager Theresienstadt gebracht, davon werden mehr als 90.000 in die Vernichtungslager im Osten geschleust. Allein in Theresienstadt sterben 34.000 Juden. Als im Mai 1945 das Ghetto befreit wird, leben noch 16.000 Menschen im Ghetto.

      Ruth Elias wohnt heute in Israel, im Kibbutz Givat Chaym Ichud beim Beit Theresienstadt. Hier sind Unterlagen und Dokumente archiviert, die das Leben und Sterben im Ghetto Terezin zeigen, auch mit welcher Gründlichkeit die Deutschen alles registrierten. Die Juden waren zwar wertlos - aber die Zahl musste stimmen:

      Elias: "Es war eine Evidenzkartei, ein Kärtchen, mit Name, Vorname, letzte Adresse, Geburtsname bei Frauen, Transportnummer usw. Diese Evidenzkarteien sind heute im Kibbutz in Israel. Da kann ich sehen, wohin meine Familie gekommen ist, Treblinka, Auschwitz, Ostrow. Und es ist nachzulesen, wie jeder zu Tode kam. Erschossen am Graben oder vergast."

      Ruth Elias ist die einzige Überlebende ihrer Familie.


      Ganzer Text: kalenderblatt.de/index.php?wha…r=2016&lang=de&dayisset=1
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -