17. November

      Heute vor 73 Jahren, am 17. November 1934, starb der Dichter und Maler Joachim Ringelnatz, nur 51 Jahre alt,
      an Tuberkulose in seiner Berliner Wohnung. Von den Nazis verfolgt, mit Bühnen- und Schreibverbot, wäre im Fall seiner Genesung seine nächste Station wahrscheinlich Exil oder KZ gewesen ...

      Dabei war Ringelnatz, 1883 als Hans Bötticher in Wurzen/Sachsen geboren, ein unpolitischer Mensch,
      aber halt seit seiner Jugend ein ausgeprägter Querkopf.
      Nachdem sich Hans Bötticher mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten wie Schaufensterdekorateur, Buchhalter, Hausbibliothekar und Fremdenführer über Wasser hielt, kam er 1909 nach München. Dort entdeckte Ringelnatz das Künstlerlokal „Simpl“ (Simplicissimus), wo sich die Boheme der Zeit traf: Frank Wedekind, Klabund, Hermann Hesse, Erich Mühsam und andere. Hier begann seine literarische Karriere. Er stieg zum Hausdichter des „Simpl“ auf und trug allabendlich seine Verse vor. Zur gleichen Zeit eröffnete Ringelnatz in der Schellingstraße das „Tabackhaus: Zum Hausdichter“. Das Schaufenster des kleinen Ladens wurde mit einem menschlichen Gerippe dekoriert, welches „zwischen Zigarrenkisten und Zigarettenschachteln herumwühlte“. Das Reklameschild warb mit „Damen und Herren werden auf Wunsch gegen Bezahlung angedichtet ... Es grüßt der Hausdichter!“. Die so verschreckten Kunden ließen den Laden bereits nach einem Jahr in Konkurs gehen.

      Quelle


      Ibich habibebi dibich sobi liebib.
      Habist aubich dubi mibich sobi liebib?
      Vebirgibib, nabih obidebir febirn
      Seibi mibir gubit.


      Und noch'n Gedicht :klick:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Zu :ob: :grins:

      Ne, ich hätt erst eins raussuchen müssen, auswendig kann ich so wenig Gedichte.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1989: Das Ministerium für Staatssicherheit in der DDR wird in Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) umbenannt. Dessen Leiter wird der bisherige Stellvertreter von Erich Mielke,
      :senf1: Na, das hat aber auch nichts mehr "geholfen" - und diese Bezeichnung wurde in der Öffentlichkeit m.W. auch nicht weiter verwendet, jedenfalls nicht von "normalen" Bürgern.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Schnuppi
      Ne, ich hätt erst eins raussuchen müssen, auswendig kann ich so wenig Gedichte.


      Aber das kennst Du, das ist auch von Ringelnatz:

      In Hamburg lebten zwei Ameisen,
      Die wollten nach Australien reisen.
      Doch in Altona, auf der Chaussee
      Da taten ihnen die Füße weh,
      Und da verzichteten sie weise
      Dann auf den letzten Teil der Reise.


      Original von Schnuppi
      1989: Das Ministerium für Staatssicherheit in der DDR wird in Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) umbenannt. Dessen Leiter wird der bisherige Stellvertreter von Erich Mielke, Wolfgang Schwanitz.
      :senf1: Na, das hat aber auch nichts mehr "geholfen" - und diese Bezeichnung wurde in der Öffentlichkeit m.W. auch nicht weiter verwendet, jedenfalls nicht von "normalen" Bürgern.


      Zwischen dem 4.12.89 (Erfurt, Leipzig, Rostock) und den 15.1.90 (Berlin) wurden alle Stasi-Dienststellen besetzt und funktionsuntüchtig gemacht.
      Mehr dazu hier :link:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Vorsicht, manchmal nehme ich Leute beim Wort :elchgrins:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1881: Reichskanzler Bismarck verliest zur Eröffnung des 5. Reichstages eine Kaiserliche Botschaft, die die deutsche Sozialgesetzgebung einleitet.

      Den Text bei Wikipidedia kann man sich dazu gern mal einverleiben, ist schon interessant.
      Vergleichen wo sich was wie geändert hat z.B.
      Ansonsten prima das diese Gesetzgebung erlassen wurde.
      de.wikipedia.org/wiki/Geschich…tschaft_17._November_1881

      1976: Ein offener Brief leitet die Protestwelle von DDR-Kulturschaffenden gegen die Biermann-Ausbürgerung ein.
      Mehr dazu hier: :link:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Schnuppi
      1881: Reichskanzler Bismarck verliest zur Eröffnung des 5. Reichstages eine Kaiserliche Botschaft, die die deutsche Sozialgesetzgebung einleitet.

      Den Text bei Wikipidedia kann man sich dazu gern mal einverleiben, ist schon interessant.
      Vergleichen wo sich was wie geändert hat z.B.
      Ansonsten prima das diese Gesetzgebung erlassen wurde.
      de.wikipedia.org/wiki/Geschich…tschaft_17._November_1881


      Hintergrund, warum die Sozialgesetzgebung genau zu diesem Zeitpunkt ihren Anfang nahm, sind die 1878 erlassenen Sozialistengesetze (aufgehoben 1890), aufgrund derer die Aktivitäten der SPD weitestgehend unterbunden werden sollte. Mit der Sozialgesetzgebung wollte Bismarck bzw. seine Partei "auch etwas Soziales tun" und sozusagen die Sozialdemokratie bzw. die Linke überhaupt überflüssig machen.

      Was, wie man weiss, nicht gelungen ist.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      1963: Die welthöchste Pfeilerbrücke (785 m lang/180 m hoch) wird südlich von Innsbruck in Tirol im Zuge der Freigabe der Brennerautobahn eröffnet und bekommt den Namen Europabrücke.



      Ich, (Original uploader was Rhilber at de.wikipedia) der Urheberrechtsinhaber dieses Werkes, veröffentliche es als gemeinfrei. Dies gilt weltweit.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1939
      In der "Sonderaktion Prag" schließen die Nationalsozialisten alle Einrichtungen des tschechischen Hochschulwesens im Protektorat Böhmen und Mähren. Die Polizei erschießt neun der Rädelsführerschaft bei Demonstrationen verdächtigte Studenten.

      Grizzly sein :senf2:
      Die Morde und die Schliessung der Hochschulen lösen weltweit Empörung aus.

      Die Ereignisse stießen in aller Welt auf entschiedene Ablehnung. In London kam es zu einer spontanen Solidaritätsveranstaltung und zwei Jahre später erklärten Studenten aus aller Welt den 17. November zum Internationalen Studententag.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      1973
      In Griechenland wird der Aufstand der Studenten des Athener Polytechnikums gegen die herrschende Militärdiktatur blutig niedergeschlagen.
      Am 14. November 1973 traten Studenten des Polytechnio in den Proteststreik gegen die seit 1967 herrschende Griechische Militärjunta. Sie verbarrikadierten sich auf den Hochschulgelände und installierten einen Radiosender, der zum Kampf aufrief. Tausende von Arbeitern und jungen Leuten schlossen sich ihnen an.

      In den frühen Morgenstunden des 17. November 1973 ließ die Regierung, nachdem die städtische Beleuchtung ausgeschaltet worden war und das Gelände weitgehend im Dunkeln lag, einen Panzer das Eingangstor niederwalzen, an das sich zahlreiche Menschen klammerten, und die Hochschule durch Soldaten stürmen. Wie viele Menschen beim Aufstand am 17. November 1973 getötet wurden, ist nie völlig geklärt worden. Nach einer späteren offiziellen Untersuchung gab es zwar keine Todesopfer unter Studenten des Polytechnio, jedoch kamen 24 Zivilisten bei der Niederschlagung des Aufstands zu Tode.

      Die „Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung“ war Anlass für Dimitrios Ioannidis, den Hardliner der Militärjunta, Georgios Papadopoulos durch einen Putsch zu stürzen und durch Phaidon Gizikis zu ersetzen.

      de.wikipedia.org/wiki/National…en#Studentenproteste_1973

      Grizzly sein :senf2:
      Auslöser für die Studentenproteste war - neben dem Terror der Militärdiktatur - auch der nahende Internationale Studententag (siehe oben). Die blutige Räumung des Polytechnikums war der Anfang vom Ende der Diktatur, die im Juli 1974 zum Rücktritt gezwungen wurde. Johannidis und Papadopoulos starben als alte Männer im Knast.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Siegerjustiz - am 17.11.1994 wird Rainer Rupp alias Spion "Topas" zu 12 Jahren Haft verurteilt

      "Ein idealistischer Altachtundsechziger, der (dann) für die DDR spionierte und durch die von Brüssel nach Ost-Berlin und Moskau verratenen NATO-Dokumente dazu beigetragen hat, denen im Osten begreiflich zu machen, wie wenig von der NATO ein atomarer Erstschlag zu befürchten sei."

      So skizziert 1998 der Schriftsteller Martin Walser in seiner Friedenspreisrede in der Frankfurter Paulskirche die Motive des Topspions Rainer Rupp, der unter dem Decknamen 'Topas' jahrelang für die DDR spioniert hat. Was für ein Mensch steckt hinter dem mineralischen Namen? Er wird 1945 als Rainer Rupp im Saarland geboren. 1968, er studiert gerade Volkswirtschaft in Mainz, da gerät er in das Visier eines Stasi-Werbers und wird für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR rekrutiert.

      Zwei Jahre später trifft er die in England geborene Ann-Christine Bowen. Als Sekretärin des Londoner Verteidigungsministeriums ist sie 1968 mit der britischen Militärmission zur NATO gesandt worden. Bowen und Rupp verlieben sich ernsthaft ineinander. Politisch schwimmen sie auf der selben Wellenlänge: gegen das imperialistische Amerika und den Vietnamkrieg, er gesteht ihr seine Spitzeltätigkeiten. 1972 heiraten sie und arbeiten künftig gemeinsam für die Stasi unter den Decknamen 'Topas' und 'Türkis'.

      Fortan floriert in Brüssel die familiäre Spionage-Agentur Rupp. 'Türkis' schmuggelt in ihrer Handtasche die NATO-Dokumente aus dem Haus, einige haben den Stempel 'COSMIC TOP SECRET', die höchste Geheimhaltungsstufe. Zuhause fotografiert 'Topas' die Unterlagen mit einer Stasikamera, 'Türkis' bringt die Dokumente noch am selben Tag wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Auch Rupp kommt an Unterlagen heran, denn er arbeitet bei der NATO im Wirtschaftsdirektorat. Seine Auswahlkriterien:

      Topas: "Was gut war, habe ich verraten."

      Von 1977 bis zum Ende der DDR verrät 'Topas' hochbrisante Geheimnisse. Dafür wird er mit einer Mietvilla in einem Brüsseler Nobelvorort und mehr als 700.000 Mark belohnt. Im DDR-Ministerium für Staatssicherheit gilt er als Juwel der Hauptverwaltung Aufklärung.

      Die CIA kommt ihm auf die Spur, aber erst 1993 wird er enttarnt. Die Spionagetätigkeiten von Rupp und seiner Frau, so ein deutscher Ermittler, hätten einen Krieg verursachen können.

      "Ich habe falsch gehandelt und bin bereit, dafür zu bezahlen," sagt Rupp am 17. November 1994, als er vom Düsseldorfer Oberlandesgericht wegen Verrats zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt wird. Seine Frau Ann-Christine bekommt 22 Monate auf Bewährung.

      Prominente wie Marion Gräfin Dönhoff, Günther Grass oder Egon Bahr setzen sich für Rupp ein. Auch die PDS lässt ihn nach seiner Verurteilung nicht hängen. Sogar Gregor Gysi kommt nach Saarbrücken zum Knastbesuch und Ende Dezember 1998 erhält er, denn inzwischen ist er Freigänger, eine pikante Mission: die PDS-Fraktion hat den heimlichen Helden der DDR als Berater für außen- und sicherheitspolitische Fragen verpflichtet.

      Ganzer Text: kalenderblatt.de/index.php?wha…r=2015&lang=de&dayisset=1
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Spione wird und muß es immer geben. Denn nur so ist es möglich, daß jede Seite wenigstens in
      Grundzügen über die Absichten und die Fähigkeiten seines Gegenübers im Bilde ist. Das bewahrt
      vor Fehleinschätzungen bei denen durch die Wirksamkeit der heutigen Waffensystem alle Schaden
      nehmen würden. Die Bewertung der Taten eines Spions hängt dabei logischer Weise von der
      Richtung ab, von der geurteilt wird. Typischer Fall in jüngster Zeit: Edward Snowden.
      Eins kann ich trotzdem nicht nachvollziehen.
      Wie der Herr Walser auf die Idee kommt, das die als Erstschlagswaffen konzipierten NATO-Atomwaffen
      eigentlich gar nicht existent waren oder zumindest nur "aus Spaß". Denn nur für diesen Zweck wurden
      sie entwickelt, angeschafft, aufgebaut, damit trainiert und ein Teil ständig in Alarmbereitschaft gehalten.
      Wenn dem nicht so wär hätten es auch weniger oder anders konzipierte Waffen getan. zB. ist eine typische Zweitschlagwaffe
      (also im Unterschied zu der des Erstschlages) eine auf U-Booten
      stationierte Rakete wie bei den Franzosen oder Briten. Die gab es dann noch obendrauf. :haarerauf:
      Martin Walser, Friedenspreisrede
      "Ein idealistischer Altachtundsechziger, der (dann) für die DDR spionierte und durch die von
      Brüssel nach Ost-Berlin und Moskau verratenen NATO-Dokumente dazu beigetragen hat, denen im Ostenbegreiflich zu machen,
      wie wenig von der NATO ein atomarer Erstschlag zu befürchten sei."
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Passend zu grizzlys Bericht über die Reise zum Papst
      ist der heutige Gedenktag. Zu "Mitmenschlichkeit" und
      "Barmherzigkeit" des christlichen Glaubens paßt gut
      die "Friedfertigkeit", der heute gedacht wird.

      17.11.2016 World-Peace-Day (Weltfriedenstag)

      Da Frieden so ein wichtiges Gut ist haben mehrere Organisationen
      ihren eigenen Friedenstag ausgerufen.
      Quelle: kleiner Kalender
      Der World Peace Day wird am 17. November 2016 begangen. Bei dem Tag handelt es sich um
      den Weltfriedenstag, der Ende der 1990er-Jahre von Don Morris initiiert wurde. Es gibt daneben noch
      zwei weitere Weltfriedenstage: den katholischen Weltfriedenstag am 1. Januar und den deutschen
      Weltfriedenstag am 1. September. Zudem findet der Internationale Tag des Friedens der UNO am 21.
      September statt.

      Und selbst in Gegenden ohne offensichtlichen "Krieg" ist der "Frieden" nicht eingekehrt,
      weil die Menschen untereinander Feind sind.
      Quelle: kleiner Kalender
      Frieden ist im heutigen Sprachgebrauch der allgemeine Zustand zwischen Menschen, sozialen
      Gruppen oder Staaten, in dem bestehende Konflikte in rechtlich festgelegten Normen ohne Gewalt
      ausgetragen werden.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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