18. Oktober

      1977: Deutscher Herbst:
      Operation Feuerzauber: In Mogadischu wird die entführte Lufthansa-Maschine Landshut durch GSG9-Einheiten gestürmt.
      Hanns Martin Schleyer wird als Reaktion auf die Stürmung der Landshut von seinen Entführern der Roten-Armee-Fraktion ermordet.
      In Stuttgart-Stammheim begehen Andreas Baader und Gudrun Ensslin nach der Befreiung der Geiseln der Lufthansa-Maschine Landshut Selbstmord.

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      Meine Anmerkung: Peinlich :verlegen: Ich wußte nicht, das diese Zeit so bezeichnet wird.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1813:
      Bei der Entscheidungsschlacht der Völkerschlacht bei Leipzig können Napoléons Truppen der Übermacht der Verbündeten nicht mehr standhalten. Sie ziehen sich in die Stadt zurück, die sie am Folgetag unter Verlusten räumen müssen.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1816
      Die Konstitutionsergänzungsakte, Verfassung der Freien Stadt Frankfurt, wird in einer feierlichen Bürgerversammlung auf dem Römerberg beschworen. Der 18. Oktober bleibt bis zum Ende der Freien Stadt 1866 Frankfurter Nationalfeiertag.

      1907
      Die Zweite Haager Friedenskonferenz endet mit dem Beschluss der Haager Konvention IV mit der Haager Landkriegsordnung als Anhang.
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      - Kurt Tucholsky -
      1851: Der Roman Moby Dick von Herman Melville, den dieser seinem Vorbild Nathaniel Hawthorne gewidmet hat, erscheint erstmalig bei Richard Bentley in London.

      1854: In :bremen1: wird das erste deutsche Seemannsheim in Betrieb genommen.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1685
      Ludwig XIV. widerruft mit dem Edikt von Fontainebleau das Edikt von Nantes. Der Katholizismus wird wieder Staatsreligion in Frankreich und die Ausübung des Protestantismus wird unter Strafe gestellt. Es kommt zur Massenflucht der Hugenotten.

      Viele Hugenotten flohen nach Brandenburg-Preussen (aus dieser Zeit stammt zB der Frankzösische Dom in Berlin) oder nach Südwestdeutschland, wo es Neugründungen hugenottischer Siedlungen gab (zB Walldorf, heute Mörfelden-Walldorf). dort, aber auch in Schweden oder in Südafrika, fällt noch heute eine Häufung französischer Namen auf, die aus dieser Zeit stammen.
      Mehr hier
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      - Kurt Tucholsky -
      1954 - heute vor 60 Jahren:
      Texas Instruments kündigt das weltweit erste Transistorradio an.

      ( ... ) sieben Jahre nach der Erfindung des revolutionären Bauteils Transistor wurde das weltweit erste kommerzielle Transistorradio Regency TR-1 am 18. Oktober 1954 von der Regency Division angekündigt und zum Weihnachtsfest des gleichen Jahres äußerst erfolgreich auf den Markt gebracht – der Mittelwellen-Superhet mit lediglich vier Transistoren, mit seiner für damalige Verhältnisse winzigen Größe und den damit verbundenen äußerst begrenzten klanglichen Möglichkeiten, war als trendige und luxuriöse High-Tech-Novität dem damals noch mit Batterieröhren bestückten größeren Gerätetyp Kofferradio leistungsmäßig zwar in jeder Hinsicht hoffnungslos unterlegen, entwickelte sich aber trotz des hohen Preises rasant zum heiß begehrten modischen „Marktrenner“, was dazu führte, dass der TR-1 bis zum Frühjahr 1955 landesweit komplett ausverkauft war.

      de.wikipedia.org/wiki/Transistorradio

      Publikation gestattet unter GNU-Lizenz: commons.wikimedia.org/wiki/File:Regency_transistor_radio.jpg
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      - Kurt Tucholsky -
      1910
      Von Pohnpei ausgehend beginnt nach der Misshandlung eines Häuptlingssohns der Aufstand der Sokehs in Deutsch-Neuguinea gegen die deutsche Kolonialherrschaft.

      Grizzly sein :senf2:
      Wieder mal ein "Ruhmesblatt" der deutschen Kolonialgeschichte
      :haarerauf:
      Die 200 aufständischen Sokehs hatten sich in ein felsiges Gebiet auf Dschokadsch zurückgezogen, wo sie erst von den Schiffen aus beschossen und dann durch die Truppen angegriffen wurden. Es kam zu einem Schusswechsel, doch die Mehrheit der Aufständischen konnte sich der Gefangennahme entziehen. Die Sokehs gingen zu einer Guerillataktik über, die Deutschen unter Führung von Hermann Kersting, dem neu ernannten Vize-Gouverneur der Karolinen, reagierten mit einer Taktik der verbrannten Erde. In den nächsten Monaten wurden die meisten Aufständischen und Unterstützer, insgesamt etwa 500 Personen, gefangengenommen, darunter auch der Anführer Soumadau en Sokehs.

      Am 23. Februar 1911 wurden als Strafe 15 Sokehs auf Pohnpei und zwei nach Yap verbrachte Sokehs erschossen. Die Grabstelle der 15 Sokehs gilt heute als Denkmal. Die Grabstätte bestand jedoch 1976 nur aus einem Felsen und zwei Betelnusspalmen, die das ansonsten von Unkraut überwucherte, 5x5 m große Grab markierten. Sie wurde 1999 (nach der Unabhängigkeit der Föderierten Staaten von Mikronesien 1986/1991) als nationales Denkmal wiederhergestellt. Die restlichen Sokehs wurden nach Babelthuap exiliert, ihr Grundbesitz verstaatlicht, und die Männer mussten in den Phosphat-Minen auf Angaur Zwangsarbeit leisten. Nach dem Ende Deutsch-Neuguineas konnten die Sokehs wieder nach Pohnpei zurückkehren.

      de.wikipedia.org/w/index.php?t…ehs&stable=0&shownotice=1
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      - Kurt Tucholsky -
      18.10.1878: Sozialistengesetz beschlossen

      Es ist ein Mai-Sonntag, wie er im Buche steht. Die Sonne scheint und Kaiser Wilhelm, der Erste, unternimmt mit seiner Tochter eine Ausfahrt auf der Berliner Prachtallee "Unter den Linden". Plötzlich fällt ein Schuss. Der Kaiser bleibt unverletzt, doch sein Kanzler Otto von Bismarck telegrafiert umgehend an seinen Staatssekretär: "Sollte man nicht von dem Attentat Anlass zu sofortiger Vorlage gegen Sozialisten oder deren Presse nehmen?"

      Bismarck fürchtet die Sozialdemokraten, die zunehmend stärker werden. Er gibt ihnen die Schuld am Attentat und entwirft im Sommer 1878 ein Gesetz, das sozialistische Organisationen verbieten soll. Doch der Kanzler bekommt dafür im Reichstag keine Mehrheit. Eine Woche später wird Kaiser Wilhelm aber wieder beschossen und diesmal verletzt. Um sein Gesetz doch noch durchzubringen, fälscht Bismarck ein Geständnis. Darin gibt der Attentäter zu, ein Sozialist zu sein. Bismarck lässt es an die Presse verteilen: "Bei einer späteren gerichtlichen Vernehmung hat der Attentäter bekannt, dass er sozialdemokratische Tendenzen huldige, auch wiederholt hier sozialistischen Versammlungen beigewohnt und schon seit acht Tagen die Absicht gehabt habe, den Kaiser zu erschießen, weil er es für das Staatswohl ersprießlich gehalten habe, das Staatsoberhaupt zu beseitigen."

      Nachdem er das fingierte Geständnis verteilt hat, lässt Bismarck einen neuen Reichstag wählen. Am 18. Oktober 1878 findet die dritte Lesung des Sozialistengesetzes im Reichstag statt, und diesmal sind Bismarck die Mehrheiten sicher. Einen Tag später wird das Gesetz beschlossen.

      Der Gesetzestext lautet: "Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie. Wir, Wilhelm von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser und König von Preußen, verordnen im Namen des Reichs nach erfolgter Zustimmung des Bundesrats und des Reichstags, was folgt. Paragraph 1: Vereine, welche durch sozialdemokratische, sozialistische und kommunistische Bestrebungen den Umsturz der bestehenden Staats- oder Gesellschaftsordnung anstreben, sind zu verbieten."

      Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Wilhelm Liebknecht fordert die Befürworter des Gesetzes im Reichstag auf, ihre wahren Motive zu nennen: "Sagen Sie, meine Herren, da auf der rechten Seite: Wir hassen die Sozialdemokratie und wollen sie beseitigen, weil sie zu demokratisch ist und weil sie sozialistisch ist, weil sie unsere Klasseninteressen bedroht."
      ( ... )

      Mit 1000 Mark in der Parteikasse beginnt die Untergrundarbeit. In den Großstädten entstehen sozialistische Vereine, die getarnt sind als Rauch-, Skat- oder Turnvereine. Im Ausland werden Flugblätter und Zeitschriften gedruckt und nach Deutschland geschmuggelt.

      In einem Schloss bei Zürich berät die Partei im August 1880 über ihre Zukunft. Revolution und Anarchismus wird eine Absage erteilt. Die noch bestehende Reichstagsfraktion übernimmt offiziell die Leitung der Partei. Trotz Verbot erhalten die Sozialisten Zulauf. Fraktionsmitglied Ignatz Auer macht dafür das Sozialistengesetz verantwortlich: "Wenn früher besoldete Agitatoren im Lande herumgeschickt werden mussten, um für die Prinzipien des Sozialismus zu wirken, so wurden dieselben jetzt durch ausgewiesene Arbeiter reichlich ersetzt. Sie wurden jetzt zu Agitatoren und warben um Sympathie für die Sozialdemokratie unter Arbeitern, die vorher von der Existenz der Partei keine Ahnung hatten."

      Bei den kommenden Wahlen erhalten die Sozialdemokraten immer mehr Stimmen, obwohl sie offiziell keinen Wahlkampf führen durften. Bismarck führt die Kranken-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung ein, um die Arbeiter mit dem Staat auszusöhnen und die Sozialdemokraten bedeutungslos zu machen. Doch 1890 wird die Sozialistische Arbeiterpartei stärkste Kraft im Reichstag. Das Sozialistengesetz wird nicht mehr verlängert.

      Ganzer Text: kalenderblatt.de/index.php?wha…r=2016&lang=de&dayisset=1
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      - Kurt Tucholsky -
      18.10.2005
      Ein Lokschuppen des Verkehrsmuseums Nürnberg brennt fast vollständig aus, mehrere historische Lokomotiven werden zerstört oder schwer beschädigt.
      Mehr zum Verkehrsmuseum: de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsmuseum_N%C3%BCrnberg

      Anmerkung:
      1. Die zerstörten Loks und Waggons sind inzwischen wieder hergestellt.
      2. Für Bahnfans ist dieses Museum ein Muss :zug1:
      Das Museum befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs, so dass man eine (mindestens) zweistündige Fahrtunterbrechung zu einem Museumsbesuch nutzen kann. Ausgang Richtung Innenstadt und vorm Bahnhof dann nach links. Viel Spaß !
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -