1704
Während des Spanischen Erbfolgekriegs überrascht ein britisch-niederländisches Kommando die spanische Besatzung bei ihrer Siesta und erobert Gibraltar. Seitdem ist dieser Zipfel Spaniens britsch und die Spanier sind sauer.

1995
Im Kroatienkrieg beginnt die Militäroperation Oluja (Gewittersturm). Innerhalb weniger Tage erobern kroatische Truppen den von serbischen Aufständischen kontrollierten Teil Kroatiens zurück.

1914
Deutsche Truppen rücken im Ersten Weltkrieg völkerrechtswidrig in das neutrale Belgien ein, was Großbritannien zu einem Ultimatum mit Kriegsandrohung gegenüber Deutschland veranlasst.
Grizzly sein

Das Ultimatum lief um 24 Uhr ab, Großbritannien erklärte dem deutschen Kaiserreich den Krieg, und der Schlamassel ging richtig los. Die Verletzung der belgischen Neutralität war nach dem Krieg ein entscheidendes Argument bei der Kriegsschuldzuweisung an Deutschland.

Mehr dazu: de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_des_Ersten_Weltkrieges

4.8.1964: Bombardierung Nordvietnams beginnt
Heute jährt sich ein geschichtsträchtiger Tag für die USA
und das vietnamesische Volk. Durch eine militärische
Fehlentscheidung (Oder war es eher ein gesuchter Anlaß?)
kam eine Sache ins rollen, die 2 Millionen Vietnamesen und
53000 Amerikanern das Leben raubte. Eigenartiger Weise
hat sich auch danach herausgestellt, daß die amerikanische
Militärdoktriin ihre Kriege gegen andere Staaten oft mit solch
fehlerhaften Auslösern begründete.
Sie sehen halt nur das was sie sehen wollen und sind dadurch kein
ehrlicher Makler zwischen den Staaten. Und damit meiner Meinung nach
auch völlig ungeeignet als Führungsmacht der Staatengemeinschaft.

Wer sich über die kriegsauslösenden Vorgänge im Golf von Tonkin
informieren möchte bitte hier lang:
kalenderblatt.de/index.php?wha…=2015&dayisset=1&lang=det

PS: Und heute ist wieder so ein Tag wie damals. Amerika greift in den Bürgerkrieg
in Syrien ein und bombardiert Anti-Assad-Rebellen (al-nusra) um ihre eigenen "Rebellen"
(Division 30) zu unterstützen. Zusammen mit der Türkei wollen sie die syrisch-nationalen
Aktivisten zurückdrängen um amerika-freundliche Kräfte installieren. Und das macht so
"Druck im Kessel". Jetzt denken die syrischen Kurden als Teil der Anti-IS Koalition
sogar darüber nach, einen Schulterschluß mit Assad zu suchen um die Lage zu stabilisieren.
Denn den Amerikanern ist schon klar: Wer dort IS und Assad haßt hat aber trotzdem noch
ein größeres Feindbild: die USA .

Lieber COOLmann,
seit Du das vor einem Jahr geschrieben hast, hat sich in Syrien ausser Tausenden von Toten und Hunderttausenden von Flüchtlingen mehr nicht viel geändert - ausser dass die Kurden doch keinen Frontwechsel vollzogen haben. Inzwischen bildet sogar die Bundeswehr Peschmerga vor Ort (d.h. im Nordirak, nicht in Syrien) aus.

4.8.1914: Der "Burgfriede"

In einer Sitzung des Reichstags stimmten die Abgeordneten für die von der Regierung unter Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg geforderten Kriegskredite über fünf Milliarden Mark. Die sonst konträren Parteien schlossen einen innenpolitischen Burgfrieden und trugen ihre Auseinandersetzungen für die Dauer des Krieges nicht mehr nach außen. Seine so genannte "Burgfriedensrede" schloss Kaiser Wilhelm II. mit den Worten: "Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche". Nach dem Scheitern des Schlieffen-Plans, der die schnelle Überwindung Frankreichs durch Einnahme des neutralen Belgiens vorsah, verflog die anfängliche Kriegsbegeisterung jedoch schnell.

kalenderblatt.de/index.php?wha…r=2016&dayisset=1&lang=de

Grizzly sein

Und was hat's gebracht ?
Millionen Kriegstote, noch viel mehr Verwundete und Verstümmelte - allein in Deutschland weit mehr als 2 Millionen "dauerhaft versehrte" ehemalige Soldaten, davon allerdings nur eine halbe Million anerkannt (nach dem 2. Weltkrieg: Eineinhalb Millionen).
spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-30300025.html
swr.de/-/id=13725020/property=…/swr2-wissen-20140817.pdf

Eine Anmerkung zu den Kurden/Peschmerga von weiter oben:

Wenn die Türkei den Krieg gegen die Kurden in die Nachbarländer
Irak und Syrien weiterträgt bleibt den Kurden nur eine Schulterschluß
mit den jeweiligen Regionalmächten. Denn selbst die NATO steht unter
massiver Kritik der Türken für die Unterstützung der Kurden.
Und wenn wir den Gedanken weiterdenken bleibt zum Schluß nur
die Frage: Was ist uns wichtiger? Eine Türkei als Atomwaffenstützpunkt
gegen die Russen oder der Schulterschluß mit den Kurden?
Im Konsenz mit der internationalen Politik ziehen die Kurden immer den
Kürzeren. Mit uns haben sie einen falschen "Freund"
gefunden.
Bin wegen meiner partiellen Arbeitsunfähigkeit wieder etwas mehr mit
Recherchen im Sachbuch-Gebiet beschäftigt. Hab mir `ne Jahresmitgliedschaft
(12 €) im thuebibnet.de geholt. Es ist sozusagen die Erweiterung
der öffentlichen Leihbibliotheken in`s Internet. Zur Augenschonung habe ich mich
als erstes für ein Hörbuch entschieden: Scholl-Latour "Der Weg in den neuen
Kalten Krieg". Da er leider verstorben ist kann er nichts mehr zu den aktuellen
Entwicklungen beitragen. Doch schon die ersten Kapitel des Buches machen
dem Leser klar: Die Situation im Nahen Osten von heute ist das Ergebnis einer
langen Kette strategischer Entscheidungen, die nicht mit dem Terroranschlag
vom 11.09.2001 begründet werden können. Der Terroranschlag war aber ein
günstiger Anlaß, den Krieg gegen alle Gegner der us-amerikanischen Interessen
weltweit zu forcieren. In den folgenden Kapiteln freue ich mich schon auf den
Zusammenhang zwischen dem US-Hegemonismus und dem neu entstehenden
"Kalten Krieg". Und vor allem die Frage "Wie haben es die USA geschafft alle
NATO-Mitglieder auf diese Linie zu bringen, auch wenn es gegen die nationalen
Interessen und den gesunden Menschenverstand ist."
Und nebenbei kann ich jetzt auch jeden Tag FAZ und SZ als pdf-Datei schmökern.
PS: Für einen Schmunzeleffekt sorgte bei mir ein Spruch von Herrn Latour
im Zusammenhang mit der Bestechung der afghanischen Stammesältesten
bei der Wahl von Karsai zum Staatschef in der "Großes Ratsversammlung".
"Einen Afghanen kann man nicht kaufen, den kann man nur mieten."
Und so ähnlich wird es wohl auch mit den von Amerika unterstützten "Rebellen",
"Freiheitskämpfern","Aktivisten"( ....und wie sie auch alle genannt werden) sein.
Zum Schluß liegt alles in Scherben. Doch das ist auch wieder Teil der Strategie.
Das Buch was darüber recherchiert nehme ich mir als nächstes vor.
Naomie Klein "Schockstrategie-Die gezielte Zerstörung gesellschaftlicher Strukturen."

4.8.2017 EU erweitert Sanktionen gegen Russland wegen Siemens-Turbinen auf Krim

Es gibt Dinge in der Welt die kann man unterschiedlich interpretieren.
Der eine sagt nach Sichtweise...der andere nach Klassenstandpunkt.
Die alten Römer hatten den Schlüssel schon gefunden: "Coi bono"
("Wem nützt es")
Nun dröseln wir mal die Hintergründe auf:
Erste Position:
Es wird ein Kraftwerk gebraucht um die Zivilbevölkerung! mit Strom
zu versorgen. Grund ist, daß die Ukraine die Energieversorgung der
Krim unterbrochen hat. Dies ist im Grunde genommen eine erpresserische
Maßnahme. in dem wir den Bau eines Ersatzkraftwerkes torpedieren
unterstützen wir "Erpresser". Fein gemacht Bundesregierung!!!
Im Übrigen eine Kopie der derzeitigen Energiekrise in GAZA....
Zweite Position:
Die Turbinen wurden in einer russischen Firma gebaut die mehrheitlich
in russischem Besitz ist. Der Anteil von Siemens besteht im Bereitstellen
der Technologie/Patente. Diese Sanktion versenkt im Prinzip die
technische Zusammenarbeit von deutschen Firmen mit Rußland.
Keine russische Firma wird in Zukunft auf deutsche Technologiepatente
setzen weil sie ein Instrument des neuen kalten Krieges (inklusive Handels-
krieges) sind.
Diese Enttäuschung in den wirtschaftlichen Perspektiven im Rußlandhandel
hat Ostdeutschland schon einmal das Genick gebrochen.
Wenn die Katalanen in Spanien ihre Autonomie fordern halten wir die Fresse.
Logisch...denn es ist nicht unsere Sache. Wenn die mehrheitlich von ethnischen
Russen bewohnte Krim sich von der in einem Staatsstreich
übernommenen Krim abgrenzt drehen wir durch.
Typisch amerikanischen Syndrom: Gleiches Recht? Für uns ja..nur nicht
für die anderen.