So klein (von seiner wirtschaftlichen Bedeutung) und doch so groß (bei seiner politischen Signalwirkung).

      So klein (von seiner wirtschaftlichen Bedeutung) und doch so groß (bei seiner politischen Signalwirkung).

      Als Thüringer sollte ich ja eigentlich eine Meinung zu meiner Landesregierung haben.
      Doch nach diesem Knall (oder eher einer Verpuffung) muß sich erst einmal der Rauch
      verziehen, damit man klarer durchblicken kann.
      Dies ist ein Weckruf erster Klasse. Wem auch immer die Schuld in die Schuhe geschoben
      wird, die echten Wurzeln liegen ganz unten und ganz oben.
      An den Thüringern, die im Herbst einen bunten Strauß an Parteifarben gewählt haben.
      Und an den Parteizentralen in Berlin, die eine Mehrheitsfindung im Erfurter Landtag
      verhindert haben. Nach langem Ringen wurde schließlich ein Zweckbündnis rund um
      die "Linke" (übrigens stärkste Fraktion im Landtag) geschmiedet. Mike Mohring (CDU) hatte
      sich kurz nach der Landtagswahl zu einer Zusammenarbeit bereit erklärt. Dann mußte
      er zum Rapport nach Berlin. Und danach war im jegliche Zusammenarbeit mit den "Linken"
      verboten. Und wie wir Thüringer sind, das hat er mit seiner Fraktion gnadenlos
      durchgezogen. Hihi...und jetzt will in Berlin keiner Schuld daran sein. :empoerung:
      Wer die "Linke" mit radikalkommunistischen Rändern gleichsetzt hat keine Achtung vor der
      Geschichte, den realen Erfahrungen bei einer "linken" Landesregierung und der Sozialisierung
      der Bevölkerung in den neuen Bundesländer.
      Also: Bundeszentralen der Parteien sind zu weit weg vom Wahlvolk in der Provinz.

      Zu den Schreihälsen vom "Höcke-Flügel" der AfD komme ich später noch.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Mein Bauchgefühl hat mich nicht betrogen.
      Denn heute kam raus das der Herr Kemmerich (FDP) doch nicht
      zeitnah zurücktreten will.
      Irgendwie auch logisch. Denn bisher steht das Angebot der Rot/Rot/Grünen
      Zusammenarbeit noch. Und bis zu einer Neuwahl des Landesprädidenten
      muß die "Linke" daraus vertrieben sein. Zumindest lautet so die Anweisung von
      AKK aus Berlin. Keine Zusammenarbeit der Landes-CDU mit der "Linken" in
      Sachfragen und auch keine Tolerierung einer Rot/Rot/Grünen Minderheitsregierung
      in Erfurt. Deshalb läßt sich Kemmerich die Hintertür offen: Antrag eines
      Mißtrauensvotums bei der nächsten Stzung des Parlamentes Anfang März.
      Und wenn das Ziel der Ausgrenzung der "Linken" noch nicht erreicht ist besteht dann
      noch mal die Möglichkeit einer Verzögerung mit Hilfe der Stimmen der AfD. :dafuer_dagegen:
      So verkommt Demokratie zum Spielball der Eliten.
      Auch der Vorschlag einer "Expertenregierung" jenseits aller Parteigefüge
      führt ins Abseits. Dann sind nur noch Seilschaften und Sponsoren an den
      Schalthebeln der Gesetzgebung.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Lassen wir das Kasperletheater auf der Bühne des Erfurter
      Landtages mal links liegen und stellen uns die Frage wie
      es zu so einer "Unregierbarkeit" Thüringens bei den Wahlen
      kommen konnte.
      Thüringen ist nur ein Baustein der allgemeinen Entwicklung in den
      westlichen Demokratien. Sowohl in dem europäischen Zentrum
      (der EU) als auch an deren Rändern und jenseits des Atlantiks.
      Überall stellen sich die Menschen die gleichen Frage: Wie wollen wir
      in Zukunft leben?
      Auf die Antwort "So geht es nicht weiter." bieten sich eine Fülle von
      Antworten an die aber alle am bestehenden System kratzen. Auf jeden
      Fall ist ein Element die Renaissance der "sozialen" Marktwirtschaft, ein
      anderes die Besinnung auf die Nationalinteressen der Staaten.
      Je nachdem welche Lösungsvorschläge priorisiert werden rechnet man die
      sie vertretenden Gesellschaftsgruppen dem linken oder rechten Lager zu.
      So lange die parlamentarische Mitte mit ihrem Slogan "Weiter so!" die
      Aussicht auf eine positive Weiterentwicklung für die Gesellschaft verkörperte
      war auch alles in Ordnung. Doch mittlerweile haben die Menschen den Glauben
      daran verloren und wenden sich anderen Lösungsvorschlägen zu. Deshalb
      kollabieren in Thüringen die Stimmenanteile für die Parteien der parlamentarischen
      Mitte.
      Das ist meine persönliche Meinung als Thüringer.

      Wer sich diese Problematik auch durch die Augen eines ausländischen Fachmanns
      im globalen Rahmen anschauen möchte der schaut bei Bedarf hier:
      focus.de/finanzen/boerse/hedge…web&cm_ven=focus_outbrain

      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      1.
      Die SED-Regierung der DDR war eine Diktatur, ich hätte da nicht
      leben wollen. Aber wenn ich gemusst hätte - um mein Leben hätte ich
      keine Angst gehabt.
      Anders im Hitler-Faschismus, auch schon vor Kriegsbeginn, und danach erst recht.
      2.

      Nach der Befreiung (5 Jahre danach bin ich geboren) sind viele Nazis
      bei Union und FDP untergekrochen und haben das politische
      Nachkriegsklima mit geprägt - nicht zum Guten.
      Aber man kann weder CDU/CSU noch FDP als Nazipartei bezeichnen.

      Die Wende ist jetzt 30 Jahre her. Die ärgsten SED-Betonköpfe sind schon
      kurz nach 1989/90 aus der Partei geflogen oder haben nichts mehr zu
      sagen. Es ist deshalb ÜBELSTE VERLEUMDUNG UND VOLKSVERHETZUNG, wenn man
      die heutige Linke für die SED-Diktatur mitverantwortlich macht.
      Also:

      Die Linke ist mindestens so demokratisch wie Union, SPD, Grüne oder
      FDP. Es muss ZWINGEND mit ihr geredet werden, wie mit anderen
      demokratischen Parteien.
      Alles andere ist übelste dreckige Volksverhetzung.
      3.

      Anders die AfD. Die wollen zurück. Faschismus, erstmal ohne
      Todesstrafe, so wie im Adenauer-Staat. Eine bleierne Zeit, ich hab sie
      erlebt. Und zumindestens die "Flügel"-Hetzer wollen ja noch weiter
      zurück, so dass jeder anständige Mensch, der sich nicht alles gefallen
      lässt, wieder um sein Leben fürchten muss.
      Was bedeutet:
      Die AfD
      ist KEINE demokratische Partei, sondern eine Verbrecherorganisation,
      eine zu verbietende Folgepartei der verbotenen NSDAP.
      Mit AfD'lern
      ist nicht zu reden, sondern sie sind zu bekämpfen und zu vernichten
      (nicht physisch, sondern als öffentlich Handelnde - Notwehrsituationen,
      die schnell eintreten können, ausgenommen).
      Reden kann und soll man
      allenfalls mit denen, von denen man den Eindruck hat, dass sie sich aus
      ihrem rechten Verbrecherumfeld lösen wollen.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      PS.
      Natürlich muss v.a. in den strukturschwachen Gebuieten dringend etwas gemacht werden. Es geht nicht an, dass größere Flächen vom öffentlichen Verkehr ausgeschlossen sind, dass Schwimmbäder reihenweise geschlossen werden usw.

      Das heisst:
      1. Die Schuldenbremse muss weg.
      2. Wie brauchen eine gesalzene Reichenstezer.
      3. Mit diesem Geld muss massiv die Infrastruktur in den genannten Gebieten gefordert wewrden, Bahnlinien reaktiviert, der Bus muss mindestens alle 30 Minuten überall hinfahren, Schwimmbäder wieder eröffnet, jedes Dorf braucht zwingend sein Dorfcafe.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Das wird wohl nix werden.
      Denn selbst eine kleine Thüringen-CDU kann sich dem Wählervotum
      nicht öffnen und eine links-soziale Politik mit tragen. Bis heute
      versuchen sie unter Anweisung der Bundeszentrale jeden Winkelzug,
      um ohne Neuwahlen an die Macht zu kommen, in dem sie das Zweckbündnis
      Linke/SPD/Grüne sprengen wollen. Bei einem Schulterschluß von CDU/SPD/
      Grünen/FDP wären sowohl die AfD als auch die Linke in "Isolationshaft".....
      und die bürgerliche Mitte unter Führung der CDU der Taktgeber. Da gibt es dann
      eh keinen Schritt mehr hin zur sozialen Marktwirtschaft.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Die Linkenphobie der meisten CDU'ler wird langsam zu einem Fall für den Sozialpsychiatrischen Dienst, wegen Fremd- und auch Selbstgefährdung.
      Ich hoffe sehr, dass SPD/Grüne da standhaft bleiben und sich von den Neurotikern nicht ins Boot holen lassen.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Und es geht doch, wenn auch in Minischritten. Jedenfalls wenn sich die vier geheim auserwählten CDU'ler an die Vereinbarung von gestern Abend halten. Das Problem ist ja generell bei solchen geheimen Personenwahlen, dass sie geheim sind (siehe auch Simonis-Carstensen, Albrecht-Kasimir und ein paar anderen).
      Das Problem wär fast gelöst, wenn diese Wahlen öffentlich wären. Schliesslich sind die Abgeordneten ihren Wählern Rechenschaft schuldig, das ist etwas anderes als die allgemeinen Wahlen.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      So einfach bekommt man die "Kuh nicht vom Eis".
      Denn jetzt grätscht die Bundes-CDU dazwischen.
      Bis hin zu einem angedrohten Parteiausschluß für
      die Thüringen-CDUler die dem ausgehandelten
      "Stabilitätspakt" folgen.
      Von einer "historischen Dummheit" bis hin zum
      "Verrat des Herzens der CDU" reichen da die Meinungen.
      Da kommen immer mehr Parallelen zu einer längst vergangen
      geglaubten Epoche zum Vorschein.
      Glaubt keiner? Dann bildet Euch selbst ein Urteil.
      Wer diese historische Abhandlung über die Reichstagswahlen 1930
      liest kann einige Parallelen nicht verkennen.
      Das der "Nationalsozialismus" zu Teilen "Antikapitalistisch" war ist mir
      in diesem Zusammenhang übrigens ganz neu. Ergibt aber Sinn, das in
      der DDR dies nicht mit in den Büchern stand. :oops:
      dasjahr1933.de/die-nsdap-und-d…en-vom-14-september-1930/


      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Heute wieder ein großer Tag für die Verwaltung in Hamburg.
      Wo geht die Reise hin? Links,rechts...am besten mitten durch
      in die Zukunft. Wie auch immer man die Medaillie dreht, die
      Zukunft kann marktwirtschaftlich, aber muß antikapitalistisch
      sein. Sonst überwinden wir die Krise des Kapitalismus nie.
      Leider habe ich aus obiger Quelle zumindest andeutungsweise
      erfahren das "Rechts" auch antikapitalistisch sein kann.
      Und das spielt der AfD bestimmt einige Stimmen zu.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Die Stimmenauszählung kann grizzly garantiert besser interpretieren als ich.
      Nur eins bleibt offen: haben sich die die Vorgänge in Thüringen negativ auf das
      Wahlergebnis der CDU ausgewirkt, weil sie mit den Linken für
      eine demokratische Stabilität sorgen will oder weil sie es entgegen der
      Bundesweisung tut. Mein Tip: Die Bundes-CDU ist noch im Gespinnst des
      "Kalten Krieges" zwischen zwei Gesellschaftsmodellen gefangen.
      Die Zukunft geht nur mit einer Weiterentwicklung des Gesellschaftsmodells.
      Nach der Verabschiedung vom Modell der "Sozialen Marktwirtschaft" hin zur
      "Neoliberalen Marktwirtschaft" (übrigens eine Aktion unter Führung von USA/GB)
      gehen jetzt mit der nächsten industriellen Revolutionsetappe (Industrie 4.0)
      die Lichter der Globalisierung aus. Und damit auch so manches Licht in unserer
      Nachbarschaft. Das schreit nach radikalen Lösungen. Links, aber wie man gerade
      erlebt (im Osten) auch alternativ rechts.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Die AfD wäre beinah aus der Bürgerschaft geflogen (schade, dass doch nicht) und die FDP hat die Rausschmiss-Quittung bekommen für ihre Kungelei mit den Faschisten. Ich seh im Übrigen nicht, dass die AfD irgendwie links wäre, im Wirtschaftsteil ihres Programms ist sie in niederträchtiger Weise neoliberal.

      belltower.news/das-afd-program…rfassungsfeindlich-92251/
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      In dem von mir angesprochenen Quellentext ging es ja auch um die
      NSDAP. Und wenn man Vertrauen in den Verfassungsschutz haben kann
      ist die AfD zwar "deutsch-national" aber nicht "national-sozialistisch"
      und erst recht nicht faschistisch.
      Parallelen gibt es jede Menge, sowohl innerhalb der EU als auch international.
      Oder ist Trump etwa ein Faschist?
      Nein, er vertritt nur unverblümt die ureigensten amerikanischen Interessen
      (oder zumindest was er dafür hält). Und egal welcher Partei die Kommentatoren
      angehören: Den Titel "Patriot" erhält er von allen.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Mein Vertrauen in den Verfassungsschutz war noch nie groß. Deshalb vertraue ich auch dessen Aussagen nur eingeschrankt. AfD-Führer wie Höcke darf man ja sogar gerichtlich genehmigt als Faschisten oder Nazis bezeichnen, andere Führer wzB Kalbitz oder Chrupalla sind genau so niederträchtig. Insgesamt ist die AfD ein Sammelbecken rechter und rechtsradikaler Hetzer, mithin eine faschistische Partei, wie jede Partei rechts der Union. Ich halte mich da ausnahmsweise an meinem verstorbenen Intimfeind, den CSU-Chef Franz-Josef Strauss: "Rechts von uns ist die Wand."
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Was den "Antikapitalismus" der NSDAP betrifft, hast Du wohl Recht, lieber COOLmann. Verbal gab's den zumindestens. Wobei sich Hitler von den Ruhrbaronen und anderen Großkapitalisten aushalten liess. Die AfD ist da in ihrem Programm wesentlich neoliberaler, zB auch als die NPD. Das merk ich, wenn ich zwischendurch den Wahlomat betätige. Da sind natürlich Grüne und Linke vorn, mit weit über 90%, dann SPD mit knapp 90, Union vor FDP, aber weit drunter. Und abgeschlagen natürlich AfD und NPD, aber NPD immer mit etwas mehr Punkten als ihre blaubraunen Konkurrenten.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Die Welt ist ein dynamisches System.
      Eben noch schien es bei Neuwahlen in Thüringen eine Mehrheit für
      die Parteien links der CDU zu geben. Doch nun rollt eine neue
      Flüchtlingswelle auf uns zu. Erdogan hat halt seine eigenen Pläne.
      Aber so nebenbei verschiebt das den Wählerwillen Richtung
      Migrationsbegrenzung, also nach "Rechts".
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.