Tod im Internat

      Tod im Internat

      Der Zweiteiler lief letzte Woche - ein Potpurri v.a. westdeutscher Geschichte, aber nicht nur, Stasi/HVA mussten auch ein bissl mitmachen. Der Hauptspielort, das Eliteinternat "Erlengrund" wurde geographisch in die Nähe des Skandalanstalt Odenwaldschule gerückt, und die Reaktualisierung der Bewegung gegen die Erweiterung des Frakfurter Flughafens, kurz "Startbahn West" (die ich selber miterlebt habe) nahm mitunter realistische Züge an.

      Denn die Schüsse vom 2.11.1987 an der Startbahn West, denen zwei Polizeibeamte zum Opfer fielen, sind bis heut ungeklärt. Seltsam ist ja schon, wie jemand aus 83 bzw. 516 Meter Entfernung mit einer Pistole gezielt tödlich getroffen werden kann. Und es ist mehr als wahrscheinlich, dass die Mordwaffe dem später - nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags - Verurteilten, der nach meiner persönlichen Information in der Szene als verkrachte Existenz galt und der nichts auf die Reihe bekam (anders als in Wikipedia dargestellt) untergeschoben wurde. Und der bereits seit 1997 wieder in Freiheit lebt.

      Hauptzweck der Todesschüsse nach Meinung vieler Startbahngegner (auch meine) und auch des Polizistensohnes im Film, der den Tod seines Vaters rächen will: Die Bewegung gegen die Startbahn, die auch nach deren Eröffnung fortbestand und aktiv war, tot zu machen. Und dieses Ziel wurde erreicht.
      Dass, wie im Film, der Verfassungsschutz da mit drin hing und hängt, ist für mich offensichtlich. Schade, dass sie das nicht deutlicher herausgearbeitet haben - aber der Regisseur wollte wohl keinen akkzu großen Ärger mit den Schlapphüten.

      welt.de/kultur/article16945179…-deutsche-Geschichte.html
      de.wikipedia.org/wiki/Odenwaldschule
      de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6t…kte_an_der_Startbahn_West
      taz.de/!1375224/
      spiegel.de/spiegel/print/d-13494525.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -