Sido- Astronaut

      Sido- Astronaut

      Passend zur Rede des Papstes vor der UN-Vollversammlung
      eine Zusammenfassung seiner Rede (gewollt oder zufällig)
      als Video eines Rappers. Und wie es scheint zeigt Platz 1
      der Charts: die Menschen nehmen es an. :icon_thumbsup:

      myvideo.de/musik/sido/astronaut-video-m-12034238
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Ich habe mich gefragt, welche Message die letzten Bilder des
      Musikvideos transportieren sollen. Und nach einigem :kopfkratz:
      fiel mir der Name Naomi Klein wieder ein. Da war doch was?
      Ach ja, die kanadische Links-Intellektuelle hat gerade ein neues Buch
      rausgebracht in dem auf 700 Seiten der Kapitalismus und die
      Umweltzerstörung verknüpft werden. Aber viel interessanter ist
      ihr Buch "Schock-Strategie", 2007 in deutsch erschienen.
      In diesem Buch werden kapitalistische Interessen und die Destabilisierung
      von Staaten verknüpft. Die direkten Auswirkungen erleben wir gerade hautnah
      in Form der Flüchtlingswellen. Die "Wohlfühljacken" passen gut zu dem Beispiel
      aus ihrem Buch: Elektroschocktherapie in der Psychatrie
      Im übrigen könnte das Musikvideo vom gleichen Produzenten kommen wie der
      6-minütige Trailer zu ihrem damaligen Buch,. Aber das ist wieder mal nur Vermutung. :zwinker2:
      Quelle: taz.de Artikel von 2007
      Naomi Klein Die neue Bibel ist da
      In Toronto stellte Naomi Klein ihr neues Buch "Die Schock-Strategie" vor -
      und einen verstörenden Kurzfilm über Katastrophenkapitalismus. Schock-Kapitalismus:
      Leben wie nach einem Wirbelsturm Bild: (dpa) Wahrscheinlich ist es an diesem Abend
      der einzige Film auf dem Toronto International Film Festival, der keinen Applaus erhält. "This woman is
      a propagandist", sagt ein wütender Zuschauer zu seiner Sitznachbarin, als der Name Naomi Klein im
      Abspann erscheint. Man dürfe ihr kein Wort glauben. Dabei ist der Filmtrailer "Die Schock-Strategie
      Aufstieg des Katastrophenkapitalismus" nur sechs Minuten lang. Doch der verstörte Zuschauer meint,
      ein solcher Film dürfe angesichts der brutalen Bilder auf dem Filmfestival gar nicht gezeigt werden.
      Ein Tag zuvor: Im MacMillan Theatre auf dem Campus der University of Toronto haben sich einige
      hundert kanadische Globalisierungskritiker versammelt, um Naomi Klein zu feiern, als würde sie zu
      einem Siegeszug gegen den Neoliberalismus aufbrechen und nicht bloß auf eine dreimonatige
      Tournee, um ihr neues Buch vorzustellen. "Ich bin Zeuge einer neuen Bibel", sagt ein 56-jähriger
      Klein-Fan. Anzeige Zwei Premieren innerhalb von 24 Stunden: Einen Tag nach der Weltpremiere des
      lang erwarteten Buches der 37-jährigen Kanadierin erlebte der gleichnamige Kurzfilm "Die Schock-
      Strategie - Aufstieg des Katastrophenkapitalismus" am Freitag in Naomi Kleins Heimatstadt Toronto
      ebenfalls seine Weltpremiere. Während bei der Filmvorführung einige Zuschauer wütend den Saal
      verließen, wurde Naomi Klein bei der Buchvorstellung gefeiert. Und in der Tat: Sowohl die Bilder im
      Film als auch ihre These insgesamt sind aufrüttelnd. Klein zieht Parallelen von schaurigen
      Foltertechniken bei Psychiatriepatienten in den frühen 50er-Jahren zu dem, was Ökonomen der so
      genannten "Chicago School" als "Schocktherapie" für Lateinamerika und Osteuropa in den
      vergangenen Jahrzehnten empfohlen haben: eine Radikalkur, in der von einem Tag auf den anderen
      ohne Rücksicht auf die Bevölkerung die bisherige Wirtschaftsstruktur komplett umgeworfen und durch
      den Kapitalismus in seiner wildesten Form ersetzt wird. Den Chefdenker der Chicago Boys, den vor
      einem Jahr verstorbene Milton Friedman, bezeichnet die 37-jährige Buchautorin als "Monster". Was
      zunächst einmal theoretisch klingt, löste Klein zusammen mit dem mexikanischen Filmemacher Alfonso
      Cuarón ("Y tu mama tambien") folgendermaßen: Sie schnitten Bilder von US-Bomben auf Bagdad, den
      auf sich gestellten "Katrina"-Opfern in New Orleans und den ebenso hilflosen Menschen in Sri Lanka
      nach dem Tsunami zusammen. "Während die Menschen von der Katastrophe noch gelähmt sind,
      werden sie einer ökonomischen Schock-Therapie nach neoliberalen Vorstellungen unterzogen",
      kommentierte Klein in dem Film die Szenen. Viele öffentliche Schulen in New Orleans hätten seitdem
      nicht mehr aufgemacht, sämtliche Ölreserven des Irak seien an westliche Konzerne verhökert worden
      und Schulen und Krankenhäuser des Inselstaats gebe es nur noch als private und damit für den
      größten Teil der Bevölkerung unerschwingliche Einrichtungen. Als "zügellosen
      Katastrophenkapitalismus" bezeichnet die kanadische Autorin diese Strategie. Ihre Kernaussage:
      Folterknechte der Psychiatrien und die Chicago Boys um Friedman sind sich nicht fremd. Die einen
      wollten mit Elektroschocks die Geisteskranken behandeln, die anderen versetzen ganze
      Gesellschaften in einen Schockzustand. Doch anders als im Buch, in dem Klein ausführlich
      beschreibt, wie Friedmans ökonomische Doktrin des freien Marktes in den letzten dreißig Jahren auf
      extremer Gewalt und auf Katastrophen beruhte, erscheint im Film immer wieder diese schaurige
      Szene, wie Psychiatriepatienten brutalen Elektroschocks unterzogen werden. Sicherlich, in einem
      wirtschaftsliberalen Land wie Kanada, in dem jegliches Bekenntnis zur Linken einer öffentlich
      gemachten Sektenmitgliedschaft gleichkommt, teilt ein Großteil der Filmfestzuschauer schon aus
      Prinzip nicht die Ansichten einer bekennenden linken Journalistin. Verstört von den Bildern wirkten
      aber auch alle anderen Gesichter, als die Lichter im Saal wieder angingen. Die Schock-Strategie
      von Naomi Klein schien zumindest auf dem Filmfest aufgegangen zu sein. Doch nicht nur dort. Im
      MacMillan Theatre war von Entsetzen zwar keine Spur. Im Gegenteil: Tobender Applaus, als die
      37-jährige Autorin nach drei Stunden auf alle nur erdenklichen Fragen vom Afghanistankonflikt bis zum
      kanadischen Gesundheitssystem immer eine Antwort parat hatte. Drei Monate wird Klein nun in der
      Welt herumjetten, um für ihr Buch zu werben. Im Gepäck: der sechsminütige Trailer. Sie sei nicht
      glücklich über den Film, gesteht Klein. Am liebsten würde sie selbst immer aus dem Raum rennen,
      sobald er gezeigt wird. Ihr Kommentar: "Its too disturbing" - was zeigt: Die Schock-Strategie wirkt.
      Sogar bei ihr.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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