Nach Brand in Textilfabrik: Pakistanische Opfer verklagen KiK

Grizzly · 13. März 2015, 23:35

Am 11. September 2012 starben mehr als 250 Arbeiter einer pakistanischen Textilfabrik bei einem Brand. Vier Familien haben nun Klage gegen die Firma KiK eingereicht. Es ist die erste Zivilklage dieser Art in Deutschland.

Von Eva Lodde, NDR, ARD-Hauptstadtstudio

Die Lüftungsanlage war seine Rettung. Überall Rauch und Feuer, Notausgänge verschlossen, die Haupttreppe versperrt und das Eisengitter vorm Fenster fest verankert. Doch die Lüftungsanlage konnte Muhammad Hanif aus der Wand brechen. So gelangte er ins Freie am 11. September 2012. Hinter ihm stand sein Arbeitsplatz, die Textilfabrik von Ali Enterprises in Karatschi, in Flammen.

So hat er seine Geschichte der Menschenrechtsorganisation ECCHR erzählt. Die Anwälte unterstützten Muhammad Hanif und drei weitere Betroffene bei ihrem Ringen um Schadensersatz. Nun reichten sie Klage am Landgericht Dortmund eing - wegen Verletzung der Menschenrechte in der Zulieferkette. "Das Verfahren gegen KiK in Deutschland soll klar machen: Transnationale Unternehmen sind auch für die Arbeitsbedingungen in ihren Tochter- und Zulieferbetrieben im Ausland verantwortlich", sagt ECCHR-Generalsekretär Wolfgang Kaleck.

Ganzer Text: tagesschau.de/wirtschaft/klage-gegen-kik-101.html

COOLmann · 14. März 2015, 07:46

Ich hoffe mal nicht, ich stehe eines Tages vor Gericht weil ich
Eisen von einem Zulieferer aus Brasilien bezogen habe und
der die Arbeitsschutzbestimmungen nicht einhält. Ich finde diese
Klage zwar nicht "sinnfrei", aber sie setzt an der falschen Stelle
an.
Wenn das Urteil so ausgeht wie bei der Bombardierung des
Tanklasters durch die Bundeswehr in Afghanistan sind die
Entschädigungszahlungen eh nur Pfennigkram für KiK.
Da wird für ein kaputtes Auto mehr "Schadensersatz" gezahlt als
für ein Menschenleben. Auch das ist "Deutsches Recht"!

Grizzly · 14. März 2015, 09:20

Lieber COOLmann,
an welcher Stelle soll die Klage denn dann ansetzen ?
Ansonsten:
Du führst ja keine transnationales Unternehmen, und der brasilianische Eisenzulieferer ist nicht Dein Subunternehmer,
für den Du mitverantwortlich wärest. Es sei denn, Du warst bei ihm in Brasilien und hast gesehen, was er für Sauereien veranstaltet, oder seine Arbeiter hätten sich bei Dir beschwert.

COOLmann · 14. März 2015, 19:13

Jetzt laß ich mal den "Klugscheißer" raushängen. :schreiben:

Hast Du mal die Ausschreibungsunterlagen für "öffentliche
Aufträge" gesehen? Da muß ich mit meiner Unterschrift quittieren
das meine Zulieferer!!! (also der Stahlhändler der Trägerprofile aus
Brasilien importiert) die Mindestlöhne zahlen.
Geht es noch???? Und gerade diese linke Tour wird hier in Deutschland
vor Gericht gebracht.
Meine persönliche Meinung als Unternehmer und "gewerblicher" Verbraucher:
Sollte diese Fabrik eine Tochtergesellschaft von KiK sein ist die Klage ok.
Ist es aber eine regionale Firma für Textilien, die weltweit Abnehmer sucht ist es
ihr "Todesurteil", wenn sie gewinnt. Alle anderen Einwände bügelt der Wettbewerb
glatt. Und da sind wir wieder bei der Aussage :"Die Anklage setzt an der falschen
Stelle an". Auch wenn es verblüffend nach Marx riecht=> Das liegt am System.
Und wer das ändern will muß das System ändern!!!!!!
Und seien wir mal ehrlich :zwinker2:wer will das schon.

Grizzly · 15. März 2015, 11:17

Original von COOLmann
Hast Du mal die Ausschreibungsunterlagen für "öffentliche
Aufträge" gesehen? Da muß ich mit meiner Unterschrift quittieren
das meine Zulieferer!!! (also der Stahlhändler der Trägerprofile aus
Brasilien importiert) die Mindestlöhne zahlen.

Sorry, das wusste ich nicht.
Aber nachdem Ali Enterprises/Karachi wohl pleite bzw. abgebrannt ist, halte ich es für angemessen, wenn diese ... (hier bitte Verbalinjurie nach Wunsch einsetzen) von KIK (ist ja nicht ihre erste Sauerei) drangenommen werden.

Zu KIK auch: weitblickforum.de/forum/thread.php?postid=12725#post12725

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