Der in Saudi Arabien inhaftierte und zu 1000 Peitschenhieben verurteilte Blogger Raif Badawi wird offenbar von weiterer Bestrafung verschont. Das berichtet das Medienmagazin "Zapp" und beruft sich auf eine Auskunft des Botschafters Ossama bin Abdul Majed Shobokshi. Der in Berlin stationierte Diplomat des Königreiches habe mitgeteilt, dass die Auspeitschung Badawis gestoppt worden sei.
"Die Bestrafung von Herrn Raif Badawi wurde, wie ich verstanden habe, gestoppt. Er wird keine Peitschenhiebe mehr erhalten. Ich nehme an, dass Herr Badawi, nachdem die Auspeitschung gestoppt wurde, nicht zehn Jahre in Haft bleiben wird", wird der Botschafter zitiert.
Raif Badawi war im vergangenen Mai wegen Veröffentlichungen auf seiner Online-Plattform "Saudi-Arabische Liberale" zu zehn Jahren Haft, 1000 Peitschenhieben, ca. 200.000 Euro Geldstrafe und einem anschließenden Reise- und Social-Media-Verbot verurteilt worden. In seinen Texten soll sich der Familienvater über saudi-arabische Kleriker und die Moralpolizei des Königreichs lustig gemacht haben. Offiziell wurde der 2012 festgenommene Badawi wegen "Beleidigung des Islam" verurteilt.
Die Prügel sollten auf je 50 Stück pro Woche verteilt werden. Nach der ersten öffentlichen Auspeitschung am 9. Januar in Dschidda war die Strafe zunächst ausgesetzt worden. Die Bestrafung von Badawi hatte internationale Proteste ausgelöst, nachdem ein Video im Internet aufgetaucht war, auf dem die Auspeitschung zu sehen war.
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Grizzly sein
Jetzt muss weiter Druck gemacht werden, wenigstens bis zur Freilassung und, falls gewünscht, Ausreise von Raif Badawi und seiner Familie.