Die Stadtväter von Cleveland fanden das Verkehrsaufkommen an der Ecke Euclid Avenue und East 105th Street einfach zu hoch. Bei all den Fußgängern, Fahrrädern, Kutschen und Autos reichte das in den USA an Kreuzungen ohne Ampel bis heute gültige Prinzip nicht mehr aus. Statt rechts vor links: Wer zuerst an die Kreuzung kommt, fährt zuerst.

Am 5. August 1914 wurde die erste Ampel aufgehängt. Viele Erfinder, viele Städte nehmen die erste Verkehrsampel für sich in Anspruch, aber das 1918 patentierte "städtische Verkehrskontrollsystem" mit roten und grünen Signalen setzte sich durch.

Und heute? Kann in den USA jeder das grüne Licht für freie Fahrt, das rote Signal als Stoppzeichen identifizieren, Orange gibt es dafür nicht. Amerikanische Ampeln hängen eigentlich immer, und zwar auf der gegenüberliegenden Seite, nicht vor der Kreuzung. Rechtsabbiegen ist auch bei roter Ampel und freier Bahn kein Problem, es sei denn, das Schild "No turns on red" verbietet es ausdrücklich.

Problematisch für Fußgänger: Bei grüner Ampel dürfen oft auch abbiegende Autos fahren. So entsteht regelmäßig Stau mitten auf der Kreuzung. Aber hierzulande ignorieren Fußgänger rote Ampeln ohnehin, wann immer sie können.

Ganzer Text: tagesschau.de/schlusslicht/ampel-120.html