Polizei besetzt Armenviertel in Rio

      Polizei besetzt Armenviertel in Rio

      Großeinsatz in Rio de Janeiro

      m Vorfeld der Fußball-WM in Brasilien haben Polizei und Militär gemeinsam eines der größten Armenviertel in der Millionenstadt Rio de Janeiro besetzt. Mit der Aktion in der Favela Maré wollten sie gegen Drogenbanden vorgehen.

      Von Julio Segador, ARD-Hörfunkstudio Buenos Aires

      Die Polizei und das Militär hatten die Besetzung der Favela schon in den vergangenen Wochen minutiös vorbereitet. In der Nacht auf Sonntag schlugen sie in einer genau geplanten Aktion los. In weniger als einer Stunde besetzten mehr als 1300 schwer bewaffnete Sicherheitskräfte, unterstützt von Hubschraubern, Landungsbooten und gepanzerten Fahrzeugen den Favela-Komplex Maré.
      Dieser Komplex liegt strategisch wichtig: direkt an der vielbefahrenen Schnellstraße zwischen dem internationalen Flughafen und der Innenstadt Rio de Janeiros. Er zählt zu den größten Armenvierteln Rios, umfasst mehrere Einzel-Favelas, etwa 130.000 Menschen leben dort. In der Maré hatten sich seit geraumer Zeit Drogenbanden breit gemacht, (... )

      Favela soll bis nach den Olympischen Spielen besetzt bleiben

      Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff hatte erst in der vergangenen Woche genehmigt, dass bei solchen Aktionen auch die Streitkräfte mitwirken können. Der Favela-Komplex Maré soll nun dauerhaft bis Ende 2016, also bis nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, besetzt werden. Zuvor schon waren im Großraum von Rio de Janeiro Dutzende von Favelas "befriedet worden", wie die Polizeiaktionen genannt werden. In 38 von ihnen sind seither Bataillone der sogenannten Befriedungspolizei UPP stationiert worden, die dort für Sicherheit und Ordnung sorgen sollen.

      Die Aktionen sind aber nicht unumstritten. Viele Kritiker werfen der Regierung vor, die Besetzungen der Favelas ohne rechtliche Grundlage durchzuführen. Zudem haben sich zahlreiche Fälle gezeigt, in denen korrupte UPP-Polizisten die kriminellen Geschäfte der Drogen- und Waffenbanden übernehmen.

      Stand: 30.03.2014 18:51 Uhr


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      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)