Der Fall Edathy und der erste GroKo-Scherbenhaufen

      Der Fall Edathy und der erste GroKo-Scherbenhaufen

      Wegen des zurückgetretenen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy geht's inzwischen bei GroKo's drunter und drüber, vor allem die CSU schäumt und verlangt für ihr zurückgetretenes Bauernopfer Friedrich Satisfaktion, d.h. Ausgleichsrücktritte, bei der SPD. Weil irgendjemand den Edathy gewarnt hat.

      Zur Lage und ihrer Vorgeschichte:
      dw.de/chronologie-der-fall-edathy-und-die-folgen/a-17438573

      Was ist da eigentlich passiert ? Ich denke jetzt einfach mal laut und ins Unreine.

      Nachdem Edathy über die goldene Brücke, ihm sei, wahrscheinlich von rechten Hackern, etwas untergeschoben worden - ndr.de/ratgeber/netzwelt/hacker191.html - nicht gegangen ist, muss man annehmen, er hat diese unsäglichen Bilder nackter Buben aus Kanada tatsächlich bestellt, weil er eine sexuelle Prägung in dieser Richtung hat bzw. haben könnte. Denn warum bezahlt er sonst dafür ? Irgendwas muss er mit seinem Trieb ja machen, denn es ist allgemeiner gesellschaftlicher Konsens (und das ist gut so), dass mann den nicht ausleben darf.

      Mann könnte stattdessen in Therapie gehen.
      Psychotherapeutische Intervention, die speziell auf pädophile Menschen ausgerichtet ist, die noch keine Straftat begangen haben, bietet das Projekt „Kein Täter werden“ an der Berliner Charité an. Mittlerweile existieren auch Standorte des Projektes in Kiel, Regensburg, Leipzig, Hannover, Hamburg und Stralsund.

      de.wikipedia.org/wiki/P%C3%A4dophilie#Therapeutischer_Aspekt

      Vielleicht war oder ist er das ja auch, keiner weiss es und muss es auch nicht wissen - Schweigepflicht ist in diesem Fall gut und richtig. Schliesslich ist bzw. war der Mann Politiker und kein Erzieher oder sonst etwas im gefährdeten Bereich. Zuletzt war er Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses und hat dort eine sehr gute politische Arbeit gemacht. Und er war zunächst bei den GroKo-Verhandlungen für eine wichtige Polition im Innenministerium (?) im Gespräch. Aber jetzt hat der damalige Innenminister Friedrich eine Info, die nach seiner Meinung für die Folgeentscheidungen wichtig ist - sonst steht die GroKo grad mal, und schon gibt's den ersten dicken Ärger, weil die Staatsanwaltschaft gegen einen wichtigen Funktionsträger wegen Kinderpornographie ermittelt ...
      Ich muss sagen, so wenig ich von der GroKo halte, wie auch von der CSU oder Friedrich als Innenminister - aber da versteh ich Herrn Friedrich: Er wollte einen absehbaren Scherbenhaufen verhindern. Das Gleiche gilt für Gabriel und Oppermann etc., die mussten irgendwie die Notbremse ziehen und dazu dem Edathy irgendwas sagen. Nur was ????? Man kann's in dieser Situation, glaube ich, nur falsch machen, egal was man tut.

      Ansonsten stand heut in der TAZ, dass gegen den Pornoversand in Kanada, der die Bilder verbrochen hat, schon seit zwei Jahren ermittelt wird, und es genug Leute gab, die andere Mitbezieher solcher unsäglicher Bilder gewarnt haben. Und dass in Nienburg, deren Polizei in Deutschland zuerst auf den Namen Edathy in dieser Angelegenheit stiess (kam heut im NDR4-Radio), Herr E. gut vernetzt ist, und eine, wahrscheinlich mehrere undichte Stellen ihn gewarnt haben können - Resultat Computerschrott bei der Hausdurchsuchung. Selbstbelastende Computer zu schrotten ist ja nicht strafbar.
      Wahrscheinlich werden wir nie erfahren, wer da vorgewarnt hat. Und es ist m.E. auch wurscht, es gibt Wichtigeres.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Original von Fuchsie
      Aber sagt mal von dem Sebastian Edathy hört man garnichts mehr, hat der sich "verpisst".


      Die zwei Gesichter des Aufklärers: Sebastian Edathy war ein gefürchteter Innenpolitiker. Jetzt versteckt er sich in Dänemark

      Aktualisiert 20. Februar 2014 17:26 Uhr


      Quelle und Weiteres: zeit.de/2014/09/sebastian-edathy-portraet

      Interessant ist auch dieser Link: spiegel.de/kultur/tv/anne-will…fall-edathy-a-954551.html

      Außerdem:

      Kritik an Staatsanwaltschaft in Edathy-Affäre

      Ermittlungspannen in Hannover?

      In der Edathy-Affäre wird die Kritik an der Staatsanwaltschaft immer lauter. Sie soll Medienberichte Anfang Februar über die Mandatsniederlegung des SPD-Politikers nicht beim Bundestag überprüft haben, bevor sie sein Haus durchsuchte.


      Von Michael Götschenberg, MDR, ARD-Hauptstadtstudio

      Am Montag, den 10. Februar, standen Ermittler vor der Wohnungstür von Sebastian Edathy im niedersächsischen Nienburg, brachen die Tür auf und durchsuchten die Privaträume. Der Vorwurf: Verdacht auf Besitz von kinderpornografischem Material.

      Nach Informationen von MDR INFO konnten sich die Ermittler jedoch nicht sicher sein, dass die Durchsuchung überhaupt zulässig war: Zwar hatten die Medien am Wochenende berichtet, Edathy habe sein Bundestagsmandat niedergelegt. Die Staatsanwaltschaft Hannover machte sich jedoch nicht die Mühe, diese Information zu überprüfen.

      Die Mandatsniederlegung sei der Staatsanwaltschaft durch die Medienberichterstattung dazu bekannt geworden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber MDR INFO. Dass das einer Justizbehörde reichte, ist erstaunlich - umso mehr, als die Ermittler damit einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Rechte eines Bundestagsabgeordneten riskierten.

      Für eine Hausdurchsuchung bei einem Abgeordneten bedarf es nämlich nicht nur der Aufhebung seiner Immunität, sondern sogar eines förmlichen Beschlusses des Deutschen Bundestages.

      Stand: 21.02.2014 18:25 Uhr


      Quelle und herunterladbare Audiodatei: tagesschau.de/inland/edathy-affaere104.html
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Dann war da noch ein Brief der Staatsanwaltschaft Hannover wg. Edathy an den Präsidenten des Bundestags, Norbert Lammert. Der war eine Woche unterwegs (per Boten zu Fuß ??) und kam geöffnet an. Anstatt nach der undichten Stelle zu suchen, muss man sich wahrscheinlich fragen, wer ihn unterwegs nicht gelesen hat :kratz:
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      - Kurt Tucholsky -
      Original von Fuchsie
      Ich

      Dann hat der reitende Bote der Staatsanwaltschaft wahrscheinlich vergessen, den Brief auch in der Oberlausitz zu verkünden - bei dem Murks, den diese Behörde bisher verzapft hat, muss ich davon ausgehen, dass die Herrschaften schlichtweg nicht wissen, dass es diese schöne Gegend gibt bzw. dass sie in :brd: ist :kratz:


      Spaß beiseite, Ernst ist schon da:
      Ein interessantes Interview zum Umgang mit dem Thema Pädophile steht im neuen SPIEGEL - hier die Zusammenfassung:
      spiegel.de/politik/deutschland…almediziner-a-955096.html
      ... und noch eins - diesmal auch komplett - bei
      tagesschau.de/inland/paedophilie100.html
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      - Kurt Tucholsky -
      Ach so - auch beim BKA gibt's Pädophile, wundert einen ja nicht.

      Die Staatsanwaltschaft Mainz hat einem Medienbericht zufolge gegen einen hochrangigen BKA-Mitarbeiter wegen des Besitzes kinderpornografischen Materials ermittelt. Sein Name habe auf derselben Liste gestanden wie der von SPD-Politiker Sebastian Edathy, berichtete "Spiegel online". Der Spitzenbeamte des Bundeskriminalamtes (BKA) habe einen Strafbefehl akzeptiert und sei in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden.

      Das BKA hatte zunächst keine Stellung nehmen wollen, äußerte sich wenig später aber in einer schriftlichen Stellungnahme ausführlich zu dem Fall. Laut "Spiegel Online" hatte die Behörde den Fall Anfang 2012 an die Staatsanwaltschaft Mainz übergeben. Ende desselben Jahres sei das Verfahren mit einem Strafbefehl eingestellt worden.

      Erst ein Jahr später, Ende 2013, sei der BKA-Beamte in den vorzeitigen Ruhestand versetzt worden. Dazu erklärte das BKA, der Bericht erwecke den unzutreffenden Eindruck, dass der Beamte noch ein Jahr nach Rechtskraft eines Strafbefehls seinen Dienst ausgeübt habe. "Richtig ist, dass der Beamte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dienstlich tätig war."

      Nach "Spiegel"-Informationen musste der hohe Beamte gehen, weil er sogenannte Posing-Bilder bei demselben kanadischen Anbieter bezog, bei dem auch Edathy bestellte. Das Material, das die Staatsanwaltschaft Mainz bei dem BKA-Mann sichergestellt habe, sei allerdings - anders als bei Edathy - unzweifelhaft illegal und strafrechtlich relevant gewesen. Zu einem Prozess sei es aber nicht gekommen, weil der Beamte Ende 2012 einen Strafbefehl akzeptiert und eine Summe zwischen 10.000 und 20.000 Euro gezahlt habe.

      tagesschau.de/inland/bka150.html

      Grizzly sein :senf2:

      Und damit hat sich die Sache, d.h. der Herr darf seine sicher nicht ganz kleine Pension verfressen und sich in Ruhe überlegen, wie er trotz verschärfter Bedingungen noch an sein ...material kommt :haarerauf:
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      - Kurt Tucholsky -