Winterspaziergang im Duvenstedter Brook

      Winterspaziergang im Duvenstedter Brook

      Noch ist es so kalt, dass der Boden steif gefroren ist. Da bringt mich Schnuppi an meinem freien Tag auf die Idee, eine Moorwanderung zu unternehmen, schliesslich ist es dort oft so matschig, dass man schwer durchkommt, und wenn doch, dann mit eingesauten Klamotten. Das ist heute anders, und so mach ich mich auf in eins der größten Hamburger Moorgebiete, den Duvenstedter Brook.

      Ich mach's bequem und fahr mit dem Auto bis zum NABU-Haus. Gehe dann auf einem - normalerweise tatsächlich sehr eingematschten - Weg, der parallel zur Autostraße Duvenstedt-Wiemerskamp verläuft (die kann man zur Not auch nehmen bzw. den Gehsteig daneben) Richtung Grenzwall, denn der ist ab 1. März gesperrt, wegen Vogelbrutschutz. Aber jetzt kommt man noch durch, genau an der markierten Landesgrenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein geht der Weg rechts rein, zunächst noch ohne Wall, sondern durch den steifgefrorenen Matsch. Nach einigen hundert Metern beginnt der Wall, und dort geht auch der Weg weiter.


      Meine Bilder waren schon mal besser, ich hatte die Kamera vergessen, das hier sind Handyphotos.

      Unter dem Begriff Grenzwall phantasiere ich, dass das bis 1864 die Grenze zwischen Hamburg und dem dänischen Holstein war, und womöglich da die Soldaten patrouilliert sind, vielleicht sogar ein Holzzaun auf dem Wall stand - aber dem war wohl nicht so. Laut Internet hat Hamburg erst 1925 größere Teile des Brooks gekauft, und wahrscheinlich war der Grenzwall lediglich die Markierung zwischen dem Besitz zweier Dörfer bzw. Güter.

      Immerhin ist der Wall oft ein bis zwei Meter höher als die Umgebung, und da hat man schon eine passable Übersicht auf die umliegende Pflanzen- und Tierwelt, die man heute eher hört als sieht - ein Specht hackt sich eine neue Nisthöhle oder bessert die alte aus, ein Wasser- oder Moorvogel gibt froschähnliche Geräusche von sich, leider bin ich im Vogelstimmenerkennen nicht so geübt.





      Nach knapp einem Kilometer knickt der Grenzwall nach rechts im spitzen Winkel ab (und verschwindet dann bald), der Weg folgt dem Knick nicht ganz so weit und geht am Professormoor noch ein paar hundert Meter entlang bis er in einen Fahrweg mündet.



      Das Professormoor ist, wie ich dem Internet entnehme, nicht nach einem Professor benannt, sondern nach einem "Profos", einem für den Vollzug von Prügelstrafen und ähnlichen Nettigkeiten im Militär zuständigen Menschen, der dort früher seinen Torf gestochen haben soll.
      geo.de/GEO/natur/fotogalerien/…gs-wildnis-50476.html?p=4
      de.wikipedia.org/wiki/Profos_%28Milit%C3%A4r%29






      Das NABU-Haus ist im Winter wochentags geschlossen, aussen findet man nur ein paar Info-Tafeln und Werbung für Holz aus dem Duvenstedter Brook, das es dort zu kaufen gibt. Ausserdem eine Info, wo man einen Kettensägenkurs machen kann - das wär doch mal eine Maßnahme, damit ich mir später meine Rente aufbessern kann :grins:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Hallo Grizzly...ein schöner Wanderweg, der würde mir auch gefallen. :snowman_sset_smile: die Fotos die Du gemacht hast sind doch i.O., die Handys machen jetzt auch sehr schöne Fotos.

      Eingematschte Wege finde ich auch sehr doof, da war das von Schnuppi eine "schlauer Gedanke", Dich jetzt ins Moor zu schicken (ohne Spaten) :snowman_sset_biggrin:.

      wo man einen Kettensägenkurs machen kann - das wär doch mal eine Maßnahme, damit ich mir später meine Rente aufbessern kann
      und was willste zersägen..die Möbel..oder bist Du Waldbesitzer in Bayern :snowman_sset_biggrin:


      Ich habe gestern auch mal eine "Windpause" genutzt und bin meine runde :wandern: gegangen...aber ich hatte auch manche Stellen matschig und dementsprechend sehen dann auch die Schuhe aus..pampig :snowman_sset_mad:
      Liebe Grüße von :fuchsiezwinkertlila:

      Lebe den Tag, solange er dich noch hat.
      Der Duvenstedter Brook ist ein unglaubliches großes und interessantes Gebiert - allerdings darf man dort in etlichen Bereichen vom Frühjahr bis zum Herbst nicht herum spazieren.
      Schade, aber für etliche Tiere und für die Natur halt wichtig!

      Übrigens finde ich die Handyfotos klasse, zumal sie diesmal wieder nicht so schrecklich verpixelt sind (bei Aufnahmen im "Dunkeln" ist es meistens leider der Fall).
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)