Chris Howland ist tot

      Chris Howland ist tot

      Der Radiopionier und Fernsehmoderator Chris Howland ist tot. Das bestätigte ein Sprecher des WDR. Der gebürtige Brite war in den 50er-Jahren der erste "Schallplattenjockey" im deutschen Radio - beim NWDR, dem Vorläufer von NDR und WDR. Aus dieser Anfangszeit stammt auch sein Spitzname "Mr. Pumpernickel".

      Anfangs musste er für seine Sendung "Rhythmus der Welt" die ins Deutsche und in Lautschrift übersetzten Moderationstexte zwar ablesen, überzeugte aber mit seiner Lockerheit. Bald wurde sein auch nach Jahrzehnten immer noch bewusst oder unbewusst radebrechendes Deutsch sein besonderes Markenzeichen. "Der Spiegel" widmete ihm damals sogar eine Titelgeschichte und resümierte, Howlands Erfolg beruhe auch darauf, dass er nicht wie bis dahin in Deutschland üblich als Moderator etwas verkünde, sondern so spreche, dass sich die Hörer von seinem Plauderton persönlich "angesprochen fühlen".

      Den größten Erfolg hatte Howland in den 60er-Jahren mit der Radioshow "Musik aus Studio B" und der Fernsehsendung "Vorsicht Kamera". Er nahm auch mehrere Schallplatten auf - "Das hab' ich in Paris gelernt" wurde sein bekanntester Titel. Auch auf der Leinwand war er zu sehen, unter anderem in fünf Karl-May-Verfilmungen.

      "Der Begriff 'Legende' wird oft und viel zu häufig benutzt, doch Chris Howland war wirklich eine", sagte WDR-Intendant Tom Buhrow. NDR-Intendant Lutz Marmor sagte: "Wie nur wenige zu seiner Zeit spielte er mit dem noch jungen Medium. Seine Moderationen waren Kult durch schräge Sprüche und seinen unverwechselbaren Akzent. Er wird unvergessen bleiben."

      Howland wurde 85 Jahre alt. Er starb in seinem Wohnort Rösrath bei Köln.

      tagesschau.de/kultur/howland102.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -