Shakuntala Devi (1929–2013) – Mathematik war fur sie im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel. Gerade erst drei Jahre alt, zeigte die Inderin bereits eine grosse Affinität zu Zahlen. Als Funfjährige konnte die Tochter eines Zirkusartisten komplexe Arithmetikaufgaben im Kopf lösen. Beruhmt wurde sie, als sie ein mathematisches Problem um zehn Sekunden schneller löste als einer der damals weltweit schnellsten Computer. Der Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde war ihr sicher, nachdem sie am Imperial College von London zwei dreizehnstellige Zahlen miteinander in bloss 28 Sekunden multipliziert hatte.

Ein amerikanischer Psychologe, der dem Geheimnis des «menschlichen Computers » auf den Grund gehen wollte, notierte nach mehreren Versuchen in seinem Journal: «Devi löste die meisten Probleme schneller als ich sie in meinem Notizbuch aufschreiben konnte.» Er trug ihr zum Beispiel auf, die Quadratwurzel der Zahl 61 629 875 zu berechnen, und die siebte Wurzel von 170 859 375. Die Ausnahmemathematikerin gab die richtigen Antworten – 395 und 15 – so schnell, dass nicht einmal Zeit blieb, die Stoppuhr zu starten.

Devi, die uber keine formale Schulbildung verfugte und in einem slumartigen Gebiet in Bangalore aufwuchs, hatte sich zum Ziel gesetzt, eine eigene Mathematik- Universität zu grunden, um begabten Studenten ihre Technik beizubringen. Diesen Traum konnte sie sich nicht erfullen. Sie starb kurzlich an einem Herzinfarkt, nachdem sie wegen Atemproblemen hospitalisiert worden war.