Flucht nach Europa

      Flucht nach Europa

      Hunderte Flüchtlinge vor Sizilien gerettet

      Vor der sizilianischen Küste sind erneut zahlreiche Bootsflüchtlinge gerettet worden. Mehr als 300 Menschen wurden von den italienischen Behörden in sogenannte Auffanglager in Syrakus und Lampedusa gebracht. Zwei Menschen überlebten die Überfahrt vom afrikanischen Kontinent nicht, darunter ein siebenjähriges Kind.

      Mindestens 103 der Flüchtlinge stammen aus Somalia, sie wurden von der italienischen Marine aus einem kenternden Schlauchboot in der Straße von Sizilien gerettet. Im Hafen der sizilianischen Stadt Syrakus wurden mehr als 200 weitere Menschen von einem Kahn gerettet, auf dem sie die Überfahrt zusammengepfercht hatten verbringen müssen. Unter den Passagieren befanden sich zwei Neugeborene.

      Bereits gestern waren in Sizilien 102 aus Seenot gerettete Menschen an Land gegangen, denen Malta die Einreise verweigert hatte. Erst nach scharfen Protesten der Europäischen Union hatte sich Italien bereiterklärt, die Flüchtlinge aufzunehmen.


      Quelle und Weiteres: tagesschau.de/ausland/bootsfluechtlinge134.html

      :senf1: Die Ablehnung von :malta: kann ich so gar nicht verstehen - das ist so was von Unmenschnlich!
      Allerdings verstehe ich auch nicht warum :italien: die Menschen tw. nach Lampedusa gebracht hat - die Insel ist doch hoffnungslos überlastet!
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      Bootsunglück vor Lampedusa

      Bei der Schiffskatastrophe nahe der italienischen Insel Lampedusa sind laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa mindestens 133 afrikanische Flüchtlinge ertrunken. Die Zahl der Opfer könnte weiter steigen, da Medienberichten zufolge noch immer ungefähr 200 Menschen vermisst werden.

      Unter den Opfern der Katastrophe seien mindestens drei Kinder und zwei schwangere Frauen, sagte Italiens Innenminister Angelino Alfano. Zunächst waren 93 Leichen geborgen worden. Später entdeckten Taucher der Küstenwache weitere Tote in und neben dem gekenterten Boot. Es soll in etwa 40 Metern Tiefe liegen. Nach Angaben von Ansa soll es sich um mindestens 40 Menschen handeln.

      Das Boot mit etwa 500 Menschen aus Nordafrika hatte unweit von Lampedusa Feuer gefangen und war dann gekentert. 155 Menschen konnten von der Küstenwache in Sicherheit gebracht werden; andere versuchten, sich selbst über Wasser zu halten.

      Berichten zufolge sollen einige Migranten auf dem Schiff eine Decke angezündet haben, um ein Fischerboot in der Nähe auf sich aufmerksam zu machen. Das Feuer geriet jedoch außer Kontrolle, bis das Schiff schließlich kippte.

      Das tunesische Innenministerium teilte mit, das Boot sei in Libyen aufgebrochen und auf seinem Weg nach Lampedusa an der tunesischen Hafenstadt Sfax vorbeigefahren. Die Flüchtlinge sollen überwiegend aus Somalia und Eritrea stammen. Sie waren nach Angaben von Geretteten vor zwei Tagen in der libyschen Hafenstadt Misrata gestartet.

      Ganzer Text: tagesschau.de/ausland/lampedusa446.html
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Den Flüchtlingen hätte schneller geholfen werden können, sagt die Bürgermeisterin von Lampedusa. Doch die "unmenschlichen" Gesetze Italiens und Europas hätten dies verhindert. Politiker diskutieren nun über eine Reform der Asylgesetze.

      Wie kann es sein, dass unmittelbar vor der Italiens Küste ein Schiff in Flammen aufgeht und mehrere Hundert Menschen sterben? Diese Frage beschäftigt Italien am Tag nach dem Unglück von Lampedusa. Und ein furchtbarer Verdacht steht im Raum. Den Flüchtlingen hätte schneller geholfen werden können. Das zumindest sagt Lampedusas Bürgermeisterin Giusi Nicolini: "Sie haben um vier Uhr morgens angefangen, um Hilfe zu rufen. Sie hatten keine Handys und haben Feuer angemacht, um auf sich aufmerksam zu machen."

      Es seien schon drei Fischerboote vorbeigefahren, die sie nicht gesehen hätten oder zumindest so getan hätten. "Ich muss daran erinnern, dass die Gesetzgebung der letzten Jahre, dazu geführt hat, dass auch Reeder oder Fischer vor Gericht gekommen sind, die Menschenleben gerettet haben - wegen Beihilfe. Wir haben unmenschliche Gesetze", sagt Bürgermeisterin Nicolini.

      In Italien gibt es den Straftatbestand der Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano forderte die Politik gestern auf, die Gesetze, die eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtlingen verhinderten, schnell zu ändern. Integrationsministerin Cecile Kyenge schloss sich der Forderung von Hilfsorganisationen und Flüchtlingsverbänden an.

      Europa müsse Flüchtlingen die sichere Einreise ermöglichen. "Wir fordern mit Nachdruck ein gemeinsames Handeln - auch gemeinsam mit der EU. Wir brauchen humanitäre Korridore, die die Fahrten sicherer machen. Kriminelle Organisationen machen Geld mit der Not von Männern, Frauen und Kindern", sagt Kyenge.

      Ganzer Text: tagesschau.de/ausland/lampedusa484.html
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      - Kurt Tucholsky -
      Original von Grizzly
      Den Flüchtlingen hätte schneller geholfen werden können, sagt die Bürgermeisterin von Lampedusa. Doch die "unmenschlichen" Gesetze Italiens und Europas hätten dies verhindert. Politiker diskutieren nun über eine Reform der Asylgesetze.


      Wie oft habe ich das hier schon geschrieben, wenn auch mit anderen Worten. Jedenfalls schrieb ich häufig das :italien: zu allein gelassen wird mit der Flüchtilingsproblematik :hbl9:

      Im übrigen habe ich in den Nachrichten durchaus gesehen das Fischer versucht haben zu helfen und das muss einfach auch erwähnt werden.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Unser Innenminister Friedrich mauert immer noch und lallt herum, dass es in erster Linie darum geht, die "kriminellen Schlepper" zu bekämpfen. Natürlich gibt es die, aber nur deshalb, weil der Elendsdruck in den Herlunftsländern der Flüchtlinge so groß ist, und weil sie die meisten europäischen Länder abschotten. Wäre es den Flüchtlingen möglich, vor Ort Visa o.ä. zu beantragen udn auch zu bekommen, gäbe es diese Schlepper nicht - das weiss Herr Friedrich ganz genau. Seine verdammte Pflicht wäre stattdessen, die Rassisten in den eigenen Reihen zu bekämpfen.

      Alle Gesetze, die Helfer vor Ort, wie lokale Fischer oder die "Cap Anamur", diskriminieren oder bestrafen, sind aufzuheben und bereits Geschädigte großzügig zu entschädigen.

      Ausserdem muss "Dublin II" sofort annulliert werden, das besagt, dass Flüchtlinge nur dort ihre Einreise beantragen dürfen, wo sie angekommen sind. Vielmehr braucht es einen Länderschlüssel, welche Länder wieviele Flüchtlinge aufzunehmen haben, mit Sanktionen gegen die, die das nicht oder unzureichend tun. Ausserdem härteste Bestrafung rassistischer Hetzpropaganda, insbesondere wenn sie gegen die Flüchtlinge und ihre Aufnahme gerichtet ist, da Aufforderung zu Straftaten wie unterlassener Hilfeleistung, sowie Körperverletzung bis hin zum Mord. Ihr Vermögen ist einzuziehen und der Versorgung von Flüchtlingen und der Entschädigung ihrer zu Unrecht bestraften o.g. Helfer zu verwenden.
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      - Kurt Tucholsky -
      Heute stand in der TAZ ein Interview mit dem schleswig-holsteinischen SPD-Chef Ralf Stegner:
      taz.de/1/archiv/digitaz/artike…90a9d5a50071fc82773475c82 ("Wir haben gefälligst zu helfen")

      Aufgrund eigener Erfahrungen mit seinem Innenministerium 2005 sah ich mich zu einem Brief an ihn (und an die TAZ) genötigt:
      Sehr geehrter Herr Stegner,

      in Ihrem heutigen TAZ-Interview, ausgelöst durch die Tragödie von Lampedusa, sprechen Sie sich für "ein klares Konzept für mehr Menschlichkeit in der Flüchtlingspolitik" aus. Weiter erklären Sie, dass "es einem richtig übel" wird, "wenn man hört, wie über Menschen in Not gesprochen wird. Ich bin überzeugt davon, dass Menschen ihre Heimat nicht einfach so verlassen, wenn sie nicht in bitterer Not sind oder verfolgt werden."
      Schön gesagt.
      In Ihrer Vergangenheit als schleswig-holsteinischer Innenminister ("ja, das war ein toller Job", schreiben Sie auf Ihrer HP) haben Sie anders gehandelt. 2005 waren Sie dafür verantwortlich, dass die kurdische Flüchtlingsfamilie Özdemir, die ich als Hausarzt betreut habe, in einer Gestapo-artigen Nacht-und-Nebel-Aktion aus den Betten gezerrt und unter SEK-Bewachung ins Flugzeug verfrachtet wurde, um dann auf einem türkischen Flugplatz ohne weitere Betreuung quasi auf die Landebahn gekippt und sich selbst überlassen zu werden. Mehr dazu hier, falls Sie's vergessen haben sollten: frsh.de/aktuell/presseerklaeru…oezdemir-aus-norderstedt/

      Herr Stegner, Sie wussten ganz genau, dass Frau Özdemir schwer krank war und niemals hätte deportiert werden dürfen, haus- und fachärztliche Atteste haben das im Vorfeld belegt. Sie war überhaupt nur "reisetauglich", weil man sie in verantwortungsloser Weise widerstandsunfähig gespritzt hatte. Ihre Kinder und ihr Mann waren hier gut integriert.

      Herr Stegner, wenn Sie nicht wollen, dass Ihre heutigen Aussagen in der TAZ als niederträchtige Lüge entlarvt werden, dann haben Sie die verdammte Pflicht, umgehend für die Rückkehr der Familie Özdemir nach Deutschland zu sorgen (falls sie das wünscht, was ich aber annehme).

      Worte sind das eine, Taten etwas anderes. Besonders bei der SPD, finde ich.


      P.S.
      Dass ich die Familie Özdemir hausärztlich betreut habe, ist öffentlich und presse-bekannt :link:
      insofern also kein Bruch der ärztlichen Schweigepflicht.
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      - Kurt Tucholsky -
      Erneutes Flüchtlingsbootsglück im Mittelmeer mit mindestens 34 Toten

      ( ... ) Als gesichert gilt inzwischen, dass 206 Menschen gerettet wurden. Auch weil die Rettungskräfte schnell an der Unglücksstelle waren, und auch weil die Rettungsaktion von den Behörden in Malta und Italien diesmal offenbar gut koordiniert war.

      143 Überlebende des Unglücks sind inzwischen nach Malta gebracht worden, 56 sind in Sizilien an Land gegangen. Die Schiffbrüchigen in kritischem Zustand wurden per Hubschrauber nach Lampedusa geflogen.

      Das Unglück hatte sich etwa 60 Meilen südöstlich der italienischen Insel ereignet. Das Flüchtlingsboot war offenbar gekentert, als die Menschen an Bord auf sich aufmerksam machen wollten. Dabei hatte das Boot Schlagseite bekommen, war umgekippt und schnell gesunken.

      Ganzer Text: tagesschau.de/ausland/lampedusa574.html
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      - Kurt Tucholsky -

      Viele Vermisste nach Bootsunglück

      Erneut hat für Hunderte Flüchtlinge aus Nordafrika der Weg nach Europa in einer Katastrophe geendet. Ihr Boot kenterte rund 160 Kilometer südlich der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa. Die italienische Marine spricht bislang von mindestens 14 Toten. Diese Zahl könnte allerdings noch deutlich steigen, denn ein Großteil der Bootsinsassen wird noch vermisst.

      ( ... )

      In den vergangenen Tagen waren erneut Tausende Migranten an den Küsten Italiens angekommen. Allein in der vergangenen Woche waren es laut Marine mehr als 4300 Menschen. Sie nutzten das gute Wetter für die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer - meist in überladenen und wenig seetüchtigen Booten. So war am Sonntag bekanntgeworden, dass vor der Küste Libyens mindestens 40 Menschen bei dem Versuch ertrunken sind.


      Quelle und Weiteres: tagesschau.de/ausland/lampedusa602.html
      :ob: beinhaltet auch eine Downloaddatei von vergangener Nacht!
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      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)