Es gibt viele, im Internet gibt's dafür sogar eigene Seiten, wie man Geld macht, indem man seine Mitmenschen mit Abmahnungen terrorisiert, nur weil sie ein Bild kopiert haben, das man genausogut selber hätte machen können.
Marions Kochbuch ist dafür ein besonders übles Beispiel.
Ganzer Text: heise.de/ct/artikel/Abgekocht-291092.html
Marions Kochbuch ist dafür ein besonders übles Beispiel.
Ob Bockwurst, Schnitzel, Kapern oder Brötchen: Marion Knieper serviert in ihrem Online-Kochbuch bebilderte Rezepte auch von den profansten Speisen. Wer eines der Fotos kopiert, muss mit einer kostenpflichtigen Abmahnung und saftigen Nachlizenzierungsgebühren rechnen. In der Blogosphäre brodelt es, zumal einzelne User behaupten, dass sich die Kniepers selbst gerne bei anderen bedienen.
Addi Thoennissen bietet auf seiner Webseite Koh-Phangan.de das thailändische Ferienhaus seines Schwagers zur Miete an. Neben einigen Länderinfos veröffentlicht er auch thailändische Rezepte. Die Anleitung zur Zubereitung einer Chilisoße illustrierte er mit einem nach seinen Angaben selbst geschossenen Foto.
Ende 2006 erhielt der Thailand-Fan Post von der Hamburger Anwaltskanzlei Rotermund: Die Urheberrechte an dem Chilisoße-Foto habe ihr Mandant Folkert Knieper inne. Thoennissen möge es unterlassen, die Abbildung weiter zu veröffentlichen. Außerdem halte man es für angemessen, dass er dem Rechteinhaber nachträglich 520 Euro für die Bildnutzung bezahle. Inklusive Abmahngebühr sollte Thoennissen knapp 1000 Euro überweisen. Der Hobby-Webmaster weigerte sich. Die Auseinandersetzung ging vor Gericht und ist bis heute nicht entschieden.
Thoennissens Fall ist einer von Hunderten. Das Ehepaar Marion und Folkert Knieper aus Wahrenholz betreibt die Rezeptsammlung Marions-Kochbuch.de seit sieben Jahren. Mittlerweile sind rund 2800 Kochrezepte online, jeweils illustriert mit einem Foto, das angeblich stets Folkert Knieper selbst gefertigt hat. Seit Mitte 2006 überzieht das Paar die Web-Gemeinde mit teuren Anwaltsschreiben wegen angeblicher Urheberrechtsverstöße.
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Es gibt im Web unzählige erstklassige Alternativen zu Marions Kochbuch. cuisine.at zum Beispiel verzeichnet mehr als 200 000 Rezepte. Das Online-Kochbuch präsentiert Rezepte schmucklos ohne Bilder, dafür aber unter anderem im Mealmaster-Format, das sich einfach in andere Anwendungen importieren lässt.
Wer Bilder sucht, um seine Rezepte aufzupeppen, wird häufig bei flickr oder bei Stock Exchange fündig - auf beiden Sites findet man frei verwendbare Bilder zu etlichen Schlagworten. Da aber nicht alle die auf den beiden Plattformen verfügbaren Bilder beliebig verwendet werden dürfen, ist ein Blick in die Lizenzbedingungen vor der Verwendung Pflicht.
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