Ludwigslust - Schloss und Schlosspark

      Ludwigslust - Schloss und Schlosspark

      Wenn man von den vorherigen Zielen nicht so begeistert war, dann empfiehlt sich eine Fahrt zum Schloss Ludwigslust.

      Man muss gar nicht in den Ortskern fahren, denn gleich zu Ortsbeginn entdeckt man die ev. luth. Kirche - einst Hofkirche - und ist schon am richtigen Ort.
      Also, hier einen Parkplatz wählen oder sich dem Stress vor dem Schloss aussetzen.

      Wir hatten ersteres (Angaben vom 24.04.2011) gewählt und es nicht bereut.

      Geht man auf das Schloss zu sieht man, wenn man den Blick auf "Nebensächlichkeiten richtet, erst einmal nix vom Schloss.
      Nein, die Bedienstetengebäude (gemeint sind damit jene Bedienstete die einen niedrigen Rang hatten, im Schloss nicht so schnell zur Stelle sein mussten) kamen hier unter :un:



      Geht man etwas weiter sieht man einen etwas anderen Baustil, der jedoch auch den Angestellten diente:





      Wirft man einen Blick zurück, sieht man die einstige Hofkirche:





      Und zu dem was man da noch so sieht hat unser Reisereporter Grizzly noch was zu zeigen und erzählen :zwinker:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Zunächst noch ein paar Worte zu den auf den letzten beiden Bildern :ob: in den Rasen eingelassenen Steinplatten.
      Dies sind Grabplatten für insgesamt zweihundert hier bestattete KZ-Gefangene aus dem KZ Wöbbelin nahe Ludwigslust.

      Es wurde erst im Februar 1945 eingerichtet, die ersten Gefangenen kamen aus Neuengamme und mussten sich ihr eigenes KZ bauen, mit Baracken und Stacheldraht drumherum. Zu viel mehr kamen sie nicht, da die viertausend überlebenden Gefangenen am 2. Mai 1945 von der der 82. US-Luftlandedivision. Über tausend Menschen kamen in den zehn Wochen, in denen das KZ bestand, zu Tode, meistens durch Hunger und Seuchen, zumal es nahezu keine Versorgung gab, die meisten der Opfer mussten auf dem Boden schlafen; über zweihundert von ihnen erlebten zwar noch die Befreiung, starben aber kurz danach infolge ihrer Entkräftung.

      Die Toten, die bis zur Befreiung in Massengräber verscharrt oder noch gar nicht bestattet worden waren, wurden exhumiert und auf den umliegenden Friedhöfen ordentlich bestattet - jeder deutsche Haushalt der Umgebung musste mindestens mit einem Mitglied auf einer der Beerdigungen anwesend sein -, zweihundert Tote liegen direkt vor dem Schloss.






      "Reiherhorst" war ein Aussenlager zur Unterbringung der "Bauarbeiter" für Wöbbelin.





      Quelle für meinen Text: de.wikipedia.org/wiki/KZ_W%C3%B6bbelin
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Wichtiger Hinweis: Wir wissen nicht mehr bei allen Fotos ob Grizzly oder ich sie gemacht habe,
      doch die Veröffentlichung geschieht im gegenseitigen Einverständnis.


      Jetzt bewegen wir uns schon ziemlich schnell auf das Schloss zu.

      Zunächst sieht man, je nach Standort, die Kaskaden vor dem Schloss:





      Frontal betrachtet







      Und nun endlich gewähren wir den 1. Blick auf das Schloss :grins: - denn hier sind wir noch hinter den Kaskaden...







      Dazu gäbe es jetzt unendlich viel zu erzählen, aber ich muss erst filtern und sortieren was für Euch vermutlich von Belang sein könnte.

      Bis dahin genießt einfach die Atmosphäre :zwinker2:
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Der Name Ludwigslust - der ursprüngliche Ortsname war Klenow, der Ort bestand aus einem Gutshof - geht auf Christian Ludwig (1683-1756), Herzog von Mecklenburg, zurück. er liess anstelle des Gutshofs Klenow ein Jagdschloss bauen, das später erweitert und von ihm 1754 in Ludwigslust umbenannt wurde. Sein Sohn Friedrich der Fromme (1717-1785) siedelte mit seinem ganzen Hof von Schwerin nach Ludwigslust um und liess das Schloss ensprechend erweitern.
      Die zahlreichen gleichzeitigen Baustellen beschäftigten mehrere Hundert Maurer, Zimmerleute und andere Handwerker, die Bauern der Umgebung mussten Hand- und Spanndienste leisten und Herzog Friedrich beaufsichtige die Arbeiten regelmäßig. Die Ausgaben für das Bauprojekt konnten begrenzt werden, indem auf teure Materialien wie Marmor und edle Hölzer weitgehend verzichtet und stattdessen Pappmaché, der sogenannte Ludwigluster Carton, eingesetzt wurde.
      de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Ludwigslust

      Seine Nachfolger verlegten ihren Sitz zwar 1837 nach Schwerin zurück, Lurdwigslust war danach nur noch Sommerresidenz. Seit 1918 wurde das Schloss dann Ruhesitz des abgedankten Großherzogs Friedrich Franz IV. (1882-1945), seit 1922 konnten auch einzelne Räume von der Öffentlichkeit besichtigt werden.

      Den Zweiten Weltkrieg bestand Ludwigslust, das 1945 zunächst von US-Truppen und erst im Sommer 1945 von der Roten Armee besetzt wurde, weitestgehend ohne Schäden. Das Schloss diente dann zunächst als Armeehauptquartier, später als Sitz verschiedener DDR-Behörden. Seit 1986 wurden zunächst einige Räume des Schlosses Museum, seit dem Auszug der Kreisverwaltung wird dieses schrittweise erweitert, wobei umfangreiche Renovierungsarbeiten erforderlich wurden, die jetzt noch im Gang sind und bis 2015 abgeschlossen werden sollen.

      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Nicht unerwähnt lassen will ich das der Name Ludwigslust auf Christian Ludwig zurück zu führen ist - der eben seine Lust am kreativen Denken und Schaffen hatte und somit wurde er öfter mit Ludwigs Lust umschrieben was den späteren Ortsnamen einbrachte.
      Wo ich das gelesen habe, weiß ich allerdings nicht mehr.

      Direkt am Schloßeingang "thront" Friedrich Franz I. Großherzog von Mecklenburg (-Schwerin). Er war der Sohn von Erbprinz Ludwig und der Prinzessin Charlotte Sophie von Sachsen-Coburg-Saalfeld.




      Bild ist gemeinfrei.


      Nochmals zu den Kaskaden:



      Auf ihr befinden sich drei spätbarocke allegorische Sandstein–Figurengruppen des Bildhauers Rudolph Kaplunger.
      Die mittlere Skulptur steht symbolisch für die Flussgötter der Stör und der Rögnitz.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Was mir durch meine Googelei nach den für Ludwigslust zuständigen mecklenburgischen Herzögen erst zu Bewusstsein gekommen ist: Mecklenburg hat als einziges Land innerhalb des nördlichen Deutschlands nie zu Preussen gehört. Im "Deutschen Krieg" von 1866 waren die beiden Fürstentümer Mecklenburg-Schwerin (wo Ludwigslust liegt) und Mecklenburg-Strelitz zwar preussische Verbündete, liessen sich bei der Mobilmachung aber so viel Zeit, dass der Krieg bis dahin vorbei und somit kein Mecklenburger zu Schaden gekommen war - sehr weise, finde ich.

      Zurück zum Ludwigsluster Schloss.
      Zunächst begrüßen wir den Gründer dieses Prachtbaus, Herzog (ab 1815 Großherzog) Friedrich Franz I.
      - Foto siehe über diesem Posting.

      Rein darf man., wir waren auch drin, es gibt für :rollst: sogar einen Aufzug in den 1. Stock. Leider darf man v.a. im Goldenen Saal nicht photographieren (viele machen's trotzdem), aktuell scheint er auch geschlossen zu sein, wobei wir noch drin waren.
      Der Goldene Saal bleibt voraussichtlich bis zum Frühjahr 2014 aufgrund statischer Ertüchtigungen geschlossen. Durch ein “Fenster” können die Museumsbesucher Arbeiten am Parkettfußboden im Goldenen Saal miterleben.
      museum-schwerin.de/aktuelles/b…n-im-schloss-ludwigslust/


      Also schauen wir uns erstmal draussen um.




      Die passen auf, dass keiner was klaut oder da knipst, wo er es nicht darf :grins:

      Im Park darf man nach Herzenslust herumphotographieren.









      Das Luisen-Mausoleum beherbergt die 1808 verstorbene Herzogin Luise.sowie weitere herzogliche Nachkommen.



      Und wer sich genug verlaufen hat - das Schloss von hinten ist ein unübersehbarer Orientierungspunkt.

      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Original von Grizzly
      Rein darf man., wir waren auch drin, es gibt für :rollst: sogar einen Aufzug in den 1. Stock. Leider darf man v.a. im Goldenen Saal nicht photographieren (viele machen's trotzdem),
      Im Park darf man nach Herzenslust herumphotographieren.


      Was wir ja ausgiebig taten - jedenfalls draußen :grins:
      Innenaufnahmen sind etliche im Netz zu finden. Also entweder ist die eingeschränkte Fotografiererlaubnis aufgehoben oder es wird nicht mehr mit so vielen Aufpassern wie wir sie erlebten, überwacht :kopfkratz:

      Eine Innenaufnahme haben wir, doch die ist noch auf dem Flur gemacht, da hatten sie kaum Möglichkeiten das zu verhindern...



      Zurück zu den Außenaufnahmen.
      Hier die Eiche ( ? ) noch einmal in voller Pracht:





      Bei diesem guten Stück handelt es sich um eine Zinkgussvase - davon gibt es einige im Park:



      Zinkguss (gegossenes Zink in verschiedenen Legierungen) ist ein Begriff für ein Material bzw. eine künstlerische Technik in der Architekturornamentik und Plastik vorwiegend der Mitte des 19. Jahrhunderts.


      Quelle: :klick:

      Original von Grizzly
      Und wer sich genug verlaufen hat - das Schloss von hinten ist ein unübersehbarer Orientierungspunkt.

      Befindet man sich an dieser Stelle so ist man auf der Hofdamenallee:



      Und nun kann man sich nicht mehr verlaufen, u.a. weil es nach :lotsocoffee: zu riechen beginnt :zwinker:

      Original von Grizzly
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Am 24.4.2011
      als wir dort waren,

      war's schön warm, windstill und blauer Himmel.

      Und für Kinder hätte es jede Menge Möglichkeiten zum Versteckspielen gegeben.



      Aber irgendwann wurde es Abend,



      und so langsam mussten wir heim, bis dort waren's immerhin 140 km -
      er (oder sie ?) hat's nicht so weit nach Hause. Dafür sind wir schneller.



      - ENDE -
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -