Watt und Tide

      Watt und Tide

      (Westerland/Sylt, 31.10.2004 um 22:34):

      Watt, kommt wohl vom Lateinischen "vadere" = gehen,
      d.h. man kann das da tun.

      Könnte aber auch vom Schwedischen "vatten" = Wasser kommen,
      d.h. gehen kann man da nicht, bzw. wird zumindestens dabei nass.

      An der Nordsee ist es üblich, dass sich diese Zustände abwechseln,
      einschliesslich in den dorthin fliessenden Gewässern;
      Also sind wohl beide Erklärungen nicht ganz falsch.

      Mir hat mal ein Wattführer erklärt,
      dass, wenn man bei Ebbe (=ablaufendem Wasser) zu weit rausgelaufen ist,
      und dann die Flut (= auflaufendes Wasser, wie der Hamburger sagt) zurückkommt,
      das Wasser nicht nur von vorn und von den Seiten kommt:
      Es kommt auch von unten.

      Man läuft also wie in einem Sumpf,
      und wenn man dann grad die Füsse rausgezogen hat,
      und - auf dem Rückweg - plötzlich vor einem Priel steht,
      (das ist ein Wasserlauf innerhalb eines Watts)
      der vorhin noch ein Rinnsal war,
      und jetzt ein Fluss, in dem einem das Wasser bis zum Bauch steht -
      dann wird's eng.

      Nun, so weit bin ich nicht gegangen.
      Auch ist angezeigt, wann Hoch- und Niedrigwasser ist;
      das Niedrigwasser hat jetzt erst angefangen.
      Da kann man dann auch bei Nacht im Sand bis zur Wasserkannte gehen
      und die Wellen auf sich zurauschen lassen,
      zumal es dank Mond und Strandpromenadenbeleuchtung
      einigermaßen hell ist.
      Die Aussichten, bald wieder heil nach Hause zu kommen, sind also gut.

      (Westerland/Sylt, 2.11.2004 um 22:51):


      Die Flut fällt aus

      ... für mich wenigstens.

      Nicht mangels Wasser,
      sondern weil der Veranstaltungssaal ausgebucht ist.

      Heut wollte ich auf eine Veranstaltung zum Thema
      "Sturmfluten im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer" gehen.
      Leider war der Saal schon voll.

      Das Thema ist hier immer aktuell,
      weil es immer wieder sturmflutet.
      Vor einigen 100 Jahren sah die Küste noch völlig anders aus,
      und auch heute noch bricht ein Stück Küste ab,
      und wird an einer anderen Stelle als Sand angeschwemmt.
      Ich find das äusserst spannend.

      Herzliche Grüße,
      Euer
      Lefteri.

      P.S.
      O.g. Beitrag hab ich rüberkopiert aus einem alten Forum, in dem ich 2004 aktiv war - zu diesem Zeitpunkt trieb ich mich grad zu Ver- äh Fortbildungszwecken auf der schönen Insel Sylt herum und hatte abends nix Besseres zu tun, als mich in irgendwelchen Internetcafes auszubreiten - naja, was soll man machen, wenn die Flut ausfällt ...
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -