Durch gepanschten Schnaps sind in Tschechen inzwischen 23 Menschen gestorben - derzeit darf dort kein Schnaps ausgeschenkt oder verkauft werden.
EU fordert Exportverbot für tschechischen Schnaps - 23. Opfer bestätigt
Die Europäische Kommission hat wegen des Vergiftungsskandals durch gepanschten Alkohol Tschechien aufgefordert, jeglichen Export hochprozentiger Getränke in andere EU-Länder zu stoppen. Andernfalls werde die EU eigene vergleichbare Maßnahmen ergreifen, hieß es. Verbraucherschutzkommissar John Dali hat dies laut Informationen der Nachrichtenagentur TK bereits dem tschechischen Gesundheitsminister Leoš Heger mitgeteilt. In Polen und die Slowakei besteht nach Todesfällen durch den Genuss von Schnaps aus dem Nachbarland bereits ein Importverbot von Hochprozentigem aus Tschechien.
Währenddessen wurde ein 23. tschechisches Todesopfer durch gepanschten Alkohol bekannt. Am Mittwoch bestätigte die Polizei den Nachweis von giftigem Methanol im Körper einer 70-jährigen Frau, die am Montag tot in ihrer Wohnung im ostmährischen Zlín gefunden wurde. Derzeit wird zudem die Todesursache eines Mannes aus der Stadt untersucht, der ebenfalls tot in seiner Wohnung lag.
Tschechische Regierung denkt über Lockerung des Schnapsverbots nach
Die tschechische Regierung denkt über eine Lockerung des Verkaufsverbots von hartem Alkohol nach. Finanz-, Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium haben deswegen ein Kontrollsiegel vorgeschlagen. Laut den Plänen der drei Ministerien soll in der ersten Phase nur der Verkauf von neu hergestelltem und abgefülltem Schnaps erlaubt sein. Die Neuware soll zur Erkennung eine spezielle Steuerbanderole erhalten. Premier Petr Necas bezeichnete dies als Herkunftsnachweis für Schnaps. Es könne nicht hingenommen werden, dass rechtschaffene Brennereien wirtschaftlichen Schaden erlitten, erklärte Necas. Verdächtige Ware müsse jedoch vernichtet werden.
Die Kennzeichnung des neuen Alkohols dauere „wahrscheinlich 20 Tage“, wie der stellvertretende Finanzminister Ladislav Mincic am Mittwoch erläuterte. In einer zweiten Phase sollen die Gesundheitsämter jene Spirituosen kontrollieren, die vergangene Woche aus dem Handel gezogen wurden. Erst danach sollen die einwandfreien Chargen erneut in den Umlauf kommt. Laut Schätzungen befinden sich derzeit rund 21 Millionen Flaschen hochprozentigen Alkohols in den Lagern von Handel und Gastronomie.
Schnapsverbot kostet Gastronomie täglich 1,6 Millionen Euro
Das Verkaufsverbot von Schnaps hat die tschechische Gastronomie in den ersten fünf Tagen umgerechnet bereits mehr als 8,5 Millionen Euro Umsatz gekostet. Dies geht aus einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes unter seinen Mitgliedern hervor. Im Schnitt gehen den Gastronomen rund 20 Prozent der Einnahmen verloren. Täglich sind es umgerechnet 1,6 Millionen Euro.
Höher ist der Ausfall indes für Cocktailbars. Gegenüber Radio Prag bezifferten einige Betreiber solcher Bars in Prag ihre Umsatzverluste auf 50 bis 60 Prozent.
radio.cz/de/rubrik/nachrichten/nachrichten-2012-09-19#3
EU fordert Exportverbot für tschechischen Schnaps - 23. Opfer bestätigt
Die Europäische Kommission hat wegen des Vergiftungsskandals durch gepanschten Alkohol Tschechien aufgefordert, jeglichen Export hochprozentiger Getränke in andere EU-Länder zu stoppen. Andernfalls werde die EU eigene vergleichbare Maßnahmen ergreifen, hieß es. Verbraucherschutzkommissar John Dali hat dies laut Informationen der Nachrichtenagentur TK bereits dem tschechischen Gesundheitsminister Leoš Heger mitgeteilt. In Polen und die Slowakei besteht nach Todesfällen durch den Genuss von Schnaps aus dem Nachbarland bereits ein Importverbot von Hochprozentigem aus Tschechien.
Währenddessen wurde ein 23. tschechisches Todesopfer durch gepanschten Alkohol bekannt. Am Mittwoch bestätigte die Polizei den Nachweis von giftigem Methanol im Körper einer 70-jährigen Frau, die am Montag tot in ihrer Wohnung im ostmährischen Zlín gefunden wurde. Derzeit wird zudem die Todesursache eines Mannes aus der Stadt untersucht, der ebenfalls tot in seiner Wohnung lag.
Tschechische Regierung denkt über Lockerung des Schnapsverbots nach
Die tschechische Regierung denkt über eine Lockerung des Verkaufsverbots von hartem Alkohol nach. Finanz-, Gesundheits- und Landwirtschaftsministerium haben deswegen ein Kontrollsiegel vorgeschlagen. Laut den Plänen der drei Ministerien soll in der ersten Phase nur der Verkauf von neu hergestelltem und abgefülltem Schnaps erlaubt sein. Die Neuware soll zur Erkennung eine spezielle Steuerbanderole erhalten. Premier Petr Necas bezeichnete dies als Herkunftsnachweis für Schnaps. Es könne nicht hingenommen werden, dass rechtschaffene Brennereien wirtschaftlichen Schaden erlitten, erklärte Necas. Verdächtige Ware müsse jedoch vernichtet werden.
Die Kennzeichnung des neuen Alkohols dauere „wahrscheinlich 20 Tage“, wie der stellvertretende Finanzminister Ladislav Mincic am Mittwoch erläuterte. In einer zweiten Phase sollen die Gesundheitsämter jene Spirituosen kontrollieren, die vergangene Woche aus dem Handel gezogen wurden. Erst danach sollen die einwandfreien Chargen erneut in den Umlauf kommt. Laut Schätzungen befinden sich derzeit rund 21 Millionen Flaschen hochprozentigen Alkohols in den Lagern von Handel und Gastronomie.
Schnapsverbot kostet Gastronomie täglich 1,6 Millionen Euro
Das Verkaufsverbot von Schnaps hat die tschechische Gastronomie in den ersten fünf Tagen umgerechnet bereits mehr als 8,5 Millionen Euro Umsatz gekostet. Dies geht aus einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes unter seinen Mitgliedern hervor. Im Schnitt gehen den Gastronomen rund 20 Prozent der Einnahmen verloren. Täglich sind es umgerechnet 1,6 Millionen Euro.
Höher ist der Ausfall indes für Cocktailbars. Gegenüber Radio Prag bezifferten einige Betreiber solcher Bars in Prag ihre Umsatzverluste auf 50 bis 60 Prozent.
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