Vorgeschichte:
Im Mai 2012 sitze ich zufälligerweise mit dem Direktor eines schwedischen Eisenbahnmuseums zwischen Dresden und Berlin - na wo wohl - im Zug. Bis dahin weiss ich mit Mühe, dass es eine Stadt, die Gävle (sprich: Jäwle) heisst, gibt. Aber dass die auf das Programm meiner nächsten Schwedenreise kommt, ist auch klar, zumal der Zug von Stockholm für die 198 km keine zwei Stunden braucht.
16.8.12
Man sollte schon den Zug um 9:23 ab Stockholm nehmen (Achtung: Sonntags fährt der nicht, dann lieber eine Stunde früher !), sonst kommt man in Zeitdruck. Besonders wenn man wie ich übersehen hat, dass es einen Schienenbus gibt, der stündlich die 4 km zwischen Museum und Magazin überbrückt und dazwischen einmal hält, nämlich am Hauptbahnhof von Gävle (Centralen). Was aber nur im Sommer geht, während das Museum ganzjährig geöffnet ist.
Für mich hiess das 2 km Fußweg bei einem Himmel, dem, aus welchem Grund aus immer, dauernd zum Weinen war.
Diese Kirche neben dem Bahnhof ist keine mehr, sondern ein Theater.
So ist es schon fast Mittag, bis ich im Museum ankomme.
Die erste Lok, die ein Schwede gebaut hat, stand in England - die Novelty, 1829. Leider verlor der gerade mal 26jährige (Mit)erbauer John Ericsson das Rennen von Rainhill gegen die Rocket von George Stephenson auf der Strecke Manchester-Liverpool. Sie war zwar die schnellste von allen, schaffte aber aufgrund von Störanfälligkeit die geforderte Strecke nicht. Die drei anderen Konkurrenzmaschinen schieden wegen einer Zylinderexplosion aus bzw. weil sie nur Schrittgeschwindigkeit oder ohne Pferdeunterstützung gar nicht fahren konnten.
Während die Novelty noch sehr experimentell daherkam, sieht diese 1855 in Eskilstuna gebaute Maschine schon wie eine richtige Reisezuglok aus.
Und dann wurde geschaufelt, gepickelt und gesprengt - in Schweden wie in ganz Europa.
Die Arbeitsbedingungen waren äusserst hart, Baumaschinen gab es so gut wie nicht.
Während ich mich dieser Streckenarbeiterunterkunftshütte nähere, macht sich ein leises Grunzen bemerkbar. Ich gucke zunächst unter das Stockbett - vielleicht hat man, zwecks Verpflegung ein Schwein mitgebracht ?
Nein, dafür ist das Geräusch zu regelmäßig. Beim Näherkommen wird's klar.
Unter der Decke im Oberbett schnarcht einer, müde vom Knüppeln für die Königlich schwedische Bahn.
Bei einem Blick auf die Uhr sollte ich das vielleicht auch tun.
Im Mai 2012 sitze ich zufälligerweise mit dem Direktor eines schwedischen Eisenbahnmuseums zwischen Dresden und Berlin - na wo wohl - im Zug. Bis dahin weiss ich mit Mühe, dass es eine Stadt, die Gävle (sprich: Jäwle) heisst, gibt. Aber dass die auf das Programm meiner nächsten Schwedenreise kommt, ist auch klar, zumal der Zug von Stockholm für die 198 km keine zwei Stunden braucht.
16.8.12
Man sollte schon den Zug um 9:23 ab Stockholm nehmen (Achtung: Sonntags fährt der nicht, dann lieber eine Stunde früher !), sonst kommt man in Zeitdruck. Besonders wenn man wie ich übersehen hat, dass es einen Schienenbus gibt, der stündlich die 4 km zwischen Museum und Magazin überbrückt und dazwischen einmal hält, nämlich am Hauptbahnhof von Gävle (Centralen). Was aber nur im Sommer geht, während das Museum ganzjährig geöffnet ist.
Für mich hiess das 2 km Fußweg bei einem Himmel, dem, aus welchem Grund aus immer, dauernd zum Weinen war.
Diese Kirche neben dem Bahnhof ist keine mehr, sondern ein Theater.
So ist es schon fast Mittag, bis ich im Museum ankomme.
Die erste Lok, die ein Schwede gebaut hat, stand in England - die Novelty, 1829. Leider verlor der gerade mal 26jährige (Mit)erbauer John Ericsson das Rennen von Rainhill gegen die Rocket von George Stephenson auf der Strecke Manchester-Liverpool. Sie war zwar die schnellste von allen, schaffte aber aufgrund von Störanfälligkeit die geforderte Strecke nicht. Die drei anderen Konkurrenzmaschinen schieden wegen einer Zylinderexplosion aus bzw. weil sie nur Schrittgeschwindigkeit oder ohne Pferdeunterstützung gar nicht fahren konnten.
Während die Novelty noch sehr experimentell daherkam, sieht diese 1855 in Eskilstuna gebaute Maschine schon wie eine richtige Reisezuglok aus.
Und dann wurde geschaufelt, gepickelt und gesprengt - in Schweden wie in ganz Europa.
Die Arbeitsbedingungen waren äusserst hart, Baumaschinen gab es so gut wie nicht.
Während ich mich dieser Streckenarbeiterunterkunftshütte nähere, macht sich ein leises Grunzen bemerkbar. Ich gucke zunächst unter das Stockbett - vielleicht hat man, zwecks Verpflegung ein Schwein mitgebracht ?
Nein, dafür ist das Geräusch zu regelmäßig. Beim Näherkommen wird's klar.
Unter der Decke im Oberbett schnarcht einer, müde vom Knüppeln für die Königlich schwedische Bahn.
Bei einem Blick auf die Uhr sollte ich das vielleicht auch tun.