Nadeschda Tolokonnikowa ließ in ihrem Schlusswort keinen Zweifel daran, was sie von dem eilig vorangetriebenen Prozess gegen sich und die beiden anderen Band-Mitglieder hält: "Diese Imitation eines Gerichtsprozesses nähert sich dem Standard eines stalinistischen Dreiertribunals an: In unserem Fall urteilen Richter, Staatsanwalt und Untersuchungsrichter. Noch mehr: Die Repression ist politisch bestellt. Diese Bestellung beeinflusst die Worte, Taten und Entscheidungen der drei."
Auch die Anwälte der drei Musikerinnen, die sich wegen eines schrillen Punk-Auftritts in der Moskauer Christus-Erlöser-Kathedrale vor Gericht verantworten müssen, hatten in ihrem Schlussplädoyer die Rechtmäßigkeit des Prozesses in Frage gestellt: Die Richterin habe Anträge der Verteidigung ignoriert und Entlastungszeugen nicht zugelassen. Die Kläger beriefen sich auf religiöse Gesetze und theologische Regeln statt auf die russische Verfassung.
Eine Haltung, die der angesehene russische Rechtsanwalt Henry Reznik teilt: "Im Fall der Mädchen von "Pussy Riot" gibt es keinen Straftatbestand. Es liegt auf der Hand: Sie haben die Mutter Gottes gebeten, dass Putin geht, und sie haben ohne Zweifel den Patriarchen beleidigt. Das allein ist aber kein Verbrechen. Es gibt kein Corpus Delicti." Wer eine Bestrafung fordere, müsse zuerst für eine Änderung der Gesetzesgrundlage sorgen, sagte Reznik.
Dass es trotzdem eine Schuldspruch geben wird, davon ist die mitangeklagte Katerina Samutzewitsch überzeugt: "Wir sind ein Niemand. Wir haben verloren. Andererseits haben wir doch gewonnen. Die ganze Welt sieht jetzt, dass die Anklage gegen uns konstruiert ist. Das System kann nicht mehr geheim halten, dass dieser Prozess repressiv ist. Wieder einmal sieht Russland in den Augen der Weltöffentlichkeit nicht so aus, wie es Kremlchef Wladimir Putin während seiner Treffen gern darstellen möchte."
Tatsächlich reißt die internationale Kritik an dem Prozess nicht ab. Westliche Abgeordnete haben sich für Pussy Riot eingesetzt, die Bundesregierung und die Europäische Union äußerten ihre Besorgnis. Stars wie Madonna und die Red Hot Chili Peppers erklärten sich bei Konzerten in Moskau mit den Skandal-Musikerinnen solidarisch und forderten ihre Freilassung.
tagesschau.de/ausland/pussyriot120.html
Auch die Anwälte der drei Musikerinnen, die sich wegen eines schrillen Punk-Auftritts in der Moskauer Christus-Erlöser-Kathedrale vor Gericht verantworten müssen, hatten in ihrem Schlussplädoyer die Rechtmäßigkeit des Prozesses in Frage gestellt: Die Richterin habe Anträge der Verteidigung ignoriert und Entlastungszeugen nicht zugelassen. Die Kläger beriefen sich auf religiöse Gesetze und theologische Regeln statt auf die russische Verfassung.
Eine Haltung, die der angesehene russische Rechtsanwalt Henry Reznik teilt: "Im Fall der Mädchen von "Pussy Riot" gibt es keinen Straftatbestand. Es liegt auf der Hand: Sie haben die Mutter Gottes gebeten, dass Putin geht, und sie haben ohne Zweifel den Patriarchen beleidigt. Das allein ist aber kein Verbrechen. Es gibt kein Corpus Delicti." Wer eine Bestrafung fordere, müsse zuerst für eine Änderung der Gesetzesgrundlage sorgen, sagte Reznik.
Dass es trotzdem eine Schuldspruch geben wird, davon ist die mitangeklagte Katerina Samutzewitsch überzeugt: "Wir sind ein Niemand. Wir haben verloren. Andererseits haben wir doch gewonnen. Die ganze Welt sieht jetzt, dass die Anklage gegen uns konstruiert ist. Das System kann nicht mehr geheim halten, dass dieser Prozess repressiv ist. Wieder einmal sieht Russland in den Augen der Weltöffentlichkeit nicht so aus, wie es Kremlchef Wladimir Putin während seiner Treffen gern darstellen möchte."
Tatsächlich reißt die internationale Kritik an dem Prozess nicht ab. Westliche Abgeordnete haben sich für Pussy Riot eingesetzt, die Bundesregierung und die Europäische Union äußerten ihre Besorgnis. Stars wie Madonna und die Red Hot Chili Peppers erklärten sich bei Konzerten in Moskau mit den Skandal-Musikerinnen solidarisch und forderten ihre Freilassung.
tagesschau.de/ausland/pussyriot120.html