Als die Mauer fiel

      Als die Mauer fiel

      Nein, die Mauer ist nicht gefallen, jedenfalls nicht einfach so und schon gar nicht im herkömmlichen Sinne.

      Die Mauer wurde eigentlich genaugenommen von vielen Menschen in kleine Stücke zerhauen.
      Gut, natürlich wurden auch große Teile mit Maschinen abgetragen, aber das 1. genannte ist mir halt viel mehr in Erinnerung.
      Wir haben noch Fotos aus dieser Zeit und was da so an Action in Berlin war, aber die muss ich erst finden.

      Vielleicht hat ja jemand von Euch auch welche und mag schon mal beginnen zu zeigen oder zu erzählen was in dieser Zeit tatsächlich los war - sowohl in Ost- als auch in Westberlin.

      Auch wenn das Interesse derzeit evtl. nicht so groß zu seinen scheint, möchte ich Euch doch ein paar Eindrücke von dem vermitteln, wie die Mauer in Berlin "erobert" wurde.
      Hier z.B. von Grizzly Ostern 1990:



      Rauf zu kommen war tatsächlich etwas mühsam, auch unschwer am folgendem Bild zu erkennen :zwinker2:



      Aber dann, dann ist es geschafft, Grizzly thront förmlich oben und freut sich und grinst zu mir - die es noch nicht geschafft hat, wegen Fotoknips - herunter:



      Das runterkommen, damit auch ich rauf kann :kaputtlach: ging hingegen relativ schnell:



      Und er sprang direkt einer Patrouille vor die Füße, die allerdings unternahm nichts :ok:



      Tja was man so alles erfahren und erleben konnte in dieser Zeit.
      Vielleicht bekommt Ihr ja doch noch Lust Eure Erlebnisse hier aufzuzeigen...

      LG.,

      P.S. Grizzlys begonnener Thread ist vielleicht auch eine gute Einstimmung in diese Zeit!

      weitblickforum.de/forum/thread.php?threadid=98
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      Berlin und der Mauerfall

      Stand: 09.11.2014 21:00 Uhr

      Von Angela Ulrich, rbb, ARD-Hauptstadtstudio


      Berlin hat ein Kunststück vollbracht: Es hat die Mauer zurückgeholt. Aber es ist eine leichte, ein beschwingte Mauer - sie wiegt und wogt im Wind. Tausende Ballons auf ihren Ständern. Manche wurden geklaut, manche sind zerplatzt. Dann erhebt sich das Lichtband, die Lichtgrenze, schließlich in den dunklen Abendhimmel und verschwindet. Aber nicht einfach nur so: Es ist ein Pate für jeden Ballon, der ihn losmacht und in die Freiheit schickt. Tausende können so mitwirken, die Grenze menschlich zu machen - luftig, schwebend, ein bisschen verrückt.

      Das hat Berlin gut gemacht. Das Gedenken an den Mauerfall hat sich durch die ganze Stadt bewegt. Es gab zwar auch Feierstunden, aber die gerieten fast zur Nebensache. Das Herz war die 15 Kilometer lange Lichtgrenze. Manche sind sie komplett abgewandert. Sie haben sich ihre Mauer nochmal erlaufen, um sie dann in die Luft gehen zu lassen.


      Quelle und Weiteres: Tagesschau
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Gern doch liebe Kleeblatt :hbl4:

      Der Thread wurde zwar vor 2 Jahren gestartet, aber irgendwie schien er übersehen worden zu sein oder war damals nicht so interessant.

      Ja, die Fotos sind schon heiß (nicht vergessen, sie sind 25 Jahre alt).
      Irgendwo habe ich auch noch ne Aufnahme von mir auf der Mauer, aber das habe ich anscheinend nicht gescannt.
      Nur das habe ich auf meinem :pc: finden können (das Foto von :ob:):



      Wie dem auch sei, damals waren sowohl Grizzly als auch ich in ziemlicher Euphorie.
      Westpolizei zu Pferd und die VoPo - beide Tatenlos, unglaublich, wir taten uns gegenseitig nichts.

      Irgendwann setzte bei mir dann aber ein weiteres Erwachen ein, wenn auch Jahre später.
      Ich nahm wahr, wie alle Ostmärkte und Produkte scheinbar nur noch schlecht waren, denn so vieles wurde einfach niedergestampft und ich erlebte das einige regelrecht der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.
      "Westmärkte" wucherten aus dem Boden. Manches geschah einfach zu unüberlegt, vielleicht auch gewollt, und zu schnell.
      Das war die Kehrseite der Wiedervereinigung.

      Heute stelle ich mit entsetzen fest das einiges viel zu schnell ging und ganz wichtige zäh und viel zu langsam Veränderung erfahren.
      Einen interessanten Artikel habe ich hier gefunden:

      n-tv.de/leute/buecher/Scheiter…heit-article13787036.html
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Die Bilder sind ein eindrucksvolles Zeitzeugnis.
      Und sie transportieren ein wenig die Aufbruch-
      stimmung der damaligen Zeit. Vieles ist inzwischen
      in Vergessenheit geraten. Aus psychologischer Sicht
      könnte man auch sagen: "Es wurde aus selbstwert-
      sichernden Gründen verdrängt." Denn im Grunde ist
      die Entwicklung meiner Generation zu mehr als 50%
      ein Desaster. Zu dieser starken Aussage braucht es
      sicher zum allgemeinen Verständnis ein paar nähere
      Erläuterungen....
      Also wundert Euch bitte nicht, wenn ich nicht euphorisch
      mitjubele, sondern etwas still am Rande stehe und mir
      ein Tränchen aus dem Auge wische. Ob es Freudentränen
      oder Tränen der Trauer sind erzähle ich Euch bei Gelegenheit.
      (Dann, wenn der "refurbisht" Computer den Weg zu mir
      gefunden hat.)
      PS: Diese angedrohten Gedanken meinerseits werde ich
      aber nur äußern wenn es wirklich jemanden gibt, der daran
      Interesse bekundet. Und die übligen Stereotypen wie
      Stasi, Partei, Staatsapparat haben da wenig damit zu tun.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Ich hatte damals gehofft, dass eine neue, bessere DDR entsteht, die auch für uns Westler attraktiv ist. Wir spielten sogar mit dem Gedanken, "rüber"zugehen, zumal bei uns ohnehin eine berufliche Neuorientierung anstand. Gescheitert ist es an den desolaten räumlochen Verhältnissen der Polikliniken - wenige Jahre später waren sie aufgelöst - und daran, dass die damaligen Bonner Regierungsparteien sich alles unter den Nagel gerissen und eine Kohlonie drauss gemacht haben.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Das genaue Studium des "Vereinigungsvertrages"
      offenbart schließlich auch den tieferen Sinn dieser
      Aktion. Dort ist nicht von einer Vereinigung von
      2 Staaten die Rede sondern von der Angliederung
      der Wirtschaftszone "Ost" an das Bundesgebiet.
      Somit wurden wir "Ostler" aller hoheitlichen Rechte
      ersatzlos beraubt. Und in unserer euphorischen
      Verblendung haben wir das auch noch widerstandslos
      hingenommen. Mir redet zwar jeder ein, daß es
      "alternativlos" war...doch mein "Bauchgefühl"
      meldet sich immer wieder mit einem fragenden Grummeln. :wtraurigfrage:
      Nun müssen wir aber alle in die Zukunft schauen.
      Und nie wieder von oben etwas widerspruchslos
      geschehen lassen. Denn das ist vorwiegend im
      Interesse anderer Mächte und Gruppen.
      :wmannclap1: Das klingt so richtig schön subversiv!!!
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Dort ist nicht von einer Vereinigung von2 Staaten die Rede sondern von der Angliederungder Wirtschaftszone "Ost" an das Bundesgebiet.Somit wurden wir "Ostler" aller hoheitlichen Rechteersatzlos beraubt.

      Seh ich auch so. Keine Vereinigung zweier gleichberechtigter Staaten, sondern eher ein "Anschluss" wie der von Österreich 1938 an das NS-Deutschland.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Heute tickerte eine Nachricht über den Bildschirm, die
      mich normalerweise froh gestimmt hätte.
      "Obama streckt Kuba die Hand entgegen und möchte die
      letzte Schlacht des kalten Krieges beenden."
      Durch die Vermittlung des Papstes ein Ende der Embargo-
      politik in Aussicht........
      Nur, das diese Entscheidung ca. 20 Jahre zu spät kommt und
      völlig irreführend ist. Dies wäre das letzte Schlachtfeld des alten
      "Kalten Krieges" aber völlig irrelevant mit der Prämisse, daß der
      neue "Kalte Krieg" voll entbrannt ist.
      Und nun mal unter uns: Was hat die USA zu dieser Entscheidung
      bewogen? Einzig und allein das Bemühen Kuba vom Aufstellen
      russischer Aufklärungs-und Offensivwaffen im Zusammenhang mit
      dem neuen Krieg abzuhalten. Und das geben sie nicht mal offen
      zu sondern tarnen es als irgendeine humanitäre Tat der
      Völkerverständigung. Auf solche hinterlistigen Touren haben sie
      sich damals auch die DDR einverleibt.....
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Kommen wir mal schnell zurück zum Thema Mauerfall.

      Ich habe auch so meine Probleme, immernoch, meinen Bekannten und Familie die Wiedervereinigung zu erklären, bei der ein Staat, die DDR, einfach aufhörte zu existieren.
      Man könnte das ein wenig mit einem Aufhebungsvertrag vergleichen, vielleicht.

      Auf jeden Fall war mein bester Freund zu eben dieser Zeit als Komandeur einer Hundertschaft an der Mauer stationiert. Meiner Meinung nach hat der Erfolg und die Maueröffnung viel mit besonnen Leuten wie ihm zu tun, die in Eigenverantwortung handelten und nicht stur nicht bestätigten Befehlen folgten.

      Zum Thema Kuba kann ich nur meinen Gedanken anbringen, dass man sich hier, von der Seiten der USA, direkt wieder durch die Vordertür an die Kontrolle des Staates Kuba bringen möchte. Einen Eindruck, der sich bei mir sehr stark hier in Mexiko gefestigt hat.