Die Havarie der "Costa Concordia"

      Die Havarie der "Costa Concordia"

      Das Kreuzfahrtschiff war Freitagnacht mit mehr als 4200 Menschen an Bord auf Grund gelaufen und auf die Seite gekippt. Drei Todesopfer wurden bisher bestätigt. Drei Menschen wurden mehr als 24 Stunden nach dem Unglück leben gerettet: ein frisch vermähltes Ehepaar aus Südkorea und ein italienisches Besatzungsmitglied, das am Sonntagnachmittag per Hubschrauber in Sicherheit gebracht wurde.

      Die italienischen Behörden korrigierten die Zahl der Vermissten am Sonntag von 40 auf 17. Der Verbleib von sechs Besatzungsmitgliedern und elf Passagieren sei ungeklärt, sagte der toskanische Regionalpräsident Enrico Rossi. Taucher der Polizei und weitere Rettungskräfte waren am Sonntag weiter auf der Suche nach Überlebenden. Die Taucher sollten ins Innere des Schiffs vordringen für den Fall, dass dort noch Menschen eingeschlossen sind, teilte die Küstenwache mit.
      welt.de, ganzer Text :klick:


      Das Schiff ist vor der kleinen Insel Giglio havariert, auf der ich 1976 war :traurigdenkend:
      Inzwischen wird spekuliert, dass der Kapitän im Einvernehmen mit der Reederei und dem Bürgermeister von Giglio den Passagieren ein besonderes Spektakel bieten wollte - das gründlich schiefgegangen ist.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      das Schiffsunglück wird ja jetzt auf jedem TV Sender gezeigt.
      Die Aussage des Kapitains ist aber auch nicht zu verstehen. "Der Felsen war in keiner Karte verzeichnet" Komisch, dass dann aber noch nie was passiert ist.

      Dass sich die Passagiere sich aufregen, dass sich keiner richtig verantwortlich gefühlt hatte - ist eigentlich total unverständlich. Gerade bei so einer schwimmenden Stadt muss das doch wie am Schnürrchen klappen. Auch wenn es eine total junge Mannschaft ist/war.

      liebe Grüße

      Ini
      Bisher wurden sechs Tote geborgen, wie viele Passagiere noch vermisst werden, ist unklar. Die Rettungsarbeiten wurden bei Einbruch der Dunkelheit unterbrochen (laut Radio NDR4).

      Die Behauptung von Kapitän Schettino, der Felsen den er gerammt hatte, gehöre da gar nicht hin und sei auf keiner Karte verzeichnet, wurde als Blödsinn entlarvt. Demnächst erzählt er noch, der Felsen sei Teil einer Verschwörung der Mafia oder von Al Qaida ...
      Tatsächlich hat die Felsgruppe sogar einen Namen - Le Scole - und ist im Internet als Taucherparadies zu finden :link:

      Original von Ini:
      Dass sich die Passagiere sich aufregen, dass sich keiner richtig verantwortlich gefühlt hatte - ist eigentlich total unverständlich. Gerade bei so einer schwimmenden Stadt muss das doch wie am Schnürrchen klappen.

      Bei einer zusammengewürfelten Mannschaft mit eingeschränkten sprachlichen Möglichkeiten (Leitung und Offiziere: Italiener, Mannschaft Philipinos und Peruaner) klappt da gar nichts. Und ich befürchte, dass das auf deutschen Kreuzfahrtschiffen nicht viel besser wäre - auch dort kommt das Personal, die Offiziere ausgenommen, aus Drittweltländern, weil die Reederei, die meist ihren offiziellen Sitz ebenfalls im Ausland hat, dann die deutschen Tarifbestimmungen nicht einhalten muss und den Leuten Hungerlöhne zahlt.

      Von daher kann ich sogar verstehen, wenn so ein armer Hund erstmal versucht ist, den eigenen Arsch zu retten. Interessanterweise sollen es aber gerade die unterbezahlten Philippinos und Peruaner gewesen sein, die vielen Passagieren geholfen haben (eigene Zusammenfassung aus mehreren Links).
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      - Kurt Tucholsky -
      Habt ihr das auch gelesen...das bei der Schiffstaufe die Flasche nicht kaputt gegangen ist...soll ein schlechtes Zeichen sein....scheint so zu sein.

      Ich stell mir das absolut schlimm vor...nee mich bekommen sie nicht auf so ein Schiff...ja vom Land aus mal angucken...aber dann...nee.

      Es ist ja auch logisch das alles drunter und drüber geht...man muss sich vorstellen wenn 4000 Mann aufeinmal in Panik geraten...wie will man das beherrschen. Und wenn es doch mal etwas geordnet zugehen sollte...gibt immer welche die "durchdrehen"...der Mensch ist nun mal so. Nirgendwo gibt es eine 100%ige Sicherheit...weder auf der Strasse, noch in der Luft bzw. auf dem Wasser. Und heut zu Tage werden ja immer mehr in ein Fahrzeug "reingefercht" ...Flugzeuge werden immer größer, Schiffe noch größer und wenn dann was passiert...sind es eben dann schon mal zig Personen. Man kann den Lauf der Dinge nicht aufhalten...
      Liebe Grüße von :fuchsiezwinkertlila:

      Lebe den Tag, solange er dich noch hat.
      @ Fuchsie:
      :smilie_car_049: ist eh nicht meine Welt (eine Fähre oder ein Flussdampfer, besonders ein alter, schon eher). Vor allem würde mich der Zeitdruck ärgern, unter den man bei den kurzen Landgängen gesetzt wird.

      Hab heut nochmal gelesen, dass es laut geretteter Passagiere vor allem die "unteren Dienstgrade" (wörtlich !) waren, die geholfen haben, die oberen hätten's nicht geblickt oder sich verdrückt. Derweil steigt die Zahl der Opfer.

      Am Dienstag wurden fünf weitere Leichen, die einer Frau und von vier Männern, aus dem Wrack geborgen. Sie hätten Rettungswesten getragen und seien zwischen 50 und 60 Jahre alt gewesen, hieß es. Ob es sich um Passagiere oder Besatzungsmitglieder handelte, blieb zunächst unklar.

      Mehr als 20 Menschen werden noch vermisst – darunter mindestens zwölf Deutsche. Berichte, wonach unter den bislang gefundenen Toten auch ein Deutscher sein soll, wurden offiziell nicht bestätigt. Doch von dem 60 beziehungsweise 66 Jahre alten Berliner Ehepaar aus Adlershof fehlt noch jede Spur.
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      Und die Erklärungen für den Hergang der Katastrophe werden immer abenteuerlicher :icon_thumbdown:
      Schettino wollte seinem Oberkellner Antonello Tievoli anscheinend eine Freude machen. Wenige Minuten vor der Katastrophe soll dessen Schwester Patriza den Risiko-Kurs im Internet angekündigt haben. „In Kürze wird die Concordia der Costa-Schifffahrt ganz, ganz nahe an unserer Insel vorbeifahren. Ein Gruß an meinen Bruder, der in Savona von Bord gehen und endlich seine Ferien genießen wird“, zitieren die Online-Portale „Blick.ch“ und „bild.de“ einen Facebook-Eintrag.

      Italienische Medien hatten schon am Sonntag berichtet, dass Tievoli von Schettino aufgefordert worden sei, seinen Eltern an der Küste zu winken. „Antonello, schau mal, wir sind ganz nahe an deinem Giglio“, sagte er demnach. Der 46 Jahre alte Tievoli soll für einen kranken Kollegen eingesprungen sein – und seinem Kapitän nicht für die Geste gedankt, sondern ihn gewarnt haben. „Vorsicht, wir sind sehr nahe am Ufer“, sagte er nach Angaben des „Corriere della Sera“.
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      - Kurt Tucholsky -
      Die Suche nach den weiteren Vermissten geht unvermindert weiter, auch nach den mindestens zwölf Deutschen, die nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch vermisst werden. Gleichzeitig beginnen die Vorbereitungsarbeiten für die sichere Entsorgung der 2400 Tonnen Dieselöl in den Tanks der "Concordia". Damit beauftragte die Reederei die Spezialfirma Smit aus Holland. Diese Firma hat zum Beispiel auch das russische Atom U-Boot "Kursk" geborgen

      Martijn Schuttevaer von der Firma Smit ist zuversichtlich, dass auch bei der "Concordia" eine Umweltkatastrophe vermieden werden kann. "Alles deutet darauf hin, dass die Tanks noch intakt sind. Wir werden den Treibstoff wohl von der Außenseite des Schiffes absaugen."
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      - Kurt Tucholsky -
      Mehr als 20 Menschen werden immer noch vermisst. Doch seit Dienstag gibt es keine Nachrichten, auch weil die Bergungskräfte zeitweise nicht ins Wrack konnten. Es war zu instabil für einen solchen Einsatz. Das Wetter soll sich ab morgen verschlechtern und damit weiter den Einsatz erschweren. Luca Cari von der Feuerwehr sagt: "Ununterbrochene Kontrollen Tag und Nacht sind wichtig. Momentan beeinflussen die Wetterbedingungen unsere Einsätze nicht. Sie könnten aber die Stabilität des Schiffes beeinflussen und das würde wiederum unsere Arbeit beeinträchtigen."
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      Einer der Todesopfer ist ein peruanischer Matrose, der - laut Hamburger Morgenpost - beim Flottmachen eines Rettungsboots abgestürzt ist. Ob man je seinen Namen erfahren wird ?
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      - Kurt Tucholsky -
      Es war nicht nur der verantwortungslose Kapitän, der die Katastrophe verschuldet hat.

      Die italienische Reederei "Costa Cruises" gerät nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" vor der Insel Giglio zunehmend unter Druck. Bislang machte das Unternehmen den Kapitän des Schiffes, Francesco Schettino, für das Unglück verantwortlich. Doch offenbar wusste sie schon früher von den riskanten Vorbeifahrten an der Insel.

      Wie ARD-Korrespondent Carsten Kühntopp berichtet, veröffentlichte die Reederei auf ihrer Webseite einen begeisterten Erlebnisbericht von einer solchen Vorbeifahrt vom August 2010. Kapitän auch damals: Francesco Schettino.

      Die Reederei hatte bislang behauptet, Schettino habe das Schiff eigenmächtig auf eine nicht autorisierte Route zwischen Festland und Insel geschickt. Nach den Richtlinien der Reederei habe er eine Route entlang der Westküste der Insel nehmen müssen.

      Vor Giglio bemühen sich Taucher nach einem Tag Zwangspause wieder, Vermisste in dem Wrack zu finden. Zunächst sollten drei Öffnungen in Deck fünf gesprengt werden, wo noch verschollene Menschen vermutet werden. Eine Explosion war schon am frühen Morgen zu hören. Insgesamt werden noch mehr als 21 Menschen vermisst.
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      - Kurt Tucholsky -
      Es stellt sich immer mehr die Frage, warum die verantwortliche Reederei den Bruchkapitän Schettino nicht schon längst aus dem Verkehr zog - jetzt kam heraus, dass er bereits 2010 im Hafen von Warnemünde einen, damals zum Glück unvergleichbar kleineren, Bums gebaut hat:
      Am 4. Juni soll Schettino an Bord der "Costa Atlantica" allzu rasant in den Hafen von Rostock-Warnemünde eingefahren sein - mit einer Geschwindigkeit von fast acht Knoten. Das entspricht 15 Kilometern pro Stunde und ist zu schnell für die Hafenbehörden, die hier ein Tempolimit vorschreiben.

      Schettino beschädigte dabei wohl das ebenfalls im Hafen von Warnemünde vertäute Kreuzfahrtschiff "Aida Blu". Von der Costa-Reederei auf diesen Vorfall angesprochen, gab Schettino zu Protokoll, er sei sich des Tempolimits nicht bewusst gewesen und er sei dafür von den deutschen Behörden auch nicht belangt worden.

      Diese Version bestätigten die Hafenbehörden in Rostock dem NDR. Bei allen Einfahrten in den Hafen in Warnemünde sei ein Lotse an Bord, der in diesem Fall die Geschwindigkeit erhöhen ließ, um die Einfahrt zu erleichtern. Dennoch hat Schettino, laut Ermittlungsakten, einen Brief der Costa erhalten, in dem die ihrem Kapitän vorwirft, dass mit mehr Aufmerksamkeit und besserer Kenntnis der Vorschriften der Unfall hätte vermieden werden können.

      Außerdem rügten die Costa-Manager das Auftreten des Kapitäns, der offenbar gegenüber seinen Kollegen von der "Aida Blu" ausfällig geworden war.
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      Den Rettungskräften auf Giglio ist es gelungen, fünf weitere Opfer zu lokalisieren, teilte der Chef des italienischen Zivilschutzes, Franco Gabrielli, mit. Sie konnten mit Hilfe von Unterwasserrobotern geortet werden. Die Leichen befinden sich zwischen dem Schiffsrumpf und dem Meeresgrund - eine tödliche Falle. Es wird Tage dauern, die Opfer aus diesem für Taucher schwer zugänglichen Bereich zu bergen. Zwei Menschen gelten nun noch als vermisst. Die Suche nach ihnen wird fortgesetzt, versprach Gabrielli.

      Derweil gab der Bürgermeister Giglios bekannt, dass der Treibstoff der "Costa Concordia" komplett abgepumpt worden ist.

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      - Kurt Tucholsky -
      Wenn ich das lese, wird mir ganz anders :hasenschreck:

      :hoffen: passiert nicht auch noch jemandem von den Tauchern.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Der erste und wichtigste Teil der Bergungsarbeiten an der "Costa Concordia" ist abgeschlossen. Dies bestätigte der italienische Zivilschutz. Seit heute ist sicher, dass das vor der Insel Giglio liegende, halb gesunkene Kreuzfahrtschiff nicht mehr ins tiefere Wasser abrutschen kann.

      Zivilschutzchef Franco Gabrielli sagte, das sei bisher das größte Risiko gewesen. Allerdings habe man für diesen ersten Schritt zwei Monate länger benötigt als ursprünglich gedacht.

      Das havarierte Unglücksschiff ist inzwischen fast vollständig von Plattformen und Kränen umgeben, darunter ein schwimmendes mehrstöckiges Containerdorf, in dem die etwa 400 Spezialisten untergebracht sind, die an der "Costa Concordia" arbeiten. Sie haben inzwischen auch den größten Teil der Deckaufbauten und des Schornsteins entfernt.
      ( ... )

      Beim Unglück der "Costa Concordia" am 13. Januar 2012 kamen 32 Menschen ums Leben, zwei Leichen konnten bisher immer noch nicht gefunden werden.

      tagesschau.de/ausland/costa-concordia108.html
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      - Kurt Tucholsky -