Tiananmen Massaker: China bietet Entschädigung an

      Tiananmen Massaker: China bietet Entschädigung an

      Zum ersten Mal seit der Niederschlagung der Demokratiebewegung in China vor 22 Jahren ist einigen Angehörigen der Opfer finanzielle Entschädigung angeboten worden. Das berichten die "Mütter vom Platz des Himmlischen Friedens", die die Angebote empört ablehnen.

      Seit Jahren versuchen die Mütter vom Tiananmen einen Dialog mit der Regierung aufzunehmen und die Wahrheit über das Schicksal ihrer Angehörigen herauszufinden. Doch alle Versuche blieben bislang erfolglos. Nun haben die Sicherheitsbehörden offensichtlich versucht, den Angehörigen der Opfer Entschädigungszahlungen anzubieten.

      Ding Zilin, die 74-Jährige inoffizielle Sprecherin der Mütter, zeigte sich befremdet über den Vorstoß der Behörden: "Wir begrüßen, dass sie überhaupt mit uns Kontakt aufnehmen, aber die Art und Weise muss sich ändern. Unsere Angehörigen sind durch Taten der Regierung umgekommen, daher muss die Regierung offizielle Stellen mit Gesprächen beauftragen. Wir können nicht mit der Sicherheitspolizei verhandeln, die uns 20 Jahre lang überwacht hat. Das ist eine Beleidigung und nicht akzeptabel."
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      Die Sammelbewegung hat über die Jahre 203 Todesopfer des Massakers identifiziert, geht aber von vielen weiteren Opfern aus. Offizielle Todeszahlen gibt es bis heute nicht. Menschenrechtsgruppen schätzen, dass am 3. und 4. Juni 1989 beim Einsatz der Armee gegen die demonstrierenden Studenten mehrere hundert, vielleicht mehrere tausend Menschen getötet wurden. Das Massaker ist bis heute in China ein Tabu-Thema. Die Regierung hatte die Vorfälle bis vor wenigen Jahren als "konterrevolutionäre Verschwörung" bezeichnet. In jüngster Zeit spricht man vage von "politischen Unruhen" im Juni 1989.
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