Glatteis und Hochwasser

      Glatteis und Hochwasser

      Die Hochwasser-Vorhersage-Zentrale in Karlsruhe erwartet in Baden-Württemberg einen deutlichen Anstieg der Pegelstände von Neckar, Tauber und zum Teil auch der Donau.

      In Sachsen-Anhalt rechnet der Landesbetrieb für Hochwasserschutz bis Sonntag an den Flüssen Unstrut, Bode, Ilse, Aller, Mulde und Weiße Elster mit dem Erreichen der Alarmstufe 2. In Niedersachsen werden Überflutungen von Ufern der Weser und von Ackerflächen erwartet.

      Bis zum Nachmittag war die Oder in Brandenburg am Pegel Hohensaaten-Finow bis auf 7,48 Meter gestiegen. Zwischen Hohensaaten und Zollbrücke gilt weiterhin die höchste Hochwasseralarmstufe 4. Mit 13 Eisbrechern versuchen die polnischen Behörden, einen 40 Kilometer langen Stau an der Oder zwischen Stettin und Swinemünde freizuräumen und eine drohende Überschwemmung abzuwenden.


      Regen und Tauwetter hatten am Morgen in weiten Teilen Deutschlands spiegelglatte Straßen verursacht. Extreme Glätte und chaotische Verhältnisse gab es vor allem im Norden und in Teilen Bayerns. In vielen Bundesländern ereigneten sich im Berufsverkehr auf spiegelglatten Fahrbahnen und Gehwegen zahlreiche Unfälle. Viele Autofahrer und hunderte Fußgänger wurden dabei verletzt. Inzwischen hat sich die Lage entspannt.

      In vielen niedersächsischen Landkreisen fiel der Schulunterricht aus. Auch der Öffentliche Nahverkehr war beeinträchtigt: In den Landkreisen Schaumburg und Celle, in der Stadt Celle und im südlichen Hannover wurde der Busverkehr zeitweise eingestellt.
      :link:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :bw1: Die Schifffahrt auf dem Neckar zwischen Heilbronn und Heidelberg ist aufgrund des steigenden Wasserpegels bis auf Weiteres eingestellt worden. Das teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg am Freitag dem SWR mit. So stieg der Neckar bei Gundelsheim (Kreis Heilbronn) über vier Meter.

      Nach Einschätzung der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale werden die Wasserstände an den Nebenflüssen des Neckars, am oberen Neckar und an der Tauber teilweise auch noch am Samstag deutlich ansteigen. Modellrechnungen zufolge werden die Hochwasserscheitel im Mittel- und Unterlauf des Neckars im Laufe von Samstag bis Sonntag erwartet. Die Tauber soll ihren Scheitel am Samstag erreichen. Die Experten rechnen damit, dass ein ähnlich heftiges Hochwasser wie im Dezember droht.

      Der Pegel des Neckar bei Gundelsheim (Kreis Heilbronn) lag am späten Freitagnachmittag bei 4,19 Meter statt zuletzt 2,50 Meter. Für die Tauber wurde bei Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) 2,44 Meter statt 1,10 Meter gemessen. Auch die Kocher stieg bereits über den meldepflichtigen Wert von 2,60 Meter. Am anderen Neckarnebenfluss, der Jagst, ist den Prognosen zufolge ebenfalls Hochwasser zu erwarten.

      Die Experten rechnen damit, dass auch an der Donau die Hochwasser-Meldewerte überschritten werden. Beim Rhein sei die Lage dagegen weniger problematisch, weil die Nebenflüsse nicht so viel Wasser mitführen, sagte ein Sprecher der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale.

      Im Dezember waren der Schiffsverkehr auf dem Neckar eingestellt und mehrere Uferstraßen gesperrt worden. In Freiburg hatte das Hochwasser auch ein Todesopfer gefordert. Ein Radfahrer war auf einem gesperrten Weg vom Wasser mitgerissen worden.
      (swr.de)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :sachsen1: Besonders stark ist der Anstieg in Sachsen, wo nahezu alle Gewässer derzeit ein Vielfaches der normalen Wassermenge führen. Nach Angaben des Hochwasserzentrums wurde bereits an den Flüßen Pleise und Parthe, die beide durch Leipzig führen, die Alarmstufe 1 ausgerufen. Sie gilt ebenso für die Große Röder, die durch Ostsachsen führt. Auch in der Chemnitz haben sich die Wassermassen innerhalb weniger Stunden vervierfacht.

      Für das Wochenende werden vielerorts die Alarmstufen 2 und 3 erwartet. Hochwasserwarnungen gelten derzeit auch für die Flüsse Mulde, die Schwarze und Weiße Elster und für Nebenflüsse der Elbe. Für die Elbe selbst besteht derzeit keine überregionale Hochwassergefahr. Auch rechnet die Talsperrenverwaltung damit, dass leergelaufene Rückhaltebecken das Schmelzwasser aufnehmen können. Am Wochenende könnte sich die Lage aber zuspitzen. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie erwartet dann auch Hochwasserwarnungen für Neiße und Spree. Zudem sind im Erzgebirge und im Vogtland starke Regenfälle vorhergesagt.
      :sa1: Auch in Sachsen-Anhalt stiegen die Pegel am Freitag leicht an. An den Flüssen Mulde, Weiße Elster, Selke und Ilse hat der Hochwasserschutz bereits Alarmstufe 1 ausgerufen. An der Schwarzen Elster in Löben gilt Alarmstufe 2, sie habe aber nichts mit dem Tauwetter und dem Regen zu tun, hieß es.

      Deutliche Anstiege verzeichnete der Landesbetrieb für Hochwasserschutz bei kleineren Flüssen wie der Warmen Bode. Eine dramatische Situation sei aber nicht in Sicht. Laut Landesbetrieb verläuft der Abtauprozess normal. So könnten am Wochenende zwar im Harz kleinere Flüsse über die Ufer treten, daran seien die Menschen dort aber gewöhnt.

      (mdr.de)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :bayern: Der Norden Bayerns kämpft weiter mit den Unbilden des Wetters: Ein dicker Eispanzer hat weite Teile Niederbayerns und der Oberpfalz lahmgelegt. In den Kliniken herrschten teils chaotische Zustände, so viele Sturzopfer mussten behandelt werden. Jetzt schmilzt das Eis, aber das Wasser bleibt. Nördlich der Donau gibt es bereits Hochwasser.

      Am Freitagvormittag waren vor allem in Niederbayern und der Oberpfalz viele Verkehrswege nicht begeh- oder befahrbar, weil der Regen sich in eine dicke Eisschicht verwandeltet. Die Polizei hatte Fußgänger und Radler sogar dazu aufgefordert: "Bleiben Sie möglichst daheim". Die Krankenhäuser in Straubing und Passau meldeten zahlreiche Sturzopfer. Ernst Obernhuber, Chefarzt der Unfallchirurgie am Klinikum Passau, hat sogar von "katastrophalen Zuständen" gesprochen. Typische Verletzungen an solchen Glatteis-Tagen seien Handgelenks-Frakturen. Bei älteren Patienten kämen auch häufiger gebrochene Rippen oder Brüche des Oberschenkelhalses vor.
      ( ... )

      Bereits am Dreikönigstag hatte Eisregen und Blitzeis weite Teile des Verkehrs in Bayern lahmgelegt. Besonders betroffen waren Franken und Schwaben, wo es zu Hunderten Unfällen kam. Bei dem schwersten in der Nähe von Augsburg gab es über 30 Verletzte, als auf der A 8 ein Sattelschlepper in einen Reisebus schlitterte. Zu Behinderungen kam es auch auf den Flughäfen in Nürnberg und München. Für den Norden Bayerns gibt es Hochwasserwarnungen. Der Nürnberger Airport musste für sechs Stunden komplett geschlossen werden. In München kam es zu rund 40 Annullierungen und 20 bis 25 Verspätungen von mehr als einer Stunde.
      br-online.de :bayer:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :mecklenburg: :brandenburg1: Das Hochwasser an der Elbe steigt schneller als gedacht. Besonders in Niedersachsen verschärfte sich die Lage deutlich. Am Wochenende werde mancherorts das Ausmaß der Rekordflut von 2006 erreicht oder sogar übertroffen, teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit. Am Samstag sollte es auch in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg seinen Höchststand erreichen.
      :niedersachsen1: Im niedersächsischen Hitzacker liegt der Wert nur noch knapp unter dem Wert von vor fünf Jahren - damals wurden 7,61 Meter erreicht. Entlang der Elbe verstärkten die Behörden die Deiche mit Sandsäcken. Im Landkreis Lüneburg gilt weiter Katastrophenalarm. Die Sorge der Behörde dort gilt vor allem der einzigen Lücke im Deichsystem bei der Ortschaft Bleckede. Dort sichern zwei provisorische Wälle aus Sandsäcken und Plastikplanen die Häuser der Umgebung. Es steht aber zu befürchten, dass die Säcke wegen der langen Dauer des Hochwassers aufweichen könnten.
      :schl_holst1: In Lauenburg (Schleswig-Holstein) betrug der Wasserstand statt der erwarteten 8,70 bereits 8,96 Meter. In mehreren direkt an der Elbe liegenden Häusern musste die Feuerwehr voll gelaufene Erdgeschosse leerpumpen. In der Altstadt gilt ab Mitternacht ein absolutes Fahrverbot. Der Scheitelpunkt der Elbe dürfte am Samstag erreicht werden. Doch auch danach könnte es Tage dauern, bis sich die Lage entspannt.
      tagesschau.de :link:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Rekordflut an der Elbe: Deiche halten

      Die Menschen an der Elbe kämpfen gegen das Hochwasser. Die Rekord-Pegelstände von 2006 sind an vielen Messpunkten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern überschritten. Am Sonntagmorgen meldete auch Boizenburg im Kreis Ludwigslust einen neuen Höchststand. Im Laufe des Tages wird der Scheitelpunkt der Welle den Ort erreichen. Frühestens Donnerstag soll sich die Lage merklich entspannen. Die Verantwortlichen in den Kommunen entlang der Elbe sind überwiegend zuversichtlich: Die Deiche seien sicherer als bei den Fluten von 2002 und 2006.
      ndr.de :klick:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -