Das Rieck Haus

      Das Rieck Haus

      Gestern war wetterbedingt wieder mal Museumstag angesagt.
      Nach längerem Studium der einschlägigen Infos entschied ich mich, mit der S-Bahn bis Bergedorf und dann mit dem Bus zu einem landwirtschaftlichen Museum zu fahren, dem Rieck Haus.

      Am Bergedorfer Bahnhof hätte ich mich angesichts eienr möglichen Rundfahrt mit diesem Schmuckstück beinahe umentschieden, aber es war kein Platz mehr frei.


      Dann also doch zum Rieck Haus, das, 1533 erbaut, eine der ältesten Bauernhäuser der Region ist.


      Seit dem Mittelalter wurden die Marschinseln der Elbe und ihrer Seitenarme eingedeicht, um darauf Bauern anzusiedeln. Die Deiche dienen heute meistens als Straße, und man kann ein bissel von oben in die Landschaft photographieren.


      Am Eingang sind Töpfe wie zum Trocknen aufgebaut, was beim heutigen Regenwetter eine Weile dauern dürfte.


      Durch die geräumige Diele geht's zum Kassenraum, in dem ein Kachelofen bullert -
      den braucht man heute. Von der Decke hängen Wurstatrappen.


      Nachdem ich 3€ Eintritt entrichtet habe, drückt es mich woanders.
      Man gibt mir einen Schlüssel mit einem großen Holzanhänger, auf dem steht "Frau Meier"
      und weist mich in ein geeignetes Nebengebäude.

      Hier wohnt also Frau Meier.


      (Fortsetzung folgt)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -

      RE: Das Rieck Haus

      Original von Lefteri
      Nach längerem Studium der einschlägigen Infos entschied ich mich,


      Die ich Dir gegeben habe und durchforstete - auf das Rieck Haus machte ich Dich aufmerksam :jawohl:
      Richtig, Du hast Dich für Dich entschieden.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      RE: Das Rieck Haus

      Original von Schnuppi
      Original von Lefteri
      Nach längerem Studium der einschlägigen Infos entschied ich mich,


      Die ich Dir gegeben habe und durchforstete - auf das Rieck Haus machte ich Dich aufmerksam :jawohl:

      Genau so war's :knuddel1:


      Nach der Eintrittskassenstube (ich weiss nicht welche Funktion dieser Raum
      ursprünglich gehabt hat) kommt man in die Küche.
      Dort finden sich neben einer Unzahl von Küchengeräten auch eine Wäschemangel,


      das Tafelsilber,


      und ein Salztopf aus Holz (deshalb weil Holz das Wasser rauszieht, und das Salz dann nicht klumpig wird).


      Einige Bilder sind aus beleuchtungstechnischen Gründen leider nix geworden.

      Inzwischen sind wir in der guten Stube, in der man auch schlafen


      oder es sich auf den Fensterbankpolstern bequem machen konnte.


      In dieser Aussteuertruhe soll man nichts anfassen -


      den alten Münzen und Scheinen ein paar neuere hinzuzufügen ist aber erlaubt.

      So hat der 50-Millionen-Mark-Schein aus der deutschen Inflationszeit (ca. 1922) einen türkischen Millionenbruder bekommen - die Spende wird leichtgefallen sein, denn die türkische Million war weniger als ein Euro (inzwischen hat man sechs Nullen weggestrichen). Allerdings bekam man 1923 für 50 Millionen Mark auch nicht mehr viel -
      am 1. November musste man für einen US-Dollar 4,2 Billionen Mark hinlegen :link:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Gekocht wurde nicht in der Küche, sondern am offenen Kamin in der Diele.


      EIn Teil des Hauses diente auch als Scheune bzw. Garage für Leiterwagen


      und Kutschen,


      für die es auch Kindersitze gab.


      Vor dem Leiterwagen haben wir eine Trommelwaschmaschine,
      wie ich sie aus meiner Kindheit (Fünfziger und frühe Sechziger Jahre) auch noch kenne -

      oder ist es eine Wäscheschleuder ?
      Leider hab ich versäumt, mir das gute Stück von hinten anzusehen.

      In so einem riesengroßen Raum lässt sich natürlich auch gut feiern,
      deshalb stehen schon mal Bierbänke und -tische da.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :danke_rotglitzer: das ihr uns auf die Reise in die Vergangenheit mitgenommen habt :zwinker2:

      Ich finde sowas ganz schön interessant, man entdeckt immer wieder was Neues. Im Prinzip hatte alles seinen Zweck und seine Funktion,
      es ging alles ohne viel Technik...und die Leute waren auch zufrieden...denkt man jedenfalls.

      Nicht wie heut bei uns ...größer, schneller, schöner, moderner und es reicht immer noch nicht... und die Leute sind unzufrieden.
      Wenn man da manchmal Reiseberichte aus anderen Ländern sieht....., das gibt es nicht in Deutschland....wir sind anders "gestrickt"....streben nach immer Besseren.


      Original Lefteri
      eine Trommelwaschmaschine, wie ich sie aus meiner Kindheit (Fünfziger und frühe Sechziger Jahre) auch noch kenne -

      sowas ähnliches hatten wir auch noch bis in die 70 Jahre, die Windeln von meiner Tochter (1976) habe ich das erste halbe Jahr in so einer (etwas moderneren) Holztbottichwaschmaschine mit Flügelrad gewaschen.
      Liebe Grüße von :fuchsiezwinkertlila:

      Lebe den Tag, solange er dich noch hat.
      Fuchsie, da war Lefteri allein.
      Er wollte halt mal wieder allein unterwegs sein und ich habe ihm das Rieck Haus "nur" empfohlen (er hat bei diesen Dingen deutlich mehr Ausdauer als ich).
      Aber kennen tue ich solche Dinge natürlich auch.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Schnuppi
      Er wollte halt mal wieder allein unterwegs sein und ich habe ihm das Rieck Haus "nur" empfohlen (er hat bei diesen Dingen deutlich mehr Ausdauer als ich).

      Ein Museumsbesuch mit mir ist für meine Begleitung, egal für Schnuppi oder jemand anderen, eine arge Geduldsprobe, aufgrund meiner Ausdauer im Herumstöbern. Deshalb ist es meistens konfliktfreier, mich das allein machen zu lassen.

      Zurück zum Rieck Haus.

      An dieser Stelle befindet sich auf einem funktionierenden Bauernhof (also keinem der nur ein Museum ist) der Misthaufen, mit dem entsprechenden Geruch, der hier fehlt. Unter den Brettern wäre die Jauchegrube, die ich aus meiner Kindheit in :bayer: noch als Od'lgrub'n kenne (Odl für Jauche), in die man nicht hineinfallen darf, sonst ist man rettungslos verloren. Immer wieder habe ich in den Zeitungen von Unglücksfällen gelesen, bei denen einer hineingefallen ist und der, der ihn retten wollte, aufgrund der Dämpfe bewusstlos wurde und damit ebenfalls verloren war.
      Aber unter diesen Brettern ist keine Jauche, das würde man riechen.

      Im Hintergrund steht ein Heutrockenboden, das hab ich sonst auch noch nie gesehen.



      Unterm Trockenboden ist Platz für einen Teil des Fuhrparks, auch des neueren,


      der zumindestens von den jugendlichen unter den Nachbarhausbewohnern mitbenutzt wird.


      Am Ziehbrunnen vorbei


      kommen wir zu einer Scheune, in der es eine handwerkliche Ausstellung zu sehen gibt.
      Die unzähligen Werkzeuge, die z.B. ein Stellmacher (süddeutsch: Wagner) brauchtet, kann man hier bewundern, wobei mir, mangels Fachkenntnis, die Funktion der meisten fremd ist, deshalb hierzu auch wenig Bilder, zumal mir dauernd Leute im Weg herumgelaufen sind.

      Bemerkendwert fand ich den Benzinkanister (20 Liter)


      oder diese Steckdosen- und Schaltersammlung, aus der hervorgeht, dass man früher
      für die verschiedensten Geräte eigene Steckdosen brauchte,


      z.B. für Radios.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Mit dieser Windmühle wurde kein Korn gemahlen, sie stand ursrünglich auch nicht hier,
      sondern wie viele andere in den Feldern zum Entwässern derselben.


      Es handelt sich um eine Bockmühle, die an ihrem Hinterteil, dem Sterz in die richtige Windrichtung gedreht werden kann.





      Das war bestimmt ein ordentlicher Kraftaufwand :Nachdenken:

      Mit dieser Schraube wurde das Wasser hochgepumpt.




      Man hat mir erlaubt, in die Mühle reinzugehen, wenn ich alles wieder schön abschliesse :daumenhochklein:




      Die Kieselsteine zum Graben hin sind richtig schön bunt.

      Damit ist der Ausflug beendet, und ich bin überhaupt nicht nass geworden


      Hätte ich nicht wie fast immer etwas zu :leseabend: dabei, gäb's hier im Bus etwas zum Ausleihen :D
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :dankverbeug: das Du uns mit ins Museum genommen hast.

      Ich find das Rieck Haus interessant.


      Original Lefteri
      Ein Museumsbesuch mit mir ist für meine Begleitung, egal für Schnuppi oder jemand anderen, eine arge Geduldsprobe, aufgrund meiner Ausdauer im Herumstöbern. Deshalb ist es meistens konfliktfreier, mich das allein machen zu lassen.

      Soviel Geduld wie Lefteri habe ich auch nicht...aber ich schau es mir an..geht eben alles etwas schneller :zwinker2:
      Liebe Grüße von :fuchsiezwinkertlila:

      Lebe den Tag, solange er dich noch hat.