Schwarzarbeit lohnt sich nicht

      Schwarzarbeit lohnt sich nicht

      Tragt diese Info in die Welt hinaus. Wenn es nur ein potentieller Schwarzarbeiter liest, ist uns schon geholfen.

      Folgender Fall:

      Jemand bezog drei Monate Arbeitslosengeld. Im Antrag gab er an, keine weiteren Einkünfte zu haben. Nach Ende der Arbeitslosengeldzahlung stellte sich heraus dass er während den ganzen drei Monaten (auch schon vorher und danach) ein Nebeneinkommen hatte (400 Euro im Monat)

      Es gibt einen Freibetrag, der ist für jeden Monat 165 Euro. Also werden 235 Euro im Monat vom Arbeitslosengeld abgezogen. Macht bei drei Monaten 705 Euro, die er zurück zu zahlen hat.

      Weil er sein Nebeneinkommen nicht angezeigt und sich deshalb ordnungswidrig verhalten hatte, bekam er ein Bußgeld aufgebrummt. 148,50 Euro inkl. Gebühren.

      Weil er darüber hinaus die Agentur für Arbeit vorsätzlich betrogen hat (er hatte ja im Antrag die Frage nach Einkommen verneint) ging eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft. Heute habe ich das Urteil gelesen. Geldstrafe 600 Euro.

      Der "gute" Mann hat also für ein Nebeneinkommen von insgesamt 1200 Euro nun alles in allem 1453,50 Euro zu zahlen.
      Dumm gelaufen.

      Ich kann natürlich nachvollziehen, dass Du Dich über solche Leute ärgerst, weil sie Deinen Arbeitsablauf erschweren und Dir zusätzlich Mühe bereiten. Würde mir auch so gehen.

      Andererseits, das möchte ich nur mal anmerken, sind diese 705€ oder wieviel (mit der Rechnerei komme ich nicht mit) ein Furz z.B. gegen einen ... (bitte hier Verbalinjurie nach Wunsch einsetzen) wie Ackermann, der das 500fache einer Verkäuferin kassiert, obwohl er nicht so viel ackert wie diese, oder gar diese dreimal verfluchte Drecksäcke von Managern, die noch Boni in Millionenhöhe kassieren, obwohl sie ihre Firma in den Sand gesetzt haben.
      Oder irgendein Arsch von Insolvenzverwalter, der Millionen dafür kassiert, dass er Tausende auf die Straße setzt.

      OK, Leute, bescheisst bitte nicht die Bundesagentur für Arbeit, vor allem nicht in oder um Rodgau, wo Tommy arbeitet, denn damit macht Ihr ihm Stress, und das finde ich persönlich nicht gut.
      Denn wer Tommy ärgert, ärgert auch mich, und das könnte für denjenigen unangenehm werden.


      OK ?
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Auf dieses Thema ein zu gehen, finde ich schriftlich ausgesprochen schwierig weil mir dazu sehr viele Gedanken durch den Kopf gehen.

      Fakt ist: Schwarzarbeit lohnt sich durchaus - für Arbeitnehmer und für Arbeitgeber - so lange man eben nicht erwischt wird!
      Fakt ist aber auch: Es macht den Arbeitsmarkt noch weiter kaputt!

      In manchen Fällen kann ich, rein aus menschlicher Sicht, manche Schwarzarbeiter verstehen, aber eben nur in manchen Fällen.

      Wichtig ist m.E. sich Gedanken darüber zu machen, wer letzten Endes tatsächlich daran verdient und auch wem man alles damit schadet.
      Denn das man damit nur jemanden "hilft" dürfte außer Zweifel stehen.

      Dennoch kann ich Lefteri's Einwurf auch nicht übergehen.
      In "oberen" Etagen wird so oft und so viel gelogen und betrogen und wenn das dann mal auffliegt, kommen die Leute i.d.R. dennoch meistens gut davon.
      Entweder weil es doch noch irgendwie relativiert wird oder weil sie sich Staranwälte leisten können.
      Da kann einem nun einmal die Galle hochkommen und nicht nur das :hbl13:
      Nur rechtfertigt das, so sehr es einen auch ärgern mag, keine Schwarzarbeit.

      Schwarzarbeit macht den Arbeitsmarkt kaputt und die Gehälter ebenfalls. :hbl9:
      Kann so eine Gesellschaft (und Wirtschaft) genesen?
      Ich denke nicht.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)