07.September

      1791:
      Als Antwort auf die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte während der Französischen Revolution 1789, die sich nur auf Männer bezieht, veröffentlicht Olympe de Gouges ihre Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, die erste wirklich umfassende Formulierung der Menschenrechte. Diese und andere systemkritische Schriftstücke werden 1793 der Grund für ihre Hinrichtung auf der Guillotine sein.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Und:
      Nationalfeiertag in :brasilien: - Unabhängigkeit von Portugal 1822 erklärt, 1825 anerkannt.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1848:
      Die so genannte Erbuntertänigkeit, einer Leibeigenschaft ähnelnd, wird im Kaisertum :oesterreich: durch ein Patent Ferdinands I. aufgehoben.
      Grizzly sein :senf2:
      Das wurde aber auch Zeit
      :nachdenken:

      1964
      Eine Anordnung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR soll einen waffenlosen Militärdienst als Bausoldat ermöglichen.
      Aufgrund einer Initiative des Quäkers, Pazifisten und Pfarrers Emil Fuchs mit Unterstützung der Kirchen wurde diese einzige Möglichkeit, den Dienst an der Waffe zu verweigern, geschaffen, die es in keinem anderen sozialistischen Land, sondern nur in der DDR gab. Auch diese Sonderform des Wehrdienstes betrug 18 Monate. Die Uniform zeigte einen kleinen Spaten auf den Schulterklappen, so dass sich die Verweigerer untereinander als Spatensoldaten bezeichneten.
      ( ... )
      In der Friedensbewegung wurde in den 1980er Jahren zunehmend die Forderung nach einem zivilen Ersatzdienst oder sozialen Friedensdienst erhoben. Erst die Regierung von Hans Modrow reagierte auf diese Forderung und ersetzte mit der Verordnung über den Zivildienst in der DDR vom 1. März 1990, am Tag der Nationalen Volksarmee, die Bestimmungen zum Wehrersatzdienst als Bausoldat. Bereits zum 1. Januar 1990 waren die Baueinheiten aufgelöst und 1500 Bausoldaten entlassen.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      1987: Beginn der Barschel-Affäre: Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet, dass der SPD-Spitzenkandidat für die schleswig-holsteinische Landtagswahl, Björn Engholm, von Detektiven beschattet wurde. :hereklick:
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1888
      Das Baby Edith Eleanor McLean wird als erstes Kind in den Vereinigten Staaten in einen Brutkasten gelegt.

      Das Baby hatte ein Geburtsgewicht von 1100 Gramm. Trotz intensiven Googelns ist nicht herauszubringen, was aus dem Kind später geworden ist - lediglich, dass sie die Brutkasten-Periode überlebt hat.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      2004: Die Logo Wikimedia Commons werden gestartet, ein Aufbewahrungsort für freie Bilder, Musik, Videos und gesprochene Texte.

      de.wikipedia.org/wiki/Wikimedia_Commons
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1830
      Bei einem Aufstand im Herzogtum Braunschweig auf Grund von Hungers wegen der vorangegangenen Missernte wird der als „Diamantenherzog“ bekannte Karl II. vertrieben und das erste Braunschweiger Schloss niedergebrannt.
      Karl II. floh noch am selben Tag aus der Stadt, begleitet von seinem Kabinettsdirektor Bitter und Teilen seines Hofstaates. Sein Bruder Wilhelm folgte Karl nach, anfangs noch mit dessen Zustimmung. Mit seiner Absetzung wollte sich Karl jedoch nicht abfinden. Angesichts des schwebenden Streits beauftragte ein Bundestagsdekret vom 2. Dezember 1830 Wilhelm damit, vorläufig die Regierung des Landes zu führen.

      Seine Gegner trachteten danach, Karl für absolut regierungsunfähig zu erklären. Wilhelm übernahm am 20. April 1831 unter dem Hinweis, die Bemühungen um friedliche Streitbeilegung seien vergeblich geblieben, offiziell die Regierung des erledigten Herzogtums. Die Entmachtung Karls wurde im Juli 1832 bestätigt. Seitdem wurde Herzog Wilhelm als stimmführendes Mitglied des Deutschen Bundes betrachtet.


      Grizzly sein :senf2:

      Im Gegensatz zu den damals üblichen Gepflogenheiten wurden die Revolutionäre nicht verfolgt oder bestraft (jedenfalls steht darüber nichts im Netz), offensichtlich waren selbst die Fürstenkollegen diesmal der Meinung, dass es der Bursche übertrieben hatte. Karl verbrachte den Rest seines Lebens im Exil und starb 1873 mit 68 Jahren in Genf. Den Genfern vermachte er auch sein beträchtlches Vermögen (woher eigentlich ?), was ihm diese mit einem Denkmal honorierten.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      7.9.1916
      Der Ärzteausschuss von Groß-Berlin legt neue Gebührensätze fest. Für die Beratung in der Sprechstunde soll der Arzt künftig drei Mark, bei einem Hausbesuch mindestens fünf Mark bekommen.

      Uups, jetzt find ich die Quelle nicht mehr :kopfkratz:
      :ob: hört sich erstmal nicht viel an. Aber dazu muss man wissen, dass der Arbeitermonatslohn 1915 80 Mark betrug. Pro Arbeitstag hab ich früher 30 Patienten oder mehr versorgt, davon einige per Hausbesuch. Das heisst, bei einer Honorierung wie oben wär das in einem Tag schon mehr gewesen als für den Arbeiter im ganzen Monat.
      Für 1 kg Brot bezahlte man 1915 63 Pfennig,
      für 1 Ei 1916 16 Pfennig,
      für 1 kg Butter 3,60 Mark (Preis sehr schwankend, 1915 war es das Doppelte),
      für 1 kg Kartoffeln 1914 36 Pfennig,
      für 1/2 l Bier 1914 13 Pfennig (1920 1 Mark, dazwischen keine Preisangaben),
      für 1 Liter Milch 1917 46 Pfennig
      und für eine (traditionell schlecht eingeschenkte) Maß Bier auf dem Oktoberfest 1913 39 Pfennig, 1920 waren es schon 2,50, dazwischen ist es ausgefallen.

      Der Arzt verdiente also ca. 100 Mark pro Tag oder ca. 2500 Mark im Monat, ohne Privatpatienten. Davon musste er Personal bezahlen, mindestens eine Krankenschwester und eine Putzfrau, letztere bekam sicher weniger als ein Arbeiter, erstere etwas mehr, dh von den 2500 gingen ca. 150 an Personalkosten ab. Ich glaub, schlecht gelebt hat er nicht, solang er (1. Weltkrieg !) nicht einrücken musste.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      7.9.1892 - Boxhandschuhe werden Pflicht

      Der 7. September 1892, Olympic Club in New Orleans, Höhepunkt der dreitägigen Box-Veranstaltung "Karneval der Champions": Schwergewichts-Weltmeister John L. Sullivan steigt gegen seinen Herausforderer Jim Corbett in den Ring. Die Zuschauer in der ersten Reihe haben stolze 100 Dollar für ihren Platz bezahlt. Die Wetten stehen 4:1 für Sullivan. Der Sieger des Kampfes erhält 35.000 Dollar.

      John Sullivan, 33 Jahre alt, den alle nur den "Starken Jungen aus Boston" nennen, ist das erste Sportidol der USA. 500 Dollar verspricht er jedem, der gegen ihn länger als vier Runden durchsteht. Seine Einkünfte aus über 20 Jahren Boxen summieren sich auf mehr als eine Million Dollar. Als sich Sullivan 1882 gegen Paddy Ryan - noch mit bloßen Fäusten - den WM-Titel holt, finden sich unter den Zuschauern auch der Schriftsteller Oscar Wilde und der mit Steckbrief gesuchte Verbrecher Jesse James - letzterer natürlich inkognito.

      Sullivans Kampf gegen Jim Corbett in New Orleans zehn Jahre später ist der erste Profi-Weltmeisterschaftskampf unter den Regeln des Marquess of Queensberry. Deren Grundzüge, 1867 zu Papier gebracht, gelten noch heute: Eine Runde dauert drei Minuten, Boxhandschuhe sind Pflicht, aus dem Regelwerk: "Es müssen Boxhandschuhe der richtigen Größe und besten Qualität sein, dazu neu. Sollte ein Handschuh aufplatzen oder herunterfallen, muss er zur Zufriedenheit des Ringrichters ersetzt werden."

      1889 hat John Sullivan den letzten WM-Kampf ohne Handschuhe bestritten - und dafür eine saftige Geldstrafe zahlen müssen. In den USA, wo das Preisboxen offiziell verboten ist, drückt die Polizei nämlich nur dann ein Auge zu, wenn die Queensberry-Regeln eingehalten werden. - Boxen ohne Handschuhe, für Weltmeister Sven Ottke unvorstellbar: "Also ich würde ohne Handschuhe nicht reingehen, weil mir die Verletzungsgefahr ganz klar zu hoch wäre."
      ( ... )

      Boxen bleibt gefährlich. Auch nach der Einführung der Queensberry-Regeln im vergangenen Jahrhundert sollen weltweit mehr als 500 Boxer im Ring oder an den Folgen eines Kampfes gestorben sein.

      7. September 1892, Sullivan gegen Corbett, 21. Runde. Der Weltmeister hat seinen acht Jahre jüngeren Herausforderer offenbar unterschätzt. Nach drei Niederschlägen kommt John L. Sullivan nicht mehr auf die Füße - KO. Der entthronte Champ wird in seine Ecke gezogen, Blut läuft aus Mund und Nase. - Jim "The Gentleman" Corbett hat ihn übel zugerichtet, auch mit Handschuhen.

      Quelle: kalenderblatt.de/index.php?wha…r=2017&lang=de&dayisset=1
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Hab im Moment 1,5 Jobs um die Sozialhilfe
      zu Umschiffen. Doch den einen oder anderen
      Gedanken kann ich beitragen.
      In der Schulzeit hatte ich ein halbes Jahr
      "Boxausbildung". Es war sozusagen ein Projekt
      der Talentefindung im DDR- Bildungssystem.
      Heutzutage würde man in den USA ähnliches im
      Bereich Base-Ball oder Volleyball finden. Da gibt
      es über diesen Weg sogar Plätze (Stipendium)
      an Gymnasien (äh.. High-School) die ansonsten
      kostenpflichtig wären (Schulgeld).
      Meine Erfahrungen: Boxen tut weh
      Aber nicht unbedingt der Schlag des Gegners, den
      man im Adrenalinschub eh nicht merkt...es sei denn
      die "Lichter" gehn aus weil er das Nervensystem
      kurzgeschlossen hat. (Gefahr eines Traumas)
      sondern die körperliche Anstrengung, diese verdammten
      Boxhandschuhe zu bewegen, Der Athlet, der das Gewicht
      der Handschuhe einfach so wegsteckt wird ein ganz großer
      im Boxsport.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()