16. August

      1888:
      Der Vertrag zwischen der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft und dem Sultan von Sansibar über die Gewährung von Souveränitätsrechten auf dem Gebiet des heutigen Tansania tritt in Kraft und führt zum Aufstand der ostafrikanischen Küstenbevölkerung.



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      Staatliche Feier- und Gedenktage:

      Vermont (USA):
      Bennington Battle Day zur Erinnerung an die Schlacht von Bennington

      Litauen:
      Tag der Knygnešiai (Buchschmuggler)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1856
      Der Kongress der Vereinigten Staaten beschließt den Guano Islands Act, wonach eine Insel, auf der sich Vogelexkremente (Guano) befinden, zum amerikanischen Staatsgebiet gehört, sobald ein US-Bürger eine solche Insel findet, soferne sie nicht zum Staatsgebiet einer anderen Nation gehört und nicht bewohnt ist.
      Grizzly sein :senf2:
      Ein Glück, dass sie das Gesetz nicht auf Hundekacke ausgedehnt haben
      :kratz:

      1866
      Zwischen Hamburg und Wandsbek nimmt die Pferdebahn ihren Betrieb auf.

      1976
      Dancing Queen, Nummer-1-Hit in den USA und vielen anderen Ländern und damit der weltweit wohl erfolgreichste Song der schwedischen Popgruppe ABBA, wird veröffentlicht.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      16.08.2015 "Erzähl einen Witz Tag 2015"

      Mal abseits von allen grausamen oder sinnbefreiten Gedenktagen
      ist heute ein Gedenktag den das Leben wirklich braucht.
      Auch wenn ich bekanntermaßen ein ausgewiesener "USA-Kritiker"
      bin, kann ich diesmal die Amis zu diesem Gedenktag wirklich
      gratulieren. :blreich:

      Begehen wir also den Tag mit einem kurzen Witz aus der Erinnerung:
      Selbst die schärfsten Vegetarier beißen nicht gern ins Gras. :smfreude:

      Weitere Infos zum Gedenktag
      kleiner-kalender.de/event/erzaehl-einen-witz-tag/56895.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Das ist der "öffentlichkeitswirksame" Teile der Saga.
      Dieses "Ding" mit dem Raubüberfall auf das Köpenicker
      Rathaus wurde später auch literarisch verwurstet.
      Aber wie bei allem gibt es auch eine Geschichte hinter der
      Geschichte. Hättet ihr gedacht, das der Protagonist
      Wilhelm Voigt auf Grund der Lebensumstände schon vorher
      zum Dieb, Betrüger und Wiederholungstäter wurde? Einen großen
      Teil seines Lebens saß er im Knast und bekam nach seinen
      Entlassungen nie wieder die Gelegenheit für ein "anständiges"
      Leben. Dieser Coup sollte ihme eine große Menge Bargeld verschaffen
      und gleichzeitig wohl auch die Papiere für die Flucht ins Ausland.
      Aber wie wir wissen funktionierte beides nicht.
      Insgesamt bleibt der Hauptmann von Köpenick das Beispiel für einen
      Menschen, den die Gesellschaft in die Kriminalität trieb. Damals war das
      Wort "Resozialisierung" noch eine Utopie.
      Quelle:
      de.wikipedia.org/wiki/Hauptmann_von_K%C3%B6penick
      Wilhelm Voigt wurde am 13. Februar 1849 als Sohn eines Schuhmachers in Tilsit geboren.
      Schon mit 14 Jahren wurde er wegen Diebstahls zu 14 Tagen Haft verurteilt. Seine Wanderjahre als
      Schuhmachergeselle führten ihn durch weite Teile Pommerns und nach Brandenburg. Zwischen 1864
      und 1891 wurde er viermal wegen Diebstahls und zweimal wegen Urkundenfälschung verurteilt und
      verbrachte viele Jahre im Gefängnis. Zuletzt hatte er 1890 mit einer Brechstange versucht, die
      Gerichtskasse in Wongrowitz in der damaligen preußischen Provinz Posen zu berauben, und erhielt
      dafür 15 Jahre Zuchthausstrafe. Nach seiner Entlassung Anfang 1906 zog Voigt nach Wismar, wo
      ihm der Anstaltsgeistliche eine Gesellenstelle beim Hofschuhmachermeister Hilbrecht verschafft hatte,
      bei dem er sich gut führte. Aufgrund seiner Vorstrafen erhielt er jedoch nach wenigen Monaten ein
      polizeiliches Aufenthaltsverbot für das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. Daraufhin zog er nach
      Rixdorf bei Berlin, wo er bei seiner älteren Schwester Bertha und deren Mann, dem Buchbinder
      Manz, wohnte und in einer Schuhwarenfabrik Arbeit fand. Am 24. August 1906 wurde Wilhelm Voigt
      auch für den Großraum Berlin ein Aufenthaltsverbot erteilt, an das er sich allerdings nicht hielt.
      Stattdessen zog er in eine unangemeldete Unterkunft nach Berlin. Seine Arbeitsstelle behielt er
      zunächst, hatte aber aufgrund seines illegalen Status kaum noch Aussichten auf dauerhafte
      Beschäftigung.
      .......
      Über das Motiv des Überfalls gibt es widersprüchliche Angaben. Während Voigt selbst vor Gericht, in
      seiner Autobiografie und auch bei seinen späteren Auftritten stets behauptete, er habe das Geld nur
      verwahren und eigentlich einen Auslandspass erbeuten wollen, vermutet sein Biograf Winfried
      Löschburg, tatsächlich sei es Voigt um zwei Millionen Mark (heute: rund 12 Millionen Euro) gegangen,
      von denen er gehört hatte, dass sie im Köpenicker Rathaus im Panzerschrank lägen. Pässe wurden
      nicht im Rathaus Köpenick, sondern auf dem Landratsamt des Kreises Teltow in Berlin ausgestellt.


      Noch ein paar Minütchen in der Frühstückspause, um den Gedanken weiterzuführen.
      Was sollten wir aus dieser Geschichte für heute mitnehmen?
      Werden die Menschen durch die gesellschaftlichen Umstände daran gehindert ihren
      Lebensunterhalt "anständig" zu erarbeiten werden sie trotzdem Wege und Mittel
      finden zu überleben. Nichts ist stärker als der Überlebenswille. Da ist die ganze Facette
      der "illegalen" Geldbeschaffung denkbar. Und nicht alles endet so unblutig wie obige Aktion.
      Fazit: Armutsbekämpfung ist Kriminalitätsprävention.
      Ach ja... :zwinker2:und nicht vergessen "Kleider machen Leute".
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Die Vorgeschichte des Wilhelm Voigt wird übrigens im Film, jedenfalls in dem mit Heinz Rühmann (den mit Harald Juhnke hab ich nicht gesehen) sehr gut dargestellt. Einer der Höhepunkte ist die Knastszene, in der die Gefangenen während des Gottesdienstes singen müssen: "Bis hierher hat mich Gott gebracht in seiner großen Güte".


      Armutsbekämpfung ist Kriminalitätsprävention.

      Richtig.
      Und die anständige Behandlung von Geflüchteten, so wie wir Ehrenamtlichen das machen, ist wirksamere Terrorprävention als Abschottung und Deportation.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -