04. Juni

      1989: Tiananmen-Massaker: Chinas Machthaber beenden gewaltsam wochenlange Massendemonstrationen der Demokratiebewegung auf Pekings Platz des Himmlischen Friedens: Tausende werden getötet.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Die schrecklichen Bilder habe ich auch noch 20 Jahre später im Kopf,
      und das hier Gezeigte ist nur ein Bruchteil des tatsächlich Geschehenen
      .
      Bild und folgenderText: tagesschau.de/ausland/china646.html



      Ein Student blockiert einen Panzer (Foto: AP)
      Dieses Bild ging um die Welt:
      Ein Chinese blockiert Panzer, die den Changan Boulevard nahe dem Tiananmen Platz entlangfahren.

      Mit Panzern zermalmte die Volksbefreiungsarmee in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 die chinesische Demokratiebewegung. Unter den Ketten starben Studenten und Intellektuelle, die für mehr Demokratie kämpften. Heute kämpft die Mutter eines der Toten gegen das Verschweigen.

      Von Petra Aldenrath, ARD-Hörfunkstudio Peking


      Die Urne mit der Asche ihres Sohnes steht im Wohnzimmer. Mutter Ding Zilin hat dort eine Gedenkecke für ihn eingerichtet. Vor der Urne liegen frische Schnittblumen, an der Wand hängt ein mit Ölfarben gemaltes Porträt.

      20 Jahre ist es nun her, dass Ding Zilins Sohn in der Nacht vom 3. auf den 4 Juni in der Nähe des Platzes des Himmlischen Friedens in Peking erschossen wurde. Einen Tag nach seinem 17. Geburtstag.

      Für Mutter Ding Zilin sind die Wunden auch nach 20 Jahren noch nicht verheilt. "Mein Leben ist bitter seitdem, weil ich meinen Sohn verloren habe. Nichts kann ihn ersetzen. Nur wenn ich zu müde bin, dann denke ich nicht mehr an ihn. Sobald ich aber ein wenig Ruhe habe, kommen die Gedanken sofort zurück."

      Die ehemalige Professorin Ding ist die Sprecherin der "Mütter des Tiananmen". Das ist eine Gruppe von Frauen, deren Kinder entweder bei dem Massaker ums Leben kamen oder die seitdem verschwunden sind.


      Miehr dazu hier im Forum unter "Kumbuka" :klick:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1844:
      Im schlesischen Eulengebirge kommt es zu einem Weberaufstand, der das politische Geschehen im Vormärz
      nachhaltig prägen wird.

      Dieser und andere Weberaufstände haben u.a. Gerhard Hauptman zu seinem Drame "Die Weber" inspiriert,
      aber nicht nur ihn:

      Die Schlesischen Weber.

      (Vom Dichter revidirt.)

      Im düstern Auge keine Thräne,
      Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:
      Deutschland, wir weben Dein Leichentuch,
      Wir weben hinein den dreifachen Fluch –

      Wir weben, wir weben!


      Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten
      In Winterskälte und Hungersnöthen;
      Wir haben vergebens gehofft und geharrt,
      Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt –

      Wir weben, wir weben!


      Ein Fluch dem König, dem König der Reichen,
      Den unser Elend nicht konnte erweichen,
      Der den letzten Groschen von uns erpreßt,
      Und uns wie Hunde erschießen läßt –

      Wir weben, wir weben!


      Ein Fluch dem falschen Vaterlande,
      Wo nur gedeihen Schmach und Schande,
      Wo jede Blume früh geknickt,
      Wo Fäulniß und Moder den Wurm erquickt –

      Wir weben, wir weben!



      Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,

      Wir weben emsig Tag und Nacht –
      Altdeutschland, wir weben Dein Leichentuch,
      Wir weben hinein den dreifachen Fluch,

      Wir weben, wir weben!

      - Heine Heine - :link:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1783: In Annonay führen die Brüder Montgolfier ihren ersten unbemannten Heißluftballon öffentlich vor.



      Diese Bild- oder Mediendatei ist gemeinfrei, weil ihre urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      1963
      Der britische Heeresminister John Profumo tritt zurück, weil er vor einem Untersuchungsausschuss über sein Verhältnis mit dem Fotomodell Christine Keeler die Unwahrheit gesagt hat.
      Grizzly sein :senf2:

      Ich war damals 13 und erinnere mich noch gut an die wochenlangen Schlagzeilen - man hatte den Eindruck, wegen einer (das war damals sehr selten) unbekleidet in den Zeitungen abgedruckten Frau stünde der Dritte Weltkrieg vor der Tür.

      :link:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1944
      Die Stadt Rom wird frei von faschistischer Beherrschung. Generalfeldmarschall Albert Kesselring, der deutsche Oberbefehlshaber in Italien, hat den widerstandslosen Abzug der deutschen Wehrmachtseinheiten angeordnet. Die 1. US-Panzerdivision rückt auf die Stadt vor.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      4.6.1980: Die Polizei räumt die "Republik Freies Wendland"

      Ein paar Tage vorher war ich noch auf dem Platz und holte mir meinen grünen, dem Bundesreisepass nachempfundenen, "Wendland-Pass" ab, in dem dreisprachig stand, dass er so lange gilt, wie sein Inhaber noch lachen kann. Die "Republik" war eine aus Protest gegen das geplante Atommüllendlager Gorleben erfolgte 33tägige Besetzung einer Bohrstelle.

      Mehr dazu: spiegel.de/einestages/republik…r-gorleben-a-1031241.html
      Die Räumungsaktion galt als größter Polizeieinsatz der Nachkriegsgeschichte, 6000 Polizisten standen etwa 2000 Atomkraftgegnern gegenüber. Auch der Fotoreporter Günter Zint aus Hamburg wohnte damals im Protestdorf, er fotografierte die Räumung aus dem Fenster eines Hauses. Ohne Vorwarnung habe eine Planierraupe das Haus gerammt, nur Sekunden zuvor war Zint hinausgelaufen. "Reine Glückssache, dass ich diese Situation überlebt habe."

      Als der Turm im Dorf fiel, den sie zum Spähen nutzten, herrschte Stille. Laut Marianne Fritzen war symbolisch die letzte Bastion gefallen. Deprimiert und still ging sie abends nach Hause, am nächsten Morgen kehrte sie zurück: "Alles war mit Stacheldraht abgesperrt. Heute ist die Stelle im Wald überwachsen. Nur Insider erkennen noch, wo die Freie Republik Wendland war."
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      35 Jahre später ergibt sich eine gespaltene Rückschau
      auf diese Zeit. Zwar hat die Bundesrepublik mittlerweile
      den "Atomausstieg" eingeleitet, doch das hängt nur mittelbar
      mit den Demonstranten von damals zusammen. Und es nützt
      auch wenig, wenn alle umliegenden Länder einen anderen
      Weg gehen. Darüber hinaus gibt es bis jetzt keine Alternative
      für ein "Endlager" für hochradioaktive Abfälle.
      Und so dürfte mittlerweile die Gültigkeit der Pässe eh abgelaufen sein,
      weil den Protestlern von damals das Lächeln längst vergangen ist.
      Denn gegen die "Staatsräson" sind auch sie nicht angekommen.....
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Ich bin mal so frei und lege selbst einen denkwürdigen Tag fest.
      Die Zukunft wird dann zeigen ob ich Recht hatte.
      04.06.2016 türkischer Staatschef provoziert mit einer gezielten Äußerung
      das vorzeitige Ende der deutschen Kanzlerin


      Die Preisgabe eines "kleinen Geheimnisses" läßt nur den einen Schluß zu:
      Die Unabhängigkeit der Abgeordneten des Bundestages (sind nur ihrem Gewissen
      und dem Auftrag ihrer Wähler verpflichtet) ist eine Farce. Bisher war der
      Fraktionszwang schon eine schwer zu vermittelnde rote Linie.
      Die wurde nun überschritten. Merkel hat durch ihre "Hinterzimmerabsprachen"
      die Demokratie in Deutschland schwer geschädigt.
      Jetzt kann nur eines helfen: Fußball-EM in allen Schlagzeilen :smfreude:
      Vielleicht wächst dann Gras drüber. Wehe wenn sich der Volkszorn auf diese
      Mauscheleien einschießt.
      n-tv.de/politik/Erdogan-ist-en…rkel-article17860051.html

      PS: Jetzt wird auch klar, warum die Kanzlerin der Abstimmung im Bundestag fern-
      geblieben ist. Sie hätte als Anwesende ja/nein/enthalten stimmen können. Aber sie
      hat durch ihren demonstrativen Streik die Abstimmung als "falsch" boykotiert.
      Sie hat sich damit über die Volksvertretung hinweggesetzt. Dies ist ein eindeutiger
      Verstoß gegen ihren Amtseid.....eine Steilvorlage für jeden Verfassungsrichter.
      Und das sie dies wegen dem Druck aus Ankara tat, macht die Sache noch eklatanter.
      "Merkel.... Statthalter Erdogans" eine Schlagzeile, die eigentlich morgen in die
      Sonntagspresse gehört.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      :ob:
      Zwei Jahre nach Deiner Prophezeihung sind Angie und der Massenmörder Tayyip immer noch im Amt.
      Mal schaun, wen es eher "derbröslt".


      4.6.1928
      Gustav Hartmann, der Eiserne Gustav, erreicht mit seiner Pferdekutsche Paris. Er protestiert mit der Fahrt gegen den Niedergang der Droschken durch Autos.
      Gustav Hartmann startete am 2. April 1928 mit seiner Droschke und dem Wallach Grasmus, begleitet von dem Zeitungsreporter Hans Hermann Theobald, zu einer Reise nach Paris, wo er am 4. Juni 1928 ankam. Diese Fahrt sollte eine Aktion gegen den Niedergang des Droschkengewerbes und die steigende Zahl von Autos darstellen. Die Fahrtstrecke betrug über 1000 Kilometer. Durch seine Reise berühmt geworden, gründete der „Eiserne Gustav“ nach seiner Rückkehr eine Stiftung für die Hinterbliebenen von – bei der Ausübung ihres Berufes – zu Tode gekommenen Taxifahrern (Gustav-Hartmann-Stiftung).

      Seine Geschichte wurde von Hans Fallada im 1938 veröffentlichten Roman Der Eiserne Gustav erzählt, wobei Fallada den Protagonisten seines Buches Gustav Hackendahl nannte. Der Roman wurde in viele Sprachen übersetzt und in einem gleichnamigen Spielfilm mit Heinz Rühmann sowie in einer siebenteiligen Fernsehserie mit Gustav Knuth verfilmt.
      ( ... )
      Entgegen der Legende, die auf der Darstellung Falladas beruht, lehnte Hartmann Kraftfahrzeuge im Droschkenwesen keineswegs kategorisch ab. Tatsächlich besaß er zur Zeit seiner Reise selbst ein Taxi.

      de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Hartmann_(Droschkenkutscher)
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Ich denke, es ist egal wie lange die Beiden noch
      im Spiel sind. Die Spielregeln legen eh andere
      fest. Und warum? Weil wir es ihnen gestattet haben.
      Und warum? Weil alle besoffen von der Aussicht auf
      Dollar waren und nicht mitbekommen haben, daß sie
      eigentlich nur beschissen wurden.
      Heute fährt der "berufliche Taxifahrer" Protest gegen
      den "halbprivaten Uber-Fahrer" oder das gänzlich
      autonome (fahrerlose) Taxi. Die technische Entwicklung
      ist nicht aufzuhalten. Aber warum müssen immer so viele
      Menschen dadurch ihrer Existenz beraubt werden?
      Damals wie heute.... siehe da, Marx ist doch nicht tod. :floet1:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()