07. Mai

      Am 7. Mai

      1907 Gründung des Hamburger Zoos durch Carl Hagenbeck

      1989 finden die letzten manipulierten Wahlen in der DDR statt (Kommunalwahlen) -
      der Protest dagegen ist einer der entscheidenden Anlässe dafür, dass die Bürgerbewegung aktiv wird.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1989 finden die letzten manipulierten Wahlen in der DDR statt (Kommunalwahlen) - der Protest dagegen ist einer der entscheidenden Anlässe dafür, dass die Bürgerbewegung aktiv wird.


      Mehr dazu hier taz.de/1/politik/deutschland/a…-anfang-vom-ende-der-ddr/

      Edit: Der TAZ-Link ist nicht mehr abrufbar. Inzwischen (Stand: 8.5.15) geht er wieder.

      Hier ein ähnlicher Bericht des MDR zum Thema
      :klick:

      Der Anfang vom Ende der DDR
      (TAZ)


      Vor 20 Jahren manipulierte die SED die Kommunalwahlen in der DDR. Der SED-Kader Günter Polauke half damals beim Wahlbetrug.

      Der 7. Mai 1989 ist ein schöner, sonniger Tag. Polauke wartet im Rathaus Treptow, einem Stadtteil Ostberlins. Er ist der jüngste Bezirksbürgermeister in Berlin. Ein Aufsteiger mit lupenreiner DDR-Karriere. Mit 18 SED-Eintritt, drei Jahre Grenzsoldat. Ende der 80er gilt er als Protegé von Günter Schabowski, der jüngere Parteifunktionäre um sich schart. Leute wie Polauke, der SED treu ergeben, aber nicht so vergreist wie der Durchschnitt.

      ( ... ) Er weiß, dass diese Kommunalwahl gefälscht sein wird. Genauer: Er wird diese Wahl fälschen. Das Ergebnis, knapp 99 Prozent, exakt bis zur zweiten Stelle hinter dem Komma vorgeschrieben, liegt in seiner Schublade. Anweisung von oben. Der SED-Kreissekretär hat ihn gefragt, ob er in die Praxis der Wahlfälschung "eingewiesen" sei. Er war eingewiesen. Doch Polauke hat Bauchschmerzen. Er weiß, dass er sich nach DDR-Recht strafbar macht. "Wir waren dazu erzogen, nichts zu hinterfragen" sagt er heute.

      Die "echten" Wahlergebnisse liegen zweimal über 90 Prozent: etwa 95 Prozent Wahlbeteiligung, etwa 95 Prozent Ja für die Liste der Nationalen Front. Echt sind auch die freilich nicht. Denn es gibt die Sonderwahllokale, die sowieso 100 Prozent melden. Es gibt Drohungen an Bürger, die nicht wählen wollen. Kirchenleute, Oppositionelle und Ausreiseantragsteller sind ohnehin von den Wahllisten gestrichen.

      Polauke zögert. Er hat seit Wochen nachgedacht, was er tun soll. "Ob ich das mache oder jemand anders, es kommt auf das Gleiche heraus", denkt er. Aber es ist illegal. Und überflüssig. Denn 90 Prozent sind doch auch genug. Polauke sagt zu seinem Stellvertreter: "Ruf im Magistrat an und sag, dass Treptow das reale Ergebnis meldet." Der Stellvertreter wird blass, sagt aber mannhaft: "Ja, Günter, das machen wir." Doch die oben bleiben hart. Haltet euch an die Vorgabe, lautet die Order. ( ... )

      Als am 9. November 1989 die Mauer aufgeht, ist SED-Genosse Polauke deprimiert. "Ich habe doch an die DDR geglaubt" sagt er. Anfang Dezember 1989 muss er der Stadtbezirksversammlung, wegen der Wahlfälschung, Rede und Antwort stehen. Am 5. Dezember tritt er als Bürgermeister zurück. Der Staatsanwalt ermittelt gegen ihn wegen Wahlfälschung. Polauke tritt aus der SED aus - damit der Prozess gegen ihn der SED nicht schadet. Das war ein letztes bizarres Echo des gelernten kommunistischen Ethos, dass die Partei alles und der Einzelne nichts zählt.

      Mit diesem letzten Treuebeweis beginnt Polaukes langsame Loslösung von der DDR, vom Realsozialismus, von dem, was er selbst so lange war. Anfang 1990 verteidigt sich Egon Krenz im DDR-Fernsehen gegen den Vorwurf der Wahlfälschung. Er habe am 7. Mai nur die Zahlen vorgelesen, die der Computer ausspuckte. Dass es übereifrige Genossen an der Basis gab, die Zahlen geschönt haben, das sei nicht seine Schuld. Polauke ist wütend - es war doch genau umgekehrt. Am nächsten Tag steht er vor Egon Krenz Haus und klingelt: "Guten Tag, ich bin einer von denen, über die Sie gestern im Fernsehen geredet haben." Das war, so Polauke heute, "mein Weg, mich von der Partei zu lösen." Und er will mit den Feinden von gestern reden. In den 90ern baut er Gesprächskreise mit Kirchenvertretern auf. Schmollen, sagt er, ist nicht seine Art. Manchmal habe er sich schon gefragt, ob er "ein Wolf im Schafspelz ist".

      1995 wird er wegen der Wahlfälschung zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. "Das war ein gerechtes Urteil", sagt er. Nach DDR-Recht wäre er härter bestraft worden. ( ... )
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1832:
      Auf der Londoner Konferenz einigen sich Großbritannien, Frankreich und Russland, das mit dem Londoner Protokoll von 1830 im Februar neu geschaffene Griechenland als unabhängiges Königreich zu gestalten und sind mit Otto von Wittelsbach als dessem künftigen Herrscher unter der Bedingung einverstanden, dass es nicht zu einer Vereinigung mit dem Königreich Bayern kommen darf. Für seinen Gebietsverlust wird das Osmanische Reich finanziell entschädigt.

      Grizzly sein :senf2:
      Das wär was geworden :bayer: und :griechenland1:
      Aber die Griechen stellten sich das eh anders vor und schmissen ihn 1862 wieder raus. Übriggeblieben ist von der ganzen Griechenkönigsherrlichkeit das König-Otto-von-Griechenland-Museum im Rathaus des Münchner Stadtteils Ottobrunn.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1866
      Der Tübinger Student Ferdinand Cohen-Blind verübt Unter den Linden in Berlin ein Attentat auf Otto von Bismarck mit dem Ziel den drohenden Bruderkrieg gegen Österreich abzuwenden. Bismarck wird kaum verletzt und entwaffnet den Attentäter anschließend selbst. Dieser begeht in der Nacht im Polizeigewahrsam Selbstmord.

      Grizzly sein :senf2:
      Der 1866er oder Deutsche Krieg fand dann ordnungsgemäß statt, mit über 100.000 Toten
      :traurigdenkend:
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1809
      Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte behauptet in Wien, Papst Pius VII. habe als weltlicher Herrscher aufgehört zu regieren, und annektiert damit den Kirchenstaat.

      Grizzly sein :senf2:
      Von Napoleon halte ich ja sonst nicht viel, aber das war eine weise Entscheidung.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1189 datiert eine Urkunde von Kaiser Barbarossa, wonach Hamburg das Hafenrecht eingeräumt wird -
      dies gilt als die "Geburtsurkunde" des Hamburger Hafens :hamburg1:
      und ist Grundlage für das alljährliche Hafengeburtstags-Spektakel (diesmal am kommenden Wochenende)
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      1915
      Bei der Versenkung des britischen Passagier- und Frachtschiffs RMS Lusitania durch das deutsche U-Boot U-20 vor der Küste Irlands sterben 1195 Menschen. Da sich 128 US-amerikanische Staatsangehörige unter den Todesopfern befinden, kommt es zu einer diplomatischen Krise zwischen dem Deutschen Reich und den Vereinigten Staaten.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :ob:
      Original von Grizzly
      1832:
      Auf der Londoner Konferenz einigen sich Großbritannien, Frankreich und Russland, das mit dem Londoner Protokoll von 1830 im Februar neu geschaffene Griechenland als unabhängiges Königreich zu gestalten und sind mit Otto von Wittelsbach als dessem künftigen Herrscher unter der Bedingung einverstanden, dass es nicht zu einer Vereinigung mit dem Königreich Bayern kommen darf. Für seinen Gebietsverlust wird das Osmanische Reich finanziell entschädigt.


      Nochmal Grizzly sein :senf2:

      Das war der Anfang der griechischen Schuldenkrise - seit damals fressen sich nichtgriechische Banken an den vom griechischen Volk zu zahlenden Zinsen dick und fett. Wird Zeit, dass der Metzger kommt.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -