Amoklauf in Winnenden

      Amoklauf in Winnenden

      Wir beginnen langsam zu begreifen, das "es" geschehen ist:

      Am heutigen Vormittag hat ein 17 jähriger Amokläufer 16 Menschen getötet - er selbst wurde auf der Flucht erschossen.

      Amoklauf von Winnenden:

      Polizei erschießt Täter auf der Flucht

      Erschütternde Bilanz des Amoklaufs in Winnenden: Der 17-jährige Tim K. hat bei seiner Bluttat in der Albertville-Realschule neun Schüler und drei Lehrer getötet. Auf der Flucht nahm er drei weiteren Menschen das Leben. Im 40 Kilometer entfernten Wendlingen wurde er schließlich von der Polizei erschossen.stern.de/panorama/:Amoklauf-Wi…%E4ter-Flucht/657419.html


      Weitere Informationen news.google.de/news/story?hl=d…um=1&ct=more-results&cd=1

      Wir drücken den Angehörigen der Opfer und all jenen die das furchtbare Miterlebten unser tiefstes Mitgefühl aus.
      Unser Mitgefühl richtet sich jedoch auch auf die Angehörigen des Täters.

      Lefteri & Schnuppi
      :kueckeneiband:
      Es grüßen Grizzly und Schnuppi


      Wir freuen uns auf Forumzuwachs.
      Wirst Du dazu gehören?

      :reg:

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      Der Amok-Forscher Jens Hoffmann über die schrecklichen Parallelen zwischen Winnenden und anderen Massakern und über die Möglichkeiten, solche Taten zu verhindern (TAZ).

      taz:
      Herr Hoffmann, Erfurt 2002, Emsdetten 2006, jetzt Winnenden. Gibt es ein Muster, das all diese Schulattentate verbindet?


      JENS HOFFMANN, 40, leitet als Psychologe das Institut für Psychologie & Sicherheit und lehrt an der Arbeitsstelle für Forensische Psychologie der TU Darmstadt. Einer seiner Schwerpunkte ist Amoklauf an Schulen.

      Jens Hoffmann:
      Ja, diese Amokläufe sind alle furchtbar ähnlich. Wir haben in Deutschland und den USA knapp dreißig Fälle ausgewertet. Dabei zeigt sich vor allem eines: Es gibt immer wieder dieselben Warnsignale, die man auch hätte erkennen können.

      Und die wären?

      Eine solche Tat ist immer der Endpunkt eines langen Weges, der mit einer Krise, einer Ausweglosigkeit oder einem wahrgenommenen Unrecht beginnt. Dann kommt bei diesen jungen Menschen die Idee auf, dass eine solche Tat eine Lösung sein könnte, die späteren Täter beginnen sich für andere Amokläufer zu interessieren. Sie sprechen über Gewalttaten oder bauen auf ihren Homepages Verehrungsschreine auf.

      Aber was muss passieren, damit jemand wirklich zur Waffe greift?

      Ohne zu dem konkreten Fall in Winnenden zum jetzigen Zeitpunkt etwas sagen zu können: Allgemein fangen diese jungen Menschen irgendwann an, sich vorzubereiten, sie machen Listen, besorgen Waffen. Und oft warnen sie auch andere direkt davor, verabschieden sich oder verschenken an Menschen, die sie gern mögen, persönliche Gegenstände.
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      Ist der erleichterte Zugang zu Waffen typisch bei Amokläufen?

      Wir haben bei unseren Untersuchungen in Deutschland und den USA tatsächlich festgestellt, dass dieser erleichterte Zugang oft gegeben ist. Aber das ist nur ein Warnsignal von vielen, und der reflexhafte Schrei nach schärferen Waffengesetzen ist ein sehr hilfloser.

      Oft wird auf Killerspiele als Auslöser verwiesen. Was ist da dran?

      Diese direkte Ursächlichkeit ist abstrus, wenn man sieht, wie viele Jugendliche solche Spiele spielen. Was wir aber sehen, ist, dass sich Amokläufer immer wieder in Gewaltwelten hineinbegeben und immer wieder bestimmte Filme schauen oder Spiele nutzen, um ihre Fantasien auszuleben. Sie nutzen also Medien anders.

      Männlicher Einzelgänger, der Ballerspiele spielt: Ist das das typische Profil eines Amokläufers?

      Diese Täter sind nicht alle Einzelgänger. Und es wäre auch ein großer Fehler, wenn man eine Art Profil erstellen würde. Damit stempelt man Kinder und Jugendliche ab als potenzielle Amokläufer. Und man übersieht andere Dynamiken. Häufig fallen zum Beispiel kurz vor der Tat letzte stabilisierende Faktoren weg.

      Inwiefern?

      Zurückweisung durch ein Mädchen, die Schulversetzung klappt nicht, ein Gerichtstermin am nächsten Tag. Das sind destabilisierende Elemente, die am Ende eines langen Wegs dazukommen.

      Wer soll denn all diese Warnsignale früh genug erkennen, damit Amokläufe verhindert werden? Eltern? Lehrer?

      Bewährt haben sich sogenannte Krisenteams in Schulen, die aber auch entsprechend ausgebildet werden müssen.

      Wer ist in diesen Teams?

      Es muss in diesen Krisenteams Lehrer geben, die von den Schülern auch vertrauensvoll angesprochen werden können. Darüber hinaus muss ein Klima entstehen, in dem alle hinschauen: Gibt es Gewaltfantasien unter Schülern? Oder Suizidäußerungen? Hat dieser Schüler vielleicht auch noch Zugang zu Waffen? Die Krisenteams müssen auch vernetzt sein mit der Polizei, der Jugendhilfe und Beratungsstellen.

      Besteht da nicht die Gefahr, dass man auch harmlose Teenager an die Polizei verpetzt?

      Es geht nicht darum, Schüler zu verpetzen. Es geht auch nicht um die Strafverfolgung auffälliger Teenager. Es geht ums Hingucken. Darum, mitzubekommen, was passiert oder passieren könnte. Und darum, dass man eine Krise aufhält, die darin gipfelt, das jemand sich selbst oder anderen etwas antut. Je früher man solche verhängnisvollen Entwicklungen mitbekommt, desto besser kann man sie noch abwenden. Denn eines ist auch klar: Jemand, der andere Schüler erschießt, ist nie ein glücklicher Mensch.

      INTERVIEW: WOLF SCHMIDT
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Grizzly“ ()

      Über manche Aussagen des Herrn Hoffmann will ich noch etwas kritisch nachdenken.

      Zur Zeit bin ich jedoch noch zu "vollgefüttert" von den ganzen gestrigen und auch aktuellen Eindrücken.
      Außerdem beschäftigt mich, das der Amoklauf von Erfurt sich im April jährt und da werden viele Erinnerungen wach.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Viele, viele Meldungen stürmen auf mich ein - es sind mir z.T. zu viele.
      Nein, eigentlich doch nicht. Es sind schlichtweg zu viele Spekulationen dabei - die ich, wäre ich unmittelbar betroffen, wohl auch anstellen würde.

      Was mich absolut nervt sind ständig wiederholende Szenen auf allen TV-Sendern.
      Was gestern Morgen schon gesendet wurde wird heute immer noch wieder neu eingespielt.
      Auf allen Sendern die gleichen Sequenzen.
      Warum beschränkt man sich nicht auf die aktuellen "Neuigkeiten"?

      Tut mir leid, aber ich bin gerade etwas sehr brastig.
      Mich nerven die ständigen Wiederholungen etlicher Szenen.

      Mich nervt einiges an den Berichterstattungen auch wenn ich, bezogen auf Schichtarbeitende, durchaus Verständnis dafür aufbringen kann - nicht jedoch so, wie es auf einigen Programmen erfolgt (½ tw. sogar ¼stündlich gleiche TV-Szenen).

      Bezogen auf Prävention:

      Notruftelefone, mindestens aber Notrufmelder in allen Klassenräumen, Fluren und WC's!
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Vater

      Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Vater des Amokläufers von Winnenden eingeleitet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung.

      Weiteres [url=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,613619,00.html]:link:[/url]
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Winnenden
      Emotionale Gedenkfeier für Opfer des Amoklaufs

      In einer bewegenden Gedenkfeier haben Angehörige, Schüler und Lehrer der Opfer des Amoklaufs von Winnenden gedacht. Bundespräsident Horst Köhler forderte in seiner Rede am ersten Jahrestag eine weitere Verschärfung des Waffenrechts und neue Regeln für die Berichterstattung. Zur Erinnerung an die Toten wurden Gedenksteine beschriftet.


      Quelle und weiteres: swr.de/nachrichten/bw/-/id=162…084538/1tr21vk/index.html
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Dabei hat die Waffenlobby die maßgeblichen Politiker, insbesondere die der CDU, weiterhin fest im Griff.
      Am Schusswaffenzugang für labile junge Männer hat sich nichts geändert ...
      Zum Jahrestag des Amoklaufs von Winnenden kritisiert der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) eklatante Sicherheitsmängel beim Waffenbesitz. Der BDK-Vorsitzende Klaus Jansen sagte, immer noch kämen junge Männer viel zu leicht an Waffen heran. SPD-Experte Fritz Rudolf Körper beklagte personelle Engpässe bei der Kontrolle von Waffenbesitzern. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), bezeichnete die Reform des Waffenrechts hingegen als erfolgreich. Zahlreiche Angehörige und Bundespräsident Horst Köhler wollten am Donnerstagvormittag der 15 Todesopfer des Amoklaufs gedenken.

      BDK-Chef Jansen monierte Verstöße gegen das verschärfte Waffenrecht. «Stichproben der Behörden in Baden-Württemberg haben ergeben, dass mehr als die Hälfte der Waffenbesitzer ihre Pistolen und Munition nicht wie vorgeschrieben unter Verschluss halten», sagte er. Amok-Notfallpläne an den Schulen stünden zudem in der Regel nur auf dem Papier.

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      - Kurt Tucholsky -
      Sorry, lieber Grizzly, aber darüber mag ich jetzt, hier an dieser Stelle nicht diskutieren.

      Es ging mir einfach um die Gedenkfeier.
      Das Thema an sich können wir aber natürlich andernorts, wenns Dir recht ist, weiter besprechen.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Erinnern an den Amoklauf

      Weiße Rosen für die Opfer

      Fünf Jahre sind seit dem Amoklauf in Winnenden vergangen. Zum fünften Jahrestag hat die Stadt mit mehreren Veranstaltungen an die Bluttat erinnert. Mit läutenden Kirchenglocken und weißen Rosen wurde den Opfern des 11. März 2009 gedacht. Auch Lehrer und Schüler kamen zusammen.


      An der neuen Gedenkstätte im Stadtgarten trug Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth (CDU) die Namen der Opfer vor. 15 Rosen auf dem Mahnmal "Gebrochener Ring" erinnerten an die Menschen, die Tim K. bei seinem Amoklauf am 11. März 2009 getötet hat. Die städtischen Fahnen trugen Trauerflor.

      Um 9.33 Uhr läuteten fünf Minuten lang die Kirchenglocken. Zu diesem Zeitpunkt vor fünf Jahren hatte die Polizei der erste Notruf erreicht.


      Quelle und Weiteres: swr.de/landesschau-aktuell/bw/…id=1622/ahzflf/index.html
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)