Die Frau vom Checkpoint Charlie

      Die Frau vom Checkpoint Charlie

      Die ARD zeigte Ende 2007 den bewegenden Zweiteiler "Die Frau vom Checkpoint Charlie", mit Veronica Ferres in der Hauptrolle.
      Eine Frau, Sara Bender, kämpft im Westen verzweifelt um ihre Kinder, die in der DDR gefangen gehalten werden. Der Film ist angelehnt an die Lebensgeschichte von Jutta Fleck (ehem. Gallus), die als "Frau vom Checkpoint Charlie" bekannt wurde.

      Frühjahr 1982. Sara Bender (Veronica Ferres) lebt mit ihren Töchtern Silvia, 11, (Maria Ehrich) und Bine, 9, (Elisa Schlott) in Erfurt. Als sich Sara entschließt, ihren langjährigen Freund Peter Koch (Peter Kremer) zu heiraten, hat sie nur einen Wunsch: Sie möchte, dass ihr Vater Johannes aus dem Westen zur Trauung anreist. Auf der Fahrt in die DDR verunglückt Johannes schwer und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Die Hochzeit wird vorerst abgesagt und Sara versucht mit allen Mitteln, eine Reisegenehmigung zu bekommen, um ihren Vater am Krankenbett zu besuchen. Doch die DDR-Behörden verweigern ihr das Visum – denn sie wird seit längerem als potenzielle Staatsfeindin in den Akten der Stasi geführt. Zu oft hat Sara offen ihre Meinung über das sozialistische System der DDR geäußert und damit für Unruhe gesorgt.

      Als Saras Vater kurze Zeit darauf stirbt, ist Sara untröstlich und ihre Abneigung gegenüber einem weiteren Leben in der DDR wird immer größer. Nach und nach reift in ihr der Wunsch, die DDR zu verlassen. Sie überredet Peter schließlich, gemeinsam mit ihr einen Ausreiseantrag zu stellen. Doch dieser wird abgelehnt, zudem müssen Sara und ihre Töchter unter Maßnahmen leiden, die der Staat gegen sie ergreift: Sara verliert ihre bisherige Position am Arbeitsplatz und ihre Kinder werden in der Schule schikaniert. Dies ist für Sara ein weiterer Grund, der DDR – auf welchem Wege auch immer – den Rücken zu kehren. Doch Peter ist nicht bereit, diesen Schritt mit ihr zu gehen. Und so wird Sara vor eine schwere Entscheidung gestellt: Ein Leben mit Peter oder ein Leben in Freiheit. Ihr Freiheitsdrang ist letztlich stärker. Sara will mit ihren Kindern in den Westen.
      Sie nimmt Kontakt zu einer im Untergrund arbeitenden Fluchthelferorganisation auf, um über Rumänien zu fliehen. Der Abschied von Peter fällt ihr sehr schwer, doch Saras Entschluss steht fest. Erst auf dem Weg nach Rumänien klärt sie auch ihre beiden Töchter über den Fluchtplan auf. Als Sara in Rumänien die Handtasche mit allen wichtigen Papieren gestohlen wird, ist der Plan kurz davor zu scheitern. Sara muss blitzschnell handeln: Sie geht zur Botschaft – zur Botschaft der BRD – und gibt sich als Westdeutsche aus. Tatsächlich erhalten die drei Flüchtlinge Ersatzpapiere. Während sie sich fast schon in Sicherheit glauben und auf den Weg zum Bahnhof machen, um den Zug in den Westen zu nehmen, werden sie kurzerhand verhaftet. Ihr Fluchtweg scheint den Behörden von Anfang an bekannt gewesen zu sein. Sara und die Mädchen werden verhört und ihre Tarnung fliegt auf.

      Sara wird von ihren Kindern getrennt, die direkt in ein Kinderheim gebracht werden, während sie selbst in Untersuchungshaft kommt. Dort wird Sara immer wieder hart vernommen und ihr wird klar, dass sie seit langer Zeit bespitzelt worden sein muss. Jemand aus ihrem direkten Umfeld hat sie verraten. Als ihr schließlich bewusst wird, wer der Verräter sein muss, kann sie es kaum glauben. Sara wird wegen Republikflucht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und kommt in das Gefängnis nach Hoheneck – ohne zu wissen, was mit ihren Kindern geschieht...

      * * *
      Fast zwei Jahre sind vergangen. Silvia und Bine leben seit dem Fluchtversuch im Heim, während ihre Mutter nach wie vor in Haft ist. Durch die DDR-Behörden erfährt Sara, dass der Westen sie freikaufen möchte. Ihr wird der Vorschlag unterbreitet, sie dem Westen zu übergeben, allerdings unter der Bedingung, dass sie der DDR das
      Sorgerecht für ihre Kinder überträgt. Sara ist verunsichert, doch ihr Anwalt rät ihr, die Vollmacht zu unterzeichnen.

      Nur so sei es der DDR möglich, die beiden Mädchen in den Westen nachreisen zu lassen. In dem Glauben, auf diesem Wege ihre Kinder bald wieder sehen zu können, unterschreibt sie. Im Westen angekommen, zieht Sara nach Gießen zu Marlene (Peggy Lukac), der ehemaligen Lebensgefährtin ihres verstorbenen Vaters. Voller Hoffnung, ihre Kinder bald wieder in die Arme schließen zu können, genießt sie die Freiheit. Doch als sie erfährt, dass Silvia und Bine in der Zwischenzeit bei einer Pflegefamilie leben und die DDR nicht bereit ist, ihre Mädchen in den Westen ausreisen zu lassen, bricht für Sara eine Welt zusammen. Gleichzeitig beginnt damit für sie ein neuer Kampf – der bittere Kampf m ihre Kinder. Sie reist nach West-Berlin und nimmt Kontakt zur internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf. Mit deren Hilfe schreibt sie Bittbriefe an die Behörden der DDR, doch ohne Erfolg . So beschließt Sara, auf anderem Weg für ihr Recht zu kämpfen: Sie macht sich auf zum Checkpoint Charlie und belagert ab sofort den Grenzübergang. Mit einem Plakat fordert sie die DDR auf: "Gebt mir meine Kinder zurück!" Unermüdlich kehrt sie jeden Tag erneut an diesen Ort zurück. Die Stasi ist über Saras Auftreten am Checkpoint Charlie außer sich und versucht mit allen Mitteln, sie unter Druck zu setzen. Zunächst wird sie telefonisch bedroht, doch als Sara weiterhin rebelliert, wird sie von einer Gruppe unbekannter Männer tätlich angegriffen. Sie gibt nicht auf, sondern beschließt, noch offensiver für ihr Recht zu kämpfen. Unterstützt wird sie dabei von dem Journalisten Richard Panter (Filip Peeters), dem sie bei ihrem Fluchtversuch aus der DDR zum ersten Mal begegnet ist. Durch seine Hilfe gelingt es ihr, bundesweit Aufsehen zu erregen.

      Zeitgleich versuchen die Pflegeeltern von Saras Kindern, das Ehepaar Regina (Julia Jäger) und Martin Pries (Götz Schubert), Silvia und Bine an sich zu binden und die beiden davon zu überzeugen, dass das Staatssystem der DDR das einzig Richtige sei. Dass ihre Mutter Sara sich gegen dieses System aufgelehnt habe, sei ein großes Unrecht gewesen. Während Bine sich nicht beeinflussen lässt und weiterhin fest zu ihrer Mutter hält, fällt es Silvia schwer zu glauben, dass ihre Mutter sie nicht vergessen hat und nach wie vor um sie kämpft...

      Nach mehrmonatigem Protest am Checkpoint Charlie wird Sara schließlich vom Staatssekretär des Ministeriums für Innerdeutsche Beziehungen der BRD dazu aufgefordert, sich eine Zeit lang ruhig zu verhalten. In ihrer Sache würden bereits Gespräche auf höchster Ebene geführt. Sara kommt der Bitte nach und fährt mit Richard Panter für ein paar Tage an die See, um sich von den Strapazen der vergangenen Zeit zu erholen. Auf dieser Reise gesteht ihr Richard seine Liebe, doch Sara kann – gefangen in ihren bisherigen Erfahrungen – ihr Misstrauen nicht überwinden und ihm ihr Vertrauen schenken.

      Zurück in Berlin erfährt Sara, dass auch die Bemühungen des Staatssekretärs nicht gefruchtet haben. Sie schmiedet daraufhin einen neuen Plan: Sie will bei der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) in Helsinki öffentlich demonstrieren. Gemeinsam mit Richard reist sie nach Finnland. Als dieser jedoch bemerkt, dass Sara ihn seit längerem beschatten lässt, kommt es zum Streit zwischen den beiden und Richard reist enttäuscht ab. Wenig später wird Sara von Spitzeln der Stasi in eine Falle gelockt und kann nur knapp einem Mordanschlag entgehen. Obwohl sie mit ihrer Aktion weltweites Aufsehen erregt hat, lassen ihre Kraft und ihr Kampfgeist langsam nach. Zu lange hat sie schon erfolglos um ihre beiden Kinder gekämpft. Unterdessen spielt die Stasi ihre letzten Karten aus: Saras Kindern wird erzählt, dass ihre Mutter im Westen gestorben sei. Sara erfährt, ohne den Grund auch nur zu ahnen, dass ihre Töchter sich mit einer Adoption durch ihre Pflegeeltern einverstanden erklärt haben. Sie ist zutiefst verletzt – ihr Kampf scheint umsonst gewesen zu sein. Voller Verzweiflung nimmt sie all ihren Mut zusammen und versucht, über die Grenze am Checkpoint Charlie zurück in den Osten zu gelangen...

      Quelle
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      :rufe_rot: Dieser Film wird heute erneut gezeigt und zwar um 20 Uhr 15 - ARD!
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Ja, das war schon furchtbar. :hbl9:

      Wie schlimm es aber wirklich war, wissen wohl nur die genau, die es erlebt haben.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)