Zeitreise ins Jahr 1988

      Die Berliner Mauer steht noch, aber manchmal wackelt sie schon.
      Am Brandenburger Tor allerdings ist sie noch unüberwindbar ...



      Irgendein Witzbold hat ganz unten auf dem Schild die Frage gestellt: Wie denn ?



      Ganz in der Nähe des Brandenburger Tors war dies ein paar Wochen lang möglich -
      auf dem Lenné-Dreieck, das im Juni 1988 eine Zwitter-Stellung im Ost-West-Verhältnis einnahm,
      mehr dazu hier LINK

      In diesen Tagen kam ich nach Berlin und freute mich an der wildwuchernden Natur mitten in der Stadt,
      die wachsen durfte, wie sie wollte, weil sie -noch- zum Osten gehörte ...







      Der Jasmin durftete, aus der Nähe hörte man die Trommler aus dem Hüttendorf,
      das als Symbol des Widerstands gegen die Kahlschlagpolitik des (West)Berliner Senats gebaut worden war LINK

      Am 1. Juli 1988 war es damit vorbei.
      Ab diesem Tag durfte die West-Berliner Polizei das Gelände betreten.
      Dann, wenn immer solche Räumungen stattfinden, nämlich in den frühen Morgenstunden,
      wurde der Platz gestürmt, das Hüttendorf zerstört und alle Besetzer, die man erwischen konnte, verhaftet.
      Ein Teil derselben jedoch hatte sich -einmalig in der Berliner Mauergeschichte- nach Osten abgesetzt;
      auf der Ostseite hatte die NVA Lastwagen als Mauerübersteighilfe bereit gestellt.

      Von den West-Ost-Flüchtlingen wurden die Personalien aufgenommen - und wenn sie keinen Ausweis dabei hatten,
      spielte das auch keine Rolle (ein völlig neues DDR-Gefühl !!), und danach gab's Frühstück.
      Anschliessend wurden die Besetzer zu verschiedenen Grenzübergängen gebracht und noch mit Tipps versehen,
      wie man der West-Berliner Polizei am besten entgehen könnte ...


      Als ich im November 1989 -mit Schnuppi- das Lenné-Dreieck wiedersah, gab's dort nichts als streichholzkurzen Rasen.

      Und so sieht's dort heute aus:



      Quelle
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -