Diskussionsthema Todesstrafe

      Diskussionsthema Todesstrafe

      1. Teil

      Menschenrechtsaktivisten jubeln:
      Zum ersten Mal seit 40 Jahren schafft ein US-Bundesstaat die Todesstrafe ab. In New Jersey soll es künftig als Höchststrafe nur noch lebenslange Haft geben.


      Hamburg - 1976 hatte der Supreme Court der USA Hinrichtungen wieder für zulässig erklärt, daraufhin wurde die Todesstrafe in vielen Bundesstaaten wieder eingeführt - auch in New Jersey. Doch nun weht der Zeitgeist aus einer anderen Richtung: New Jersey wird die umstrittene Höchststrafe als 14. Bundesstaat wieder abschaffen.

      Drei Tage nach dem Senat stimmte am Donnerstag auch das Abgeordnetenhaus in New Jersey für die Justizreform. Mit 44 zu 36 Stimmen billigte das Parlament ein Gesetz, das die Todesstrafe durch eine lebenslange Haft ohne die Möglichkeit einer Begnadigung ersetzt. Jetzt muss nur noch Gouverneur Jon Corzine das Gesetz unterschreiben. Der Demokrat, seit langem ein erklärter Gegner der Todesstrafe, hat angekündigt, dies innerhalb einer Woche zu tun.

      New Jersey hatte die Todesstrafe 1982 wieder eingeführt. In dem liberalen Bundesstaat im Nordosten der USA wurde zwar seit 1963 niemand mehr hingerichtet, aber noch sitzen dort laut Josh Rubinstein von Amnesty International acht Verurteilte in einer Todeszelle. Zuletzt hatten 1965 Iowa und West-Virginia die Abschaffung der Todesstrafe gesetzlich beschlossen.

      Von den Republikanern im Parlament stimmten nur wenige für die Abschaffung der Todesstrafe, darunter Christopher Bateman. In der hitzigen Debatte zwischen Gegnern und Befürwortern verwies er darauf, dass das Praktizieren von Hinrichtungen nicht automatisch abschreckend wirke. "Schauen sie auf die Südstaaten, wo es viele Hinrichtungen gibt. Die Kriminalitätsrate ist dort nicht niedriger, im Gegenteil."
      [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,523270,00.html]Quelle[/url]

      P.S. Muss ich direkt mal versuchen herauszufinden wie er nun wirklich unterschrieben hat.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      Neuerr Versuch

      Ich gestehe: Ich habe noch nicht versucht herauszufinden wie "er nun wirklich war" - und Rückmeldungen kamen leider auch keine.
      Neuer Versuch mit einem Film: siehe :un:

      * * * * *

      Heute läuft auf VOX (20 h 15) der Film The Green Mile :link:

      Den Film habe ich bereits 2x gesehen und obwohl er etwas realitätsfern ist, wage ich ihn zu empfehlen und als "Grundlage" für das Diskussionsthema erneut zu nehmen was hier noch gar nicht entstanden ist.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Von den Republikanern im Parlament stimmten nur wenige für die Abschaffung der Todesstrafe, darunter Christopher Bateman. In der hitzigen Debatte zwischen Gegnern und Befürwortern verwies er darauf, dass das Praktizieren von Hinrichtungen nicht automatisch abschreckend wirke. "Schauen sie auf die Südstaaten, wo es viele Hinrichtungen gibt. Die Kriminalitätsrate ist dort nicht niedriger, im Gegenteil."


      Das ist schon lang so :link:
      Diese Statistik ist von 2000 - ich glaube mich aber zu erinnern, dass ähnliche Zahlen bereits zu meiner Schulzeit,
      d.h. in den 60er Jahren, existierten.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Dieses Thema möchte ich nochmals aufgreifen, da es mich immer mal wieder beschäftigt.
      Ich hatte dazu ein Zitat gelesen, was ich hier wiedergebe:

      Wie kann ein Staat, der die gesamte Gesellschaft repräsentiert
      und die Aufgabe hat, die Gesellschaft zu schützen, sich selbst auf die gleiche Stufe stellen wie ein Mörder?

      Kofi Annan
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
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      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Ein weiterer US-Bundesstaat verzichtet in Zukunft auf die Todesstrafe. Am Mittwoch unterzeichnete der Gouverneur von New Mexico, der Demokrat Bill Richardson, ein Gesetz, mit dem die Todesstrafe zugunsten lebenslanger Haft ohne Möglichkeit der vorzeitigen Entlassung abgeschafft wird. Damit ist New Mexico der 15. US-Bundesstaat ohne Todesstrafe.

      Allein in den vergangenen zwei Jahren haben mit New Jersey und jetzt New Mexico zwei Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. In Maryland ist die Vollstreckung von Todesurteilen seit zwei Jahren ausgesetzt. In Nebraska, dem einzigen US-Bundesstaat, der noch die Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl vorsieht, hat das Oberste Gericht eben diese Hinrichtungsmethode als verfassungswidrig erklärt. Da das Gesetz keine andere vorsieht, hat Nebraska de facto keine Todesstrafe mehr.
      ( ... )
      In Umfragen unterstützten im vergangenen Jahr 64 Prozent der Bevölkerung in New Mexico die Abschaffung der Todesstrafe. Dennoch erklärte Gouverneur Richardson, er habe sich mit der Entscheidung sehr schwergetan. Der 61-jährige mexikanischstämmige Demokrat, der vor sechs Jahren als erklärter Todesstrafenbefürworter erstmals zum Gouverneur gewählt wurde, habe seither einen Wandel durchgemacht, erklärte er in Santa Fe.

      Vor allem sei deutlich geworden, dass das US-Justizsystem zu viele Fehlerquellen aufweise. "Wenn der Staat diese furchteinflößende Verantwortung auf sich nimmt, dann muss das System, das diese finale Strafe verhängt, perfekt sein und darf sich niemals irren", sagte Richardson. Doch die über 130 Menschen, die in den vergangenen 25 Jahren zum Tode verurteilt und nach späterer Überprüfung freigesprochen wurden, vier davon in New Mexico, bewiesen deutlich die Fehleranfälligkeit.

      Aus der TAZ :link:
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Was für eine gute Nachricht!

      Danke für die :info: lieber Lefteri :hasenkuss:

      Mehr von mir später, ich kann im Moment einfach nicht.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      Internationaler Tag gegen die Todesstrafe

      Da heute der internationale Tag gegen die Todesstrafe ist, greife ich dieses Thema nochmal auf und bitte darum die Links an zu schauen.

      :links:

      amnesty.de/tag-gegen-die-todes…09?destination=startseite

      amnesty-todesstrafe.de/files/k…-und-ohne-todesstrafe.pdf

      initiative-gegen-die-todesstra…resseerklaerung081008.pdf
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Dazu passt, dass den US-Henkern (soweit bekannt) das erste Mal eine Hinrichtung so misslungen ist, dass sie, nachdem sie ihr Opfer zwei Stunden lang malträtiert hatten, aufgaben. Jetzt wird der Oberste Gerichtshof von Ohio am 30.11. über das weitere Vorgehen entscheiden.
      Dass Romell Broom früher Drogen nahm, rettet ihm vielleicht das Leben. Die Henker im Gefängnis von Lucasville im US-Bundesstaat Ohio fanden keine Vene, die stark genug war für die Todesspritze. Nach mehr als zwei Stunden gaben sie auf. Jetzt wurde bekannt, wie sehr der 53-Jährige bei der misslungenen Hinrichtung am 15. September leiden musste. Broom war verurteilt worden, weil er vor 25 Jahren eine 14-Jährige vergewaltigt und ermordet haben soll - er bestreitet die Tat bis heute.
      :link:
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      - Kurt Tucholsky -
      Original von Schnuppi
      Dieses Thema möchte ich nochmals aufgreifen, da es mich immer mal wieder beschäftigt.
      Ich hatte dazu ein Zitat gelesen, was ich hier wiedergebe:

      Wie kann ein Staat, der die gesamte Gesellschaft repräsentiert
      und die Aufgabe hat, die Gesellschaft zu schützen, sich selbst auf die gleiche Stufe stellen wie ein Mörder?

      Kofi Annan


      dazu kann ich nur sagen wer gibt einem Menschen das recht Kinder zu vergewaltigen und nachher durch Psychologen als nicht zurechnungsfähig dargestellt wird.

      Wenn der Staat kein recht hat einen Menschen zu töten dann bitte die Verwandten der Opfer in einen Raum mit dem Vergewaltiger,Mörder,Kinderschänder,Mörder aus niedrigen Beweggründen usw und sehen was passiert

      Ich halte mich aber besser aus dieser Diskussion raus

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Torsten68“ ()

      Original von Torsten68
      Wenn der Staat kein recht hat einen Menschen zu töten dann bitte die Verwandten der Opfer in einen Raum mit dem Vergewaltiger,Mörder,Kinderschänder,Mörder aus niedrigen Beweggründen usw und sehen was passiert


      Das fände ich zumindestens angemessener, als wenn der tatsächliche oder angebliche Täter von Leuten abgemurkst wird, denen er nichts getan hat. ABER:
      Broom war verurteilt worden, weil er vor 25 Jahren eine 14-Jährige vergewaltigt und ermordet haben soll -
      er bestreitet die Tat bis heute.


      Wenn er sich doch als unschuldig herausstellen sollte, so kann man ihn frei lassen und ihn zumindestens ansatzweise mit Geld entschädigen - das gibt ihm natürlich die 25 verlorenen Jahre nicht wieder, aber er hat dann noch ein paar Jahre relativ sorgenfreies Leben vor sich. Wenn sich aber die Unschuld eines - von Staatsbeamten oder Angehörigen, das wäre dann wegal - Getöteten heraus stellt, was ist dann ????
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      - Kurt Tucholsky -

      Keine Hinrichtungen mehr bis 2015

      Die nächsten fünf Jahre sollen keine Todesurteile mehr vollstreckt werden. Das forderte in Genf der 4. Weltkongress gegen die Todesstrafe.

      Annegret Mathari, Genf

      Bis 2015 soll ein weltweites Moratorium zur Aussetzung von Hinrichtungen gelten. Dieses Ziel hat der derzeitige EU-Rats-Präsident Zapatero in Genf an einem dreitägigen Weltkongresses gegen die Todesstrafe gesetzt, der am Freitag zu Ende ging. Dem Moratorium soll die vollständige Abschaffung der Todesstrafe folgen. Quelle und weiteres :hereklick:


      Sehr informativ ist auch folgende Seite :un:

      todesstrafe.de/archiv/3168/Vierter_
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      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Das wird auch dringend Zeit.

      Demgegenüber murkst unsere Weltkulturnation Nr. 1 :usa: fleissig weiter Menschen ab - am 8. Dezember letzten Jahres jetzt zum ersten Mal mit der Überdosis eines Narkosemittels (Narcoren=Natriumthiopental) in den Muskel, damit den Henkern die mühsame Suche nach einer Vene erspart blieb :link:

      Nach langer Suche bekam ich heraus, wieviel sie von dem Zeug in den armen Kerl hineingerammt haben -
      ca. 30 Milliliter (5 g) !
      Zum Vergleich:
      Eine Impfung enthält 0.5 -2 ml Flüssigkeit, eine Spritze gegen Rückenschmerzen 3 - 5 ml.
      30 ml müssen übel weh getan haben.

      Die meisten Meldungen beschränken sich auf die Information, dass das aus dem Betäuben oder Einschläfern von Tieren bekannte Natriumthiopental verwendet wurde, aber nichts über die o.g. Begleitumstände. Und wie lang der Mann nach der Spritze dann noch gelebt hat bzw. bei Bewusstsein war, dazu schreibt niemand etwas.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -

      Amnesty International legt Statistik vor

      Stand: 30.03.2010 01:29 Uhr
      Mindestens 714 Menschen in 18 Ländern hingerichtet

      Die Zahl der Hinrichtungen ist im vergangenen Jahr weltweit offenbar angestiegen. Wie aus einem aktuellen Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr mindestens 714 Menschen in 18 Ländern hingerichtet. Mehr als 2000 Menschen in 56 Ländern wurden zum Tode verurteilt.
      Tausende Hinrichtungen in China?

      Allerdings machte die Organisation dieses Mal keine Angaben zu China. 2008 wurden dort allein mindestens 1718 Menschen getötet. Amnesty geht davon aus, dass auch 2009 Tausende Menschen in China zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden.
      Die chinesische Regierung behaupte zwar, dass immer weniger Hinrichtungen stattfänden. Dennoch verheimlichten die Behörden, wie viele Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet worden seien. Peking hüte die Zahlen "wie ein Staatsgeheimnis", sagte der Anti-Todesstrafen-Experte von Amnesty, Oliver Hendrich, in Berlin.
      388 Hinrichtungen im Iran

      Neben China vollstreckte 2009 der Iran die meisten Todesurteile. Dort wurden nach Angaben Amnestys mindestens 388 Menschen hingerichtet. Im Irak wurden demnach mindestens 380 Menschen getötet, in Saudi-Arabien mindestens 69 und den USA mindestens 52. Iran und Saudi-Arabien sollen als einzige Länder minderjährige Straftäter hingerichtet haben.


      Quelle und weiteres: tagesschau.de/ausland/todesstr…estyinternational100.html

      P.S. Den kurzen Clip sollte man sich auf jeden Fall mal anschauen!
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      :was: ich kann das gar nicht alles lesen. Mich packt da eine Höllenwut :explosion:
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Diese Mitteilung ist mir erst heute möglich, u.a. weil ich diese Berichte immer wieder furchtbar finde, genauer gesagt das Ermordungen im Auftrag bestimmer Staaten oder Länder immer noch legal sind!

      USA: Mörder von Erschießungskommando hingerichtet


      Videokurzbericht: spiegel.de/video/video-1071229.html

      18.06.2010 | 08:43 | (DiePresse.com)

      Es ist die erste derartige Exekution seit 14 Jahren. Der verurteilte Mörder Ronnie Lee Gardner hat sich gegen die Hinrichtung per Giftspritze entschieden. Davor hat der Gouverneur ein Gnadengesuch abgelehnt.


      Quelle und Weiteres: diepresse.com/home/panorama/welt/574575/index.do

      Ist die Hinrichtung durch Erschießen "barbarisch"? Nicht barbarischer als die Todesstrafe als solche.

      Im Staatsgefängnis von Utah ist in der vergangenen Nacht der Mörder Ronnie Lee Gardner durch Erschießen hingerichtet worden.
      Ein solcher Tod durch ein Erschießungskommando sei "barbarisch", hieß es dazu gestern in einem Artikel in "Spiegel-Online". Es handle sich um eine der "makabersten Episoden der jüngeren US-Justizgeschichte".

      Wieso ist der Tod durch Erschießen eine besonders barbarische, eine besonders makabre Art, eine Hinrichtung zu vollziehen?
      Die Todesstrafe als solche ist eine barbarische Strafe, und zwar im Wortsinn: Sie hat etwas Archaisches. Ein Relikt aus traditionellen Kulturen, aus voraufklärerischer Zeit. Fast zu allen Zeiten und in allen Kulturen hatte ihr Vollzug zwei charakteristische Merkmale:
      • Die Hinrichtung war grausam, oft unbeschreiblich grausam. Wer sich die abstoßenden Details ansehen will, der findet in der Wikipedia alle bekannten Exekutionsarten sorgfältig beschrieben. Ein Panoptikum des sozial akzeptierten, ja von Religion, Sitte und Gesetz gebotenen Sadismus. Ein cave auch in Bezug auf das, was Menschen Menschen antun können, sanktioniert durch die Normen ihrer Gesellschaft.
      • Der Vollzug der Todesstrafe war ein soziales Ereignis. Eine öffentliche Zeremonie, ein Schauspiel; manchmal etwas geradezu Festliches. Ein Event, um es in heutiger Sprache zu sagen. Zur sadistischen Hinrichtung von François Damiens in Paris im Jahr 1757, der ein (erfolgloses) Attentat auf König Ludwig XV versucht hatte, wurden die Fenster an der Place de Grève zu hohen Preisen vermietet.


      Quelle und Weiteres: zettelsraum.blogspot.com/2010/…tung-durch-erschieen.html
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      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Ich kann nicht anders, ich muss und will auch darüber nachdenken - sonst hätte ich diesen Thread nicht gestartet.

      Auf folgende Aussage komme ich noch einmal zurück:

      Original von Schnuppi
      Wie kann ein Staat, der die gesamte Gesellschaft repräsentiert
      und die Aufgabe hat, die Gesellschaft zu schützen, sich selbst auf die gleiche Stufe stellen wie ein Mörder?

      Kofi Annan


      Muss man da nicht drüber nachdenken?
      Wenn ich mir klar mache das es legalisierte Morde sind, packt mich die Wut.
      Und legal gemordet wird noch in einigen Ländern!

      Im Fall des obigen Beispiels finde ich es z.B. furchtbar das der Mann bereits 25 Jahre in der Todeszelle saß.
      Bei seiner Verhandlung wurde nicht berücksichtigt, das er z.B. Geistig Behindert war.
      Das er sich allerdings lieber erschießen lassen wollte (was zum Zeitpunkt seiner Verurteilung noch legal war) anstatt eine quälende Gifspritze zu bekommen, zeugt von einer gewissen "Intelligenz".

      Boah ne, ich muss jetzt erst mal wieder abbrechen, mich mach das so rasend.
      Doch ich werde nicht aufhören, mich gegen die Todesstrafe aus zu sprechen!
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
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      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Und wieder hat man einen womöglich unschuldigen Menschen mit der angeblich so humanen Giftspritze ermordet. Trotz internationaler Proteste, sogar von seiten des Europarats, starb der 41jährige Troy Davis gestern Abend im Todestrakt von Jackson/Georgia.



      Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.0 US-amerikanisch (nicht portiert) lizenziert.
      © Urheber 4WardEver UK


      "Wir sind traurig und wütend über die Hinrichtung von Troy Davis", erklärt der USA-Experte der deutschen Amnesty-Sektion, Sumit Bhattacharyya. "Die Todesstrafe ist immer unmenschlich. Aber dieser Fall zeigt das Versagen eines Justizsystems, das seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht wird.

      In der ersten Entscheidung des Begnadigungsausschusses hieß es, Troy Davis solle nur hingerichtet werden, wenn es ‚keinen vernünftigen Zweifel' an seiner Schuld gibt. Jetzt ist er mit der Giftspritze getötet worden, obwohl es große und gut begründete Zweifel an seiner Schuld gab."

      Weltweit hatten in den letzten Tagen fast eine Millionen Menschen Appelle gegen die Hinrichtung von Troy Davis unterzeichnet. Troy Davis selbst rief vor seiner Hinrichtung dazu auf, den Einsatz gegen die Todesstrafe weiterzuführen: "Dieser Kampf endet nicht mit mir." "Heute trauern wir um Troy Davis", sagt Bhattacharyya. "Aber sein Fall und seine Worte sind uns auch Ansporn, weiter gegen die Todesstrafe zu kämpfen."

      In einem Kommentar bei NDR-Radio erklärte der Kommentator, dass die für die Hinrichtung Verantwortlichen erklärt hätten, sie befänden sich im Krieg gegen das Verbrechen. Aber, wo es Krieg gibt, so der Kommentar weiter, gibt es auch Kriegsverbrechen.
      Insofern ist der angemessene Platz für den Gouverneur Nathan Deal
      das Kriegsverbrechergefängnis in Den Haag.


      Quelle des Fotos (es handelt sich um eine public domain): de.wikipedia.org/w/index.php?t…etimestamp=20090414162838
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      - Kurt Tucholsky -
      Heute ist der Tag gegen die Todesstrafe (amnesty international) amnesty.de/tag-gegen-die-todes…09?destination=startseite

      [youtube]M4pYTvRwiB8[/youtube]

      Sehr wichtig ist es sich diese [URL=http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,775928,00.html]Seite[/URL] anzuschauen!

      Übrigens ist mir vor kurzer Zeit etwas seltsames passiert.
      Ich sah die Sendung Domian auf WDR - es war freie Themennacht.
      Eine junge Frau rief Domian an und berichtete das in diesem Moment wo sie mit ihm sprach ein Mann in den :usa: hingerichtet wird.
      Sie hatte innere Zweifel, weil sie den Kontakt zu ihm abgebrochen hatte und nun bereute sich nicht noch einmal bei ihm gemeldet zu haben.
      Am nächsten Tag erfuhr ich das der Mann tatsächlich, genau zu der Zeit, mit der Giftspritze ermordet wurde. ich war geschockt, zumal es auch ein umstrittener Fall war. Dennoch habe ich seinen Namen vergessen :icon_redface:
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      erlebnishungrig und voller Erwartung -
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      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)