Diskussionsthema Todesstrafe

      Trotz internationaler Kritik

      Malediven will Todesstrafe auch für Kinder wieder einführen

      02.05.2014, 16:57 Uhr | dpa

      Der muslimische Inselstaat Malediven will wieder Todesurteile vollstrecken. Es gilt das Scharia-Strafrecht. Das Land zieht damit internationale Kritik auf sich.

      "Wir appellieren an die Malediven, sich anderen Nationen anzuschließen, die die Menschenrechte akzeptieren, und sofort ein Moratorium auszurufen", erklärte die MenschenrechtsorganisationHuman Rights Watch am Donnerstag. Auch die Vereinten Nationen zeigten sich "sehr besorgt".

      Todesstrafe gilt auch für Kinder
      Selbst sieben Jahre alte Kinder könnten auf den Malediven nun zum Tode verurteilt werden.

      n dem Staat, der bei Urlaubern als Tropenparadies bekannt ist, wurde die Todesstrafe nie abgeschafft. Doch war seit 60 Jahren niemand mehr hingerichtet worden. Laut lokalen Medien wandelte der Präsident die Todesurteile stets in lebenslange Haftstrafen um. Die im März neu gewählte Regierung schaffte diese Möglichkeit nun in Fällen von vorsätzlichem Mord ab.


      Quelle und Weiteres: t-online.de/nachrichten/auslan…fe-wieder-einfuehren.html

      Mir fehlen einfach die Worte und ich mache mir große Sorgen.
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Aber ganz genau!
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      RE: Brunei führt Todesstrafe durch Steinigung ein

      Original von Schnuppi
      ( ... )Ehebruch sowie außereheliche sexuelle Beziehungen zwischen Muslimen können ab jetzt in Brunei, dem kleinen wohlhabenden Sultanat an der Küste Borneos, mit dem Tode bestraft werden, herbeigeführt durch Steinigung, die grausamste und archaischste Form der Todesstrafe, die die islamische Scharia vorsieht.

      Quelle und Weiteres: tagesschau.de/ausland/brunei102.html


      Brunei hat die Scharia eingeführt. Viele im Westen hätten das vermutlich nicht registriert, wäre da nicht Hollywood. Eines der bekanntesten Hotels dort gehört dem Sultan von Brunei - und wird nun von prominenten Gästen boykottiert.

      ( ... ) Ziel des Protest sei der Sultan selbst, sagt Lorri Jean vom L.A. Gay and Lesbian Center. "Die Politik des Sultans, das Morden und Foltern von Schwulen, Lesben und Frauen insgesamt, habe keinen Platz in einer zivilisierten Gesellschaft", sagt sie.

      Das prominenteste Gesicht unter den Demonstranten: Jay Leno, der gerade als Moderator der "Tonight Show" im US-Fernsehen abgetreten ist. Ob dies das Jahr 1814 sei, fragte Leno ironisch. Seine Hoffnung sei, "dass die Proteste für Aufmerksamkeit sorgen und die Leute dazu bewegen, ihre 'Events' nicht im Hotel abzuhalten". Er und seine Frau haben ihre Teilnahme an einer Veranstaltung dort bereits abgesagt.

      Auch Ellen DeGeneres, die in diesem Jahr die Oscar-Verleihung moderiert hat, unterstützt den Protest. Und Milliardär Richard Branson hat auf Twitter verkündet, die Mitarbeiter seiner Firmengruppe Virgin wüden nicht mehr in Hotels der Dorchester-Gruppe übernachten, bis der Sultan die Menschenrechte einhalte.


      Mehr dazu: tagesschau.de/ausland/beverly-hills-hotel100.html
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Oberstes Gericht stoppt Exekution

      Der verurteilte Mörder und Vergewaltiger Bucklew wird zunächst nicht hingerichtet. Zwar befasste sich der oberste US-Gerichtshof nicht mit dem Fall, sondern überwies ihn zurück an ein Berufungsgericht. Damit ist die Exekution zumindest ausgesetzt.


      Von Andreas Horchler, HR, ARD-Hörfunkstudio Washington

      Fünf Stunden vor der geplanten Hinrichtung fiel die Entscheidung: Russell Bucklew darf nicht hingerichtet werden. Die Exekution bleibt weiter ausgesetzt. Damit mied der Supreme Court die Frage nach dem achten Verfassungszusatz der USA. Der verbietet "grausame Bestrafungen".

      Der oberste Gerichtshof überwies den Fall Russell Bucklew zurück an genau das Berufungsgericht überwiesen, dass nur 24 Stunden vor der Supreme Court-Entscheidung grünes Licht für die Exekution gegeben hatte.

      Bucklews Anwälte hatten sich auf einen Geburtsfehler ihres Mandanten berufen, der unter anderem schwere Blutungen zur Folge habe. Die tödliche Giftspritze könnte ihm nicht akzeptable Qualen bereiten.

      tagesschau.de/ausland/hinrichtung118.html
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      - Kurt Tucholsky -

      US-Debatte über Hinrichtungsmethoden

      Zurück zum elektrischen Stuhl

      Elektrischer Stuhl, Erschießungskommandos? Mehrere US-Bundesstaaten suchen nach Alternativen für Hinrichtungen mit der Giftspritze. Denn: Den USA gehen die schmerzfrei tötenden Gifte aus. In der Folge gab es bereits mehrere "missglückte" Hinrichtungen.


      Von Martin Ganslmeier, NDR-Hörfunkstudio Washington

      ( ... )

      Die US-Verfassung erlaubt zwar die Todesstrafe, verbietet aber "grausame" Hinrichtungsarten.

      In Tennessee darf nun also wieder der elektrische Stuhl eingesetzt werden. Rechtsexperten erwarten allerdings, dass das Gesetz vor Gericht angefochten wird. Weil es auch bei dieser Hinrichtungsmethode in der Vergangenheit zu großen Problemen kam, wurde der elektrische Stuhl nur noch ganz selten eingesetzt.

      Im Bundesstaat Utah wird derzeit als Alternative zur Giftspritze über die Wiedereinführung von Erschießungskommandos diskutiert.


      Quelle und Weiteres: tagesschau.de/ausland/hinrichtung120.html
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      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Kleeblatt
      Da fällt einem nix mehr zu ein.... :icon_thumbdown:


      Mir ein wenig, jedoch nur wie es sein kann das man darüber nachdenkt wie man Menschen "am besten" legal töten kann. :haarerauf:

      Original von Schnuppi
      Zurück zum elektrischen Stuhl


      Die US-Verfassung erlaubt zwar die Todesstrafe, verbietet aber "grausame" Hinrichtungsarten.


      :senf1: Gibt es denn nicht grausame Tötungen?
      Nein, nein und nochmal NEIN!
      :o_linie3:


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      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
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      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)

      Zwei Stunden Todeskampf

      Stand: 24.07.2014 02:49 Uhr

      In den USA ist es bei einer Hinrichtung erneut zu einer schweren Panne gekommen: Ein zweifacher Mörder starb im Bundesstaat Arizona erst nach einem fast zweistündigen qualvollen Todeskampf, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

      Der wegen des Mordes an seiner Ex-Freundin und deren Vater im Jahr 1989 verurteilte Joseph Wood wurde um 15.49 Uhr (Ortszeit, 00.49 Uhr MESZ) für tot erklärt - zwei Stunden nachdem er die tödliche Giftinjektion erhalten hatte.


      Quelle und Weiteres: tagesschau.de/ausland/usa-hinrichtung-100.html

      :senf1: Diese Barberei muss endlich ein Ende nehmen.
      Mittlerweile habe ich das Gefühl das man sich dort an den Tests mit "neuen" Mitteln erfreut oder :eu: so damit zu zwingen versucht die alten Mischungen wieder zu liefern.
      Oder sie haben inzwischen selbst Freude daran gefunden bestialisch zu töten - ganz legal versteht sich...
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Auch in diesem Jahr wieder:

      Tag gegen die Todesstrafe (amnesty international) amnesty-bb.de/joomla/index.php…todesstrafe-am-10-oktober
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      US-Gericht hebt Mordanklage gegen Debra Milke auf

      Phoenix - Die in Berlin geborene ehemalige Todeskandidatin Debra Milke ist einem Leben in Freiheit einen wichtigen Schritt näher gekommen. Ein Berufungsgericht im Bundesstaat Arizona ordnete an, die Mordanklage gegen die 49-Jährige fallenzulassen. Das Gericht folgte damit Milkes Anwälten. Diese hatten argumentiert, eine drohende Neuauflage des langen Prozesses verstoße gegen die US-Verfassung, weil niemand zweimal für dasselbe Verbrechen vor Gericht gestellt werden dürfe.

      Milke sei "begeistert, schockiert und sprachlos", sagte ihr Anwalt Michael Kimerer. Sie habe die Entscheidung kaum fassen können. Beendet ist die lange Hängepartie allerdings noch nicht, da die Staatsanwaltschaft den Fall bis zum Obersten Gerichtshof von Arizona bringen will. Bis zu dieser Entscheidung könnten laut Kimerer noch einmal drei bis vier Monate vergehen.

      Die heute in Phoenix lebende Milke ist die Tochter einer Deutschen und eines US-Amerikaners. 1990 war sie zum Tode verurteilt worden, weil sie zwei Männer zum Mord an ihrem vierjährigen Sohn angestiftet haben soll. Milke beteuerte stets ihre Unschuld. Die beiden verurteilten Mörder des Jungen sitzen in der Todeszelle und verweigern jede Aussage.

      Im Herbst 2013 hatte ein Berufungsgericht das Urteil gegen Milke wegen mangelnder Beweise für ungültig erklärt. Die 49-Jährige kam auf Kaution und mit einigen Einschränkungen frei, nachdem sie 22 Jahre in der Todeszelle auf ihre Hinrichtung gewartet hatte.

      Das ursprüngliche Urteil stützte sich vor allem auf die Aussage des leitenden Ermittlers Armando Saldate, dem Milke ihre Beteiligung an dem Verbrechen angeblich gestanden hatte. Ein unterschriebenes Geständnis gab es aber ebenso wenig wie Tonaufnahmen oder weitere Zeugen. Die damaligen Geschworenen erfuhren auch nicht, dass Saldate bereits wegen Falschaussage unter Eid aufgefallen war.

      Laut "AZcentral.com" schrieben die Richter nun, bei ihrer Entscheidung für eine Aufhebung der Mordanklage gehe es allein um die Zulässigkeit eines erneuten Verfahrens. "Wir geben kein Urteil darüber ab, ob Debra Milke schuldig oder unschuldig ist."

      Ausdrücklich rügten die Richter allerdings die Arbeit der Ermittlungsbehörden. Es habe ein "ungeheures staatsanwaltliches Fehlverhalten" gegeben. Die vielen Verstöße in dem Fall hätten Arizonas Rechtssystem "schwer befleckt".

      spiegel.de/panorama/justiz/deb…idatin-auf-a-1008030.html
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      Die "Todesstrafe" für oder wider...die unendliche Geschichte.
      Das einzige was mich an der Todesstrafe stört ist die
      "Endgültigkeit". Gerichte bestehen aus Menschen und Menschen
      machen Fehler. Die vollzogene Todesstrafe erlaubt es nicht, einen
      Fehler auszubügeln. Damit werden die Richter dann selbst zu Tätern.
      Aber manchmal sind Täter so abartig unmenschlich, daß ich nichts
      gegen diese ultimative Höchststrafe einwenden kann.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Ja, wann ist denn "manchmal", wie willst Du das festlegen ? Per Volksabstimmung ? So wie der Durchschnittsblödzeitungsleser drauf ist, passiert das Manchmal dann relativ oft. Zwar sind gegenwärtig nur etwas über 20% der Deutschen für das staatlich vollzogene Morden, aber das war vor nicht allzulanger Zeit noch anders.
      Während zu Beginn der 1950er Jahre noch die Befürworter der Todesstrafe in der Mehrheit waren, wandelte sich dieses Bild in den nachfolgenden Jahrzehnten. 1971 waren erstmals mehr (West-)Deutsche gegen die Todesstrafe (46 %) als da für (43 %). In Folge der RAF-Attentate gewannen ihre Befürworter 1977 noch einmal die Oberhand (44 % zu 39 %), bevor die Zustimmung in den 1980er Jahren mit nur n och knapp über 20 % einen historischen Tiefpunkt erreichte. Bis Mitte der 1990er Jahre nahm die Zahl der Unterstützer wieder zu. Danach ist ein deutliches Absinken der Zustimmung zur Todesstrafe zu verzeichnen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sprachen sich nur noch 23 % der Befragten für sie aus.

      zis-online.com/dat/artikel/2011_6_587.pdf (ungefähr bis 2/3 runterscrollen)

      Ich empfinde es als pervers, wenn ein Mensch - oder mehrere - einen anderen umbringt, obwohl der ihm persönlich überhaupt nichts getan hat, oder der Henker in seiner Eigenschaft als Vollzugsbeamter im Lauf der Jahre sogar eine gewisse Beziehung zum Todeskandidaten aufgebaut hat. Etwas anderes ist es, wenn ein Opfer oder Opferangehöriger spontan handelnd den Täter umbringt, Beispiel Marianne Bachmeier, da wäre ich für großzügigste mildernde Umstände, da die Betroffenen im emotionalen Ausnahmezustand gehandelt haben.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Es gibt einfach ein paar Grundregeln, die für das Zusammen-
      leben der Menschen untereinander unabdingbar sind.
      Ganz oben steht die Achtung des Lebens der Mitmenschen.
      Wer aber davor keinen Respekt hat muß ihn lernen. Wenn
      aber klar wird, daß er "unbelehrbar" ist gibt es nur 2 Wege:
      Entweder bis zum Tode einsperren oder unschädlich (töten)
      machen.
      Die USA haben sich mit ihren Drohneneinsätzen übrigens
      nicht nur in der nationalen Rechtsprechung für letzteren Weg
      entschieden. Und wir stimmen da stillschweigend mit ein und
      erlauben von unserem Staatsgebiet sogar die Koordination der
      Ausführung. In solch einer Realität über den Sinn oder Unsinn
      der Todesstrafe zu diskutieren ist so was wie "Schattenboxen".
      Meinem Kenntnisstand nach besteht sogar bei uns noch die
      Möglichkeit eines Todesurteiles bei "Hochverrat" und "Fahnenflucht"
      im Zusammenhang mit der Verhängung des Kriegsrechtes.
      Aber da muß ich erst noch einen alten Klassenkameraden befragen.
      Der hat nämlich "Staatsrecht" studiert.

      PS: Um jetzt keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen,
      Grundsätzlich bin ich gegen die Todesstrafe. Aber manche
      Verbrechen an Leib und Leben machen mich manchmal so
      fassungslos, daß mir nichts adäquates zur Sühne einfällt.
      zB. die toten Lehramtsstudenten in Mexiko
      Für Deutschland würde ich mal den Fall NSU-Trio nennen.
      Wahllos irgendwelche Leute killen, nur weil sie eine andere
      Kultur repräsentieren ...da schäme ich mich selbst als Thüringer
      dafür, daß so was in unserem zivilisierten Gemeinwesen möglich
      war. Die Gängsterbraut war wohl nur Randfigur. Aber die beiden
      Haupttäter haben wohl schon geahnt welche Meinung ich dazu
      habe und das Urteil selbst vorweggenommen. (Achtung, Ironie!)
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Nochmals:

      Original von Schnuppi
      Wie kann ein Staat, der die gesamte Gesellschaft repräsentiert
      und die Aufgabe hat, die Gesellschaft zu schützen, sich selbst auf die gleiche Stufe stellen wie ein Mörder?

      Kofi Annan


      Da muss man doch einfach drüber nachdenken.
      Es ist doch nichts anderes als legalisiertes Töten und die Mörder stellen sich auf die gleiche Stufe wie die "vermuteten" Täter.
      Das ist für mich das Ausschlaggebende, wir, also keiner von uns Menschen hat das Recht zu töten - obwohl es in Kriegen massenweise geschieht.
      Und es ist schon schlimm genug das man immer wieder darüber nachdenkt wie man am besten töten kann.

      Ob ich auch noch so schreiben würde wenn ein mir lieber Mensch getötet wird weiß ich wirklich nicht und eine "akzeptable" Lösung habe auch ich immer noch nicht gefunden.
      Ich kann einfach immer nur wieder sagen das ich vehement gegen das Töten bin.

      Original von COOLmann
      Und wir stimmen da stillschweigend mit ein und
      erlauben von unserem Staatsgebiet sogar die Koordination der
      Ausführung.


      Das kann ich nicht wirklich beurteilen, da ich vermute das uns nicht alle Tatsachen bekannt sind, aber ich weiß das Stoffe für die Giftspritze aus der :brd: nicht mehr geliefert wurden und dadurch ein furchtbares Experimentieren begann.
      :o_linie3:


      Jede Reise hat zwei Höhepunkte:
      den einen, wenn man hinausfährt,
      erlebnishungrig und voller Erwartung -
      und den anderen, wenn man heimkehrt, gesättigt von den Eindrücken
      und in Vorfreude auf das eigene Zuhause.

      (Heinrich Spoerl, Auszug aus "Die Hochzeitsreise)
      Original von Schnuppi
      Ob ich auch noch so schreiben würde wenn ein mir lieber Mensch getötet wird weiß ich wirklich nicht und eine "akzeptable" Lösung habe auch ich immer noch nicht gefunden.

      Wenn ich - was ich nicht ausschliesse - danach nicht selbst zuschlagen, - stechen oder -schiessen (und in der Folge die Verantwortung dafür tragen) würde bzw. könnte, dann muss das auch kein anderer für mich tun.

      Original von Schnuppi
      ... aber ich weiß das Stoffe für die Giftspritze aus der :brd: nicht mehr geliefert wurden und dadurch ein furchtbares Experimentieren begann.

      Nicht nur aus :brd: nicht mehr, sondern überhaupt aus der EU - die US-Behörden kamen dann ordentlich ins Schwitzen, zumal ihr eigener Ärzteverband seinen Mitgliedern die Mitwirkung an dieser Barbarei verboten hatte.


      Passend dazu heute in der TAZ:
      Rund 18 Jahre nach seiner Hinrichtung ist ein junger Mann in China für unschuldig erklärt worden. Der 18-Jährige sei 1996 fälschlicherweise für die Vergewaltigung und den Mord an einer Frau zum Tode verurteilt worden, teilte das zuständige Gericht in der Inneren Mongolei am Montag mit. Zhao Jianping, Vizechef des Rechtshauses in Hohot, verbeugte sich vor den Eltern und entschuldigte sich für die Fehlentscheidung. Die Eltern erhalten eine Entschädigung von umgerechnet rund 3.200 Euro.

      taz.de/1/archiv/digitaz/artike…80ad3450ab7e0cca7a2f4c0d6

      Verbeugung und 3200 Euro - so einfach geht das :wdaumenrunter:
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Und jetzt noch das FBI :muede_traurig: das passt ja :kratz:

      Die Gegner der Todesstrafe in den USA sehen ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Das FBI hat jahrzehntelang fehlerhafte Haaranalysen durchgeführt. Dadurch kam es zu falschen Anklagen, in mehr als 30 Fällen führten sie zu Todesurteilen.

      Von Martin Ganslmeier, ARD-Hörfunkstudio Washington

      Schon seit vielen Jahren hatten die Gegner der Todesstrafe den Vorwurf geäußert, dass die Haaranalysen des FBI fehlerhaft waren. Doch erst vor drei Jahren erklärten sich das US-Justizministerium und das FBI bereit, knapp 270 Gerichtsurteile aus der Zeit zwischen 1985 und 2000 zu überprüfen. In all diesen Fällen kam es zu Verurteilungen auf der Grundlage von Haar-Analysen mit dem Mikroskop.

      Die nachträgliche Überprüfung erfolgte dagegen mit Hilfe des seit der Jahrtausendwende üblichen DNA-Gentests. Die nun von der "Washington Post" veröffentlichten Ergebnisse fielen für das FBI vernichtend aus: In 95 Prozent der erneut überprüften Fälle erwies sich die Haaranalyse als falsch. 26 der 28 Forensiker beim FBI hatten fehlerhafte Gutachten verfasst. In 32 Fällen wurden die Angeklagten zur Todesstrafe verurteilt. 14 von ihnen wurden hingerichtet oder starben im Gefängnis.

      Der Strafverteidiger Brian Claypool sprach im Sender CNN von einem "kolossalen Desaster": Dies sei "systematisches Versagen". Wenn 26 von 28 Haar-Analytikern des FBI falsche Gutachten abgaben, müsse man fragen, ob dies "ein Marschbefehl von oben war".

      Auch die Todesstrafen-Gegner des "Innocence Project" - zu deutsch "Projekt Unschuld" -, auf deren Druck hin die Überprüfung zustande kam, sprachen von einem "kompletten Desaster" und Justizskandal. Schließlich sei auffällig, dass die Haar-Analysen der FBI-Forensiker so gut wie immer zugunsten der Anklage ausfielen.

      Ganzer Text: tagesschau.de/ausland/fbi-todesstrafe-101.html
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      - Kurt Tucholsky -
      Das zitierte Interwiew habe ich mir heute Vormittag
      im Autoradio angehört. Am beeindruckentsten war das
      Wort "Desaster" als Beschreibung für die Auswirkungen
      der Erkenntnis (Auch Ermittler sind trotz besten Willens nicht
      unfehlbar.) auf die Rechtmäßigkeit der Todesstrafe. Denn den
      Tod "im Namen des Rechts" kann keiner mehr rückgängig machen.

      PS: So...jetzt habe ich Mittag gegessen, die neuesten Meldungen
      durchgeschaut . Dabei kam mir noch ein relevanter Gedanke.
      Ob nun die US-Polizei einem Schwarzen bei einer grundlosen
      Festnahme das Genick bricht (ganz neu im Ticker) oder in Mexiko
      Staatspolizisten lächerlich bewaffnete "Aufmüpfige" (Bürgerwehr
      gegen Mafia-Clan) niedermähen offenbart ein Problem, das die beiden
      Nachbarländer gleichermaßen erfaßt hat: Die ausufernte staatlich Gewalt
      auf der einen Seite und die zunehmende Bewaffnung der Zivilbevölkerung
      auf der anderen. Und allen gemein ist die verschwindende Achtung vor dem
      Leben. Wenn man diese Entwicklung prognostisch fortschreibt mündet es in
      einem Bürgerkrieg, in dem es nur einzelne Inseln der Sicherheit für privilegierte
      Reiche gibt. Aber auch das bleibt ein Trugschluß. (siehe auch "Fall Pistorius",
      wo sich der Angeklagte selbst in einem bewachten Wohngebiet ständig bedroht
      fühlte. Das war zwar in Südafrika, doch die Verhältnisse ähneln sich mittlerweile
      schon punktuell.))
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Original von Grizzly vom 8.2.2012
      Dass Romell Broom früher Drogen nahm, rettet ihm vielleicht das Leben. Die Henker im Gefängnis von Lucasville im US-Bundesstaat Ohio fanden keine Vene, die stark genug war für die Todesspritze. Nach mehr als zwei Stunden gaben sie auf. Jetzt wurde bekannt, wie sehr der 53-Jährige bei der misslungenen Hinrichtung am 15. September leiden musste. Broom war verurteilt worden, weil er vor 25 Jahren eine 14-Jährige vergewaltigt und ermordet haben soll - er bestreitet die Tat bis heute.
      :link:
      Das war im Herbst 2009 - aus dem Umstand, dass es keine neuen Meldungen zu dem Fall gibt (auch keine englischsprachigen) schliesse ich, dass Broom noch am Leben und die Sache immer noch in der Schwebe ist.

      Update:
      24.05.2017 | Ohio: Zweiter Hinrichtungstermin für Romell Broom angesetzt
      Am 17. Juni 2020 soll erneut versucht werden, Romell Broom (62) in Ohios Todeskammer per Giftinjektion zu töten. Nachdem der erste Versuch 2009 gründlich schiefgegangen war und die Verantwortlichen schließlich die Hinrichtung abgebrochen haben, wurde nun entschieden, es erneut zu versuchen.

      Nach zwei Stunden mit 18 Versuchen, eine geeignete Vene zu finden, wurde die Hinrichtung von Romell Broom am 15. September 2009 seitens der Verantwortlichen abgebrochen. Broom selbst versuchte, dem Personal zu helfen, eine Vene zu finden, aus Angst, eine falsch gelegte Kanüle, durch die die Medikation fließt, könnte zu weiteren Komplikationen führen.

      Im März vergangenen Jahres entschied Ohios Oberster Gerichtshof, ein erneuter Hinrichtungsversuch verstoße nicht gegen den achten Verfassungszusatz und sei somit zulässig.

      ( ... )
      Er ist der zweite Insasse in den USA, der eine Hinrichtung überlebt hat. Willie Francis überlebt 1946 eine Hinrichtung in Louisiana, starb aber ein Jahr später auf dem Elektrischen Stuhl.

      Laut seinen Anwälten, soll Romell Broom noch weitere wichtige Anträge gegen die Vollstreckung des Urteils vor Gericht liegen haben.

      Eine Petition, in der Gouverneur Kasich aufgefordert wird, die Begnadigung Romell Brooms auszusprechen, finden Sie hier!

      Perverser geht's kaum.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -