Landestagswahlen Thüringen 2019

      Landestagswahlen Thüringen 2019

      Die Wahlen sind nun schon eine Woche her und alle haben sich erst einmal
      richtig ausgekotzt. Neben der Feststellung das keiner mit dem anderen
      zusammenarbeiten will sind die Hauptprotagonisten auch keinen Schritt
      weiter in der Suche nach den Gründen für die Wahlergebnisse. Selbstkritik
      paßt eben auch so gar nicht in das kapitalistische System.
      Bringe ich an dieser Stelle eben selbst ein paar lose Fäden zusammen die
      in Gesprächen in meinem Umfeld aufgetaucht sind.

      Die Parteien der "Mitte" haben die Bevölkerung im Osten 30 Jahre lang
      verarscht. Damit sind sie mittlerweile unwählbar geworden.
      Die "Wende" in der realen Form war nur möglich wegen dem Sieg des
      kapitalistischen Systems über die sozialistische Planwirtschaft. Hauptzug-
      pferd für die Akzeptanz durch die Massen war das Sytem der "Sozialen
      Marktwirtschaft". Was wir dann bekommen haben war ein System des
      Neo-Liberalismus. Und darin hängt das etablierte Parteiensystem fest.
      In diesem Sinne ist die Wahl der nationalen Rechten und der internationalen
      Linken kein Schritt in die Vergangenheit, sondern die Hoffnung auf eine
      Veränderung. Dabei ist den meisten klar das weder Rechts noch Links letzt-
      endlich die Wünsche wahr werden lassen. Doch die Hoffnung ist entscheident.
      O-Ton einer Wählerin aus dem Jenaer Umfeld:
      "Die Linken sind die einzigen die den sozialen Frieden wieder herstellen wollen
      und die Rechten sind die einzigen die unsere Grenzen schützen. Wen wundert
      da dieses Wahlergebnis?"
      In diesem Zusammenhang ist die Vorstellung des Bundesvorstandes der CDU
      das die Thüringen-CDU nicht mit rot/rot/grün zusammenarbeiten darf
      letztendlich der Weg zu noch weniger Stimmen. Und die werden bei der CDU ganz
      dringend im Frühjahr gebraucht. Denn dann gibt es gezwungenermaßen Neuwahlen.
      Und da die Wähler nichts mehr hassen als ein Hick-Hack wird es dann wohl eindeutige
      Mehrheitsverhältnisse geben. Wenn den Parteien der Mitte bis dahin nicht eine
      zugkräftige Strategie mit positiven Visionen einfällt sieht es dann noch extremer aus.
      Wer bisher in den Zeilen das Wort "Grüne" vermißt hat ...das entspricht auch deren
      Außenwirkung hier. "Grüne Partei" wird bei uns vorallem als undisziplinierter Haufen
      mit unrealistischen Vorstellungen zum Klimaschutz (Deindustrialisierung, Landwirtschaft
      nur noch als Landschaftspflege, Belastung der Einwohner für Energieverbrauch ohne
      Rücksicht auf Einkommenssituation) und dem durch die internationale Politik überholten
      Wunsch nach unbegrenzter Migration. Im weitesten Sinne hat sie in Thüringen den Status
      einer Liebhaber-Partei für Städter.
      PS:Um die Situation etwas bildlich darzustellen lade ich Euch zu einem virtuellen Stadtrundgang
      nach Zeitz ein. Da mein Patenonkel dort wohnt und auch als Arzt lange Jahre praktizierte kann ich
      folgenden Beitrag auch persönlich bestätigen. Wenn auf dem Markt Leute von außerhalb kommen
      fühlt man sich aufgehoben. zB. beim diesjährigen "Zuckerfest" der Zeitzer Zuckerfabrik
      Aber ansonsten ist es halt wie hier beschrieben:
      spiegel.tv/videos/1639176-lost-place-zeitz
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Passend dazu heute der Leitantrag der Grünen auf ihrer Bundeskonferenz.
      Inhalt u.a. auch der Wandel der Gesellschaft vom Turbo-Kapitalismus mit
      Gewinnmaximierung durch Ressourchenausbeutung hin zu einer sozial-
      ökologischen Marktwirtschaft.
      Mal schauen, was von dem Antrag letztlich für den Beschluß übrig bleibt.
      Doch für den "Osten" kommen diese Geistesblitze 20 Jahre zu spät.
      Hier hat Grün das Vorschußvertrauen mittlerweile verspielt. Da wird es
      dauern wieder eine breite Masse der Wählerschaft zu mobilisieren.

      Zitat aus focus.online :
      Übergeordnetes Ziel: Die „sozial-ökologische Neubegründung der Marktwirtschaft“
      Übergeordnetes Ziel soll die „sozial-ökologische Neubegründung der Marktwirtschaft“
      sein, heißt es im Antrag, dafür brauche es einen „neuen Ordnungsrahmen
      für faires, ökologisches und nachhaltiges Wirtschaften“. Mit dieser
      Schwerpunktsetzung will die Grünen-Spitze das wirtschaftspolitische
      Profil der Partei stärken.



      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Passend dazu heute der Leitantrag der Grünen auf ihrer Bundeskonferenz.
      Inhalt u.a. auch der Wandel der Gesellschaft vom Turbo-Kapitalismus mit
      Gewinnmaximierung durch Ressourchenausbeutung hin zu einer sozial-
      ökologischen Marktwirtschaft.
      Mal schauen, was von dem Antrag letztlich für den Beschluß übrig bleibt.
      Doch für den "Osten" kommen diese Geistesblitze 20 Jahre zu spät.
      Hier hat Grün das Vorschußvertrauen mittlerweile verspielt. Da wird es
      dauern wieder eine breite Masse der Wählerschaft zu mobilisieren.

      Das ist aber der einzige Weg. Und wenn es dauert, das zu vermitteln u.v.a. durchzusetzen, dann dauert es eben.

      In diesem Sinne ist die Wahl der nationalen Rechten und der internationalen
      Linken kein Schritt in die Vergangenheit, sondern die Hoffnung auf eine
      Veränderung.

      Was die Linken betrifft, geb ich Dir Recht.
      Die Rechten allerdings sind Verbrecher, Nachfolger der verbotenen NSDAP (vor allem der Höcke-Flügel) und gehören genau wie diese verboten. Sie wurden entweder von Verbrechern gewählt oder von enttäuschten Benachteiligten, die meinten, wenn wir sonst nix machen können, dann setzen wir wenigstens einen großen Scheisshaufen in die gute Stube. Mehr ist das nicht, und vor allem alles andere als konstruktiv. Wer, wie Teile der CDU, glaubr, mit diesen Bestien verhandeln zu können, begeht ein Verbrechen. Ausgrenzen des rechten Packs ist die einzige Perspektive, dazu zumindestens ein Tolerieren der Linken bzw von Rot-rot-Grün durch die CDU.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Mittlerweile hat sich sogar die CDU ins politische Nirvana
      verabschiedet. Wenn eine Verteidigungsministerin und
      mögliche Parteivorsitzende und/oder Kanzlerin den Artikel 5
      des Grundgesetzes ohne einen erkennbaren Selbstzweifel
      zur Abschaffung freistellt kann ich diese Partei auch nicht mehr
      als "wählbar" einstufen. Denn forcierte Kampfeinsätze bis hin
      in den Pazifik sind für die Deutsche Geschichte eine unheilvoller
      Rückfall in eine vergangene Zeit. Zum 30. Jahrestag des Mauerfalls
      kann ich der Dame und ihren Anhängern ins Gebetbuch schreiben: Die
      friedliche Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten nach west-
      deutschen Spielregeln war nur möglich weil die ostdeutsche Bevölkerung
      vorallem eines wollte, eine Welt mit weniger Bedrohung durch Waffen.
      Wer jetzt an das "Bilden starker Muskeln" im militärischen Bereich zum
      Auftrumpfen in der internationalen Arena denkt verrät nicht nur die
      bitteren Lehren aus 2 Weltkriegen sondern auch das Angagement der
      Ostdeutschen im Einigungsprozeß.


      https://www.n-tv.de/politik/AKK-will-offensive-Sicherheitspolitik-article21379650.html




      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()