Nazihetze gegen Elmshorner Lichtermarkt

      Nazihetze gegen Elmshorner Lichtermarkt

      Der Elmshorner Lichtermarkt ist am Montagabend eröffnet worden. Doch schon seit zwei Wochen war er bundesweit in den Schlagzeilen: Ein Tweet der ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Erika Steinbach löste einen Shitstorm aus. Steinbach hatte getwittert, dass Elmshorn die deutsche Kultur und Tradition über Bord werfe. Hintergrund: Der Weihnachtsmarkt dort heißt Lichtermarkt. Doch der Markt wurde schon vor zehn Jahren umbenannt, und ein Werbeplakat mit einem dunkelhäutigen Mädchen, auf das sich Steinbach mit einem Bild bezieht, gibt es auch schon seit sechs Jahren. Im Fokus der Kritik stehen die Stadt und Bürgermeister Volker Hatje. Wegen der vielen Anfeindungen ermittelt mittlerweile die Kripo in zehn Fällen.

      In der Fußgängerzone Elmshorns: Rund um die Nikolaikirche bauen Kaufleute und Budenbesitzer ihre kleinen Holzhütten auf, schmücken sie mit Tannengrün und Lichterketten. Die Stadtwerke haben gerade einen riesigen Weihnachtsbaum aufgestellt. Es riecht nach Zucker und Schmalzgebäck. Das Plakat mit dem dunkelhäutigen Mädchen hängt an Straßenlaternen und Zäunen.

      Als der Name Erika Steinbach fällt, können die Budenbesitzer nur mit dem Kopf schütteln. "Das sind Verrückte! Das ist unerhört von der Politikerin, dass sie so etwas nach so vielen Jahren breittritt." Schnell kommen andere Kaufleute und Mitglieder eines Bürgervereins dazu. "Alle Elmshorner, die ich kenne, finden den Lichtermarkt gut", sagt ein älterer Herr. Die Kritik an dem Plakat mit dem dunkelhäutigen Kind sei diskriminierend: "Bei den Heiligen Drei Königen war auch ein Farbiger dabei."

      Das Mädchen auf dem Plakat hatte 2011 ein Casting an Elmshorner Schulen gewonnen und der Weihnachtsmarkt heißt laut Stadt bereits seit 10 Jahren "Lichtermarkt". Damals habe man so auf den Betreiberwechsel hinweisen und sich von anderen Weihnachtsmärkten abheben wollen. Von einer "Kapitulation vor dem Islam" könne keine Rede sein. Darum gehe es einfach nicht, sagen die Marktleute und die Stadt. Am Wurststand sagt der Budenbesitzer, dass sich jede Stadt für sich entscheiden muss. "Wenn wir meinen, dass wir Lichtermarkt heißen, dann heißen wir Lichtermarkt!" Eine Elmshornerin wirft ein, dass der Lichtermarkt wegen der vielen Lichter ja so heiße. Ein anderer Mann sagt in Hinblick auf die Eröffnung des Marktes am Abend: "Dann kommt der Engel angeflogen, dann gehen die Lichter alle an. Ist schon schön."

      ( ... )
      Vereine, die Kirche, die muslimische Gemeinde, die Gewerkschaft ver.di und lokale Medien stehen geschlossen hinter dem Bürgermeister. Am Nikolaustag ist eine gemeinsame Kundgebung in Planung. "Elmshorn leuchtet für Toleranz" ist der vorläufige Titel der Veranstaltung.

      Ganzer Text: ndr.de/nachrichten/schleswig-h…htermarktelmshorn104.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Einfach ein unnötiges Schlachtfeld.
      Selbst unter den "Deutschen" gibt es einen
      bedeutenden Anteil derjenigen die Weihnachten
      und damit auch Weihnachtsmärkte völlig daneben
      finden. Ein Beispiel sind die "Zeugen Jehovas".
      Und auf der Steinbach ihrem Mist ist diese Diskussion
      auch nicht gewachsen. Sie springt halt auf diesen Zug
      zwecks Profilierung auf.
      Deshalb finde ich eine gewaltlose und unaufgeregte
      Aktion wie die Kundgebung von Elmshorn eine angemessene
      Antwort auf die rechten Krawallspacken.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.