Gift

      ARD 17.5.17, 20:15-21:45 mit anschliessender Doku

      Wiederholungen:
      Sa, 20.05.17 | 20:15 Uhr | ONE
      Mi, 24.05.17 | 15:30 Uhr | ONE
      Do, 25.05.17 | 06:45 Uhr | ONE


      Bei einer Razzia im deutsch tschechischen Grenzgebiet stößt die Interpol Agentin Juliette Pribeau (Jukia Koschitz) auf eine Lieferung gefälschter Krebsmedikamente, die an den deutschen Pharmahändler "KompaPharm" in München adressiert sind. Der Besitzer des florierenden Großhandels, Günther Kompalla (Heiner Lauterbach), gerät ins Visier der Ermittlerin. Was sie nicht weiß: Kompalla hat nach einer Krebsdiagnose nur noch wenige Monate zu leben. Er will seine Firma so schnell wie möglich verkaufen und sich mit seiner Tochter, der Medizinerin Katrin Kompalla (Luise Heyer), aussöhnen.

      Katrin Kompalla arbeitet mit ihrem Verlobten, dem indischen Arzt Kiran Chitre, bei einer Hilfsorganisation in den Slums von Mumbai. Arzneimittelsicherheit, insbesondere die Gefahr durch gefälschte und minderwertige Medikamente, gehört zum Tagesgeschäft. Katrins Leben steht völlig im Gegensatz zu dem ihres Vaters, der als Unternehmer auf Kosten anderer ein Vermögen erwirtschaftet hat.

      Der Verkauf der "KompaPharm" scheitert, weil ihr Hauptinvestor, der Schweizer Investmentbanker Matteo Kälin von der "MIG Bank Zürich", eine Gesundheitsprüfung von Kompalla verlangt. Kompalla setzt die Bank erpresserisch unter Druck: Er weiß aus eigener Erfahrung um die Hintergründe des Handels mit gefälschten Medikamenten. Auch der Pharma riese "Poindex", an dem die "MIG Bank" ebenfalls bedeutende Anteile hält, und dessen Management um Dr. Roger Adler und den Sicherheitschef Jörg Zenka sind tief darin verwickelt. Banker Kälin und Pharma Manager Adler verbünden sich mit der renommierten Wissenschaftlerin und Pharmalobbyistin Prof. Vera Edwards (Maria Furtwängler), die sich und ihrer Studienstiftung eine einflussreiche Beraterposition in der Interpol Sondereinheit erkauft hat. Edwards hetzt Kompalla die ehrgeizige Interpol Agentin Pribeau auf den Hals. Er setzt sich nach Indien zu seiner Tochter ab.

      Juliette Pribeau wird nach ihrem Ermittlungserfolg belohnt und befördert. Sie leitet jetzt die Sondereinheit zur Bekämpfung von Pharmakriminalität. Die neue Position ermöglicht tiefe Einblicke in die Verflechtungen zwischen ihrer Behörde, der Pharmaindustrie und der Finanzwelt – meisterhaft und manipulativ gesteuert von Vera Edwards. Juliette geht notgedrungen Kompromisse und Absprachen ein, die ihren eige nen ethischen Grundsätzen widersprechen.

      In Indien, Mumbai: Kompalla, den Tod vor Augen, will reinen Tisch machen und seiner Tochter ein "sauberes" Erbe hinterlassen. Zugleich rächt er sich an der "MIG Bank" und "Poindex Pharma", die ihn bei Interpol denunziert hatten. Er kontaktiert Juliette Pribeau und bietet ihr Informationen über die tiefe Verstrickung von Industrie und Kapital in das Fälschungsgeschäft an. Daraus ersieht sie, dass sie von der "MIG Bank" und "Poindex" für ein abgekartetes Spiel missbraucht wird: Sie sollte Kompalla kaltstellen, doch nicht die Wahrheit ent decken. Darüber empört, schlägt sie sich auf Kompallas Seite, ohne ihre Auftraggeber und Vorgesetzten darüber zu informieren.

      Zusammen decken sie einen beispiellosen Wirtschaftsskandal in der Welt der Pharmaindustrie auf. Es geht um gefälschte Medikamente, Täuschung, Korruption und Insidergeschäfte unter dem Schutz internationaler Konzerne und der zuständigen Behörden. Mit anderen Worten: Es geht um Massenmord und Gier, ohne Skrupel und Gewissen.

      Aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge erzielt der Handel mit gefälschten, minderwertigen und illegalen Medikamenten jährlich weltweit Umsätze bis zu 430 Milliarden US-Dollar - mit Umsatzsteigerungen in Europa von 40 Prozent pro Jahr. Der aufwendig inszenierte und prominent besetzte investigative Fernsehfilm "Gift" thematisiert das Geschäft mit solchen, für die Patienten gefährlichen, Medikamenten. Verstrickungen von Pharmafirmen, Banken und Behörden werden anhand eines Aussteigers erzählt, der jahrelang selbst Teil eines Medikamentenfälscherrings war und, ausgelöst durch eine schwere Erkrankung, zum Whistleblower wird. "Gift" ist ein globaler Wirtschaftsthriller, der auf wahren Begebenheiten basiert.

      daserste.de/unterhaltung/film/…ten/sendung/gift-108.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Das erinnert mich an meinen Sansibar-Urlaub 2007, als ich zwei deutschen Touristinnen die Apotheke in Stone Town zeigte. Sie wollten ihre Malaria-Prophylaxe wechseln und sich dort das gängige, aber sehr teure Mittel "Malarone" kaufen. Damals kosteten 12 Tabletten über 100 Euro, jetzt sind sie billiger.

      Der Apotheker zog eine schmierige Schachtel heraus und drückte die Tabletten einzeln aus dem abgegriffenen Blister, 8 Dollar wollte er pro Tablette haben, als nur geringfügig billiger als bei uns. Ich wies die Frauen auf die Möglichkeit hin, dass dieses Präparat fragwürdigster Herkunft womöglich gefälscht und unwirksam sei, aber sie hörten nicht auf mich. Wie ihnen das Ganze bekommen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

      Wieder in Deutschland, diskutierte ich das Problem auf einer Reisemedizin-Fortbildung. Es könnte ja sein, dass man gezwungen ist, Medikamente vor Ort nachzukaufen, etwa weil einem das Gepäck gestohlen wurde. Der Professor reit, das preisgünstigste Präparat zu nehmen, für Malaria-Prophylaxe etwa Doxycclin (Achtung: erhöhte Sonnenüberempfindlichkeit !! Nicht bei Schwangerschaft !!).
      Je billiger das Medikament, desto weniger rentiert das Fälschen.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Dieses Thema hatte ich heute zufällig auch
      beim Frühstück. Ein kleiner Kreis von Akademikern
      die in der Berufsausbildung tätig sind haben ihre
      Meinungen dazu ausgetauscht.
      Fazit: Zu viele Konzentrationstendenzen und Auslagerungen
      in "billig" produzierende Entwicklungsländer auch in der
      Pharmaindustrie. zB. Antibiotika aus Indien.
      Der passende link hier
      mdr.de/thueringen/thueringen-medikamente-fehlen-100.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.