Südtirol im Schnelldurchlauf

      Südtirol im Schnelldurchlauf

      Wie schon an anderer Stelle erwähnt ein paar Eindrücke
      (von regional typisch bis geopolitisch relevant) aus einem
      Teil Italiens, der sich so gar nicht nach "Italien" anfühlt.
      Leider werden die eingestellten Fotos nicht für alle sichtbar
      sein. Denn die Foren-Software verlangt von mir eine separate
      Speicherlösung in der Cloud. Der Versuch mit Dropbox blieb
      leider erfolglos.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Im obigen Bild seht ihr die ersten "richtigen" Berge auf dem Weg von
      Bayern Richtung Österreich/Italien. Der Allgäu liegt wohl schon hinter
      und die Alpen noch vor uns. Besonders spektakulär an diesem Bild
      ist der Kontrast zu einem Handybild ca. 1,5 Std zuvor. Auf dem Weg
      zwischen Thüringer Wald und München lag an diesem Tag mehr
      Schnee als hier.
      Bilder
      • DSC_0039.jpg

        504,18 kB, 3.264×2.448, 216 mal angesehen
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Nachdem ich mich den Tag wieder im Bett
      rumgetrieben habe um den Keim der Mund-und
      Rachenentzündung weiter abzutöten ist mir noch
      etwas Schlaues eingefallen. Probier ich es gleich mal aus....
      Hier geht es stramm auf die Alpen zu. Ski und Rodel
      in den Hochlagen noch möglich. Einziges Mango: insgesamt
      zu wenig Niederschlag in der Winterperiode in den Bergen.
      Deshalb jetzt zu wenig Schmelzwasser für die Flüsse in der
      Tauperiode. Dazu später mehr.....
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Gute Arbeit, Herr Ingenieur ! Und schöne Bilder.
      Wobei diese Uploadservices manchmal die Macke haben, irgendwann die Bilder wieder zu löschen, wenn man sie nicht ab und zu aufruft.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Dieser Service verspricht Speichern ohne Zeitbeschränkung.
      Mal schauen ob`s auch so ist. :kopfkratz:
      Zumindest heute noch ein kleiner Schritt weiter.
      Wenn man die Alpenpässe hinter sich hat öffnet sich
      ein großes Tal in Ost-West-Richtung mit einigen Nebentälern.

      Zumindest das Haupttal in Süd-Tirol ist vorwiegend geprägt vom
      Anbau von Wein (seit der Zeit der Römer) in Kombination mit
      Obst. Bekannt sind vorallem die Tiroler Äpfel. Vor Jahrhunderten
      stand statt der Obstbäume vorallem Getreide im Tal. Mais war damals
      das Hauptnahrungsmittel.
      Ein Spruch von dort: Italiener sind Nudelfresser (Weizen), Süd-Tiroler sind
      Polentafresser (Mais) :zwinker2:
      Bevor ich Euch morgen etwas über die klimatischen Besonderheiten und
      die Tricks der Bauern erzähle heute ein Blick ins Tal:
      (Aufgenommen von der Burg Tyrol. Sie liegt auf dem Weg von Schlanders
      nach Meran.)
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Die klimatischen Bedingungen in Südtirol
      werden durch die Bergmassive bestimmt.
      Sowohl von Süden als auch von Norden werden die
      Luftmassen an den Bergen gestaut und regnen/ schneien
      sich ab. Im Tal dazwischen kommen wenig Wolken an.
      Das bringt über 300 Sonnentage im Jahr, dafür aber auch
      weniger als 500mm Niederschlag. Deshalb waren und
      sind die Bauern für eine üppige Ernte auf Bewässerung
      der Felder angewiesen. Früher wurde aus den Bergen
      das Wasser mit Kanalsystemen in jede Ecke des Tals
      geführt. Einige dieser "Waale" sind auch heute noch
      in Betrieb. Hier ein Beispiel:

      Mittlerweile hat die neue Technik Einzug gehalten. In jeder freien
      Ecke des Tales werden Plantagen angelegt. Und überall sieht man
      diese mannshohen Rohre mit einem Sprühkopf darauf. Und natürlich
      dürfen die Strahlleitbleche nicht fehlen, die die Autos vorm Duschen
      bewahren. :zwinker2:
      Aber auch Grünflächen entlang der Straßen werden bewässert. Der
      Tourismusverband tut alles damit die Touristen eine Aussicht wie auf
      den Postkarten haben.
      Hier ein Blick auf eine von 7 Obstanbaugenossenschaften und ihre
      Lagerhalle.

      Das besprühen Der Obstbäume hat aber auch einen ganz existenziellen
      Grund. In der Zeit der Baumblüte kommt es hin und wieder zu Nachtfrösten.
      Um die Frostschäden zu senken werden die Bäume sozusagen "vereist".
      Dieser Eispanzer wirkt wie eine Isolationsschicht gegen das Erfrieren.
      Im obigen Bild kann man die Eisschicht an den Drähten deutlich erkennen.
      An solchen Tagesanbrüchen im Frühjahr sieht es überall in Tirol so aus.

      Diese Bilder sind noch ganz im Norden von "Südtirol". Morgen schauen
      wir mal, wie es weiter südlich in Meran ausschaut. Dort mündet der Passer
      in die Etsch auf ihrem Weg zur Adria.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      :zwinker2:grizzly...das hört niiie auf.

      Mal einen Italiener-Witz original vom Italiener.

      Warum ist der Durchschnitt der Italiener immer so klein?
      Weil ihm in der Kindheit sein Vater immer gesagt hat
      "Wenn Du groß bist mußt Du arbeiten." :floet1:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Wie versprochen sind wir auf dem Weg nach Meran.
      Aber vorher machen wir einen Abstecher in das historische
      Herz Tirols und des Vienschgaus: Schloß Tirol (Castell Tirolo)
      oder manchmal vor Ort auch Schloß (mehr eine schmucklose Burg)
      Tyrol, um es von der geografischen Einheit abzugrenzen.
      Das Museum wird durch eine gute deutschsprachige Führung
      (ist dort im Prinzip die Landessprache) ergänzt. Wichtige Dinge kann
      man nachlesen in
      de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Tirol
      Besonders wichtig finde ich die deutschen Wurzeln der Gründer.
      Selbst eine thüringische Adlige ist dort als Stiftungsperson als
      Freske im Original restauriert.
      Besonders stolz ist man dort auf Meinhard.II, der das erste Landgesetz
      initiiert hat. Dort gab er den für die einzelnen Teilgebiete Verantwortlichen
      Rechte und Pflichten, die sich aus der "Selbstverwaltung" ergaben.
      Wenn man den Historikern Glauben schenken kann ein erfolgreiches
      Modell. Bis heute das Zauberwort für ein positives und erträgliches
      Zusammenleben der einzelnen ethnischen Sprach-und Kultur- Gruppen
      (deutsch, italienisch, ladinisch) die Autonomie. Im alltäglichen Leben kommen
      die Menschen miteinander aus...einfach weil sie im Alltag überleben müssen.
      Die schmerzvollen Entgleisungen werden erst durch die "übergeordneten" Schutzmächte
      verursacht. Diese Lektion mußte man dort
      im Rahmen der europäischen Aufteilungskämpfe auch erst lernen. Selbst
      unsere Kanzlerin kennt die Geschichtsbücher. Leider hat sie die für die
      Beurteilung der "Ukraine-Krise" aus dem Fenster gehauen. Doch die
      Geschichte läßt sich nicht betrügen. Erst eine Autonomie des Don-Bass
      (sowohl von Kiew als auch von Moskau) wird den Menschen dort Frieden bringen.
      Aber egal....nicht abschweifen sonst Thema verfehlt. :haarerauf:
      Viel mehr interessiert mich der Blick eines "normalen" Menschen auf sein
      Land. Ich saß nun im ehemaligen Schlafsaal der Ritter auf Schloß Tirol.
      Die Bogenfenster waren damals ohne Glas, im Winter mit durchscheinendenTierhäuten verspannt.
      Daher die Einkerbungen in den Innenfaschen. Dort wurden die Haltehölzer eingesteckt.
      Zumindest im Sommer gab es vom Schlafplatz aus einen imposanten Blick ins Tal.
      War bestimmt ohne Fernseher viel eindrucksvoller als heute. :smfreude:
      Mal einen Blick riskieren?



      Ein Blick ins Land, der schon mal als Grund für ein Ritter-Dasein herhalten kann. Heut zu Tage gehen Menschen für nichtigere Beweggründe zum
      Militär. :muede_traurig:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Und jetzt geht es weiter nach Meran.
      Ganz am Anfang lag Meran an einer Handels- und
      Transportstraße für Militärgüter der Römer über die
      Alpen. Doch später wurden neue Pässe erschlossen
      und Meran geriet im wahrsten Sinne des Wortes ins Abseits.
      Die Gegend verwaiste regelrecht.
      In der Epoche der "Bell Epoc" entdeckte der europäische Adel
      diesen Ort zum Kuren. Typischerweise wurde im "Kurhaus"
      (siehe Bild unten) nie eine einzige Anwendung gemacht...außer
      Musik. :floet1:
      Bild kommt später upload ist überfordert :haarerauf:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Aber jetzt geht`s weiter:
      Also hier eine ansicht des "historischen" Kurhauses
      von Meran. Damals wie heute im Grunde genommen
      einzig und allein ein Ort der musikalischen Events.
      Heute existiert zusätzlich ein "Badehaus" in Glas, Stahl und
      Marmor in einer funktionalen Allerweltsarchitektur. Da brauchen
      wir wohl kein Foto. Das dort angebotene radonhaltige Wasser
      ist für vieles gut...zB. Teller abwaschen, Autos putzen etc. :zwinker2:
      sagte uns zumindest der Reiseführer auf unserer Stadtbesichtigung.

      [/URL][/IMG]
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.