"Deutschland 2030": Dunkelhäutige Kinder bestaunen ein hellhäutiges mit blonden Locken und - so suggeriert es zumindest die Bildunterschrift - fragen: "Woher kommst du denn?" Die CDU-Politikerin Erika Steinbach verbreitete dieses Bild per Twitter - und polarisierte damit wieder einmal kräftig. Mehr als 10.000 Mal wurde ihre Twitter-Mitteilung weitergeleitet, mehr als 2.000 Mal mit "gefällt mir" markiert - und wurde andererseits von vielen anderen Nutzern und Politikern als rassistisch gebrandmarkt.
Dabei zeigt das Bild eigentlich ein freundliches Aufeinanderzugehen. Woher stammt das Bild nun wirklich, was zeigt es - und was sagt der Urheber zur Verwendung seines Motivs für Steinbachs politische Agenda, frage ich mich.
Eines kann man als sicher annehmen: Steinbach hat ihn (oder sie) nicht gefragt. Das Bild trägt keinen Copyrighthinweis. Sie habe das Foto von einem "besorgten Vater" bekommen, der es "in der Mail mit angehängt" habe, erläuterte Steinbach der "Bild"-Zeitung. In rechten Blogs kursiere das Bild schon mindestens seit Sommer 2015, berichten andere Medien wie tagesschau.de.
Tatsächlich fördert meine Google-Suche nach dem Motiv zahllose Treffer aus den unterschiedlichsten Ländern zutage. Statt Deutschland ist es dann "Schweden 2030", "Niederlande 2030" oder "Italien 2030". Der tatsächliche Fotograf ist aber auf diese Weise nicht so einfach festzustellen.
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ZAPP gelang es, zu der Familie, die nicht namentlich genannt werden möchte, Kontakt aufzunehmen. Ein von ihnen benutztes Internet-Profilbild bestätigt: Sie sind die Eltern des blonden Jungen. Die Familie hatte ihren damals 18 Monate alten Sohn nach eigenen Angaben 2011 bei einem Besuch des Kinderheims fotografiert. "Wir sind sehr traurig, dass das Bild für solche Propaganda verwendet wird. Wir hatten genau das Gegenteil im Sinn", sagte die australische Familie gegenüber ZAPP. Hochgeladen hätten sie das Foto, "in der Hoffnung, dass das Kinderheim von der Aufmerksamkeit dort profitieren würde". Während eines Indien-Urlaubs hätten sie dort Spenden übergeben, erzählt die Mutter. "Das Foto entstand in einem sehr schönen Moment voller Liebe und Freude. Er zeigt das Miteinander verschiedener Kulturen und von Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen", erinnert sich der Vater. "Das auf eine negative Weise zu verwenden, unterstützen wir auf gar keinen Fall."
Auch eine Vertreterin des Avvai-Kinderheims kann die Echtheit gegenüber dem ARD-Studio Südasien bestätigen: "Ich erkenne unsere Kinder auf dem Foto wieder. Wir sind sehr bestürzt und verärgert." Erst durch die Recherche von ZAPP hat sie davon erfahren, dass das Foto der Kinder ohne ihr Wissen seit mehr als vier Jahren im Umlauf ist. "Als ich gehört hatte, wofür das Foto meiner Mädchen missbraucht wurde, konnte ich den ganzen Abend nichts mehr machen. Ich habe mir die ganze Zeit nur die Frage gestellt: Warum macht jemand so etwas? Ich habe mir sowohl Sorgen um meine Kinder gemacht, aber auch darüber, wie Inder in der Welt gesehen werden." Und der Vater des australischen Jungen meint: "Dass ein so schönes, vorurteilsfreies Aufeinandertreffen von Kindern in solcher Weise verdreht wird, zeigt, wie arm Rassismus ist."
Quellen:
ndr.de/nachrichten/netzwelt/Wo…Tweet,twitterbild118.html
ndr.de/nachrichten/netzwelt/Au…ildes,twitterbild120.html
Grizzly sein

Die feigen Drecksäue, die dieses eigentlich schöne Bild so missbraucht haben für ihren rassistischen Dreck, müssen mit dem kompletten Verlust ihrers Vermögens sowie sämtlicher Immobilien bestraft werden, andernfalls haben sie ihr Grundrecht auf intakte Gesichtsknochen verwirkt.

