Wo sind in Deutschland die Terroristen ?

      Wo sind in Deutschland die Terroristen ?

      Also ich will das Risiko durch Dschihadisten wie IS & Co. nicht kleinreden, aber von der Opferzahl her kommt in Deutschland die terroristische Bedrohung in erster Linie aus einer anderen Ecke.
      In Deutschland sind 372 Menschen, die per Haftbefehl wegen rechtsmotivierter Straftaten gesucht werden, auf freiem Fuß. Das meldet die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Montagsausgabe. Sie beruft sich dabei auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic an die Bundesregierung.

      Bis Mitte September 2015 sind demnach mehr als 450 Haftbefehle gegen 372 rechte Straftäter nicht vollstreckt worden. In manchen Fällen liegt mehr als ein Haftbefehl gegen eine Person vor. Die Gesuchten sind offenbar untergetaucht. Es geht dem Blatt zufolge um Delikte wie Raub, Beschaffungskriminalität, rechtsextreme Attacken, Diebstahl, Betrug, schwere Körperverletzung, Bankraub und Totschlag.

      "Ich habe die große Sorge, dass Neonazis im Untergrund schwerste Verbrechen begehen, und wir es wieder nicht mitbekommen", sagte die Bundestagsabgeordnete Mihalic der Zeitung. Damit spielte sie auf die rechtsextreme Gruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) an, die jahrelang ungestört ihre Verbrechen begehen konnte.

      Die Zahl der rechten Straftäter auf freiem Fuß steigt seit Jahren. 2012 waren es laut Bundesregierung rund 110 Neonazis, ein Jahr später 266, 2014 dann 268. Nun ist die Zahl noch einmal gestiegen - um 30 Prozent.

      spiegel.de/politik/deutschland…reiem-fuss-a-1071348.html
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Die TAZ schreibt zur rechten Bedrohung:
      Eine Frage, die mich, was die „Dumpfbacken“ (Wolfgang Schäuble) von AfD, Pegida und Internet-Hate-Speech anbelangt, so umtreibt, ist diese: Glauben die wirklich an den bösartigen Wahnsinn, den sie verbreiten, oder tun die nur so?

      Immer wieder wird man mit der Nase darauf gestoßen, dass da allerdreisteste Lügengeschichten verbreitet werden, von Flüchtlingen, die angeblich alten deutschen Großmüttern ihre „prall gefüllten“ Einkaufswägen mit den Worten „Merkel zahlt“ entwenden oder „Luxusschuhe“ mit Einkaufsgutscheinen verlangen, über die Abschaffung von „Weihnachtsmärkten“ auf Druck von „Islamisten“ bis zu steigenden Verbrechens- und Vergewaltigungsraten, welche durch Asyl-SoKos festgestellt würden.

      Das Kontrafaktische in den Hasspredigten ist so offensichtlich, die meisten der Gerüchte so häufig und „amtlich“ widerlegt, die Konstruktion der Geschichten so durchsichtig, dass sich die Rede davon eigentlich erübrigt. Niemand, nicht einmal der vernageltste Holzkopf, kann so etwas ernsthaft glauben. Und doch scheint es: Ein gutes Drittel der Bevölkerung tut es – mehr oder weniger.

      Dass man sich bei seinen wohligen Hetzritualen nicht um die einfachsten Begriffe von Logik und Anschauung schert, dass man sich mit Hetzreden gegenseitig überbietet, dass man jedes noch so abwegige Gerücht begierig aufnimmt, wenn es nur ins dumpfe völkische Weltbild passt, alles das ist für propagandistische Verblendung und Verschwörungsparanoia ja „normal“.
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      Man glaubt an Weihnachten, weil andere daran glauben (sollen): „Auf unheimliche Weise scheint Glaube immer auf Distanz zu funktionieren. Damit er funktioniert, muss es einen ultimativen Garanten für ihn geben, einen wahren Gläubigen, doch ist dieser Garant nie persönlich anwesend. Das Subjekt, das wirklich glaubt, muss also überhaupt nicht existieren, damit der Glaube wirksam ist.“

      Eine Lügengeschichte innerhalb des rassistischen Hass-Diskurses hat also nicht unbedingt den Zweck, im einfachen, „realistischen“ Sinn des Wortes „geglaubt“ zu werden, sondern vielmehr den, einen abwesenden Glaubenden zu konstruieren. Diesen nennt man nun einfach „Volk“. Und dieses Volk der neuen Hetze, noch ohne Führer, aber schon wieder mit einem kleinen Reich, ist der wahre Gläubige, der befiehlt zu hassen, und vielleicht auch das eine oder andere „Asylantenheim“ anzuzünden.

      Da ist es beinahe unnütz zu sagen, dass man bei der Pegida-Versammlung am 21. Dezember in Dresden auch Weihnachtslieder gesungen hat. Wie obszön, wie zynisch, wie gottverlassen muss man sein, wenn man die Musik zu einem großen mythischen Drama vom Ausgestoßenwerden und Beherbergtsein missbraucht, um seinem Hass auf Flüchtlinge Ausdruck zu verleihen?
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      Womit man einem Pegidisten nun wirklich nicht zu kommen braucht, ist ein „Argument“, ist „Wirklichkeit“, ist gar der Hinweis darauf, wie „nützlich“ am Ende die Flüchtlinge sein können (der Zynismus der Realpolitik). Worauf es ankommt, ist einzig eine Zivilgesellschaft, die selbst ein klares Wort findet. Dieses Wort lautet: „Nein“.

      Ganzer Text: taz.de/Debatte-Pegida-und-der-neue-Hass-Diskurs/!5263320/
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      - Kurt Tucholsky -
      Besonders infam ist ein durch rechte Hetzer gefälschtes Plakat von Ärzte ohne Grenzen, das suggeriert, dass in Finnland Vergewaltigung erlaubt sei. Tatsächlich wird auf diesem Plakat vergewaltigten Frauen schnelle Hilfe angeboren, mehr dazu hier:
      mimikama.at/allgemein/rape-rap…you-can-do-it-in-finland/

      Da kann man schon auf die Idee kommen, dass es bei den Silvesterübergriffen in Köln, Hamburg etc. eine Steuerung von rechts gegegeben haben könnte.

      Und so sieht die Realität ausserhalb von Silvester aus:
      mimikama.at/allgemein/13-jhriges-mdchen-wurde-angegriffen/
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      - Kurt Tucholsky -