Fluechtlingsbetreuung/Containertagebuch

      Die Menschlichkeit gebietet zwingend, wenigstens die Angehörigen der hier allein wartenden Flüchtlinge herzuholen. Da müssen die Grünen hart bleiben. Ausserdem trägt ein Familiennachzug entscheidend zur emotionalen Stabilisierung v.a. der junger Männer bei und verhindert meistens ein Abgleiten dieser in allen Volksgruppen vermehrt für Kriminalität und Terrorismus anfälligen Menschen. Umgekehrt bewirkt die weitere Verweigerung des Familiennachzugs Verzweiflung und Hass, d.h. die Verweigerer aus den "Christen"-Fraktionen fördern nachgerade den Terrorismus von IS und anderen.

      Zur Bekämpfung der Wohnungsnot sind andere Maßnahmen notwendig, unter anderem:
      1. Verbot weiterer Mieterhöhungen in den Ballungsgebieten.
      2. Outing und drakonische Bestrafung von Mietwucherern.
      3. Verbot von Luxussanierung und Verdrängung angestammter Mieter.
      4. Schnelle Beschlagnahme leer stehenden Wohnraums durch die Kommunen.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Norderstedt, 13.11.2017

      In den nächsten Tagen beginnt wieder das Winternotprogramm für Obdachlose, nicht nur in Hamburg, sondern seit letzem Jahr auch in Norderstedt. Bis zu zehn Betroffene können sich für einen Schlafplatz, der im Gegensatz zum letzten Jahr auch immer der selbe bleibt, bewerben. Betroffene gibt es natürlich weitaus mehr.
      Hubert hat davon nicht mehr profitieren können. Beim ersten Nachtfrost ist er heute früh in seinem Zelt hinter der Tagesaufenthaltsstätte für Nichtsesshafte (TAS) gestorben. Er war zwar ausreichend mit Schlafsack und warmer Kleidung versorgt, aber sein geschwächter Körper hat's nicht mehr geschafft. Eine Woche vorher hab ich mit ihm noch gesprochen. Er hatte viel vor, wobei man nicht weiss, was davon Phantasie war und was real. Hubert ist sechsundfünfzig Jahre alt geworden - ich bin elf Jahre älter, aber er sah älter aus als ich. Jetzt konnte ich nur noch seinen Totenschein schreiben.


      Horst/Mecklenburg, 24.11.2017

      Es ist zwar ein paar Grad über Null, aber dafür regnet es fast ständig. Wie die Flüchtlinge, von denen viele barfuß in Sandalen im Freien herum laufen, das aushalten, ist mir vollkommen schleierhaft. Sonst konnte man zur Not auch mal eine Beratung im Freien durchführen, zum Beispiel meine Telefonate mit Krankenhäusern, Angehörige von Bewohnern betreffend, aber das ist heute unmöglich. Neben unserem Beratungscontainer, in dem Rechtsberatung stattfindet (was in jedem einzelnen Fall ordentlich Zeit in Anspruch nimmt) hat man uns einen Warteraum aufgesperrt, in dem Kleiderspenden, vor allem für Kinder, ausgegeben werden. Für die Arztberatung habe ich zunächst nur einen mit vier Stockbetten vollgestellten Raum ohne Stühle und ohne funktionierende Heizung, das geht gar nicht.
      Nach Verhandlungen mit den Pförtnern bekommen wir einen ebenso möblierten Bettencontainer, in dem es wenigstens warm ist. Wir stellen zwei Stühle vor die Heizung, die Dolmetscherin quetscht sich auf den unteren Teil des nächststehenden Stockbetts.

      Der Afghane mit dem entgleisten Blutzucker ist wieder da. Er war schon in Bremen mit Bewusstseinsstörungen bei Werten um 600 (auch bei Diabetikern soll er unter 200 sein) im Krankenhaus, sie haben ihn auf Insulin ein gestellt, Tabletten dazu, und natürlich Diät. Nur, bei einer kohlehydratlastigen Gemeinschaftsverpflegung und ständigem Stress kannst Du Diabetesdiät vergessen. Der Mensch müsste in stabile Verhältnisse und in die Lage kommen, seine Ernährung selber zusammenstellen zu können. So, sagt er, "sind meine Werte vor dem Essen um 15 und nachmittags 25 bis 30."

      "Fünfundzwanzig, sagte meine altenpflegeerfahrene Begleiterin vor zwei Wochen, "das ist doch viel zu niedrig".
      Jetzt muss ich etwas erklären.
      Wir haben, auch 27 Jahre nach der Wiedervereinigung, in Ost- und Westdeutschland unterschiedliche Laborwerte. Die DDR hat irgendwann die internationalen SI-Ein heiten eingeführt, die z.B. auch Schweden oder Frankreich verwenden, während wir unsere "alten" beibehalten haben, die ich ähnlich auch in englischsprachigen iranischen oder syrischen Arztbriefen finde (wenigstens standen dort die Normalwerte daneben, aus denen ich das schliessen konnte). Ein Riesenchaos also.
      Wenn also in Lauenburg 100 einen normalen Nüchternblutzucker und 200 einen erhöhten bedeuten, so wären das ein paar Kilometer weiter in Boizenburg oder Horst 5.5 bzw. 11.0 - 5.5. ist der Umrechnungsfaktor für Zucker, es gibt für jeden Laborwert einen anderen. Für den Nierenwert Kreatinin ist er z.B. 76, aber da ist der ostdeutsche der höhere: 1.0 ist bei uns eine normale Nierenfunktion, was etwa 80 in Ostdeutschland entspräche - bei 6 west- bzw. 450 ostdeutsch muss der Mensch wahrscheinlich an die Dialyse. Und so hinterhältig geht das durch das ganze Labor.

      Blutzucker = 15 ostdeutsch ist also ca. 250 westdeutsch, also viel zu hoch, und 25 bzw. fast 500 erst recht. Für den Patienten und sein ostdeutsches Messgerät ist das erstmal egal, solang er nicht nach Westdeutschland verlegt wird. Wir sagen ihm nur, dass es zwei unterschiedlichliche Mess-Systeme gibt.
      Jetzt kriegt er erstmal ein Attest, dass er in eine Einrichtung verlegt wird, in der er seine Verpflegung selber organisieren kann, und dann dort zu einem Zucker-Spezialisten (Diabetologen) geschickt wird. Der Rest ist Arbeit für den Anwalt.


      Bei meiner Hinfahrt haben sie im Autoradio das Lied "Always Look on the Bright Side of Life" gebracht, und das geht mir, während ich im Regen zwischen den Containern herumlaufe, wie ein Ohrwurm durch den Kopf, einschliesslich der makaberen Schluss-Szene des dazu gehörigen Klamaukfilms "Das Leben des Brian", in der die Gekreuzigten dieses Lied im Chor singen, mit Kopf und, soweit möglich, mit den Füßen dazu im Takt wippend. Ist jetzt noch nicht ganz die Situation der Geflüchteten im Lager Horst, aber wenn sich dann einer, wie es dort immer wieder passiert, mit oder ohne Umweg über einen "sicheren Drittstaat" (gemäß der Dublin-Vereinbahrungen), im Kriegsland Afghanistan wieder findet, wird er in einer ähnlichen Lage sein. Nur gar nicht mehr lustig.
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      - Kurt Tucholsky -
      Horst/Meckl. 22.12.17/5.1.18

      Kind Nr. 867 hat ein Schwesterchen bekommen - die Schwangerschaft hat trotz diverser Zwischenblutungen doch noch ein gutes Ende genommen. Während die Mutter auf dem Arm hat und mich fragt, ob es möglich ist, zwei Wochen nach dem notfallmäßigen Abstillen (warum wird nicht recht klar) nochmal mit dem Stillen abzufangen (ist es nicht), turnt es munter auf seinem Buggy herum und freut sich über die Mandarinenschnitze, die es bei einer Lebensmittel- und Kleiderverteilaktion einer Frauengruppe in den Mund gesteckt bekommt. Wo die Familie letztendlich bleiben kann, weiss immer noch niemand.


      Eine über 80jährige Afghanin kommt mit ihrer jüngeren Nachbarin mit brennenden Augen in den Container. Der Lagerarzt hat ihr kortison- und antibiotikahaltige Augensalbe gegeben, ihr aber nicht verständlich gemacht, wie sie anwenden soll. Ich gebe ihr die und erkläre gleichzeitig über unsere Dolmetscherin der Nachbarin, wie man das macht. Zwei Wochen später ist das Brennen weg, aber gescheit sehen kann sie immer noch nicht - sie braucht, wie sie selber meint, eine Brille, aber die kann sie nicht bezahlten. Neue Schuhe bräuchte sie auch, sie läuft, wie viele andere hier, barfuß mit Fliplops durch die Kälte.
      Nebenher erfahre ich Bruchstücke ihrer tragischen Fluchtgeschichte. Während sie hier in Horst kampiert, ist ihr cüber neunzigjähriger Mann ithendwo in Griechenland hängen geblieben, und keiner kann herausfinden, wo. Dabei gehen ihr die letzten Jahre verloren, die sie mit ihm noch zusammen hätte verbringen wollen.


      Kurz vor Mittag windet sich ein großer roter Reisebus durch das Lagertor. Wir überlegen, wozu der kommt. Einer befürchtet Abschiebetransporte, die andern glauben das nicht, denn dann wäre die Polizei mit mehreren Einsatzfahrzeugen angerückt, und es steht nur eines da, ohne Blaulicht, parkt einfach. Also Entwarnung.
      Der Bus wendet und kommt wieder zum Tor heraus. Das Tor geht zu, der Bus bleibt stehen und orgelt den Platz vor unserem Flüchtlingsratscontainer mit Dieselabgaseb voll. Der Fahrer steigt aus, öffnet die Gepäckklappe und gibt dem einzigen mitgekommenen Passagier ein Gepäckbündel. dann fährt er, leer, davon.
      Offensichtlich ein neuer Lagerbewohner - willkommen am Arsch der Welt.
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      - Kurt Tucholsky -
      Horst/Mecklenburg, Februar 2018

      Die Praktiken der Abschiebebehörden werden zunehmend infamer. Jetzt werden schon, da unauffälliger (bei Abschiebeflügen gibt es immer wieder Demontrationen vor den Flughäfen), Frachtschiffe zur Abschiebung missbraucht, indem man Menschen, deren Asylantrag in Schweden abgelehnt wurde und die deshalb befürchten müssen, von dort in ihre von Krieg und Hunger verwüsteten Herkunftsländer abgeschoben zu werden, und die deshalb nach Deutschland weiter geflüchtet sind, auf Frachtschiffen nach Schweden zurückschickt. Wobei es auch hier Grenzen gibt, nicht nur geographische.

      Das schon erwähnte "Kind Nr. 867" und seine Familie sind nochmal davon gekommen. Sie sollten nach Schweden zurück gebracht werden, dieser Staat deportiert bekanntlich auch Familien nach Afghanistan, im Gegensatz zu Deutschland, derzeit. "Zum Glück" lag das Kind gerade mit einer schweren Bronchitis im Krankenhaus, die Mutter als Begleitung dabei, so dass das Abschiebekommando nur den Vater und das zwei Monate alte Baby antraf, und diese in die nächste Hafenstadt fuhr. Der Vater wusste sich nicht anders zu helfen, als den verdutzten Beamten das Baby in die Arme zu legen und zu erklären, er könne das Kind nicht versorgen, jetzt seien die Herrschaften für sein Kind verantwortlich. Das war dem Kommando noch nicht untergekommen, sie wussten nicht was sie machen sollten und brachten nach kurzer Beratung Vater und Kind nach Horst zurück.
      Natürlich ist die Familie inzwischen anderweitig und vorläufig sicher untergebracht.

      Die Angst vor plötzlichen Abschiebungen ist in Horst allgegenwärtig. Auch bei Menschen, deren Asylantrag noch läuft. Das liegt unter anderem an dem barschen Umgangston vieler Mitarbeiter mit den Geflüchteten, die sich für Erklärungen wenig Zeit nehmen. So entsteht Panik, zum Teil ohne triftigen Anlass.
      Gestern Abend rief mich eine verzweifelte Helferin an, die wusste, dass ich regelmäßig in Horst bin. Ihre dort untergebrachten Schutzbefohlenen sollten sofort ihre Sachen packen, sie würden verlegt. Sie bekamen einen mehrere Seiten langen Schrieb vorgelegt, den sie unterschreiben mussten. Da sie über ein anderes EU-Land eingereist waren, befürchteten sie, dorthin ausgewiesen zu werden.
      Ich liess mir die Unterlagen mailen. Daraus ging hervor, dass die Familie in eine andere Unterkunft, nach Sachsen-Anhalt, verlegt würde, und dort ihren Asylantrag stellen könnten. Also erstmal Entwarnung.
      Warum jetzt auf einmal Sachsen-Anhalt, und warum das sofort und abends bei Dunkelheit, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich befürchte, dass den Menschen damit unterschwellig vermittelt werden soll, dass sie hier nicht willkommen sind. Das vielsprachige Willkommensplakat am Lagereingang - eine Lüge.

      Die Schikanen des Lagerpersonals gegenüber uns vom Flüchtlingsrat nehmen in letzter Zeit wieder zu, das geht bis zum Stinkefinger für unseren Anwalt. Bei mir sind sie noch einigermaßen freundlich, warum auch immer - daran, dass ich Arzt bin, kann es nicht liegen, denn meinem Rostocker Kollegen wurde kürzlich in barschem Ton der Zutritt zum Beratungscontainer verweigert mit der Begründung, der sei nur für den Flüchtlingsrat Hamburg, und nicht für solche aus MeckPomm. Wahrscheinlich haben sich die Herrschaften über die einwöchige Mahnwache von "Pro Bleiberecht" geärgert, die bei den Lagerbewohnern regen Zuspruch fand und über auch die TAZ in einem langen Artikel berichtete.
      Mehr hier: taz.de/!5479756/

      Unser Anwalt hat regelmäßig mehr zu tun als wir Ärzte (ein Psychiater und ich) , so dass sich vor dem Container längere Warteschlangen bilden und wir einen zweiten Raum brauchen könnten. Mal kriegen wir den, und mal nicht.
      Letzte Woche bekamen wir ihn nicht.
      Arztbriefe lesen und erklären kann man, solang es nur kalt ist und nicht regnet oder schneit, ja noch im Freien, Atteste schreiben wird schwierig, körperliche Untersuchungen gehen gar nicht. Zum Glück hab ich noch mein Auto - Patient/in auf den Fahrersitz, ich auf den Beifahrersitz damit ich mehr Platz zum Schreiben habe, und los geht's.
      Atteste, Blutdruck oder Blutzucker messen - kein Problem mehr. Lunge abhören wird etwas schwieriger, aber zur Not geht auch das. Die Dolmetscherin, bei Bedarf, kommt auf den Rücksitz, und alle bleiben trocken.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Wieder ein eindrucksvoller "Vor-Ort-Bericht".
      Als erstes vielen Dank an grizzly für die
      uneigennützige Hilfe im Bereich der außer-
      staatlichen Flüchtlingshilfe.
      Die beschriebenen Zustände muß ich ein paar
      mal im Hirn auf ihre Wechselwirkungen prüfen
      auf den Zusammenhang von Ursache/Wirkung,
      staatlichen Plan und die Notwendigkeiten für
      unsere Gesellschaft.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Zwischen Frühstück und Krankenbett ein paar Gedanken dazu.
      Der taz Artikel war sehr informativ und deckt sich wohl auch als
      "offizielle" Quelle mit Deinem Untergrundinformationen lieber
      grizzly. Nun haben wir hier bei uns kein Aufnahmelager mehr
      am Ort. Das nächste ist in der Bezirksstadt
      (ein umgebautes altes Krankenhaus) und in einem Nachbardorf (Einrichtung für unbegleidete
      Jugendliche). Dafür haben wir hier die zentrale Bearbeitungsstelle
      des BAMF. Und bei der haben sie es endlich geschafft zu den
      Antragstellern in die Einrichtungen zu fahren statt ihnen irgendwelche
      Adresszettel in die Hand zu drücken und sie (meist) ohne Sprachkenntnisse
      mit öffentlichen Verkehrsmitteln incl. 1 km Fußweg durch den Wald
      zur Antragstellung ins Nirgendwo zu schicken.
      Doch im System unseres Landes gibt es echt Schwachstellen.
      Maßnahmen kosten Geld ...und das ist nicht im Überfluß für solche
      Dinge da. Bei deutschen Schülern fällt kann der Schulunterricht wegen
      Lehrermangel nicht gewährleistet werden. gleichzeitig sollen Schulprogramme
      mit auf Fremdsprachen spezialisierte Lehrkräfte durchgeführt werden?
      Da muß wirklich sichergestellt sein, daß die betreffenden ein Bleiberecht haben.
      Oder die medizinische Betreuung: Grundlegende Dinge gehören sich
      einfach vom Staat finanziert. Doch wenn selbst den Sozialämtern wurscht ist
      wie ein Mensch als Dauerpatient bei der Sperrung des Hartz-4 Geldes
      zu seinen Medikamenten kommt (er fliegt automatisch aus der Krankenkasse),
      kann ich für die Asylantragsteller keine Sonderbehandlung befürworten.
      Letztendlich sind wir alle Opfer eines großes Planes: der Einführung der
      neo-liberalen Gesellschaftsführung nach angel-sächsischer Wirtschafts-
      theorie. Die Entwickler und Umsetzer dieses Planes sitzen weit weg mit
      Handlangern neben und unter uns. Und wir haben sie ohne Gegenwehr
      handeln lassen. Diese Verwerfungen werden nicht so einfach zu glätten
      sein. Deshalb sehe ich als einzigen Weg für einen halbwegs humanen Umgang
      mit den Menschen die strikte Trennung zwischen Asylanten
      (temporärer Aufenthaltsstatus ohne Notwendigkeit ihren Unterhalt selbst zu
      erwirtschaften) und Migranten (deren Aufenthaltsstatus von der Integration
      in das Wirtschafts-und Sozialleben abhängt).
      Damit würden wir uns auch auf einer gemeinsamen Linie mit vielen EU-
      Ländern und anderen kapitalistischen Einwanderungsländern befinden.
      Bis dahin bleibt wohl nur, die schlimmste menschliche Not zu lindern.

      PS: Auf diesem "Nebenkriegsschauplatz" unserer Gesellschaft wird einem
      deutlich vor Augen geführt: Die "Soziale Marktwirtschaft"
      (das gesellschaftliche Erfolgsmodell der BRD) ist tod. Dies hat auch Auswirkungen
      auf das gesellschaftliche Miteinander des Einzelnen.
      Keiner kann von den die Migranten/Asylanten betreuenden Menschen Mitgefühl,
      Selbstlosigkeit, Sicherheit und Dinge verlangen, die diesen selbst in der eigenen
      Gesellschaft verweigert werden.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Ich sehe die Unterscheidung Kriegs- und Wirtschaftsflüchtling nicht so zwingend. Beide sind Opfer von Verhältnissen, die unsere Staats- und Wirtschaftsführer entscheidend mitverursacht haben und für deren Folgen diese auch Verantwortung zu tragen haben, realistischerweise hätten. Das Vorhalten eines gigantischen Apparats, um beide Gruppen zu trennen, ist vollkommen überflüssig.

      Wir brauchen eine gesalzene Reichensteuer, die die notwendigen Mehrausganben tragen kann, die heilige Kuh Schwarze Null ist ebenfalls zu schlachten. OK, Lehrer lann man nicht schnitzen, selbst wenn man mit Euros um sich schmeissen würde, aber das wär zumindestens hilfreich.
      Und die Saktionen im Hartz4-Bereich sind ersatzlos zu streichen, da Neurosenmbefriedigung für Sachbearbeiter mit dissozialer Persönlichkeit (womit ich nicht behaupte, dass alle Sachbearbeiter so sind, sicher nicht).
      Letztendlich sind wir alle Opfer eines großes Planes: der Einführung der neo-liberalen Gesellschaftsführung nach angel-sächsischer Wirtschafts- theorie. Die Entwickler und Umsetzer dieses Planes sitzen weit weg mit Handlangern neben und unter uns. Und wir haben sie ohne Gegenwehr handeln lassen.

      Die Anhänger des Neoliberalismus sollten als Terroristen gebrandmarkt werden. Wurde ja schon mal versucht, von der RAF, hat aber nicht richtig geklappt.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Ich komme aus einer anderen Welt(-Anschauung). Daran liegt es
      wohl, daß ich die Zusammenhänge in diesem (mittlerweile auch
      meinem) Land etwas anders beurteile.
      Diese Idee der "Reichensteuer" mag verlockend sein und im Grunde
      genommen auch vernünftig. Allein die Fähigkeit der "Reichen" unser
      System nach ihren Interessen zu formen wird wohl dazu führen, daß
      unter`m Strich eine schwarze Null steht. Dann ist außer Spesen nix
      gewesen und die Last trägt der Steuerzahler (lt. Statistik sind die
      meisten Steuern Verbrauchssteuern auf Dinge des Lebensunterhalts).
      Sind wir wieder am Anfang. Wie wollen wir leben?
      A Als Individuen mit maximaler Eigenverantwortung ohne die Hilfestellung
      durch die Gesellschaft. Wenn wir mit unseren Fähigkeiten keinen Platz in
      der Gesellschaft finden (vorrangig definiert durch die Erwerbsfähigkeit)
      sind wir letztendlich zum Dahinsiechen verurteilt.
      B Als Teil einer Gemeinschaft (gesellschaftlich-weltanschaulich oder religiös)
      in der jeder einen Teil zum Gemeinwohl beiträgt in dem Maße wie er kann.
      Gleichzeitig sorgt die Gemeinschaft für die Sicherheit eines jeden "willigen"
      Mitglieds für ein auskömmliches Leben.
      Wenn wir diese 2 gegensätzlichen Ansatzpunkte weiter betrachten,
      ergibt sich für die Interaktion der Mitglieder ein eklatanter Unterschied:
      Bei A muß jeder um die Ressourcen kämpfen,
      unter Umständen auch gegen Neuanlömmlinge im System. Bei B hat er zumindest das Gefühl:
      egal was passiert, ich bekomme die Unterstützung die ich brauche. Auch
      wenn Neuankömmlinge sich um meine Arbeit, meine Schule, meinen Kinder
      garten, meine Wohnung bemühen. Die Gemeinschaft läßt mich nicht fallen.
      Um die Sache abzukürzen....solange dieser Staat nicht wieder an der "sozialen Marktwirtschaft"
      anknüpft ist ein Umgang mit den Neuankömmlingen wie es grizzly vorschwebt völlig unrealistisch.
      Aktuelle Meldungen wie: "Tafel für ausländische Neuzugänge gesperrt"
      oder "Stadt beschließt Aufnahmestopp wegen fehlender Mittel für
      Integration, Schulplätze und Kitas" zeigen, daß es im Staat prodelt.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      "Stadt beschließt Aufnahmestopp wegen fehlender Mittel für Integration, Schulplätze und Kitas"
      ist erstunken und erlogen, jedenfalls die Begründung. Es gibt genug Reiche sowie massivst überbezahlte Bürokraten, denen man die nötigen Mittel wegnehmen könnte, sogar ohne dass es ihnen objektiv wehtun muss.
      Wer als Entscheidungsträger so etwas in die Welt setzt hat kein Recht auf gesunde Gesichtsknochen.
      Der Staat hat die Pflicht zur sozialen Marktwirtschaft.
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      - Kurt Tucholsky -
      Die "Soziale Marktwirtschaft" war eine Utopie.
      Als sie mit dem Zerfall der sozialistischen
      Staatengemeinschaft nicht mehr als Aushänge-
      schild für die Systemauseinandersetzung
      gebraucht wurde war sie tod. So zumindest
      habe ich es in einer Podiumsdiskussion mit
      Frau Prof. Luft gelernt. Und das wurde mir bisher
      auch nicht widerlegt.
      Wer nun als als verantwortlicher Lokalpolitiker
      eine Zwangsabgabe von den Reichen fordert
      wird sich wohl bald vor dem Richter wiederfinden.
      Denn mit Gegner der freiheitlich demokratischen
      Grundordnung macht dieser Staat kein Federlesen.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Mal was Nettes.
      Vor zweieinhalb Jahren hab ich ja in einer eindrucksvollen Begegnung das arabische Wort für Hämorrhoiden gelernt, mehr hier: containertagebuch.de/CTB-42/Soldan-Bericht-42.html (ganz nach unten scrollen, Eintrag 24.10.16).

      Vorgestern war der junge Mann wieder in der Praxis, wegen eines Begatellproblems. Er spricht fliessend Deutsch, studiert, lebt mit seiner Freundin in einer Wohnung und ist in der örtlichen Flüchtlingshilfe aktiv. Unsere damalige Begnung hatte er schon vergessen. Aber er liess sich bereitwillig in meine Arabisch-Telefondolmetscher-Liste eintragen.
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      - Kurt Tucholsky -
      Diese sprachlichen Grenzen müßten nicht mehr sein
      Sowohl die Hardware (i-net Anschluß an Großcomputer)
      als auch die Software (Translationprogramme die u.a.
      das amerikanische Militär nutzt) sind vorhanden. Damit
      könnte theoretisch selbst mit kleinen Handgeräten vor
      Ort eine Vision der Verständigung a`la Star Trek möglich
      sein. Die autonome Translationssoftware für Handheld-Computer
      ist leider momentan nur ein unvollständiges Gerüst. Da hast Du
      wirklich Recht grizzly.
      Dafür werden wir in Zukunft wieder mehr "Ausweichkrankenhäuser"
      für den Kriegsfall haben. Die Bevölkerung ist nicht anders in falscher
      Sicherheit zu wiegen. :haarerauf:
      PS: Ich hatte gerade "Bilder im Kopf". :kopfkratz:
      Mir ist von einer Schulfreundin bekannt das Chinesisch (Mandarin)
      nicht "geschrieben" sondern "gemalt" wird. Für jedes Wort des Hauptwortschatzes
      in der schriftlichen Version ein Bild. Durch Zusammensetzung
      verschiedener Bildchen wird der Wortschatz noch erweitert.
      Doch eine Transkription von aus Buchstaben gebildeten Wörtern
      (sozusagen geschrieben wie gesprochen) in eine Bildsprache ist
      noch zu kompliziert. Jetzt würde mich wirklich brennend interessieren
      wie das chinesische Schriftzeichen (Bild) für Hämorhoiden ausschaut.
      Zwei Kreise nebeneinander mit ein paar Strichen nach unten an der
      Schnittstelle? :zwinker2:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      :kw: :spritzenangst: :arztkatze: :tablettenfressen:

      Kürzlich musste ich in einem Altenheim für einen Obdachlosen Gehhilfen schnorren (nochmal danke !). Vorgestern, als ich wieder mal bei Hanseatic Help aktiv war, sagte mir Cory, sie hätten so viele davon, ob ich nicht ein paar mitnehmen wollte für "meine Leute". Ich lud ein paar ein - und jetzt brauche ich sie selber, nach einem Sturz auf dem Blitzeis gestern früh.
      Heut geht's besser, das dachte ich gestern aber auch schon mal, als ich plötzlich nicht mehr vorwärts und rückwärts kam und froh war, dass ich die Dinger noch hatte. Auf einer Sitzgelegenheit angekommen, fühlte sich alles an als ob nix gewesen wäre.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Gute Besserung dem Hinterteil! :zwinker2:
      Ich liege schon den 3.Tag im Bett. Doch der
      Infekt mag nicht so richtig weggehen. Fieber
      zwar nur leicht (38,5) dafür aber trockener
      Husten und Muskelschmerzen. Glücklicherweise
      habe ich von der UNI-Klinik noch nierengeeignete
      Schmerztabletten vorrätig. Mein Hausarzt hat die
      Woche Krankschreibung verordnet. Leider kann
      er mein schlechtes Gewissen nicht beruhigen weil
      ich den Einsatz bei der ANÜ unterbrechen mußte.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.