Fluechtlingsbetreuung/Containertagebuch

      Also ich finde, Norbert hat Recht. Man kann ja, und sei es mit 80, immer noch dazu lernen. Und für die Kommandoaktion, die seinen Namen trägt, ist er sicher nicht verantwortlich. Das waren entweder durchgeknallte Linkssektierer, die die ja tatsächlich unerträgliche Situation am Zaun von Idomeni nicht mehr aushielten und in Verkennung der Realitäten (womit man es als Linkssektierer eh nicht so hat - war ja selber mal einer ...) koste es was es wolle eine Aktion machen wollten.

      Oder es kann eine False-Flag-Aktion von Rechts gewesen sein, um die Helfer zu diskreditieren (die Aktion wurde auch helferintern heftig kritisiert), oder um die mazedonischen Grenzer mal ein bissl auf Trab zu bringen, damit ihnen nicht langweilig ist - immer nur am Zaun rumstehen und sich beschimpfen lassen ist ja auch blöd.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Am Dienstag, das Arztzimmer war noch nicht besetzt und ich hätte gar keinen Dienst gehabt, rief mich die stellvertretende Bieberhaus-Leiterin Habibeh an und fragte mich, wo wir Schwangerschaftstests hätten. Es stellte sich heraus, dass eine junge Frau, die vielleicht schwanger sei, jetzt plötzlich massive Blutungen hatte. Ich riet, nicht nach den Teststreifen zu suchen, sondern den Rettungswagen zu rufen und die Frau als Notfall in eine gynäkologische Abteilung zu schicken - die Feuerwehr, die das in Hamburg meistens macht, weiss dann schon Bescheid.
      Am Mittwoch war die Frau dann wieder da, anscheinend sei sie nicht oder nicht mehr schwanger, und es ging ihr besser, die Blutungen liessen nach.

      Unsere Dolmetscher/innen, die uns Migranten in Aktion schickt, sind zwar sehr engagiert, aber wenn sie Farsi sprechen, kommen meistens arabischsprachige Patienten und umgekehrt. Die vom Mittwoch sprach jetzt Farsi, und die Patientin arabisch. Die syrischen Helfer, fast alle junge Männer, die gebrochen Deutsch oder Englisch sprechen, sind bei einer Frau und diesem Thema keine große Hilfe, also bastelte ich mir einen Spickzettel, gleich zweisprachig, weil demnächst vielleicht arabische Dolmetscherin und afghanische Patientin.



      Jetzt lag der Brief für mich unerreichbar in der Jackentasche des irgendwo in der Stadt weilenden Ehemannes. Zum Glück kam ich gestern, obwohl Donnerstag sonst nicht im Dienst, wegen des Ministerinnenbesuchs (dazu später) wieder ins Bieberhaus, und dann war zumindestens der Brief da. Es stand nicht mehr drin als ich schon vermutet hatte, die eben 18jährige Frau hatte ihr Kind wohl in der Frühschwangerschaft verloren, und sie sollte demnächst von einem Frauenarzt kontrolliert werden. Das hatte, zumal Blutung weiter rückläufig, bis nach Ostern Zeit, jetzt brauchte die Patientin erstmal Ruhe, dazu bot ich ihr die Liege im Arztwartezimmer an. Der arabischsprachige Helfer, der sich dort niedergelassen hatte, ignorierte erstmal die Bitte seiner Kollegin, den Raum zu verlassen, erst auf mich hörte er.
      Im Umgang mit Frauen haben einige Helfer noch Nachholbedarf.

      Am Donnerstag, ich war wegen des hohen Besuchs extra früher gekommen, war erstmal ordentlich zu tun. Ein Fünfjähriger mit Kopfplatzwunde, irgendwo angestoßen, die Blutung stand schon, aber die Wunde musste genäht und eine Gehirnerschütterung ausgeschlossen werden. Also Rettungswagen nach Heidi-Kabel-Platz 2, 20099 Hamburg, damit's der Zentralist in seinen Computer eingetippt kriegt - und ohne Computer fährt kein Auto los.

      Gleiche Übung eine Stunde später. Eine 40jährige Schwangere, kann kaum noch laufen und kriegt schlecht Luft, Blutdruck 180/110: Stinkt nach EPH-Gestose, einer üblen Schwangerschaftskomlikation. Dass sie auch noch zuckerkrank ist, kriegen wir erst mit, als der Rettungswagen schon losgefahren ist, das hätte meine Entscheidung eh nicht mehr beeinflusst.

      Rettungswagen weg, Ministerin kommt: Die Staatsministerin und Bundesbeauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoguz (SPD), gibt uns die Ehre. Verbandsleitung, Moscheevorsitzender, Presse - alles da, Leibwächter allerdings nicht; mit Übergriffen wird nicht gerechnet und es gibt auch keine, die Athmosphäre ist friedlich und die Ministerin interessiert.

      (links, mit der beigen Jacke)

      Sie wird durch alle Abteilungen geführt, lässt sich alles genau erklären und hört interessiert zu.
      Irgendwann steht sie auch im Arztzimmer, ich erzähle womit die Leute hier kommen, auch die "harten" Geschichten mit den verkauften Nieren und dem Erschossenen mit dem Baby auf dem Arm, das seitdem hustet. Komme irgendwann in Rage, erkläre, dass es eine große Wut bei uns Helfern gibt wegen der Grenzblockaden und der Tausenden in Griechenland Gestrandeteten, dass nicht nur in Brüssel Terror ist sondern auch in Idomeni. Und dass ich denke, dass wir hier demnächst wieder mehr Arbeit bekommen, denn irgendwie werden die Leute einen Weg zu uns finden - eine komplette Abschottung hat nicht mal die DDR geschafft.
      Sie hört mir aufmerksam zu, auch wenn ich ihren Ministerkollegen überhaupt nicht schone.


      Der Zettel in der Hand von Frau Özoguz ist der Link zu meinem Containertagebuch

      Und zum Schluss gibt's noch ein Gruppenbild.



      Frau Özoguz hat einen eng getakteten Zeitplan, am späten Vormittag ist sie wieder weg, und der Ehemann der ins Krankenhaus geschickten Schangeren will wissen, was jetzt mit seiner Frau ist. Zum Glück schreibe ich in solchen Fällen nicht nur den Vor-, sondern auch den Familiennamen auf, zumal die Patienten in den Aufnahmekarteien unter ihren Nachnamen gelistet sind - für meine normale Dokumentation reicht der Vorname und das angegebene Alter. Shu ismek, wie heisst Du, kim sene amrak, wie alt bist Du (arabisch), das verfolgt mich manchmal noch beim Einschlafen.

      Diesmal kann die Krankenhaustelefonistin die Patientin nicht finden. Ich rufe nochmal die Feuerwehr an, wo sie die Frau hingebracht haben. Ja, ins Marienkrankenhaus. Nach langem Suchen stellt sich heraus, dass sie inzwischen nicht mehr in der Frauenklinik ist, da Schwangerschaft intakt und dem Kind nichts fehlt, sondern in der Inneren wegen Ödemen und Hochdruck. Weiter komme ich nicht durch, da in der Abteilung "der Bär steppt", ich bekomme lediglich eine interne Durchwahlnummer zur Dienstärztin, die ich nicht weiter geben darf.
      Erst am Nachmittag erreiche ich die Kollegin, die mir noch keine Angaben machen kann, nur dass die Frau bisher stabil ist. Jetzt kann ich auch den Diabetes "nachreichen", den ich bei der Einweisung noch nicht kannte. Und dass sie sich bis 18 Uhr überlegen müssten, ob sie die Patientin über Nacht da behalten, weil danach im Bieberhaus niemand mehr erreichbar ist, der sie abholen könnte.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Mit Interesse gelesen. :icon_thumbsup:
      Und beim Llesen waren da wieder diese Bilder im Kopf. :kopfkratz:
      Was geht da im Kopf von der Ministerin vor, wenn unser grizzly
      so richtig in "Fahrt" kommt.
      Wenn man davon ausgeht wie wenig Einfluß sie real auf die Migration
      hat (außer bei einer Politsitzung ihren Vortrag mit "Eigentlich müßten wir ..." beginnen)
      zeugt ihr Besuch und die interessierte Teilnahme an den Diskussionen
      von einer großen Selbstdisziplin. Das ist die wohlwollende Beschreibung
      eines allgemeinen "Ohnmachtsgefühls". :muede_traurig:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Verglichen mit dem, was Helfer/innen bei den Gestrandeten in Idomeni und anderswo in Griechenland leisten müssen, ist meine Arbeit im Bieberhaus ein Erholungsaufenthalt. Die Elbe-Jeetzel-Zeitung berichtet über einen Arzt, der seine Tätigkeit vom Hundertwasserbahnhof Uelzen nach Idomeni verlegt hat:
      ejz.de/ejz_50_111068085-28-_Ij…chtlingen-in-Idomeni.html, hier sein eigener Bericht von gestern:
      Heute hat es mich richtig erwischt. Heute hat die ganze Wucht des Elends zugeschlagen. Vormittags haben wir Medikamente und Verbandsmittel sortiert, eigene mitgebrachte und gespendete und in frisch gekaufte Sortierkisten nach Anwendungsgebieten verpackt.
      Gleichzeitig packten HelferInnen des Teams Sophie, Qusay, Elektra und Samia am Warehouse in Polykastro Kisten mit Babynahrung, Flaschen, Babytragen, Tragetüchern, Windeln, Feuchttüchern, Taschentüchern usw.

      Plötzlich stand eine griechische Zahnärztin vor uns und fragte, ob wir Medikamente bräuchten. Inzwischen hat sich ja ein Bild herauskristalisiert, was am dringensten oder häufigsten benötigt wird. Wir gaben dies in Auftrag. Evtl. erhalten wir in den nächsten Tagen von einer griechischen Apotheke eine entsprechende Spende. Schön wär's.
      Was z. Zt. sehr fehlt ist u.a. Vitamin D für Säuglinge und Kleinkinder und Kohletabletten.

      Wir sind dann nach Idomeni gefahren, um das abseits gelegene Jesidencamp zu suchen, zu dem man uns gebeten hatte. Es sollte sich außerhalb des Hauptcamps befinden und etwa 400 Menschen umfassen. Die Versorgungssituation sollte desaströs sein - kann man so sagen! Nach vielen abenteuerlichen Irrungen und Wirrungen im Hauptcamp ist es uns gelungen den Ort zu finden. Das Auto wurde wieder maximal strapaziert, beim Überwinden der steilen Böschungen und tief gefurchten Ackerflächen. Und unsere Nerven beim Fahren durch die eng zusammen gedrängte Menschenmenge. Man muß es sich so vorstellen, als wolle man am letzten Samstag vor Weihnachten durch die Fußgängerzone einer Hauptstadt mit einem Kleintransporter fahren und müste dann auch noch unglücklicherweise mehrfach wenden.

      Angelangt fuhren wir in einen landwirtschaftlichen Stallkomplex, in dem die Menschen hausen. Die Stahlrohrbegrenzungen der Tierboxen sind mit Planen oder Decken notdürftig behängt. Damit sind einzelne Abteile für die Familien abgetrennt. Auf dem Boden liegen Decken und darauf die Menschen - vom Säugling bis zum Greis. Z. T. sind kleine Igluzelte aufgestellt, in denen 4-5 Familienangehörige hocken. In einem Abteil ist der Boden Haufen an Haufen mit Kot und Urin bedeckt. Es gibt weder mobile Toiletten, noch sonst eine hygienische Toilettenversorgung. So verwunderte es auch nicht, daß viele Kinder und Erwachsene über Durchfall, Erbrechen und Blasenreizung/-entzündung klagten. Auch sahen wir wieder viele Menschen mit Halsschmerzen, Fieber, Husten, verstopfter Nase, Ohrenschmerzen, Hyperventilationstetanie, Magenschmerzen, Schwangerschaftserbrechen, Sodbrennen, hoher Blutdruck, Diabetes, Arrhythmie, Augenentzündungen, Aphten, Herpes, tief kariöse Zähne mit entsprechenden Zahnschmerzen, Sonnenbrand, Sonnenallergie und leider erstmals auch Krätze usw.

      Wir versorgten mehrere frische oder ältere Verletzungen u. a. ein Kind dessen Hand gerade in einer Tür eingeklemmt gewesen war. Den Fuß eines kleinen Jungen mit einer tiefen bereits älteren Verbrennungsverletzung, die blutende Nase eines Kleinkind, daß gerade auf dem Schotter auf die Nase gefallen war. Wir sahen schlecht verheilte Verletzungen, die sicher unter prekären Umständen chirurgisch versorgt worden sind. U.a. nach einer Oberschenkelfraktur nach einem Autounfall, nach einem Sturz auf eine Metallkannte, der anscheinend zu einer Teilabtrennung des Unterarms des kleinen Jungen geführt hatte und eine unverheilte Schußverletzung, die der Betroffene nach Angaben seiner Familie an der türkischen Grenze erlitten hatte. Allen gemeinsam waren starke Schmerzen, v. a. in der Kälte der Nächte und beim Laufen der weiten Wege der Flucht und im Camp. Alle waren geduldigt und ertrugen die Desinfektion und das Verbinden der Wunden ohne zu klagen. Sogar der Kleine auf dem Bild ließ sich klaglos die böse Entzündung seiner Wange versorgen.

      Was, wie an den Tagen zuvor, wirklich erschreckte, war der häufig schlechte Ernährungs- und Entwicklungszustand der Säuglinge. Sämtliche Fontanellen weit offen, wie bei Neugeborenen.
      Wenn wir in manchen Fällen anrieten ein Krankenhhaus aufzusuchen, wurde jeweils abgewunken. Entweder man hatte kein Geld dorthin zu gelangen und die Behandlung zu bezahlen oder man war bereits dort gewesen, hatte 150€ für den Transport dorthin bezahlt und konnte sich das nicht noch mal leisten.

      Da ist ohnehin ein böses Dilemma. Angeblich droht in Griechenland eine Strafe von 80 000 €, wenn man einen unregistrierten Flüchtling im Auto mitnimmt. Wir diskutierten bereits unter Ärzten, was zu tun sei im Notfall. Anlass war eine junge Frau mit Verdacht auf Blinddarmentzündung, wo der offizielle Transport sehr lange edauert hätte und mein Kollege Andreas mit der Patientin einfach zur Klinik fahren wollte, wovon sämtliche HelferInnen vor Ort aufgrund der Gesetzeslage abrieten. Ein schrecklicher Gewissenskonflikt für den wir noch keine Lösung haben.

      Wir verteilten u. a. auch Wasserflaschen an die Fiebernden, die Frauen mit Blasenentzündung, die Kinder mit Durchfall usw.
      Wir behandelten bis zum Dunkelwerden und erklärten mehrmals, daß nun Schluß sei, weil wir nichts mehr sahen. Aber es nützte nichts. Die Schlange an Kranken nahm kein Ende, weiter und weiter wurden Kinder herbei getragen oder im Rollstuhl geschoben. Wir erklärten die Sprechstunde für beendet - erfolglos. Wir behandelten im Schein von Stirn-/Taschen-/Handylampen weiter. Und erst als wir zusagten am nächsten Morgen wieder zu kommen, konnten wir am Auto aufhören und im Schein der Taschenlampen noch einen "Hausbesuch" bei einer "bettlägerigen" alten Frau machen. Vielleicht sollte man besser sagen, einen Lagerbesuch bei einer am Boden auf Matten liegenden alten Frau machen. Leider konnten wir nichts für sie tun, weil sie an diversen chronischen Krankheiten litt. Wir rieten mal wieder an, zumindest das Krankenzelt aufzusuchen. Wohl wissend, daß die jesidischen Menschen sich überwiegend nicht ins Hauptcamp trauen. Wir haben die Problematik später nochmal unter OrganisatorInnen von Hilfe angesprochen, die sagten, das Dilemma sei bekannt und man suche Lösungen dafür. Jetzt ins Auto und schlafen.
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      - Kurt Tucholsky -
      Eine Aufgabe, die für die "Freiwilligen" einfach zu groß ist.
      Da müssen staatliche Strukturen ran zB. Katastrophenschutz,
      militärische Versorgungseinheiten etc.
      Aber da müßte man dauerhaft Geld aus dem Staatshaushalt
      in die Hand nehmen. Geld, was insbesondere Griechenland
      nicht hat. Aber auch die anderen Länder ächzen untere der Last.
      (Türkei, Libanon, Jordanien). Dort schaffen es die Hilfdsorganisationen
      der UNO wegen ausbleibender Hilfsgelder der Mitgliedsländer nicht
      einmal die "offiziellen" Flüchtlingslager nach Plan mit Lebensmitteln
      zu versorgen. Aber die findige EU-Spitze hat ja einen Plan. Raus aus
      den EU-Ländern!!! Und ab in die Länder wo die Migranten keiner mehr
      beachtet. Denn die Türkei ist nur eine Zwischenstation. Wer ohne
      gültige Einreisepapiere (also im Prinzip alle Flüchtlinge und Migranten)
      in der Türkei ist und keine Aussicht auf Asyl hat wird als Straftäter verfolgt.
      Da bleibt nur Illegalität, Gefängnis oder Rückkehr irgendwohin....
      Kein Wunder, daß die Migranten in den provisorischen Lagern "unruhig" werden.
      n-tv.de/politik/Aerzte-verlass…llen-article17364341.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Noch ein Bericht aus Griechenland. Woher dieser Kollege die Kraft nimmt, nach seiner anstrengenden Arbeit noch so lange Texte zu schreiben, ist mir schleierhaft.

      Idomeni/Polykrasto Freitag 01.04. 2016/Samstag 02.04.2016
      Die Situation ändert sich rasant. Mal können wir unbehelligt an die anvisierten Orte unseres Wirkens gelangen, mal verweigert uns die Polizei die Durchfahrt und lässt uns eine Stunde warten, bis wir durch fahren dürfen. Warum? Keine Ahnung. Mal sind es wohl Proteste in oder an den Camps. Wir waren erneut im Camp der Jesiden in den Stallanlagen. Leider verweigerten alle gespendeten Blutzuckermeßgeräte den Dienst, so daß wir die Versorgung der Diabetespatienten nicht durchführen konnten. Wobei das irgendwie ein Systemfehler sein muß, weil es abends im Klinikzelt bei weiteren zwei Geräten passierte. Mist aber auch.

      Sowieso, stelle ich fest, daß chronisch kranke Menschen so gut wie keine Behandlung erfahren. Die entsprechenden Medikamente sind oft nicht verfügbar, die PatientInnen haben mal dies, dann das Präparat bekommen - in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit, nicht der erwünschten Wirkung. Eine Kontinuität der Behandlung ist damit nicht möglich. So sehen wir wiederholt PatientInnen mit extrem hohen Blutdrücken, Hyperglykämie, Herzrhythmusstörungen.

      MitarbeiterInnen des UNHCR rufen mich um Hilfe, mich um PatientInnen mit plötzlich aufgetretenen Psychosen/Manien zu kümmern. In der Kliniksprechsstunde erzählt ein völlig verzweifelter Vater, sein Sohn sei seit seiner Entführung vor 4 Jahren total verrückt geworden und benötige dringend Medikamente. Aber niemand hätte diese und hier würde sich keiner der Ärzte an die Behandlung trauen, er würde mit ihm immer abgewiesen. Ich bitte ihn zum Ende der Sprechstunde mit dem Sohn wieder zu kommen, um mir wenigstens ein Bild zu machen, um was für eine Erkrankung es sich handeln könnte und darüber nachzudenken, ob ich eine Behandlung organisieren, entsprechende Medikamente besorgen kann. Er schlept sich an seiner Krücke davon. Kann seit der Entführung eigentlich nicht mehr gehen. Später kommt er mit dem Sohn zurück, der wirklich unmediziert leider völlig verrückt ist und als erstes die Hosen ausziehen will. Dann fällt er Qusay, der als Übersetzer fungiert um den Hals. Ich bitte ihn am nächsten Tag wieder zu kommen, bis dahin würde ich passende Medikamente besorgen.

      Doch nun hat die Polizei das Klinikzelt geschlossen.Wir dürfen nicht mehr (drin) behandeln. Aargh! Am Abend im Park Hotel am Treffpunkt der HelferInnen in Polykastro, als wir Kriegsrat halten, fragt mich eine der ÄrztInnen, ob ich am nächsten Tag zu einem weiteren Camp (was für seine noch desolatere Lage bekannt ist) fahren könne, dort sei ein schwer psychisch erkrankter Mann, der im Zelt im Wald hause, niemand erkenne und aggressive Gewaltausbrüche habe. Der Schilderung nach, klingt es nach einer unbehandelten Psychose. Auch an ihn und seine Behandlung traue sich niemand ran.

      Im Klinikzelt werde ich gefragt, ob ich einen Patienten sehen wolle, der eine Angina pectoris, evtl. sogar einen leichten Herzinfarkt habe, sich aufgrund seiner Ängste und Verkennungen, aber im Krankenhaus nicht behandeln lasse. Man habe ihn am Tag zuvor bereits ins Krankenhaus eingewiesen, wegen starker Brustschmerzen mit Ausstrahlung in den Arm. Dort sei er aufgrund seiner Erkrankung derart ausgerastet, daß man zwar gerade noch die Diagnose einer sofort behandlungsbedürftigen Herzerkrankung stellen konnte. Es zur Behandlung aber gar nicht mehr kam, weil die Polizei zu Hilfe gerufen werden musste, die den Patienten einfach rausschmiss.
      Der Bruder ist nun sehr besorgt wegen der Herzschmerzen. Ich suche und finde im gesamten Arzneibestand gerade mal 6 Tabletten eine geringst dosierten Psychopharmakons - ein winziges Tröpfchenauf den heißen Stein. Meine Idee, den jungen Mann zu medizieren und dann erneut ins Krankenhaus zu schicken, lässt sich damit nicht verwirklichen. Für heute ist eine Kiste (hoffentlich) geeigneter Medikmente angekündigt - nur gibt's jetzt keine Klinikzeltsprechstunde mehr.
      Ob diese Maßnahme geeignet ist die Flüchtenden in die Militärcamps zu zwingen. Vermutlich nicht.

      Wir sehen/behandeln (so denn möglich) mir bis dahin nur im Studium begegnete Erkrankungen, von Krätze über Gonorrhoe bis hin zu mehreren PatientInnen mit Leishmanose und einem Verdacht auf Tuberkulose. Au weia, was tun. WhatsApp (Danke lieber Andreas!) muß helfen. Mitten in die Behandlung eines Patienten platzen mir eine aufgeregte Menge Menschen, die eine ohnmächtige junge Patientin reinschleppen und ungeachtet dessen, daß sich im Behandlungsraum ein Patient befindet, diese auf die Behandlungsliege hinter ihm legen und eine Panik verbreiten, als sei die junge Frau bereits gestorben. Schnell die Beine angehoben, langsam kehrt Farbe ins Gesicht zurück und der Blutdruck steigt in winziges bißchen wieder. In der Hitze hat sie nichts gegessenn und getrunken. Sie weigert sich standhaft die Augen zu öffnen, dann zu trinken und den verabreichten Traubenzucker zu lutschen. Bis ich herausfinde, daß sie nicht nur umgefallen ist, sondern auch eine Magersucht hat, vergeht gut eine Stunde, in der sie das Behandlungszimmer und v. a. die Liege blockiert. Wir behandeln drumrum und müssen ohne Liege auskommen. Winzige Säuglinge untersuche ich auf dem Arm der Eltern. Die Größeren müssen stehen.Eigentlich alles ist irgendwie improvisiert. Kinder über Kinder, Halsschmerzen, Husten, Erbrecheen, Durchfall, Blasenentzündungen.

      Eine dramatische Wendung nimmt die Sprechstunde nochmal, als ein Patient sämtliche Symptome einer intestinalen/Lungentuberkulose schildert und sich keine Krankenhausaufnahme organsieren lässt. Er hat Angst, weil sein Freund 2 Jahre zuvor plötzlich im KH an denselben Symptomen gestorben ist. Eigentlich sollte alles heute, spätestens Montag organisiert werden und er erneut in die Sprechstunde kommen. Als Erstmaßnahme geben wir ihm einen Mundschutz mit. Doch nun ist die "Klinik" zu. Er hat kein Handy/Smartphose. Hoffentlich finden wir ihn wieder.
      Ich habe jetzt erneut sämtliche Unterlagen vorgelegt - ob's in der Klinik heute weiter geht? Wenn nicht verteile ich wieder Wasserflaschen, Unterhosen und Müsliriegel.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Ich hatte gerade einen ellenlangen Beitrag unter "Kalenderblatt" geschrieben
      aber beim Hochladen war er futsch. Mein Computer hatte sich im Hintergrund
      aus dem Forum ausgeloggt. :haarerauf:
      Dann eben hier die Zusammenfassung. Ausgangspunkt ist der Jahrestag der
      Ergreifung des "UNA"-Bombers in den USA und seine Geschichte.
      Dann kam der Wunsch "Terroristen" schon vor ihrer Aktivierung zu neutralisieren
      bevor der Mensch überhaupt auf den Gedanken kommt "Terrorist" zu werden.
      Die von der US-Regierung finanzierten Forschungen ergaben das gleiche wie im
      Film "Minority-Report" plakativ dargestellt:
      Fast jeder kann ein Terrorist werden...es hängt nur von äußeren Einflüssen ab.
      Der nächste Schritt ist eine "Scallierung" der Bevölkerung nach bestimmten
      Angaben, die ähnlich einer "Kreditwürdigkeitspüfung" die Terrorgefahr durch eine
      Person einschätzen soll. Dieses im Prinzip für die gesamte Bevölkerung eines Landes
      mögliche Rating (genug Daten werden durch das i-net ja schon ermittelt) wird zur
      Zeit in einem Feldversuch getestet. Ihr ahnt es schon:
      bei der Bearbeitung und Filterung der Asylanträge.
      faz.net/aktuell/feuilleton/deb…uechtlingen-14073593.html
      PS:
      In Bezug auf den obigen Situationsbericht aus Griechenland:
      Es ist wohl berechtigt davon zu sprechen: Wenn sich ein Migrant in einem "Aufnahmelager"
      eine psychische Erkrankung attestieren läßt zb: gewaltbereite Psychose
      ist das ein absoluter Ablehnungsgrund für den Asylantrag
      Denn dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit gewaltätiger terroristischer Aktionen immens.
      Sein Asylantrag hätte dann (ähnlich Aktien) Ramsch-Niveau.... CCC.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Zum FAZ-Artikel :ob:
      Der wichtigste Satz steht schon in der Unterüberschrift:
      Das Konzept erscheint zweifelhaft.

      Original von COOLmann
      Ich hatte gerade einen ellenlangen Beitrag unter "Kalenderblatt" geschrieben
      aber beim Hochladen war er futsch. Mein Computer hatte sich im Hintergrund
      aus dem Forum ausgeloggt. :haarerauf:

      Das ist mir schon x-mal passiert :muede_traurig:
      Das System loggt sich aus dem Forum aus, wenn zu lang nix gesendet wird.
      Abhilfe:
      Vor dem Absenden den Text kopieren, damit Du ihn dann einfügen kannst, wenn Du Dich wieder eingeloggt hast.
      Letzte Chance, wenn Du das vergessen hast und bereits die Aufforderung zum Einloggen erscheint:
      Zurück-Button, dann Text kopieren, dann neu einloggen und den Text einfügen.



      30.3.2016
      Die 18jährige Aisha (Name geändert) aus Syrien ist verheiratet und will unbedingt ein Kind, auch wenn die Rahmenbedingungen dafür nicht sehr geeignet sind - kein Asylstatus, kein fester Platz, Arbeit für sich oder den Ehemann schon gar nicht. So irrt sie mit ihrem Familienverbad einschliesslich ihrer Mutter und der jüngeren Geschwister durch Deutschland und hat, nachdem sie im Bieberhaus gelandet ist, die zweite Fehlgeburt erlitten. Das Krankenhaus hat eine zeitnahe gynäkologische Kontrolluntersuchung empfohlen, und das ist in der Nachosterwoche, wenn die meisten Fachärzte im Urlaub sind, nicht ganz einfach, noch dazu ohne Krankenversicherung.

      Heute, am Mittwochnachmittag, hat die Praxis ohne Grenzen von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Weil telefonisch nicht herauszubekommen ist, ob auch eine Gynäkologin da ist, will ich selber mit hinfahren, damit Aisha mit der sie begleitenden Mutter und einem medizinisch unbewandertem Helfer nicht unverrichteter Dinge zurückfahren müssen. Wenn ich etwas mache, soll es auch funktionieren. Ausserdem will ich selber sehen, wie dieser interessante Laden funktioniert.

      Ich erkläre also, nach "Feierabend", per Dolmetscherin den beiden, was ich vorhabe, und wir begeben uns auf die Reise. Die Praxis liegt im Hamburger Osten, Station Horner Rennbahn (U2), die Hafenbesichtigung muss, im Gegensatz zu der Zahnarzttour nach Norderstedt-Mitte, ausfallen. Jedes Aus- oder Umsteigen bzw. jeden Richtungswechsel zeige ich mit einem Wink und einem kräftigen Jalla ! an, das heisst so viel wie "Auf geht's !" oder "Los !". Kennern des Kurpfälzer Dialekts (Heidelberg, Mannheim, Pfalz) dürfte das vertraut vorkommen, ihr "Alla !" bedeutet das Gleiche. Zwischendrin bastle ich über den Google-Übersetzer Deutsch-Arabisch einen Kurzsatz und zeige ihn den beiden, solang bis mein Akku schlapp macht.

      Die Praxis ohne Grenzen liegt in der Straße Bauerberg 10 im Tiefparterre eines Pflegeheims. Es ist schon ordentlich voll, wir ziehen die Nummer 878; 858 wird eben aufgerufen. Ich übergebe der Aufnahmeschwester die von mir zusammengestellte Dokumentation - ja, Frauenärzte sind immer da und auch sehr gefragt, es wird also eine Weile dauern. Ebenso sind immer Internisten und Zahnärzte vor Ort, bei Augen- und HNO-Ärzten wär das nicht so sicher. Und es sieht voller aus als es ist, denn fast jeder Patient kommt mit mehrfacher Begleitung, "nur die Deutschen gehen allein zum Arzt".
      Auch meine beiden Schützlinge haben schnell muttersprachlichen Anschluss gefunden, sogar eine Dolmetscherin ist dabei, so dass es bei der Untersuchung keine Probleme gibt.

      Und dann sind wir nach knapp zwei Stunden auch schon dran. Aisha möchte wissen, warum sie jetzt schon zweimal in ersten Schwangerschaftsmonat das Kind verloren hat. Das kann ihr die Kollegin so schnell natürlich nicht sagen, die notwendigen Untersuchungen können erst laufen, wenn eine Krankenversicherung vorliegt, dafür hat auch die Praxis ohne Grenzen keine Möglichkeiten. Immerhin können wir mit einer Blutuntersuchung schon mal Blutgruppe mit Rhesusfaktor samt Antikörpern bestimmen, dazu das Schwangerschaftshormon HCG, von dem jetzt eigentlich nicht mehr viel da sein dürfte. Während der gynäkologischen Untersuchung geh ich natürlich raus, aber die ist eh unauffällig. So geht's mit vielen Jalla's wieder zurück ins Bieberhaus.

      Die Blutuntersuchung kann ich nächste Woche über meine "alte" Praxis machen, der Anruf bei der Abrechnungssekretärin unseres Labors ist schon Routine, auf die Laborüberweisung kommt auf das Kostenträgerfeld "Privat - keine Rechnung nach Absprache mit Frau C.".
      Ein Hoch auf Frau C. !
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Habe mich oft gefragt, warum es in den Medien so eine
      unterschiedliche Darstellung der Anzahl "unregistrierter"
      Migranten gibt. Das gipfelte sogar in der Wortmeldung
      eines Politikers, daß es unverständlich sei warum sich
      manche nicht registrieren lassen.
      Einen Grund, der bisher übrigens nie so richtig öffentlich
      gemacht wurde und doch als Gerücht überall grassierte
      hat eine Anfrage einer linken Politikerin jetzt zu Tage
      gebracht:
      Quelle: focus-money
      Donnerstag, 07. April, 06.32 Uhr:
      Die Bundespolizei hat nach vorläufigen Berechnungen im vergangenen Jahr 349.438,97 Euro von
      Flüchtlingen einbehalten. Wie die Donnerstagsausgabe von „Bild“ unter Berufung auf eine Antwort des
      Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken im Bundestag berichtet, wurde das Geld bei
      Durchsuchungen von Migranten sichergestellt. Mit den sogenannten „Sicherheitsleistungen“ sollen der
      Aufenthalt und die eventuelle Rückreise der Flüchtlinge finanziert werden. Laut Bundesinnenministerium
      dürfen Flüchtlinge bei der Einreise bis zu 200 Euro pro Person als Vermögensfreibetrag behalten.

      Das hört sich erst einmal (vorallen für Hartz4ler) nicht besonders dramatisch an. Wenn man aber bedenkt,
      daß diese Menschen alles was die Familie besitzt bei sich tragen (und sei es der heilige Familienschmuck)
      kann dieser Verlust große Ängste auslösen. Vorallen weil sie den konfiszierenden Stellen nicht vertrauen.
      Sollten sich die Gesetzgeber halt mal von Leuten mit Ahnung von der Basis beraten lassen......
      Wie immer greift wieder ein Wort: Beratungsresistenz :haarerauf:
      Diese Eigenschaft findet man sonst vorwiegend bei kleinen Kindern und uralten
      Menschen. Und eben bei selbstherrlichen Politikern.
      Wenn wir die Türkei als Maßstab nehmen, würde wegen dieser Einschätzung jetzt der
      "Staatsschutz" gegen mich ermitteln. :gefaengnis:
      Und der Maßstab "Türkei" wird wegen dem Migrations-
      problem mittlerweile auch für unsere Regierenden duldbar.

      PS: Das Leben ist so verrückt, daß die einfachsten Zusammenhänge irrwitzig erscheinen.
      Wir machen mal einen Test für das "politische" Kabarett.
      Was haben Bundeskanzlerin Merkel und der Ex-Staatschef vom Iran (Ahmadinedschad)
      gemeinsam? Sie hatten vor ihrer politischen Karriere alle beide den gleichen Beruf: Physiker.
      Sollte uns das etwas zu denken geben? Ich denke nicht! :zwinker2:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Dem ist nichts hinzuzufügen.
      Ich bin momentan ausserhalb des Internets ziemlich beschäftigt, natürlich vor allem mit dem o.g. Thema, deshalb verabschiede ich mich schon wieder von unserem "Stellungshalter" und denjenigen, die sich vielleicht doch mal hierher verlaufen.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Dann viel Erfolg bei Deinen Aktivitäten für die Menschen..
      Unser Bundesinnenminister hat im Gegensatz dazu wenig
      Verständnis. Für ihn sind es "Bilder" ...keine Menschen.
      Wie ich darauf komme?
      Quelle: focus online
      07.05 Uhr: Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat Kritik am Flüchtlingsabkommen
      zwischen der EU und der Türkei zurückgewiesen. "Auch wenn wir jetzt einige Wochen ein paar harte
      Bilder aushalten müssen, unser Ansatz ist richtig", sagte de Maizière den Zeitungen des
      Redaktionsnetzwerks Deutschland.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      11.4.2016
      Umgekehrt zur derzeit sinkenden Anzahl der Geflüchteten im Bieberhaus wächst die Wut der Helfer/innen über die Blockadepolitik der Bundesregierung. Nicht nur hier, sondern auch in vielen kleinen Orten, in denen mit großem Engagement Aufnahmekapazitäten und Hilfsmöglichkeiten entstanden sind, gibt es Leerstand und Frust. Einige, wie der Dannenberger Arzt Ijos Retzger, sind direkt nach Griechenland gefahren, um dort zu helfen, und husten gemeinsam mit Tausenden Unschuldigen das Tränengas wieder aus, das mazedonische Paramilitärs, denen jede Menschlichkeit abhanden gekommen ist, in Schwaden über die Grenze blasen. Wobei sich die Norddeutschen, in vielen Anti-Castor-Demos um Gorleben damit erfahren, noch leidlich schützen können - syrische oder afghanische Babies können das nicht.

      Die Bundesregierung hat die gottverdammte Pflicht, diesem unmenschlichen Drama ein Ende zu bereiten und diese Menschen SOFORT einreisen zu lassen !!! Sonst gibt es Katastrophen in weit schlimmerem Ausmaß als derzeit in Idomeni. Und nicht nur dort - womöglich auch hier.


      Zurück ins Bieberhaus. Für die Idomeni-Hilfstransporte sichte ich unsere Medikamenten- und sonstigen Spenden, und was mit Kleintransportern oder von Flugreisenden mitgenommenen Hilfsgütern mitgehen kann, geht mit. Tatsächlich liegt ja hier einiges herum, was dort nötiger gebraucht wird.

      Einige Schutzbedürftige verlaufen sich dann doch hierher. Nicht zuerst in unser Arztzimmer am Ende des Ganges, aber wenn die Patienten nicht zum Arzt kommen, geht halt der Arzt zu den Patient/inn/en. In der KiTa finde ich fast immer etwas zu tun.

      Die 40jährige Khadidja (Name geändert), vielfache Mutter, deshalb meistens in der KiTa anzutreffen, hat keine Kopfschmerztabletten mehr. Das möchte ich genauer wissen und nehme sie mit - ihre Kinder weiss sie beim KiTa-Team gut aufgehoben. Im Arztzimmer stellt sich erstmal heraus, dass ihre Schulter-Nacken-Muskulatur bretthart und entsprechend druckschmerzhaft ist. Dazu berichtet sie, dass sie in Syrien als Arbeiterin auf den Baumwollfeldern unterwegs war und 50kg-Ballen auf dem Kopf überkilometerlange Strecken balancieren musste. Und Angst hat vor einem "Disk", sie meint einen Bandscheibenvorfall und dass sie dann operiert weden muss. Da kann ich sie beruhigen, ich hatte selber schon einen, das tat zwar weh, so ähnlich wie ihr jetzt, aber operiert werden muss man da normalerweise nicht. Und mit Schmerzmittel und Physiotherapie gehen die Schmerzen langsam wieder weg - ausser der Notwendigkeit, auf einem Spezialkissen zu schlafen, ist von meinem Bandscheibenvorfall nichts übrig geblieben.
      Ich erklär ihr das mit Habibehs Hilfe, geb ihr Schmerztabletten und versprech ihr, nach einer Physiotherapeutin zu suchen. Sie bedankt sich ausführlich - ich versteh nur shukran, danke, und mehrmals Allah mit einem langen Anhang - und wird sich wieder melden. Dann geb ich meine Physiotherapeutinnensuchanfrage in unseren internen Mailverteiler.


      Gegenwärtig sind in Deutschland über 5000 minderjährige Flüchtlinge als vermisst gemeldet. Der 13jährige Djamal (Name geändert) ist da noch nicht mitgezählt - er will sich nicht registrieren lassen, weil er nach Schweden weiter will zu seinen Verwandten. Die sind aber selber minderjährig und werden von den schwedischen Behörden nicht als betreuungsfähig akzeptiert, weil selber in Betreuung. Irgendwann ist er im Bieberhaus aufgeschlagen und sorgt beim Team für umfangreiche Zusatzbeschäftigung und Kopfzerbrechen.
      Fünfmal wurde er an der Grenze schon zurück geschickt, denn die Schweden lassen Minderjährige nur noch einreisen, wenn Angehörige da sind, die sie aufnehmen und versorgen können. Ansonsten müsste er sich in Deutschland registrieren lassen und würde dann als "unbegleiteter minderjähriger Flüchtling" in eine betreute Wohngemeinschaft kommen. Das will er aber nicht und treibt sich lieber sonstwo herum. Hat halt seinen eigenen Kopf, ist voll in einer Pubertätskrise und tanzt seinen "Patinnen" so lang auf der Nase herum, bis die entnervt das Handtuch werfen und eine neue zeitweilige "Patin" für ihn suchen.

      Und die Registrierung in Deutschland geht nicht ohne seine Zustimmung. Es sei denn, er würde straffällig, dann würde er zwangsweise registriert - typisch deutsche Bürokratie halt. Aber dafür ist er zu schlau und irgendwo auch zu nett - bisher. Wir hatten schon die Wahnsinnsidee, mit ihm schwarz S-Bahn zu fahren in der Hoffnung, dass er dann kontrolliert wird: Normalerweise wäre das dann ein Selbstgänger - Polizeiprotokoll, Registrierung, Versorgung durch die Jugendhilfe. Aber wann läuft heutzutage schon etwas normal ???
      Irgendwas geht dann sicher schief.
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      - Kurt Tucholsky -
      Bericht von Joost aus Idomeni:

      Nahe Idomeni Samstag 16.4.2016

      Heute habe ich mich mich mit Matthias Wiedenlübbert getroffen, um den Verbandswechsel vorzunehmen. Wir hatten ordentlich Nachschub an Verbandsmaterial und desinfizierenden Salben, sowie Desinfektionmittel besorgt und sind gg. 19 Uhr hin gefahren. Die das Camp versorgenden ÄrztInnen waren zwar gestern und heute hier - haben aber auf morgen verwiesen, so daß der Verband jetzt den 3.Tag drauf war. Wir holen den leeren Kanister um die Füße hochzulagern, decken den Zeltboden und -eingang mit Tüten ab. Dann hocken wir uns umgeben von unseren Kisten und Taschen mit Equipment auf den Boden. Das Zelt ist zu kurz für den Patienten. Heute fällt mir auf: er ist eigentlich zu lang dafür. Unter dem Verband kommt ein zwar schwer verbrühter - aber trotz der widrigen Umstände recht gut aussehender Fuß zum Vorschein. Und auch die andere Seite , der andere verbrühte Fuß ist auf dem Weg zur mehrere Wochen entfernten Heilung.

      Die Schwägerin übersetzt wieder. Der Bruder hält die durch die Querschnittslähmung unwillkürlich zuckenden Beine auf unserem "Lagerungskanister" fest. Wir arbeiten uns langsam vor, von Zeh zu Zeh, bis hin zu den tiefen alten Druckgeschwüren an den Fersen. Alles desinfizieren, dick mit desinfizierender Jodsalbe bedecken, die Zehen mit Ölgaze trennen und alles damit abdecken, damit die Verbände auf keinen Fall mit den offenen Wunden verkleben. Alles nicht optimal, wir können das abgestorbene Gewebe nicht entfernen. Es gibt besseres für die Versorgung von Brandwunden und wieder anderes für die Versorgung von Druckgeschwüren. Aber es ist das Beste was wir haben. Das Temperaturmessen hat ergeben: alles im grünen Bereich - unser Vorgehen, kann also so falsch nicht sein - und ist das Einzige was uns jetzt zur Verfügung steht. Wir arbeiten 2 Stunden an den Füßen und spüren irgendwann unsere eigenen, auf denen wir hocken, nicht mehr. Irgendwann ist alles frisch verbunden und wir wollen uns dem Katheterwechsel zuwenden. Aber erst sollen wir uns noch mal eben die Druckgeschwüre an den Hüften und dem Gesäß ansehen. Also zum 10. Mal Handschuhe wechseln. Verbände ab und mir fällt vor Entsetzen alles aus dem Gesicht. Habe ich doch so tiefe und ausgedehnte Druckgeschwüre seit Jahren nicht mehr gesehen. Unsere 6 Tuben Jodsalbe sind verbraucht. Verbandsstoff ist noch da. Erneut improvisieren, aufstehen zum Auto gehen und andere Lösungen suchen. Handschuhe aus Handschuhe an. Schuhe aus, Schuhe an. Inzwischen hocken wir alle zusammen im winzigen stickigen Igluzelt und versorgen die Wunde. Es wird dunkel. Ich habe mich in der Zeit verschätzt. Mit so vielen Stunden Wundversorgung habe ich nicht gerechnet. Schuhe an - zum Auto Stirn- und Taschenlampen holen. Schuhe aus, ins Zelt hocken weitermachen. Die Geduld aller Beteiligten ist beeindruckend. Stunden später haben wir die weiteren Druckgeschwüre von Wundsekret gesäubert, desinfiziert und verbunden. Jetzt noch mit Edding ein Datum auf die Verbände. Wir besprechen das weitere Vorgehen. Den Katheterwechsel vertagen wir auf morgen.

      Wir vergleichen die besorgten Kathetergrößen mit dem vorhandenen Katheter, passt. Stomabeutel gibt's immer noch keine neuen. Verdammter Mist. Ich konnte keine in der Apotheke besorgen. Vielleicht haben wir ja Glück und unser Patient wird doch zeitnah mit seiner Familie aus dieser Hölle - der Hitze, dem zu kleinen Zelt, dem Fehlen von Wasser und Strom, ausgeflogen. Die Familie zeigt uns die Spezialmatratze, mit wechselnden Luftkammern und Kompressor, die sie für ihn kauften, um ihn besser lagern zu können und die Druckgeschwüre zu verhindern. Sie kann nicht genutzt werden, weil es keinen Strom gibt.

      Niemals hätte die Familie mit ihren kleinen Kindern und schwangeren Frauen, von denen sich eine ein gutes Englisch selbst beigebracht hat, gedacht, daß sie hier für Wochen stranden, ausharren müßten. Daß ihnen der Weg nach Deutschland u. a. zum Vater eines 8 monatigen und eines 3 j. Kindes verwehrt würde. Die Aussetzung des Familiennachzugs, die so viele zerissene Familien, so viele Mütter mit ihren kleinen Kindern hier betrifft ist eine Katastrophe. Der Familienzusammenhalt, der Versuch den von einem Bombenabwurf in Syrien schwer verletzten, querschnittsgelähmten Bruder zu versorgen und damit die Chance aufzugeben, mit Hilfe von Schleppern ins ersehnte Land zu kommen, einfach bewundernswert. Nun kommen auch noch die schweren Brandverletzungen durch einen von dem provisorischen Herd herunter gestürzten kochenden Teetopf hinzu.

      Es ist eine Tragik, die uns immer wieder die Tränen in die Augen treibt.
      Alle bedanken sich inbrünstig, es ist mir peinlich, kann ich doch angesichts der verheerenden Situation fast nichts machen.
      Wir bekommen Tee angeboten und werden umarmt und gedrückt.

      Danach stehen wir noch kurz an den Autos, um unser Equipment auseinander zu sortieren.
      Mit der Familie zu sprechen, wegen der Fotos und dem erneuten Versuch sie zu posten und im Ausland Hilfe zu bekommen.

      Und während wir noch die Kontaktmöglichkeiten austauschen, auf arabischen Tastaturbelegungen Namen eintippen lassen, stürmen aufgeregte Menschen auf uns zu, nach dem Doctor rufend.
      Wir laufen schnell mit zum Zelt. Diesmal bleibt keine Zeit zum Schuhe ausziehen. Die darin befindliche junge Frau ist bewußtlos, schwer atmend - und hört dann einfach auf damit. Gut, daß Beatmungsbeutel mit Maske im Auto bereit hängen und während wir anfangen zu beatmen, versuchen wir zu eruieren, was denn passiert ist. Ein Suizidversuch mit Tabletten wird angenommen - wir bekommen die leeren Blister. Evtl. auch mit Insulin - wir bekommen die Spritzen gezeigt. Ich bin erstaunt, gibt es doch selbst für schwerste Diabetiker so gut wie kein Insulin in den Camps. Genauer hingesehen und versucht im Schein der Taschenlampen die 5Punktschrift zu entziffern, stellen sie sich als Thrombosespritzen und noch vollständig heraus. Die stabilisierte Atmung endet wieder und nun wird deutlich, es handelt sich um einen Krampfanfall.
      Ach ja, stimmt. Eine Epilepsie habe unsere junge Patientin. Nein behandelt würde sie nicht. Es gäbe keine Medikamente.

      Hörte ich doch am Tag zuvor auch aus dem Militärcamps, welche besser versorgt sein sollen, als die hiesigen Camps, daß es keine Medikamente für chronische Krankheiten gibt.
      Die Verzweiflung ob der hilflosen Situation der geschlossenen Grenzen sei wohl so groß gewesen, daß sie nicht mehr leben wollte.
      Der Rettungswagen, mit einer sehr freundlichen und kompetenten Besatzung kommt und nimmt die junge Frau mit.
      Inzwischen ist es nach Mitternacht - in Deutschland meine übliche Arbeitszeit.
      Jetzt noch den Bericht geschrieben und dann zum Schlafen hingelegt.

      Die Situation in den Camps ist verzweifelt - für alle dort lebenden Menschen und ihre kleinen Kinder - hier nur beispielhaft beschrieben.

      Wir können die flüchtenden Menschen hier nicht einfach verreckenlassen, vergessen, deportieren.
      Sie sind aus einer unaushaltbaren Situation geflohen - hervorgerufen durch Diktatoren und Terroristen - und stecken nun in der nächsten, die unsere demokratischen Regierungen zu verantworten haben. Nicht zu fassen.
      OPEN THE BORDER NOW!

      Bericht mit Photos: facebook.com/groups/6421955292…ermalink/694024500737303/
      :reg:
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Als ob es an uns liegt was dort passiert.
      Wir haben die martialischen Kräfte des
      rechten Spektrums bisher nicht bekämpft.
      Sie sind eine willkommene Kraft für`s Grobe
      gegen linke oder postsowjetische Bevölkerungs-
      gruppen. Doch jetzt haben sie ein neues
      Betätigungsfeld: Migranten jagen.
      spiegel.de/politik/ausland/flu…rgerwehren-a-1087388.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Das Toilettenproblem im Zusammenhang mit Geflüchteten nimmt im Netz einen breiten Raum ein und hat sowohl zu interessanten Erfindungen wie der Multikultitoilette als auch zu einer Serie von Piktogrammen geführt, wie sie auch im Bieberhaus hängen. Schliesslich kommen viele unserer Klienten vom Land und kannten Toiletten unserer Art bisher nicht. Und unterwegs ging's auch eher in die Büsche, da nichts anderes vorhanden.

      Kostenintensive Neuinstallationen wie die erwähnte Sitz-Hock-Kombination können wir uns hier nicht leisten; so müssen wir hinnehmen, dass die Toilettenbrillen dauerhaft aus der Verankerung gelöst sind, weil man darauf schlecht hocken kann - auf dem Porzellanbecken geht das etwas besser. Umgekehrt hat dann jemand wie ich, dem die Hockposition Knieschmerzen bereitet, das kalte Becken unterm Sitzorgan.
      Inzwischen gibt es den unausgesprochenen Kompromiss, dass die Klobrille zwischen Wand und Papierkorb lehnt und bei Bedarf auf die Toilette gelegt werden kann. Vor der Anwendung der Klobürste legt man den Deckel, damit er nicht im Weg herumklappert, wieder an den alten Platz.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Das Vorbild zum Hamburger Bieberhaus-Projetzt war eine Einrichtung in Mailand. Diese wurde jetzt kurzfristig geschlossen, nicht mangels Bedarf, im Gegenteil. Unterm Strich scheint sich das zu bewahrheiten, was wir hier schon lang denken, dass nach Blockierung der "Balkanroute" sich die Menschen andere Wege suchen.

      1.
      comune.milano.it/wps/portal/is…rofughi_aperto_hub_tonale
      (Eröffnung der Einrichtung letztes Jahr)
      2.
      milano.repubblica.it/cronaca/2…eni-137149862/?refresh_ce
      Schliessung bzw. Verlegung am 8.4.16)


      Leider nur Google-Übersetzung mit den üblichen Stilblüten:
      Artikel 1
      n der ehemaligen Bahn ' dell OND Räume wird die Besatzung der Betreiber gehostet werden , der die Registrierung von Personen durchführen wird und die Verteilung der Städte in 7 Unterkünften. In zwanzig Monaten nach Mailand etwa 70.000 Flüchtlinge bestanden , sind 15.000 Kinder .

      Mailand , 10. Juli 2015 - Der ehemalige OND Schiene über Tonale (Ecke Via Sammartini ) zur Verfügung gestellt von den Staatsbahnen und umgeschult von Arca Foundation Projekt , Royal Engineers und Katastrophenschutz der Stadt Mailand eröffnet die Drehscheibe für den Notfall Flüchtlinge . Es wird auf die Besatzung übertragen werden , zu der Zeit aktiv in Piazza Luigi di Savoia , in den ehemaligen Büros vorübergehend von Groß Stationen gewährt . Von Samstag, 11. JULI wird die erste Aufnahme von Flüchtlingen , Familien mit Kindern und Alleinreisende , die in Central Station ankommen beginnen.

      Sicherlich ist es einfacher, zu entscheiden, nicht mit dem Problem fertig zu werden und lassen Sie andere handeln. Milan hat einen anderen Weg gewählt und nur die Öffnung dieser Nabe, die den Ort ankommende Flüchtlinge mit Würde und Anstand in der Stadt wird begrüßt wird aufgezeichnet werden und dann in den 7-Betreuungseinrichtungen, um die Nacht begleitet werden, ist es die Demonstration. Wir wissen, dass dieser Raum, renoviert und ausgestattet richtig, ist keine dauerhafte Lösung. Die Flüchtlingskrise ist viel komplexer und beinhaltet nicht nur Mailand, nicht nur Italien, sondern in ganz Europa. Die Stadt tut alles, um den Bedürfnissen aller Bürger gerecht zu werden und diejenigen, die vor Hunger und Folter sind auf der Flucht, Spannungen zu vermeiden, aber wir können einen so starken Druck der Ankünfte nicht lange ertragen. Sicherlich werden wir auch weiterhin unseren Teil dazu beitragen, die Teil einer Stadt, die niemanden allein nicht verlassen und wir sind stolz darauf ", schloss der Bürgermeister Pisapia.

      "Endlich öffnen wir in Central Station eine Drehscheibe für die Erstaufnahme ausgestattet und für medizinische Hilfe für Flüchtlinge auf dem Weg von Mailand - Kommentar Räte für Sozialpolitik, Pierfrancesco Majorino und Sicherheit und soziale Coesioine, Marco Granelli - nach langen Monaten verbrachte in Mezzanine, die Passage in den Wagen und die vorübergehende Unterbringung in der Big-Stationen lokale Galerie. Wir danken den Staatsbahnen für diesen Ort zur Verfügung gestellt zu haben, Army Corps of Engineers und Municipal Civil Defence, um es in sehr kurzer Zeit und Arca Foundation Projekt für ORGANISATION SICHERHEIT + Räume gelegt. Der Zustrom von Flüchtlingen aus dem Süden von Italien keine Anzeichen zu stoppen, aber jetzt haben wir eine ordentliche Struktur, die jeder wird erlauben, besser zu arbeiten und in der Stadt Zerstörung und Abbau zu begrenzen. In diesen 20 Monate, hat die Mailand mit Großzügigkeit und Solidarität, erweist sich als die Stadt freundlich und zivilisiert zu sein. Wir erneuern zu allen Freiwilligen und an der Mailänder ihnen unser Dank. "

      Der Raum ist groß 450 Quadratmetern und gliedert sich in drei große Zimmer plus Bad und andere Räume kleiner (als Speicher verwendet) und wird die Besatzung Betreiber beherbergen, die in sieben Notunterkünften die Registrierung von Personen und Verteilung durchführen wird: Aldini und Mambretti (Ark Project), Haus Suraya (Cooperativa Farsi Next), ehemaliger -Cie über Corelli (Gepsa) und Cara über Corelli (Rotes Kreuz), XXV Aprile (Stadt der Engel) und die Spur 21 der Shoah-Gedenkstätte (Gemeinschaft Sant'Egidio ) für insgesamt etwa 1.300 Betten. ( ... )



      Artikel 2
      Die Nabe der Flüchtlinge über Tonale geschlossen und zog nach Via Sammartini . Montag, ohne vorherige Ankündigung , fanden die Freiwilligen die Tür verschlossen , weil im Inneren wurde eine Inspektion eines der Unternehmen nehmen , die den Kauf der Räumlichkeiten optioniert haben , im Rahmen der Privatisierung der großen Stationen . Vor einem Jahr war das Unternehmen " geben in " der Stadt und Präfektur vorübergehend die ehemalige Kantine der Eisenbahn nach der Arbeit. " Es war ein Notfall im Gange und hatte Platz für die erste Aufnahme gegeben - er erklärt Wichtige Stationen - jetzt wie in den Vereinbarungen Besitz nehmen und alternativ gewähren , ohne zusätzliche Kosten, einen anderen Ort , in Umstrukturierung "

      Durch die Stadträtin für Soziales, Pierfrancesco Majorino , bestätigt: " Große Stationen versetzt uns in Eile, aber er sollte es uns danken , weil wir völlig die Orte renoviert , die eine Katastrophe waren am Montag wieder öffnen wir vorübergehend über Tonale , Umzug wartet in über Sammartini , die stattfinden wird in . kommenden Wochen , sobald die neue Zentrale wird fertig sein. es Torheit wäre die Station eine Nabe , zu berauben würde für Reisende auch große Unannehmlichkeiten sein. " Die neue Zentrale wird weiter von der Station entfernt , im Gegensatz zu über Tonale, wo für 12 Monate mehr als 50 Tausend Flüchtlinge übergeben . In den letzten zwei Tagen haben sie mehr als 200 empfangen , von denen 30 nur den Weg des Nordeuropa stattgefunden haben.

      "Wir mussten sie auf der Straße zu helfen , mit einem einzigen Punkt der Unterstützung ein Wohnwagen - die Freiwilligen in orange bib protestieren - . . Es gab auch eine Mutter mit einem Baby von vier Monaten eine Schande " Alberto Sinigallia , Präsident und Direktor von Project Ark Hub-Station , die Arme erstreckt . . " Jetzt Wer kommt, ist auf dem Weg von der Stadt Sie sind alle Asylbewerber , die aufhören Die Zentren sind voll Wir haben auch eine der Strukturen gefüllt . die für Obdachlose verwendet wurden. wir sind 600 Sitzplätze , aber es gibt keine andere . Ich weiß nicht, wie wir es tun , wenn Ankünfte zu erhöhen. " ( ... )

      Also irgendeine Ausweicheinrichtung scheint es noch zu geben.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Dann braucht man wohl bald auch eine "Notstation" am Brennerübergang.
      Denn da werden gerade die baulichen Voraussetzungen für die Sperrung
      der Flüchtlingsroute Italien/Österreich/Deutschland geschaffen.
      Wird in absehbarer Zeit dort das nächste Lager von "Gestrandeten"
      entstehen. Selbst Bayern will "Grenzschützer" dorthin entsenden.
      Kommt die humanitäre Hilfe wieder nur von "Freiwilligen".......
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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