Fluechtlingsbetreuung/Containertagebuch

      Wenn ich selbst keine Ahnung habe melde ich Beratungsbedarf an.
      Peter Lustig kann es uns nun nicht mehr erklären. Aber ihr wißt ja,
      Vorlesungen sind cool. Auf MDR-Figaro habe ich mir deshalb gestern
      den Vortrag einer Professorin für Migrations-und Integrationsforschung
      reingezogen. Ein voller Mitschnitt existiert leider nicht, doch die
      Zusammenfassung verlinke ich unten.
      Die ambivalenten (gegensätzlichen) Ansichten und Einstellungen zu Migranten
      und den daraus erwachsenden Integrationsaufgaben ergeben sich aus der
      Bandbreite des in der Gesellschaft existierenden Narrativs (Gequatsches unter den
      Leuten). Wir brauchen mehr aktive Impulse der Integrationsbefürworter. Denn nur
      so kann die unentschlossene "Mitte" der Gesellschaft in diesen Prozeß einge-
      bunden werden. Momentan hat die ablehnende Seite mehr Bindungskraft......
      Gerade das Beipiel der Migration Anfang der 90iger Jahre macht mich hellhörig.
      Vorallem möchte ich sie mal fragen, ob bei den 800.000 Migranten 1992 die inner-
      deutschen Binnenflüchtlinge schon mit berücksichtigt sind.
      mdr.de/mdr1-radio-sachsen/audiogalerie-aufgefallen100.html

      PS: Ich habe aus einem "refurbished" Computer und einigen Spenderorganen von
      schon begrabenen Geräten ein neues Schmuckstück gebastelt. Nun noch mit
      Softwaredownloads "for free" aufhübschen und schon ist C@T für die nächsten
      Jahre wieder gut versorgt. :smfreude:
      Eine gaaanz normale Vorgehensweise, die ich schon als Kind von meinen Eltern
      abgeschaut habe. Aber man kann das auch wunderbar verkomplizieren. Ich könnte
      wetten; da hat jemand seinen "Dr. sc. oec." dafür bekommen.
      Mein persönlicher Beitrag zur Konsumoptimierung, durchgeführt als "Feldtest" . :zwinker2:
      de.wikipedia.org/wiki/Haushaltsoptimum
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Eine Performance, die den Zuschauer mit auf die Reise
      nimmt, das Kopfkino einzuschalten. Emphatie gegenüber
      den Flüchtlingen macht ein gutes Bauchgefühl. Doch manche
      Dinge sind hart bis unerträglich...und mitunter auch schwer
      zu vergleichen. Besonders die 2 Protagonisten sind ein
      Beispiel dafür. Wie sich die Geschichten von jetzt und damals
      auch gleichen mögen. In Wahrheit sind die beiden auf der Bühne
      ein Beispiel für Täter. Nicht der Mensch als Person sondern das
      Volk das er vertritt und der Dinge die in seinem Namen geschahen.
      Levi: wegen den Zionisten in seinem Volk leben `zig Millionen Araber seit Jahrzehnten im Exil
      Jusuf: wer Veränderung (arabischer Frühling) mit Gewalt erzwingen will
      muß mit Nebenwirkungen rechnen .....

      Gerade vor dieser Entscheidung standen wir 89/90. Und es ist nicht auszudenken was
      passiert wäre, wenn eine Seite des Konfliktes nicht freiwillig aufgegeben hätte. Die Ukraine
      oder Syrien ist eine "Blaupause" davon. Was überhaupt nicht angesprochen wurde:
      Die zig Millionen innereuropäischen Wirtschaftsflüchtlinge. Nach dem 2. Weltkrieg in
      die USA/ Kanada, die Vertriebenen aus den "Ostgebieten", die Griechen/Italiener/Türken als
      Dauer-Gastarbeiter, die Osteuropäer und innerdeutschen Wirtschaftsflüchtlinge nach dem Wegfall
      der strengen Grenzregime. Jeder hat ein Schicksal und mancher fühlt sich zurückgesetzt
      zu den Beiden auf der Bühne und man findet ihn deshalb bei der eingeblendeten Demonstration wieder.
      Damit schließt sich der Kreis zum weiter oben erwähnten Vortrag und dem "Narrativ" der Gesellschaft.
      Wir müssen es schaffen, im intergesellschaftlichen Dialog die Dinge durch die Augen des
      Gegenüber zu sehen. Nur so kann es eine Darstellung der Geschichte geben, die alle mitnimmt.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Mittlerweile habe ich das Gefühl, wir sind an einer
      emotionalen Grenze angelangt. Nicht die Lebensumstände
      um uns herum, der nicht endente Strom der Migranten,
      die Unsicherheit für die Zukunft etc. ....sondern die Über-
      betonung der Gefahren und Risiken. Der Zusammenhalt
      der Gesellschaft geht verloren....das macht mir Angst.
      Aber wenn ich ehrlich bin, davon haben wir uns schon
      1989 verabschiedet. :muede_traurig:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Damals gab es (bis 89 zumindest in einem Teil Deutschlands) ein allgemeines
      Gefühl eines "Wir". Dies ermöglichte es einer Gruppe der Gesellschaft die
      anderen "Teilgruppen" für ihren Weg mitzunehmen. Heute ist dieses
      Gemeinschaftsgefühl verloren gegangen. Die Gruppen werden gegeneinander
      ausgespielt. Zwar ist eine Diskussion über Lösungswege Bestandteil einer
      Demokratie, doch wenn man den Gemeinsinn nach dem Motto "Teile und Herrsche"
      verwirft, geht das große Ziel verloren: Ein auskömmliches und annehmbares Leben
      für alle Schichten der Gesellschaft. Dieser Kit zwischen den Individuen einer
      Gesellschaft (Ausgleich der Bedürfnisse) kann auch durch ein anderes Element
      ersetzt werden: Nationalismus
      Das hat in der Migrations-Diskussion einen bedeutenden Einfluß, das spürt jeder.

      Damit sind die national-konservativen Kräfte in unserem Land das logische Ergebnis
      des Untergangs der sozialen Marktwirtschaft. Diese wird durch den Neo-Kapitalismus
      verdrängt, der weltweit (Globalisierung) die Menschen gegeneinander ausspielt.
      Als nächste Stufe wird in einer neuen Industriellen Revolution "X" die Mensch-Maschine
      gegen den Menschen ausgespielt. Ohne ein Grundvertrauen in die Gesellschaft wächst
      die Angst der Menschen dadurch exponential. Manche Fachleute sprechen schon von
      der Vision einer neuen Welle von "Maschinen-Stürmern" nach dem Motto: "Macht kaputt
      was Euch kaputt macht." Sogar die Grenze zwischen Betroffenen und Unbetroffenen
      kann man heute schon definieren. Alle Tätigkeiten zum Broterwerb, die einigermaßen
      wiederholbar und mit logischen Abläufen verknüpft sind (also ohne schöpferische Impulse
      auskommen) werden in Zukunft mehrheitlich nicht mehr verfügbar sein.
      Ausweg: Ein National-Staat, der seine patriotischen Einwohner trotzdem mit an dem
      Bruttosozialprodukt teilhaben läßt. Im weitesten Sinne zeigen sich da Elemente des
      National-Sozialismus. Das schließt auch die Ablehnung des Zuzuges von anderen
      Nationalitäten durch die Angst vorm Verdrängungswettbewerb ein.
      Manch einer der Fachleute empfindet das als eine "logische" Entwicklung.
      Glücklicherweise ist es nicht die einzig mögliche. :floet1:

      Und nun zurück zum Punkt "X" :
      Industrie 4.0 (beinhaltet außerdem das "Netz der Dinge" im Bereich Datenverarbeitung)

      focus.de/finanzen/news/roboter…in-gefahr_id_5325883.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Was seht ihr hier?
      focus.de/politik/videos/claus-…echtlinge_id_5328612.html

      Ich sage Euch mal, was ich sehe...
      Einen Sozialwissenschaftler, der zwar punktgenau die Quellen dies Fremdenhasses
      erkennt, aber nicht in der Lage ist zur Änderung dieser an der Wurzel aufzurufen.
      Viel mehr fordert er die Benachteiligten in dieser Gesellschaft auf einem "Burgfrieden"
      zuzustimmen. Eine Festschreibung und Zementierung der Ungleichheiten mit der
      Begründung "Nächstenliebe". Ob das auf Dauer funktioniert?
      Wer die Menschen, die eine Eindämmung des Wohlstandsgefälles fordern als "Dumme"
      bezeichnet, gehört nicht in diese Welt.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Viele Flüchtlinge werden momentan auf dem Weg nach
      Zentraleuropa zwangsweise festgehalten. Außer ein
      paar Bildern von den Einsätzen an den Grenzzäunen
      erfahren wir nicht viel. Und auch nicht von den realen
      Situationen in den Herkunftsländern. Nur, das es dort
      eigentlich gar nicht "schlimm" ist...zB. Afghanistan und wir
      die Menschen bedenkenlos zurückschicken können. :kopfkratz:
      Umso wichtiger kann ein Blick auf Einzelschicksale sein,
      die das Leben dort nachvollziehbar machen und damit auch
      die Fluchtursachen.
      Leider schicken wir Menschen ins Weltall, überwachen flächen-
      deckend das Internet ....doch für eine unabhängige automatische
      kostenfreie Übersetzungslösung in der weltweiten Kommunikation
      hat es bisher nicht gereicht. Man könnte meinen entweder soll die
      Kommunikation über Ländergrenzen erschwert werden oder es
      fürchtet jeder die mögliche Überwachung. Hilft nur eins: translate
      yourselve... Bilder sind glücklicherweise selbsterklärend.
      aljazeera.com/indepth/features…pray-160301094614933.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Eine Festschreibung und Zementierung der Ungleichheiten mit der Begründung "Nächstenliebe". Ob das auf Dauer funktioniert?

      Sicher nicht.

      Pegidisten sowie AfD/NPD'ler bestehen
      a) aus Verbrechern mit gefestigter rassistischer Grundeinstellung
      b) aus Dumpfbacken minderer Intelligenz
      c) aus Angstneurotikern die zu feig sind in Psychotherapie zu gehen, weil es bequemer ist, Aussenstehende für das eigene Elend verantwortlich zu machen.

      Die Gruppen b) und c) lässt sich ggf. durch soziale Maßnahmen d.h. Verringerung der sozialen Schere reduzieren. Es geht nich an, dass Reiche immer reicher und Arme immer Ärmer werden, wir brauchen eine Umverteilung von unten nach oben und nicht ungekehrt, wie bisher.

      Ansonsten müssen die Herrschaften erzogen werden in der Weise, dass sie merken: Je lauter sie schreien, desto mehr erreichen sie das Gegenteil. Z.B. dadurch, dass öffentlichkeitswirksam für jede AfD/NPD-Wählerstimme ein Flücjhtling mehr aufgenommen wird als eh geplant. Bei der Bundestagswahlen 2013 gab's ca. 2 Millionen AfD-Wähler, die Zahl dürfte sich inzwischen verdoppelt haben - es gibt Arbeit !

      Rassistische Hassabsonderungen a la Glaubitz sollten sofort und immer beseitigt werden, notfalls mit Schusswaffengebrauch. Schliesslich sind Menschenleben in Gefahr.
      (Falls mich jetzt jemand mit Petry oder der Störchin in Verbindung bringen will: Diese Damen fordern den Mord an Unschuldigen die nur eine imaginäre Linie überschreiten wollen, das ist etwas völlig anderes).
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      2.3.2016

      Den anfänglichen Leerlauf nutze ich für meine Spickzettelsammlung, da der alte vollgeschrieben ist, und ich aktuell von zwei Dolmetschern, d.h. Farsi und Arabisch (rechter Zettel), unterstützt werde.





      Es wär doch gelacht, wenn wir die Wand nicht zugeklebt bekommen ... Und nachdem die ersten Patienten eingetrudelt sind, sieht man auch dem Schreibtisch an, dass hier gearbeitet wird.



      Eine Mutter von fünf Kindern überrascht mich mal wieder. Dass Menschen ihre Niere gespendet haben, um die Reise finanziert zu bekommen, war ja hier schon Thema. Aber diese Frau hat das umgekehrte Problem:
      "Sie fragt nach einer Nierentransplantation", übersetzt der Dolmetscher.
      Es stellt sich heraus, dass die Mutter verzweifelt ist, weil (die Familie ist bereits registriert und krankenversichert) zwei ihrer Kinder in der Uniklinik liegen und einen wohl ererbten Nierenschaden haben, das eine, wie ich bei meinem Anruf auf der Station feststelle, hängt bereits an der Dialyse.
      Allerdings beteuert die Krankenschwester auch, dass wirklich alles für die Familie getan wird, was in dieser Situation geht - ich lass das der Mutter übersetzen, und sie ist tatsächlich etwas beruhigt und bedankt sich für die Beratung.

      Nachdem die Mutter gagangen ist, gestalte ich kurzfristig unseren Schrank um, im Gefühlswechselbad zwischen Situationskomik und Mitleid mit der geplagten Frau.



      Der nächste Patient hat auf seinem behaarten Schädel eine münzgroße verkrustete Wunde, ohne dass er sich an einen Unfall erinnert. Ob er hier bleiben will, ist noch nicht klar. Die Wunde sieht nicht entzündet aus, die Kruste bedeutet erstmal einen gewissen Infektionsschutz, und ich entschliesse mich, das Ganze erstmal so zu lassen. Wobei es eine kutane Leishmaniose sein könnte, auch Aleppo-Beule genannt, also eine Parasiteninfektion, die von allein wieder weggeht. Und man kr4iegt es nur einmal im Leben. So bekommt der Mann einen Dokumentationszettel mit, dass er das vom nächsten Arzt kontrollieren lassen soll.

      4.3.2016
      Läusealarm ! Und Krätze dazu.
      Da eine achtköpfige Familie betroffen ist, die in einer Stunde nach Thüringen weiter will - nein, nicht nach Hermsdorf, lieber COOLmann :grins: - sind wir mit unseren Vorräten sowie logistisch überfordert. Ich gebe Cortisonsalbe mit, damit es nicht so arg juckt, die Kleiderkammer gibt Wollmützen aus, um die Viecher nicht von Kopf zu Kopf springen zu lassen, ansonsten Infozettel in Deutsch und in Farsi - die älteste Tochter kann das lesen, die andern nicht.

      Schulbildung ist in vielen Gegenden Afghanistans ein Riesenproblem und mit ein Fluchtgrund.


      Wirksam können Krätze wie Läuse erst am Zielort behandelt werden, weil man danach duschen sowie die Kleidung wechseln und waschen muss, mit Glück also am Abend in irgendeiner Notunterkunft.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      "Nicht nach Hermsdorf" ist ein kleiner Trost.
      Bis dahin müssen sie aber öffentliche Verkehrsmittel nutzen. :haarerauf:
      Da wir sich wohl der eine oder andere ungebetene Gast einen neuen
      Wirt suchen. Migration im Tierreich eben. :zwinker2:
      Durch die vielen Reisetätigkeiten vorallen Richtung Ost-Europa haben wir
      auch hier schon oft solche ungebetenen Gäste (zB. Kindergarten).
      Mittlerweile wissen wir aber, daß dies überhaupt kein Zeichen für mangelnde
      Hygiene ist. Ein anderer Fakt macht mir dafür um so mehr Sorgen. Mit den
      Migranten kommt ein Schub an ganz anderen "Gästen" mit.: Bakterien und Viren
      die wir in Deutschland schon halbwegs als "unter Kontrolle" abgehakt haben.
      Masern, Hepatitis, Tuberkulose, Lepra (im Mittelalter bekannt als Aussatz) uvm..
      Wegen TBC auch der Röntgen-LKW vor der Erstaufnahmeeinrichtung.
      Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme! Aber auch bis dahin wieder gilt:
      öffentliche Verkehrsmittel+ Massenunterkünfte incl. Kontakt mit zT. ehrenamtlichen
      Helfern werden genutzt noch bevor eine gründliche Erstuntersuchung stattfindet.
      Bestehen genug Möglichkeiten unter den Migranten und zum Umfeld etwas weiterzugeben.
      Was sagt denn die berufene Ärzteschaft dazu?

      PS: Beim Frühstück hab ich das ganze mal mit C@T besprochen. Und was
      soll ich sagen? Kopfkino!!! Im Zweifelsfall ist bei grizzly dann der Bart ab. :zwinker2:
      Und dann wäre noch die Möglichkeit der "Sackratten".
      :nachdenken: Das würde zum Frühstück aber zu weit führen.
      Sonst schmeckt der Tee nicht mehr.:tea_cup3:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Mit den Migranten kommt ein Schub an ganz anderen "Gästen" mit.: Bakterien und Viren die wir in Deutschland schon halbwegs als "unter Kontrolle" abgehakt haben. Masern, Hepatitis, Tuberkulose, Lepra (im Mittelalter bekannt als Aussatz) uvm..
      Wegen TBC auch der Röntgen-LKW vor der Erstaufnahmeeinrichtung. Eine wichtige Vorsichtsmaßnahme! Aber auch bis dahin wieder gilt: öffentliche Verkehrsmittel+ Massenunterkünfte incl. Kontakt mit zT. ehrenamtlichen Helfern werden genutzt noch bevor eine gründliche Erstuntersuchung stattfindet. Bestehen genug Möglichkeiten unter den Migranten und zum Umfeld etwas weiterzugeben.
      Was sagt denn die berufene Ärzteschaft dazu?

      Sind bisher die Ausnahme und statistisch unterdurchschnittlich aufgetreten.
      Das sagen die Ärzte der Hamburger ZEA (Zentrale Erstaufnahmeeinrichtungen, kurz Camps), an deren Fortbildungen ich regelmäßig teilnehme und als "der Kollege vom Hauptbahnhof" schon einen Namen habe :grins:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -


      Am 27.2. fand eine kleine Demo statt, die Helfer haben sich dafür zu einem Gruppenbilöd vorm Hamburger Rathaus zusammengestellt. Meiner einer ist ganz hinten mit der schwarzen Mütze, von rechts zwischen dem 2. und 3. Rathausfenster.

      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      14.3.2015
      Trotz Grenzblockaden ist es lebhaft im Bieberhaus. Zum einen kommen immer wieder Menschen durch, wenngleich wohl nicht über Idomeni, zum andern warten hier viele zerrissene Familien auf ihre unterwegs irgendwo festsitzenden Angehörigen. Und damit können wir uns über Arbeitsmangel nicht beklagen.

      Hüftdysplasie.
      Das bedeutet, das der Hüftgelenkkopf nicht ausreichend vom Pfannendach bedeckt ist und leicht auskugeln kann. Um das zu vermeiden, zieht man den Neugeborenen hier Spreizhöschen an, in schweren Fällen wird es operiert. Diese Fehlbildung kommt relativ häufig vor, und die Behandlung ist in Deutschland Routine.

      Die 16jährige Afghanin, die heute in mein Sprechzimmer hinkt, hatte nicht so viel Glück. Keine Behandlung nach der Geburt, schon in Afghanistan mehrmals eingerenkt worden, auf der Flucht genügte ein Stolpern, und schon musste irgendwo im Iran oder der Türkei die schmerzhafte Prozedur wiederholt werden. Wie viele Kilometer sie mit dem schmerzenden Bein zurücklegen musste auf ihrer Flucht, weiss niemand.

      Die Vorgeschichte erzählen lassen und eine kurze Untersuchung - mehr braucht es für diese wahrscheinliche Diagnose nicht. Die Familie will hier bleiben, so müssten die "Camp"-Ärzte eine vermutlich erforderliche Operation einigermaßen schnell einleiten können, ich schreibe schon mal meinen Info-Zettel. Einstweilen gebe ich dem Mädchen Unterarmgehstützen, davon haben wir genug, und ein paar Schmerztabletten.
      Unsicher stakst sie mit den ungewohnten Gehhilfen herum. Aber sie weint nicht mehr. Und als ich eine Stofftasche um den Handgriff hänge, damit sie darin etwas transportieren kann - schliesslich hat sie jetzt keine Hände mehr frei - da lacht sie übers ganze Gesicht.


      Kürzlich hab ich gelesen, dass Schweden zum 30.6. des Jahres mehrere Banknoten aus dem Verkehr zieht. Unter anderem Zwanzig- und Fünfzig-Kronen-Scheine, von denen ich selber noch ein paar habe. Viel wert sind die nicht, aber zum Verfallenlassen zu schade - die von hier immer noch nach Schweden reisenden Flüchtlinge können ein paar Schwedenkronen gut gebrauchen.
      Deshalb habe ich dazu aufgerufen, und tu es auch hier, alle Scheine, die ihr noch habt, an eine Flüchtlingsberatung zu spenden oder einfach in einen Umschlag zu stopfen und ihn ausreichend frankiert hierher zu schicken:
      Transitberatung Bieberhaus
      Heidi-Kabel-Platz
      20099 Hamburg
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      :daumenhochklein: Bravo Norbert :blreich:

      Im ständigen Rampenlicht steht der frühere Arbeitsminister Norbert Blüm schon länger nicht mehr. Das hindert ihn nicht daran, für die Armen und Schwachen dieser Welt das Wort zu ergreifen. Zusammen mit dem Magazin Stern-TV hat der 80-Jährige am Wochenende bei den Flüchtlingen in Idomeni übernachtet. Eine Erfahrung, die Blüm tief bewegt hat. Für Kritiker der Aktion findet er klare Worte.

      Mehrfach wird Norbert Blüm ungehalten. "Das sind Schwätzer", poltert der frühere Arbeitsminister, als ihn Stern-TV-Moderator Steffen Hallaschka in der Sendung am Mittwochabend mit einem Presseartikel zu seiner Reise ins Flüchtlingslager im griechischen Idomeni konfrontiert. "Die sollen sich nicht mit mir beschäftigen, sondern mit den Leuten." Auch mancher Kommentator in den sozialen Netzwerken, der aus der Entfernung schlaue Ratschläge an die gestrandeten Flüchtlinge verteile, sollte sich damit besser zurückhalten, rät der 80-Jährige.

      Nicht aus der Entfernung, sondern aus nächster Nähe hatte sich Blüm am vergangenen Wochenende ein Bild gemacht von der verzweifelten Lage der Menschen in dem völlig überfüllten Lager, das aufgrund des tagelangen Regens regelrecht im Schlamm zu versinken droht. Vor allem auf die Kinder kommt der frühere Minister bei der Schilderung seiner Eindrücke immer wieder zu sprechen. Rund 5000 sollen es in Idomeni mittlerweile sein. Viele davon krank durch den Regen und die Nässe, und zum Teil erst wenige Tage alt.

      Europa baue Stacheldrähte gegen Kinder und solle sich schämen, sagt Blüm und fordert einen "Aufstand gegen eine Politik, die so viel Unmenschlichkeit verbreitet". Überhaupt lässt der 80-Jährige an der Europäischen Union kaum ein gutes Haar. "Haben die nichts Besseres zu tun?", fragt Blüm mit Blick auf die Bemühungen, den Briten den Verbleib in der Union mit der Möglichkeit zur Kürzung der Sozialleistungen für Zuwanderer schmackhaft zu machen.

      In Idomeni sei alle fünf, sechs Stunden ein Güterzug über die Grenze gelassen worden, schildert Blüm eine weitere Erfahrung aus dem Flüchtlingslager. "Güter und Waren grenzenlos, Menschen eingesperrt. Das halte ich für eine perverse, verrückte Welt", so der Ex-Minister.

      t-online.de/nachrichten/auslan…-muss-sich-schaemen-.html
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Der kleine Norbert...bei ihm waren die Renten noch sicher.
      Aber auch das ist Schnee von gestern. Genau so wird es
      mit seiner Aktion werden. Heute noch voller Inbrunst auf
      Menschenrechte pochen und morgen wird er vor dem
      deutschen "Rechtsstaat" (hihi rechts im wahrsten Sinne des
      Wortes) Rede und Antwort stehen müssen. Mit seiner Aktion
      unterstützt er angeblich Gesetzesbrecher. (Was immer das auch
      bedeuten mag.) => Flugblattaktion "Kommando Norbert Blüm" zur
      Aufstachelung zum illegalen Grenzübertritt (in Griechenland noch
      straffrei, in der Türkei eine schwere Straftat)... Deutschland denkt noch
      drüber nach. Ich geh mal davon aus das die Aktivisten seinen Namen
      mißbraucht haben. Doch das macht erst einmal trotzdem schlechte
      Schlagzeilen und ihn (incl. Unterstützer) angreifbar.
      fr-online.de/flucht-und-zuwand…ni,24931854,33954000.html

      PS: Jaja, ich seh schon...immer wieder bin ich der "Nörgler vom Dienst".
      Aber irgendeiner muß ja das Risiko-Controlling machen. :icon_thumbsup:oder :icon_thumbdown:
      Liegt sicher auch an meinem Studium: Montage -und Fügetechnik
      Da mußte man genau analysieren: was geht und was geht nicht.
      Damals gab es nix was nicht geht...egal was es an Aufwand bedeutet.
      Heute entscheiden ausschließlich die Kosten...selbst wenn es Menschenleben kostet.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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