Fluechtlingsbetreuung/Containertagebuch

      Original von COOLmann
      Unsere Kanzlerin hat einen Slogan rausgegeben.
      Ich denke mal, der steht noch nicht in den Wörterbüchern.
      "Ihr werdet wieder zurückkehren."
      Wie soll man nun das "Zurückkehren" sinnhaltig übersetzen?
      Mit wollen, dürfen oder müssen?
      :kopfkratz:

      Die Rückkehr hat ausschliesslich freiwillig zu geschehen (sonst kommen die Leute wieder zurück, d.h. hierher), nämlich dann, wenn die Lage in den Herkunftsländern wieder eine solche ist, dass die Leute auch freiwillig da hin gehen. Wie zum Beispiel nach Chile nach dem Ende der Pinochet-Diktatur oder in den 70ern, nach dem Sturz der Diktaturen in Portugal, Griechenland und Spanien. Da gab's keine Druck, und die Leute sind trotzdem heimgegangen. Weil sie ein selbstgewähltes Ziel hatten.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      "Ausschließlich freiwillig" ist ein gut gemeintes Ziel.
      Doch wie sieht die Realität in unserem bundesdeutschem
      Verwaltungsstaat aus?
      Da sollen Länder reihum zu "sicheren" Herkunftsländern
      erklärt werden, ohne eine genaue Prüfung der tatsächlichen
      Zustände. Da wird das Dublin-Abkommen mißbraucht; um VIELE
      Flüchtlinge in die "armen" süd-und osteuropäischen EU-Staaten
      zurückzuschicken. Da werden Migranten kriminalisiert, um sie so leichter
      loszuwerden. Oder die Antragstellung/ Bearbeitung/ Familiennachzug
      wird so weit verzögert, bis sie desillusioniert (nach dem Motto lieber tod
      als ewig so weiterleiden) wieder abziehen. Auch das fällt dann unter
      die Rubrik "freiwillig". Aber irgendwie habe ich dabei kein gutes Gewissen. :kopfkratz:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Demnächst machen die Schergen das so wie in Israel, wo massenhaft Eritreer und andere in irgendein anderes Land deportiert werden, das ein paar Kröten dafür kriegt, dass man die Menschen dort auf die Landebahn kippen darf.
      Uganda soll diesbezüglich derzeit der Renner sein.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      3.2.16
      Ein Norderstedter hat mir eine Bargeldspende in die Hand gedrückt, "für Ihren Laden". Die kam heute einer Frau zugute, deren Kopf schon blutig gekratzt war, und nicht nur ihr - ein kleiner Vorrat an Läusemittein kann nichts schaden.

      Personell sind wir heute gut dabei; Zarife ist unterwegs, aber dafür haben wir eine frischgebackene Hamburger Ärztin, die erstmal "mitläuft", sowie einen syrischen und eine afghanische Assistentin. Die erkennt auch schneller als ich, warum der alleinreisende Bub, der zu seinem Onkel nach Schweden will (trotz der aktuellen Grenzschikanen mit gewissen Einreisechancen, als Minderjähriger) seine Magenbeschwerden immer abends hat: Wo er herkommt, gibts keine Schokolade und ähnliches, hier haut er sich die Betthupferl rein bis nix mehr geht. Dann legt er sich hin, und die Magensäure kommt hoch ...
      Wir versuchen, ihm das Problem zu erklären, und das wird schwierig. Schon auf die Frage, wie alt er ist, antwortet er mit "drei". Nicht um uns zu täuschen, sondern weil es für den etwas Zwölfjährigen und andere aus seinem Kulturkreis oft keine Rolle spielt - ich kenne das von meinem Krankenhauspraktikum in Tansania, wo auf den meisten Krankenblättern Age: adult stand. Wahrscheinlich hat er auch jahrelang keine Schule mehr gesehen.

      Der nächste, ein junger Syrer, möchte eine Vitaminspritze. Im Gegensatz zu meistens haben wir sogar eine, aber ich will schon den Grund wissen. Nach einer Weile kommt heraus, das er in den Füßen mal Schmerzen hat und sie dann wieder gar nicht spürt. Offensichtliche Ursache: Er war drei Monate in einem Assad-Knast, wo er in einer engen Zelle auf dem Boden hocken musste - da kann man schon Nervenschäden und dauerhaft Missempfindungen in den Beinen bekommen. Und dagegen kann Vitamin B12 vorübergehend helfen.

      Danach bin ich froh, bald Feierabend zu haben.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      Nicht alle Flüchtlinge kommen in einem schlechten Zustand an.
      Wir haben ja hier so ein "Not-Unterkunftslager" bis ca. 1000 Personen
      in einer ehemaligen Großhandelshalle. Manchmal ist sie fast leer... dann
      füllt sie sich wieder, bis der nächste Schwung in Thüringen verteilt werden
      kann. Und in Reichweite liegt ein Globus-Markt mit geheizter Gastronomie
      die sich auch als Aufenthaltsraum nutzen läßt. Gestern mußte ich noch mal
      in den Baumarkt, einen Filter holen. Bei einem Käffchen läßt es sich wunderbar
      Passanten beaobachten. Überernährte syrische Mädchen im Teenie-Alter waren
      genau so unterwegs als junge Männer ohne irgendwelche erkennbare Plessuren.
      Alles in allem körperlich augenscheinlich besser drauf als ich. Da wird nicht gehumpelt
      oder krumm gegangen. Da gibt es keine Narben im Gesichtoder ähnliche Verletzungen.
      Aber über solche Beobachtungen habe ich schon früher mal berichtet. Diesmal scheinen
      auch wieder Afghanen oder Pakistani angekommen zu sein. Zwar könnte man den
      Hauttyp/Haartyp schnell mit Nordindern verwechseln. Aber der älteste der Gruppe
      (altersmäßig sicher ein Opa) hatte die typische Begleitung dieser Länder.
      Rock, weite Jacke und Tücher um Schultern, Kopf, Hals. Wie in den ländlichen Gegenden
      in Afghanistan oder im SWAT-Tal in Pakistan. Würde mich schon interessieren, welches
      Lebensschicksal diese Menschen hier her geführt hat.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Lieber COOLmann,
      vieles sieht man nicht.
      So könnte Übergewicht bei Teenies auch Zeichen einer Ess-Störung zB aufgrund zurückliegender sexueller Übergriffe sein. Und dem jungen Mann von vorgestern mit den Nervensörungen in den Beinen nach Folter hat man äusserlich ja auch nichts angesehen.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      9.2.2016
      Mein kürzlich verstorbener Vater hat, so lang er das konnte, Flüchtlinge mitversorgt, zuletzt zwei iranische Familien. Deshalb wird er sich, wenn er mir noch von irgendwoher zuschauen könnte, freuen, dass sein "Wagerl" (den Ausdruck "Rollator" mochte er gar nicht) mit irgendeinem Flüchtling weiter fährt. Zumal es mit seiner Linkshandbremse (da rechte Hand gelähmt, nach Verwundung) eine Sonderanfertigung ist. Aber zuerst einmal muss das gute Stück auf die Bahn verladen werden, und das ist ein kleines Abenteuer.

      Bis zum Bahnhof ist das ja unproblematisch. Man kann sein Gepäck damit transportieren,
      wie früher den Einkauf ...
      "bringst 'an Kast'n Bier mit, nimmst mei' Wagerl" (13.8.2013)

      Aber auch wenn ich es noch selbst durch die liftlose Kitzinger Bahninterführung schleppen kann,

      möchte ich doch wissen, was wäre wenn nicht.
      Am Bahnschalter erfahre ich, dass ich telefonisch einen Tag vorher den Zug auf das Gleis direkt vorm Bahnhof umdirigieren hätte können, aber dazu ist es jetzt zu spät. Für den ICE-Knotenbahnhof Würzburg (kein Aufzug, keine Rolltreppen) hat die gute Dame keinen Tipp - aber ich.


      Das Zauberwort heisst "kein Ausgang" und befindet sich im Abschnitt E eines jeden Bahnsteigs dort, offiziell ist es wohl eine Rampe für Versorgungsfahrzeuge. Aber natürlich kann auch jeder Rollstuhlfahrer so das Gleis wechseln, es steht bloß nirgends.

      Im ICE blockiert das Wagerl entweder den Durchgang oder, zusammengeklappt, kippt um. Zum Glück ist der Zug nicht voll, so kann ich es auf einem Sitzplatz parken. Nett immerhin, dass ich an jeder Stufe Hilfe angeboten bekomme, vom Bahnpersonal oder von anderen Reisenden.
      In Hamburg gibt's keine Hürde mehr.

      Im Bieberhaus ist es wie fast immer: Wenn ich "ausser der Reihe" komme, gibt's Arbeit. Der erste Teil des Problems ist noch einfach, nämlich die von oben bis unten mit Klebeband stabilisierte Gehstütze des Rückenschmerzen-geplagten Afghanen zu ersetzen:
      Da haben wir freie Auswahl

      Sein nächstes Problem: Immer wieder, seit vor zwei Jahren sein Bruder spurlos verschwunden ist, bekommt der Mann Muskelkrämpfe und Luftnot, meistens bei Stress. Die Untersuchung ergibt die wahrscheinliche Diagnose Hyperventilationstetanie, das ist eine zeitweiliger Änderung des Mineralgehaltes im Blut durch die Überatmung. Medizisch harmlos, von den Patienten als dramatisch erlebt. Meistens, insbesondere wenn die Betroffenen nicht grad akut diese Beschwerden haben, genügt es, ihnen das Problem zu erklären, was ich über den Dolmetscher auch versuche. Medikamente brauche es meistens nicht, sicherheitshalber sollte der Mann bei Gelegenheit neurologisch untersucht werden, was ich auf meinem Kurzbefundbericht vermerke. Dann erklärt er, im Akutfall doch über ein Medikament zu verfügen, und zieht eine Tablettendose aus der Tasche: Aufschrift Warfarin.
      Das ist für mich einigermaßen überraschend, verwenden wir dieses Medikament - oder das ähnliche Marcumar - hier nie als Bedarfstherapie, sondern nur bei schweren Durchblutungsstörungen wzB nach Thrombosen oder bei unregelmäßigem Herzschlag - und dann als Dauertherapie mit regelmäßigen Laborkontrollen, zur Vermeidung von Blutungen. Habibeh wiederum kennt das - im Iran sei das die übliche Behandlung dieses Problems.
      Andere Länder, andere Sitten, auch in der Medizin.

      12.2.2016
      Heut ist offensichtlich afghanischer Mädchentag. Die jüngste, die ohne ihre Mutter herein kommt (die schläft irgendwo auf der Etage), ist sieben. Gut, dass meine Assistentin Zarife da ist, selber erst zwanzig, aber flucht- und medizinerfahren. Behutsam und trotzdem bestimmt geht sie auf die jungen Patientinnen ein.

      Zwei Schwestern, 14 und 18, haben Zahnprobleme und trauen sich nicht zum Zahnarzt aus Angst, dass er ihnen die Zähne zieht, einer ist schon weg. Ich schreibe ihnen einen Zettel, dass Zahnbehandlung dringlich aber eine Zahnextraktion keinesfalls erwünscht ist - im Gegensatz zu den bräunlichen Bruch, den ich schon öfter gesehen habe, sehen diese Zähne gut aus. Vielleicht Calcium- oder Vitaminmangel ? Freitagmittag erwische ich weder Internisten noch Zahnärzte, das Zahnmobil
      wie die Zahnärzte in der "Praxis ohne Grenzen" sind erst am Mittwoch wieder erreichbar. So bleiben Schmerztabletten, bei der einen Antibiotika und die Empfehlung, am Montag wieder zu kommen - die Reisepapiere für Schweden werden eh ein paar Tage auf sich warten lassen.

      Dann haben wir noch mal das Thema Hyperventilationstetanie, diesmal bei einer Achtzehnjährigen. Auch hier ist der Zusammenhang mit Stress eindeutig, und ich frage sie, ob sie auf der Flucht Schlimmes erlebt hat. Da bricht sie in Tränen aus und berichtet, wie sie von türkischen Polizisten einen Hügel hinuntergestoßen worden ist.
      Sie will hierbleiben, ich schreib ihr einen Arztbrief mit der Verdachtsdiagnose Posttraumatische Belastungsstörung und der Empfehlung einer baldigen Traumatherapie, in der Hoffnung dass das irgendwas bringt. Weiter nachfragen möchte ich nicht, um keine "Flash-backs" zu provozieren, eingedenk der Mahnung meiner früheren Psychosomatik-Chefin aus Bad Wildungen, Ingrid Olbricht:
      Reiss keinen Bauch auf, wenn Du nicht weisst, wie Du ihn wieder zukriegst.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -
      :icon_thumbsup:
      Wieder ein schöner Beitrag grizzly. Das mit den Fotos, die für
      alle einzusehen sind funzt bei mir immer noch nicht. Deshalb kann ich von
      der neuen Erungenschaft unseres Migranten-Hotspots kein Beweis-
      foto mitliefern. Doch jetzt kann wenigstens die "amtsärztliche" Erstuntersuchung
      gleich vor Ort durchgeführt werden. Das DRK hat einen Röntgen-LKW
      bereitgestellt.Voraussetzung ist natürlich eine Registrierung mit polizeilicher
      erkennungsdienstlicher Behandlung. Ohne die Abnahme von Fingerabdrücken kein
      Asylantrag, ohne Asylantrag kein vorläufiger Asylausweis, ohne Asylausweis
      keine Leistungen der Hilfsorganisationen. Etwas doof für die Illegalen und
      Durchreisenden. :muede_traurig:
      Aber ich kann auch bestätigen: Die zentrale Unterbringungsmöglichkeit bei uns
      ist momentan auch nur zu 20% gefüllt.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      15.2.: Abenteuerreise nach Norderstedt-Mitte

      Heut war wieder die afghanische Großfamilie da, die auf Dokumente wartet, um doch noch nach Schweden weiter reisen zu können. Das vier Monate Baby hustet noch immer, wobei es ansonsten topfit und quietschfidel ist. Wobei die Mutter "beiläufig" berichtet, dass vor vier Wochen ein iranischer oder türkischer Grenzsoldat den Mann erschossen hat, bei dem der Kleine grad auf dem Schoß saß ... Das Baby war voll mit Blut und Splittern, habe aber sonst nichtsabgekriegt. Ob der Husten damit etwas zu tun hat ? Ich glaub's nicht, aber ausschliessen kann ich es nicht, und etwas daran machen könnte man jetzt auch nicht mehr. Das volle Programm Asthmatherapie hat meine Kollegin schon veranlasst.

      Die Zahnschmerzen der 14jährigen haben seit Freitag noch zugenommen, deshalb veranlasse ich einen Termin bei einem Zahnarzt, der das noch heute und umsonst macht. Da meine diesbezüglichen Kontakte in Norderstedt d.h. eine dreiviertel U-Bahn-Stunde vom Hauptbahnhof entfernt liegen, organisiere ich auch gleich eine Blutentnahme in meiner benachbarten alten Praxis. Zarife kann nicht mitfahren, da Amtstermin, so bring ich die Schwestern allein hin.
      Für die ist das eine Abenteuerreise, sie sind noch nie U-Bahn gefahren. Mit großen Augen hängen sie am Fenster, vor allem als ich einen kleinen Umweg an den Landungsbrücken vorbei mache, wo man eine Weile oberirdisch fährt und den Hafen sehen kann.

      Der Zahnarzt nimmt die 14jährige, die die ärgeren Schmerzen hat, gleich dran - da nicht versichert und keine Rechnung, entfällt die aufwendige Computerdokumentation. Die Zähne schauen gepflegt aus (kein Vergleich mit dem Bruch, den ich bei anderen Flüchtlingen gesehen hab), lediglich einer hat ein Loch, was die Schmerzen erklärt. Der Zahnarzt sagt auf Deutsch, was er macht ("jetzt gebe ich eine Schmerzspritze"), ich geb's in den Google-Übersetzer ein und zeige den in arabisch geschriebenen Text der Schwester, die das übersetzt. Der Zahn wird ausgebohrt und gefüllt, das Mädchen macht keinen Mucks. Wahrscheinlich hat sie schon Schlimmeres erlebt (ein Backenzahn ist im Iran nach Vorbehandlung gezogen worden).

      Die 18jährige Schwester bekommt für den nächsten Tag einen Termin. Da der Zahnarzt erklärt hat, dass es aus seiner Sicht keine Blutentnahme braucht, treten wir die Rückfahrt zu Hauptbahnhof an. Unterwegs will mir die Große etwas erklären, der Googleübersetzer ist keine Hilfe, schliesslich rufe ich eine meiner Telefondolmetscherinnen an. Ergebnis: Sie habe gar keine Zahnprobleme, aber wahrscheinlich einen Eisenmangel, ihr würde dauernd schwindlig, und sie wolle doch eine Blutentnahme.
      Klare Ansage - bemerkenswert, dass eine 18jährige aus Afghanistan, die nur ein paar Brocken Englisch spricht, diesen Zusammenhang kennt. Man darf seine Patientinnen nicht unterschätzen ! Also wieder kehrt, nach Norderstedt-Mitte, Zahnarzttermin absagen und in meiner alten Praxis Blut abnehmen. Ich hab schon im Vorfeld abgelärt, dass das Labor die Kontrolle ohne Rechnung macht - das größte Problem hat meine Mitarbeiterin mit der Eingabe in den Praxiscomputer, ohne den die Probe nicht rausgehen kann. Also denken wir uns ein Geburtsdatum aus, und eine Adresse: Heidi-Kabel-Platz 2, 20099 Hamburg.

      Und schon sitzen wir wieder in der U-Bahn. Nachdem ich über die Dolmetscherin hab fragen lassen, ob die beiden Lust hätten an den Landungsbrücken kurz auszusteigen, machen wir das. Die Mädchen sind beeindruckt. Allerdings kommen der Großen beim Heranpflügen einer Hafenfähre auch Fluchterinnerungen: "Big ship", sagt sie, und dann "Small ship Turkiye - Junan", sie meint die Überfahrt Türkei-Griechenland, macht die Wellenbewegungen nach und dass sie fürchterlich gekotzt hat.
      Bevor ich die beiden wieder bei ihrer Familie abliefere, machen wir am Hafen noch ein paar Erinnerungsphotos, auf ihren ausdrücklichen Wunsch auch mit mir zusammen. Die Bilder muss ich Euch leider vorenthalten, weil die Mädchen, selbst wenn sie zugestimmt hätten, nicht absehen können, was eine Veröffentlichung im Internet für Folgen haben könnte.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Eindruckvoll, lehrreich und geeignet wieder ein paar bohrende
      Fragen an die Politiker zu stellen. Die Überfahrt von Türkei nach
      Griechenland war im Beispielfall sicher unangenehm aber nicht
      lebensbedrohlich. Aber das ist nicht immer so. Viele Tode auf
      dem Weg von der Türkei nach Griechenland über den Seeweg, weil
      der Landweg schlichtweg militärisch abgesperrt ist. Mit dem
      Seeweg soll das ja auch in naher Zukunft passieren. Also Opfer durch
      die Handlungen zweier NATO-Staaten!!!! Und keiner macht dem eine Ende.
      Nur den Flüchtlingen soll eine Ende gemacht werden...so oder so. :muede_traurig:

      Ach ja, faßt hätte ich`s vergessen. Das Fotografieren der Notaufnahmeeinrichtung
      ist irgendwie verboten. Zumindest wird dieses Objekt zur Zeit von der Bundeswehr
      bewacht und die nehmen das echt ernst. Da muß ich mal einen unbewachten
      Augenblick abpassen. Pssst .....aber nicht weitersagen. :zwinker2:
      Bis dahin kann uns vielleicht die örtliche Tagespresse weiterhelfen, in der es seit
      dem Jahresende auffallend ruhig um dieses Thema geworden ist.
      drk-jena.de/drk-cms/fileadmin/…rtrag%20mit%20DRK_NHG.pdf
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Bis jetzt ist die medizinische Betreuung der Migranten ja noch ziemlich
      rudimentär und teilweise ehrenamtlich . Doch auf Dauer (und mit
      zunehmenden Migrantenzahlen) müssen diese Menschen regulär in
      das System integriert werden. Wie und mit welchen Auswirkungen
      dies im Rahmen der bestehenden Strukturen möglich ist könnt ihr hier nachlesen:
      focus.de/finanzen/versicherung…chtlingen_id_5290826.html

      :kopfkratz: Jetzt würde natürlich etwas fehlen wenn ich nicht auch noch einen
      Vorschlag hätte. :zwinker2:
      Gerade hatte ich ein Gerichtsurteil eines Sozialgerichtes auf dem Schirm bei dem es
      um die Anrechnung von "fiktivem" Einkommen auf die Berechnung des Kindesunterhaltes
      geht.
      (Kurz erklärt: Mann unterhaltspflichtig für Kind, das bei der Mutter lebt. Mann wurde arbeitslos und bekommt Hartz4
      und muß trotzdem ca. 280 €/Monat Unterhalt zahlen. Warum?
      Mit Mitte 30 ist es unglaubwürdig das er keine Arbeit findet. Obwohl er den Bewerbungsvorschlägen der ARGE
      nachgekommen ist hat er nur Absagen. Egal...ihm werden 1300 € netto/Monat fiktiv angerechnet.)


      Könnte man das nun 1:1 auf die Migranten übertragen hätten wir jede Menge "Vollzahler" für`s
      System der Krankenversicherung mit Milliarden fiktiver Lohnsummen pro Jahr. Das gibt fette Zeiten
      für die Sozialkassen. :kaffeetrinken1: Bleibt die Frage: Wo bekommen die Migranten das Geld her für
      die zu zahlenden Beiträge her, wenn sie nicht auf die Gesundheitsfürsorge verzichten wollen
      und auch nicht zu den priviligierten mit regulärem Job gehören ? Lösung: Schattenwirtschaft,
      Beschaffungskriminalität .....
      Das wäre dann nicht mehr fiktiv sondern real. In solch einer real-kapitalistischen
      Gesellschaft nach amerikanischem Vorbild möchte ich nicht leben.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      In solch einer real-kapitalistischen Gesellschaft nach amerikanischem Vorbild möchte ich nicht leben.

      Ich auch nicht. Das Problem dort ist, man muss diese Herschaften erstmal an die Vorstellung einer solidarischen Gesellschaft, wo jeder für jeden einzustehen hat, gewöhnen - in den 70ern hab ich einer durchaus aufgeschlossenen US-Bekannen (Ehefrau eines Militärpfarrers) versucht das System zu erklären, sie nannte es "socialist medecine". Dabei hat sich grad der vollkommen unsozialistische Bismarck dieses System, zuminedestens seine Anfänge, ausgedacht :kratz:
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      PS zur Abenteuerreise nach Norderstedt-Mitte, mit Hafenumweg:

      Die Selbstdiagnose Eisenmangel bei der Achtzehnjährigen war richtig ! Durch eine Spende ist sie jetzt mit einer dreimonatspackung Eisentabletten versorgt.

      Diese ganze Flüchtlingsbetreuung ist ja auch für mich eine emotionale Achterbahn. Man kriegt zwischendrin, meistens vollkommen unvorbereitet (so wie mit dem Baby unter Beschuss, s. oben) den absoluten Horror mit, und dann erlebe ich wieder beglückende Momente, wie die leuchtenden Mädchenaugen während der U-Bahn-Fahrt und vor allem am Hafen.

      Dabei wollte ich auch die möglicherweise unangenehme Zahnarzterfahrung überdecken, aufgrund eines eigenen Erlebnisses mit sieben: Damals wurden mir die Mandeln entfernt, in örtlicher Betäubung, was eine absolut unangenehme Prozedur war (macht man heut selbst bei Erwachsenen in Vollnarkose). Angenehm aber wiederum, dass das ganze in meinem geliebten Oberbayern stattfand, wozu ich, auch das positiv, eine lange Bahnfahrt von Parsberg bis Starnberg absolvieren durfte. Insofern war das unangenehme Arzterlebnis mit dem posiven Reiseerlebnis kompensiert.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Das Leben ist voller Emotionen. Sie ermöglichen es uns, das "Kopf-" mit
      dem "Bauchgefühl" in Übereinstimmung zu bringen. Diese emphatische
      Seite des Menschen steht der verwaltungs-technischen Organisation
      unseres Staatswesens konträr gegenüber. So weit der Fakt.
      Doch was bedeutet das nun für uns persönlich? In erster Linie führt
      es zu einer Diskrepanz zwischen den "gefühlten" Geschehnissen im Umfeld
      und der offiziellen Darstellung von Presse und Politik. Diese Kluft gibt dann
      die Möglichkeit der Manipulation...von allen Seiten.
      Nun erzähle ich mal was aus meiner "Traumwelt".
      Heute früh war es naß+ kalt+ windig. Und mein Weg zum Wocheneinkauf
      führte mich in einen Einkaufsmarkt, vorbei an der "Zentralen Notaufnahme-
      einrichtung". Überall waren Gruppen der Migranten anzutreffen. Und genau
      wie gestern in Jena auf der Suche nach einem warmen Plätzchen und für
      Deutschland angemessener Winterkleidung. Als ich dann allein im Auto saß,
      weil meine Frau noch beim Bäcker war, hatte sich wieder ein Kopfkino
      eingeschaltet. Wie fühlen sich die Menschen aus den vorwiegend warmen Gebieten
      jetzt hier in Deutschland, wenn sie zusammengesunken am Tisch in der Trefferia des
      Marktes sitzen? Denn 400m weiter oben steht ihr Feldbett in einer ehemaligen
      Großmarkthalle......
      Am besten paßt ein Song von 2013 dazu. Er erzählt vom Kampf zwischen "Gut und Böse",
      einer verlorenen Heimat, brennenden Dörfern, Freunden die vom Tod bedroht sind und
      der Hoffnung auf eine bessere Zeit.
      Das sind Begriffe, die den "Herrn der Ringe" zum Welterfolg gemacht haben und jetzt
      real wieder die Welt bewegen.
      Dieser Song ist zwar eine Melodie aus der "Herr der Ringe"-Trilogie, doch Ed Sheeran
      hätte das Lied auch vielen Völkern dieser Welt widmen können.
      Haste gut gemacht Junge. :icon_thumbsup:
      youtube.com/watch?v=mllXxyHTzfg

      Und wer jetzt noch völlig auf dem Schlauch steht....hier die Übersetzung des Textes:
      golyr.de/ed-sheeran/songtext-i-see-fire-717647.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      24.2.16

      Die afghanische Großfamilie ist inzwischen weiter gereist und hoffentlich am gewünschten Ort heil angekommen. Die 18jährige hab ich noch mit einer Großpackung Eisentabletten ausgestattet - ihre Selbstdiagnose hat gestimmt, und irgendein netter Mensch brauchte grad seine Eisentabletten nicht so dringend und hat sie mir gegeben ...

      Heute sind nicht viele Flüchtlinge hier - der Umweg um die mazedonischen Grenzabschottungen muss noch gefunden werden, aber das wird er, da bin ich sicher. "Wer Grenzen dichtmachen will, ist selber nicht dicht", das stammt vom ehemaligen CDU(!!!!)-Generalsekretär Heiner Geissler. Und es wird auch nicht funktionieren, das hat nicht mal die DDR geschafft - wer durch will kommt durch, die Richtung ist zweitrangig.

      OK, kurzfristig fehlen mir die Patienten, so dreh ich mal eine Runde durch die Etage und besuche die Kindertagesstätte, in der sich heute eine Helferin und ein Helfer mit zwei Kindern beschäftigen. Sonst versteht man oft das eigene Wort nicht, so laut ist es. Und weil ich es nicht gut finde, wildfremde Kinder im Internet zu präsentieren, kann ich heut mal Bilder machen, ohne in Gewissenskonflikte zu geraten.

      Links in der Ecke schlafen des öfteren Kleinkinder und ihre Mütter,


      während sich ihre älteren Geschwister am Kicker austoben.


      Die meisten Bilder zeigen eine Idylle, die Kinder müssen erstmal ankommen


      ... aber nicht alle, manchmal kommt auch hier der Krieg durch.


      Und wer jetzt noch nicht kapiert hat, warum vor allem Frauen und Kinder aus Afghanistan fliehen

      und hier eine sichere Zuflucht brauchen, dem ist nicht mehr zu helfen.

      Nachdem doch noch zwei (erwachsene) Patienten eingetroffen und verarztet sind, und ich grad Feierabend machen will, meldet sich ein Kollege per Email. Er hat's gut gemeint und einiges an Süßigkeiten gekauft, die wir verteilen sollen, vor allem Hustenbonbons sind natürlich sehr gefragt. Da sind die Schokoriegel im Regal liegen geblieben - er meint, die wären von "Mars" und da gäbe es eine große Rückrufaktion wegen möglicher eingebackener Plastikteile. Ich schau sie mir an, finde nichts von "Mars" und maile das zurück.

      Nachdem ich schon wieder in Norderstedt bin, bekomme ich noch eine Mail: "Milky Way" ist auch von Mars. Meine Allgemeinbildung auf diesem Gebiet lässt leider zu wünschen übrig. Ein Anruf heute im Bieberhaus ergibt allerdings, dass die Schokoriegel weg sind, hoffentlich hat's geschmeckt und das ohne Plastikteile.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Wir haben wieder mehr Direktflugverbindungen im Angebot.
      Besonders komfortabel für die abgewiesenen afghanischen
      Asylsuchenden. Mit 700 € Startkapital (unbestätigte Gerüchte) in der
      Tasche direkt zurück auf "Anfang", in die doch angeblich mittlerweile
      zahlreichen "sicheren" Gebiete Afghanistans. Und natürlich haben sich
      alle für die Direktflüge freiwillig gemeldet.
      Dies ist kein Zynismus :haarerauf: sondern die offizielle Darstellung.
      Wer`s nicht glaubt:
      spiegel.de/politik/deutschland…at-zurueck-a-1078833.html
      Man könnte meinen, die Charterflüge für das Abschiebungsprogramm werden als
      Flug in die Sonne verkauft. Man kann nur erahnen, wie schlecht es hier Menschen
      ergangen sein muß wenn sie sich freiwillich in diese Flugzeuge setzen. Hoffe mal sie
      bekommen nicht noch ne Rechnung für`s Ticket. Denn an der Deutsch-Österreichischen
      werden angeblich für die erkennungsdienstliche Bearbeitung und gegebenenfalls eine
      Zurückweisung sofort 80€ Bearbeitungsgebühren fällig.
      Werden die Antragsteller aber nach Deutschland (r)eingelassen greift das "Asylbewerber-
      Leistungsgesetz". Demnach sind Leistungen des Staates erst "zweitrangig". Alle Vermögen
      der Asylsuchenden (incl. Familienschmuck etc.) wird bis auf einen Sockelbetrag verwertet, bis
      der Staat einspringt...und das bei unserem Preisniveau. :haarerauf:
      Da geht manch ein Familienerbe durch die Esse, mit welchem im 3.Welt Land eine Familie locker
      Jahre hätte leben können wenn .......dort Frieden wäre.
      tagesschau.de/inland/fluechtlinge-bargeld-101.html
      Da ich aus dem Handwerksbereich Metallbau komme erzähle ich Euch morgen etwas zu dem
      Thema Preisbildung/Preisniveau und der Verknüpfung zum Begriff "Wucher". Schon mal als
      Vorwarnung: Die altbundesdeutsche Wirtschaft kommt dabei nicht gut weg. :floet1:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Aus dem o.g. SPIEGEL-Link:
      Zwar räumte der Minister ein, dass die Sicherheitslage in Afghanistan nicht einfach sei, es gebe aber auch "sichere Gebiete". Zuletzt startete das Auswärtige Amt vor Ort eine Kampagne mit Fernsehspots, in denen Afghanen aufgerufen werden, ihr Land nicht zu verlassen.

      Dieses Dreckschwein LÜGT !!!!!!!

      In Kabul zB kann keine Frau ohne mindestens 3 Mann Bewachung auf die Straße, sonst hat sie halt Hausarrest. OK, das entspricht dem Frauenbild eines Seehofer, der noch 1997 im Bundestag FÜR die Straffreiheit von Vergewaltigung in der Ehe stimmte (gegen die Mehrheit), aber mit Menschenrechten hat das nix mehr zu tun.
      Angesichts der Kriegslage können die heute noch sicheren Gebiete auch morgen Taliban-verseucht und damit absolut unsicher sein.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Und in Zukunft wird es schwieriger werden, vertrauensvollen
      Zugang zu den Migranten zu bekommen. Wenn schon eine
      falsche Antwort über das Lebensschicksal entscheiden kann
      werden sie lieber nix mehr sagen (oder nur noch mit ihrem
      Anwalt) ...vielleicht auch gleich in die Illegalität abtauchen.
      Denn wer verbietet es ihnen, irgendwo im Wald eine Grenze zu
      überschreiten? Deshalb heißen die Schengengrenzen ja auch
      "grüne Grenze". :zwinker2:
      focus.de/politik/videos/oester…d-duerfen_id_5314475.html
      Nächster Schritt: durchgehend bewachte Grenze mit Grenzanlagen
      und aktiver Zurückhaltung der Menschen. Was dann bei der Arbeit
      der bewaffneten Grenzschützer passiert, kann schon mal an der
      Grenze USA-Mexiko studiert werden. Da wären PEGIDA nur Weisenknaben. :haarerauf:

      PS: Aktuell bei der Zeitungsschau gefunden. Dies verweist auf die anstehenden Probleme.
      Ich hatte schon vor Wochen Bilder im Kopf: Wir bekommen bestimmt eine Einwanderungs-
      polizei nach Vorbild der ICE in den USA. Unser BMAF ist ja schließlich nur eine Verwaltungs-
      behörde ohne Vollzugsmechanismen. Bei den unten erwähnten 10% "Untergetauchten"
      handelt es sich nur um Menschen die schon einmal als Migrant erfaßt worden sind.
      Andere Quellen schätzen ein Vielfaches an illegalen Migranten, die nie erfaßt wurden.
      sueddeutsche.de/politik/fluech…st-verschwunden-1.2881071
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Es wird nicht besser werden.....
      Die sozialen Grabenkämpfe, durch die Migrantionsbewegung potenziert,
      lassen sich mit dieser Regierung nicht verhindern. Nein, sie facht sie
      noch an, indem sie die Mahner für einen gesellschaftlichen Ausgleich
      diffamiert.
      Quelle: t-online
      Schäuble dazu beim G20-Treffen in Shanghai
      Mit Blick auf das von Gabriel geforderte Solidaritätsprojekt für die deutsche Bevölkerung parallel
      zur Flüchtlingshilfe sagte Schäuble: "Wenn wir Flüchtlingen - Menschen, die in bitterer Not sind - nur noch
      helfen dürfen, wenn wir anderen, die nicht in so bitterer Not sind, das gleiche geben oder mehr, dann ist
      das erbarmungswürdig."

      Mit solchen Worten legt er Feuer an das Modell der "Sozialen Marktwirtschaft", welches die Grundlage
      für einen gesellschaftlichen Ausgleich, einen politischen Dialog und damit eine funktionierende Demokratie
      ist. Ergebnis wird eine technokratische Regierung mit Einschränkung der Beteiligung der Bevölkerung sein.
      Sozusagen die Herrschaft der Eliten zur Sicherung des neo-kapitalistischen Wirtschaftssystems.
      Mittlerweile ist das aber auch alles egal. Denn die ganze Entwicklung läuft parallel mit vielen anderen
      "Nebenkriegsschauplätzen", bei denen die mündige Bevölkerung in denen vergangenen Jahren kollosal
      versagt hat. Nun hab ich auch keinen Bock mehr. Laß sie machen......
      Wird wohl Zeit innerlich von diesem Theater Abstand zu nehmen, wie die "Nicht-Wähler" eben auch.
      Die Schweiz stimmt am Wochenende über eines der schärfsten Asylgesetze Europas ab.
      Falls es angenommen wird steht die Frage im Raum: Warum?
      Antwort könnte der Beitrag einer Schweizerin geben, dessen literarischer Inhalt lautet: Die "ausgleichenden Idealisten" sind verschlissen.
      spiegel.de/kultur/gesellschaft…er-kolumne-a-1079500.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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