Fluechtlingsbetreuung/Containertagebuch

      Es gibt in der Tat in Hamburg einige Bunker aus dem 2. Weltkrieg, die unterschiedlich genutzt werden. Der Wedel Bunker ist genaugenommen kein Hamburger Bunker, da Wedel (wie Norderstedt) zwar an die Hamburger Infrastruktur angebunden ist, aber in Schleswig-Holstein liegt. Ausserdem ist er nicht im 2. Weltkrieg gebaut worden, sondern später, im Kalten Krieg, mehr dazu hier:
      hamburgerunterwelten.de/Hilfskrankenhaus-Bunker-Wedel.html

      Der Wedeler Bunker ist nicht bewohnt, wär auch unkomfortabel, da ohne Fenster.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Containertagebuch ruft bei mir gleich wieder
      Bilder im Kopf hervor. :kopfkratz: "Big Brother" :zwinker2:
      Doch von so etwas lassen wir uns nicht beeinflussen.
      Nach meinem virtuellen Besuch des von Dir verlinkten
      Hamburger Bunkers habe ich nach anderen für die
      Flüchtlingshilfe genutzten Bauwerken in Hamburg geschaut.
      Der Bericht über die Erstaufnamestelle Rahlstedt (Hamburg)

      spiegel.de/panorama/gesellscha…puelkueche-a-1164326.html

      ist der jüngste einer ganzen Reihe von Spiegel online.
      Dort wir von verschiedenen Blickwinkeln die Bewältigung des
      Alltages im Rahmen der Flüchtlingsbewegung beschrieben.
      Wenn auch ohne Wertung doch immer emphatisch und
      distanzlos. Wäre für den Innenminister wieder ein k.o. Argument. :haarerauf:

      spiegel.de/thema/fluechtlingsheim_am_grenzweg/
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Es passiert immer öfter, dass Geflüchtete aus den skandinavischen Ländern zurückkommen, weil ihr Asylantrag dort abgelehnt wurde und selbst Menschen aus hochgradig unsicheren Ländern wie Afghanistan oder Somalia befürchten müssen, deportiert zu werden. Die Anwälte des Flüchtlingsrats versuchen dann, irgendwelche Gesetzeslücken zu finden, um diesen Menschen ein Überleben zu ermöglichen, was nicht einfach ist.

      Die Betroffenen sind dann nicht mehr krankenversichert und erfahren allenfalls eine Minimalversorgung. Hier in Hamburg funktioniert die einigermaßen, und ich bekomme auch über solche Patienten einen Arztbrief. In Schweden scheint das anders zu sein - über die Geburt eines Mädchens afghanischer Eltern existiert nur dieser zerknautsche Fresszettel, nicht viel größer als eine Essensmarke, das Bild hier ist größer als der Zettel.


      Kind Nr. 867
      (Name der Mutter)
      Geboren am 26.6.16 um 21:29
      Gewicht: 3760 Länge 50
      Kopfumfang 37


      Das war's. Keine Name des Kindes, kein Geburtsort.
      Ist ja nur ein afghanisches Mädchen.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      Logisch....
      illegaler Aufenthalt, keine Krankenversicherung,
      auf der Flucht vor der "Ausländerpolizei". Da wird im
      Untergrund selbst die Geburt eines Kindes ein
      Abenteuer für alle Seiten. Keine medizinische
      Versorgung, die "heimlich" beistehenden Helfer
      verstoßen gegen Gesetze und es gibt auch keine
      Geburtsbescheinigungen von offiziellen Stellen.
      Also gerade diese Dokumente die notwendig sind
      irgendwo auf der Welt eine Heimat zu finden.
      Wir produzieren damit weiter lustig "staatenlose"
      Menschen denen man die einfachsten Rechte
      verweigern kann. Aber es wäre ungerecht sich darüber
      aufzuregen. Seit Jahrzehnten wird das mit den
      Palästinensern praktiziert. Und offensichtlich hat es
      keinen hier gestört.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      die "heimlich" beistehenden Helfer verstoßen gegen Gesetze

      Das stimmt zum Glück nur teilweise, lieber COOLmann.
      Medizinische Hilfe, auch durch Krankenhäuser, ist hier in Deutschland nicht strafbar. Und zumindestens in meinem Aktionsbereich funktioniert das auch. Im vorliegenden Fall, wär das in Deutschland passiert, hätte ich zumindestens einen Arztbrief bekommen, aus dem auch der Name des Kindes (den ich natürlich weiss, weil ich die Eltern gefragt hab) und der Geburtsort (den mir die ortsunkundigen Eltern nicht nennen konnten) sowie evtl. Geburtskomplikationen hervorgegangen wäre.

      Problematisch wär es erst bei Hilfe zum Grenzübertritt geworden. Aber solang man nicht weiss, wer ihnen geholfen hat, kann nix passieren. Und mit den Palästinensern hast Du natürlich Recht.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      Horst/Mecklenburg, 1.9.2017
      Während wir noch versucht haben, über eine verloren gegangene Mobilnummer die mazedonische Familie mit der schwangeren 15jährigen ausfindig zu machen, hat diese, vor einer Woche bereits, entbunden. Eben kommt sie in Begleitung ihrer Oma mit dem Neugeborenen zurück ins Lager. Zum Glück ist das regionale Jugendamt bereits informiert und hat bei den nunmehr drei minderjährigen Familienmitglieder den Daumen drauf, d.h. die Ausländerbehörde kann sie nicht so einfach abschieben, weil sie "unbegleitete Minderjährige" sind - Großeltern zählen nicht als Erziehungsberechtige und das ist in dem Fall von Vorteil.

      Derweil ist eine neue Familie mit hochschwangerer Mutter angekommen, plus munterem Kleinkind - das mit der "Fresszettel-Geburtsurkunde". Ich schreib meinen üblichen Bericht und versuche den Lagerarzt zu sprechen, der Pförtner erklärt mir, die Familie würde heute noch registriert und in diesem Rahmen auch vom Arzt gesehen. Nachdem sich mein Vertrauen in die medizinische Versorgung im Lager nach den letzten Erlebnissen etwas gebessert hat, nehme ich das so hin und erkläre es dem Paar, das nach Ablehnung des Asylantrags aus Schweden überstürzt geflüchtet ist.

      Ansonsten ist heute Tschetschenen-Tag. Eine Frau, die etwa so viel Deutsch spricht, wie ich Russisch, nämlich nicht allzu viel, möchte wissen, was aus ihrem Mann geworden ist, der seit drei Tagen in örtlichen Krankenhaus liegt, und offenbar seither nicht viel passiert sei. Die Krankenhaussekretärin gibt mir die Nummer des Chefarztes (!), der mir, nachdem ich mich als Kollege vorgestellt habe, Auskunft gibt, und ich die Frau beruhigen kann. Eine meiner leichteren Übungen. Vor allem auch, weil viele medizinische Fachausdrücke in der russischen Umgangsspache verstanden werden: Das Wort "Koloskopie" zum Beispiel muss ich nicht durch eine womöglich als obszön empfundene Geste umschreiben, während das deutsche "Darmspiegelung" selbst für manche meiner Landsleute unverständlich bleibt.

      Eine junge Mutter befürchtet, dass ihr Kleinkind Schaden nimmt, wenn einige Impfungen, die es irgendwo in Russland schon bekommen hat, aber eben ohne Impfausweis oder ähnlichem - bei deutschen Ärzten heisst es: Nicht dokumentiert ist nicht geimpft. Sie erklärt mir, in englisch-russischem Gemisch, welche Impfungen das Kind bekommen hat, ich rufe in einer Kinderarztpraxis an, ob eine "Überimpfung" gegen diese Krankheiten schädlich sei, was verneint wird.
      Es geht mir ja nicht darum, die vorhandene und zum Teil wirklich notdürftige Versorgung um jeden Preis zu kritisieren, sondern im Einzelfall auch die Leute zu beruhigen und ihnen eine Prozedur zu erklären, die sie im Einzelfall als gegen sie gerichtet empfinden - was ja nicht stimmen muss. Im Gegensatz zu den möglicherweise überlasteten Lagerärzten hab ich ja Zeit. Hinderlich ist, dass wir nach wie vor nicht ins Lager dürfen. So wird Misstrauen geschürt, bei Menschen die aufgrund ihrer Traumatisierung mit Recht hochgradig misstrauisch sind - anstatt dass man alles tut, um den Betroffenen einige ihrer Ängste zu nehmen.
      Wobei es politische Kräfte gibt, die aus Niedertracht alles tun, um diese Ängste zu schüren - bei Geflüchteten wie bei Einheimischen.
      :reg:
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      - Kurt Tucholsky -
      2.9.2017 Hanseatic Help

      Überall stapeln sich die Kisten - ich hab den Eindruck, man braucht mehr Helfer, um das Gespendete zu sortieren, als noch mehr neue Spenden an Kleidern usw. Ich selber bin wieder in meiner Männerecke, räume in Kisten ein, packe Abgezähltes wieder von den Kisten in Kartons um, klebe sie zu, versehe sie mit einem Zettel wzB "Männer: Pullover, Jacken ohne Hoodies (Kapuzen) Größe M 30 Stück" und staple den Karton auf einem Wagen. Nach einer Stunde beginne ich mein Kreuz zu merken, aber das ist aushaltbar.

      Immer wieder lange Sucherei an der Krageninnenseite nach einer Größenangabe. Zum Bespiel an einem T-Shirt mit nichtssagendem Aufdruck. Aber das Schild fällt mir auf: Made in Haiti.





      Irgendeine Haitianerin hat dieses Textil genäht, für einen Hungerlohn, über Mexiko kam es hierher, und womöglich landet es in der nächsten Hilfesendung nach dem jetzt erwarteten Wirbelsturm "Irma" wieder in Haiti. So wie der Container vor einem halben Jahr, an dem ich mitgepackt habe.
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      - Kurt Tucholsky -
      So sieht er wohl aus der typische Wirtschaftskreislauf
      in den Zeiten der Globalisierung. :muede_traurig:
      PS:
      Gestern war ja der 150igste Geburtstag des Marxschen "Manifest".
      Schon damals war Marx klar geworden das die Jagd nach Profit
      die Produzenten immer weiter um den Erdball treibt um billig zu
      produzieren und später teuer zu verkaufen. Die dadurch entstehende
      Ungerechtigkeit in den Lebensverhältnissen kann man nicht mehr
      mit ehrenamtlichen Aktionen überspielen. Bei solch dramatischen
      Ereignissen wie Naturkatastrophen wird die Not der Menschen dort
      prekär und medienwirksam. Doch eigentlich leben sie in einem
      ständigen Zwang um`s Nötigste zu kämpfen.
      Hier ein Auszug aus dem Artikel des "stern" "siehe auch Ereignisthreat)
      "Marx hat ganz sicher die Globalisierung nicht nur vorausgesehen, sondern in ihren Triebkräften und Wechselwirkungen bereits analysiert", meint Hubmann. Bereits im "Kommunistischen Manifest" von 1848 heißt es: "Das Bedürfnis nach einem stets ausgedehnteren Absatz für ihre Produkte jagt die Bourgeoisie über die ganze Erdkugel. Überall muss sie sich einnisten, überall anbauen, überall Verbindungen herstellen...".

      Und beim Frühstück hat mich heute jemand mit der Nase auf einen anderen Fakt gestoßen.
      Kuba liegt gleich daneben. Statt Hilfsangebote für die betroffene Bevölkerung zu machen
      verlängert die USA die jahrzehntelange Wirtschaftsblockade nochmal mindestens um ein Jahr
      weil es im "Interesse der USA ist".
      Keiner von den politischen Gruppen bei uns ist öffentlich dagegen.
      Also sind wir stillschweigend dafür.
      Im deutschen Gesetzbuch heißt dieses Verhalten: "Beihilfe durch Unterlassung"
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Horst/Mecklenburg, 13.10.2017
      Die mazedonische Familie ist heimgefahren. So wie ich den Großvater verstanden habe, sogar freiwillig. Was halt freiwillig ist, bei einem "sicheren Herkunftsland" - eine Sicherheit, die es, wie wir gesehen haben, für Roma nicht gibt. Die Mädchen und das Baby hätten vielleicht bleiben können, der erwachsene Bruder und die Großeltern wahrscheinlich nicht - dann wäre die Familie auseinander gerissen. Dabei hat Deutschland nach den Massenmorden der Nazi an Sinti und Roma eine immerwährende Wiedergutmachungspflicht und hätte die Menschen aufnehmen müssen - was die Balkanländer nicht ihrer Pflicht enthebt, die dortigen Roma anständig zu behandeln. Derzeit tun sie das nicht, und müssten durch wirksame Sanktionen dazu gezwungen werden.

      Ärztlich habe ich heut nicht viel zu tun, ausser Arztbriefe zu "übersetzen". Die sind ja schon für deutsche Normalverbraucher oft schwer verständlich. Die Leute halten mir ihre Briefe hin und wollen wissen, was das was da steht jetzt für sie zu bedeuten hat. Ich versuche mit meinem Brösel-Russisch oder -Französisch mein Bestes. Im Brief für einen jungen Afrikaner entdecke ich, dass ein HIV-Test gemacht wurde, aber das Ergebnis aussteht. Ich frage ihn, ob ich nachfragen soll, was der "Test pour le SIDA" ergeben habe, er will es wissen.
      So etwas kriegt man normalerweise nicht am Telefon heraus. Aber weil die Durchwahlnummer draufsteht, ich die Personalien und die Archivnummer des Patienten nennen kann und vor allem weil ich mich anscheinend überzeugend als Arzt ausgebe, bekomme ich das Ergebnis: "Nicht reaktiv", das heisst kein HIV.
      Gut für den Mann, schlechter für seine Bleibechancen - mit einem Attest über eine bestehende und noch nicht behandelte HIV-Erkrankung hätten die Anwälte dem Mann vielleicht helfen können. So wird's noch schwieriger. Perverses System.

      Norderstedt, 10.10.2017
      Nach den zahlreichen Aufnahmen Geflüchteter im letzten Jahr hat die Stadt ihre Notunterkünfte massiv ausgebaut, und verschiedene Sozialdienste wie Diakonie, AWO oder Caritas haben dort Beratungsbüros eingerichtet. Meine fMitstreiterin vom Hauptbahnhof Habibeh ist dort eingestiegen, und mit ihr habe ich eine Sprechstunde vor Ort eingerichtet. Dann müssen die Mitarbeiterinnen mit ihren sprachunkundigen Klient/inn/en nicht stundenlang Zeit in Arztwartezimmern verbringen.
      Heute hätte eine junge Schwangere, die sich hier vorstellt, ihr Geburtsvorbereitungsgespräch im zuständigen Krankenhaus gehabt. Allein, ihr Mann hat sich kurzfristig nach Süddeutschland abgesetzt, und man kann eine des Deutschen noch kaum Mächtige im 8. Monat schlecht unbegleitet in einen Bus setzen, zumal sie schon den ganzen Tag erbrechen muss.
      Ich beschliesse sie hinzufahren - gegen Übelkeit im Auto gibt's Plastiktüten und Papiertücher. Ohne Zwischenfälle kommen wir in der Klinik an, die ein bissl wackelige junge Frau hängt sich bei mir ein, und so komme ich mit meinen 67 zu meiner ersten Geburtsvorbeitungsberatung - eigene Kinder waren meiner Frau und mir ja nicht vergönnt. Womöglich entsteht jetzt im Norderstedter Buschfunk das Gerücht, der Soldan wird Papa.

      Hamburg-Wandsbek, 16.10.2017
      Seit einem Jahr unterstütze ich das Flüchtlingshilfeprojekt Alraune mit regelmäßigen Sprechstunden. Ein eigenes Sprechzimmer habe ich nicht, nur eine Liege in der riesigen Aula. Ich muss mir dann jedes Mal mit Stellwänden und Tischen eines basteln, improvisieren bin ich inzwischen gewohnt.



      In letzter Zeit kamen weniger Patienten - wenn sie alle schon einen Hausarzt hätten, wär es ja gut. Muss allerdings immer wieder feststellen, dass dem oft nicht zu ist. So komme ich wieder, das nächste Mal am Mittwoch 8.11. von 12 bis 14 Uhr, Walddörferstraße 91, überm Cafe Tschai.
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      - Kurt Tucholsky -
      Meinst Du jetzt, aus dem Irak oder aus der Türkei ? Syrien - Region Idlib, wo Erdogan sein Unwesen treibt, wär auch noch eine Möglichkeit. Für wär es an der Zeit, dass die Bundesregierung die PKK erlaubt und die AKP verbietet.
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      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Im Prinzip alle.
      Denn die Aussicht auf eine autonome kurdische Republik
      war für viele der Grund dort auszuharren. Werden die Gebiete
      von den jeweiligen Zentralregierungen wieder unterworfen
      ist ein Fluchtszenario wohl das Naheliegenste. Zumal die
      Invasionstruppen nicht gerade zimperlich sind.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Bin gerade auf Mittagspause vom Büro.
      Habe heute früh mir schon mal ein paar bekleidende
      Berichte zu der verzwickten Lage in "Kurdistan"
      durchgelesen und mir ein paar Gedanken gemacht.
      Grund für das Desaster: Die Uneinigkeit der "Kurden"
      untereinander. Damit haben sie im Prinzip das Anrecht
      auf ein gemeinsames autonomes Gebiet verwirkt.
      Mit dem "Teile und Herrsche" werden sie wieder unterdrückter
      Bestandteil der jeweiligen Zentralregierungen mit einer
      neuen Fluchtwelle desillusionierter und verfolgter Kurden.
      Das absolute "Worst Case Szenario" wäre aber ein Schulter-
      schluß der Kurdenmilizen mit dem Rest der Kämpfer von ISIS.
      Denn jetzt haben sie plötzlich einen gemeinsamen Feind.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Das absolute "Worst Case Szenario" wäre aber ein Schulter- schluß der Kurdenmilizen mit dem Rest der Kämpfer von ISIS. Denn jetzt haben sie plötzlich einen gemeinsamen Feind.

      Das halte ich jetzt für weniger wahrscheinlich, aufgrund der gegenseitigen Antipathien.

      Aber die Uneinigkeit der Kurden untereinander, da hast Du Recht, ist ein dickes Problem.
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      - Kurt Tucholsky -
      Sie werden gerade von der "freien Welt" verraten.
      Das liest sich dramatisch, ist aber nur die Fortführung
      eines logischen Weges wenn man sich mit uns einläßt.
      Nach so viel Blutzoll machen sie sich vielleicht unsere
      (d.h. die us-amerikanische) Taktik zu eigen: "Der Feind meines
      Feindes ist mein Freund."
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Heute Mittag hatte ich in einer Arbeitspause schon einmal angesetzt....
      doch der Rechenknecht hat den halbfertigen Entwurf einfach verschluckt.
      Also jetzt zur verdienten Freizeit ein neuer Anlauf.
      Mitunter erfährt man bestimmte Dinge nur weil das Leben die Sinne
      schärft.
      Während im Ofen die Aschbrätel in Arbeit sind (Mittag mußte heute wegen
      der Sonderschicht ausfallen) fange ich mal ganz von vorn an.
      Mein Freund und Mitstreiter hatte am Freitag einen "Totalausfall".
      Zumindest höllische Schmerzen, ein bewegungsunfähiges Bein mit
      teilweisen Gefühlseinschränkungen und absolute "Gehunfähigkeit".
      Da wir beide noch ein paar Baustellen vor dem Wintereinbruch abschließen
      müssen hat mich das nicht nur emotional getroffen.
      Ischias-Nerv, Bandscheibenvorfall....oder was auch immer. Nun wird es
      aber auch für Euch interessant.
      Gestern wieder nach einer Möglichkeit gesucht einem nichtkrankenversicherten
      Deutschen eine medizinische Behandlung zu ermöglichen. Selbstzahler würde
      jetzt jeder sagen. Doch wenn dazu das Geld fehlt ist das auch eine Fehlleistung.
      Bin ich darauf gestoßen das die UNO Deutschland schon seit mehreren
      Jahren aufgefordert hat, Menschen "ohne Papiere" Zugang zu einer medizinischen
      Grundversorgung zu gewähren. Nach einem langen Prozeß
      hat sich nicht etwa die Bundesregierung in Berlin zu einer Lösung durchgerungen
      sondern in den Bundesländern mußte eine Lösung
      durch die "Hintertür" gefunden werden. Es gründet sich ein Verein der dann
      die Aufgaben übernimmt. Die Finanzierung? Operativ...
      je nach politischer Konstellation oder gesellschaftlichen Klima. Eine Mischung
      von Spenden,ehrenamtlicher Tätigkeit und Geldern, die verantwortungsvolle
      Länderregierungen bereitstellen.
      Ich kann jetzt nur für Thüringen sprechen. Da brauchte es erst eine "rote"
      Regierung damit 260 000 € vom Landeshaushaltt zur Verfügung gestellt
      worden. Dafür kann man hier gerade mal ein einfaches Eigenheim auf dem Lande bauen...
      nur mal zur Einordnung . Dies soll die Sachkosten für Arztpraxis, Medikamente und Honorare
      für Fachärzte und Untersuchungen/Behandlungen für 1 Jahr in Thüringen decken. :kopfkratz:
      Jetzt ist mir auch klar warum man so wenig von dieser Initiative erfährt.
      Würden wirklich alle darauf zurückgreifen die Anspruch darauf haben reicht das Geld nimmer bis zum Ende.
      Und wer genauer hinschaut: Politikergeschwätz und Lebenswahrheit klaffen
      wieder mal auseinander. Die einen meinen Migranten ohne "Aufenthaltspapiere", wobei deren Unterstützung
      eigentlich schon ein Gesetzesverstoß gegen den Ausländerparagraphen ist.
      Der Arzt vor Ort sieht aber die Menschen ohne "Krankenversicherungspapiere". Und dazu gehören
      nicht nur Ausländer sondern auch diejenigen die durch`s "soziale Netz" fallen.
      Und nun werden wir mal konkret!
      Gestern öffnete eine Praxis in Jena die vom Verein "Anonymer Krankenschein e.V." getragen wird.
      Alles Wissenswerte wird Euch gleich der eingesetzte Arzt erklären.
      mdr.de/mediathek/fernsehen/vid…7748e51b_zs-1638fa4e.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 13 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Nun steht uns im Zuge der Jamaika-Koalition eine
      Beteiligung der"Grünen" in der Regierungsverantwortung
      bevor. In diesem Zusammenhang möchte ich an den
      gesunden Menschenverstand dieser Herren und Damen
      appellieren: Es gibt nicht nur asylsuchende Ausländer
      in unserem Land...mittlerweile suchen fast eine halbe
      Million Deutsche Asyl in ihrer eigenen Heimat. :haarerauf:
      zeit.de/gesellschaft/zeitgesch…chlose-fluechtlinge-armut
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.