Die EU ist am Ende

      Die EU ist am Ende

      Dieses Fazit muß man wohl nach der genauen Beobachtung
      der ganzen "Griechenland-Debatte" ziehen. Im Gegensatz zu
      Spanien, Portugal und Irland hat das "massive Leihen" von Geld
      zur Bedienung der Altschulden nicht zum Erfolg geführt. Durch
      die schwache griechische Wirtschaft hat das verordnete Spar-
      regime zu einem Einbruch im Binnenmarkt geführt, der letztendlich
      zur Unmöglichkeit der Rückzahlung von Krediten, Zinsen und
      Zinseszinsen geführt hat. Auf deutsch: das Konsolidierungs-
      programm ist gescheitert. Wobei ein "Grexit" eigentlich auch nur
      eine Scheinlösung ist. Denn durch die Umstellung der griechischen
      Binnenwirtschaft auf eine vielfach abgewertet "Neuwährung" wird
      es unmöglich die Schulden in € oder $ zurückzuzahlen.
      Also hätte man sie auch gleich erlassen können. :feuerspuk:
      Die Auswirkungen auf den griechischen "Normalbürger" durch einen
      "Grexit" aber auch die weitere Sparmaßnahmen sind enorm negativ.
      Die vermuteten positiven Effekte für die Exportwirtschaft liegen in weiter Ferne.
      Also muß die aktuelle griechische Regierung bei dem Volk und den Wählern
      erst eine Zustimmung einholen. Denn sie wurden gewählt, um gerade dies zu
      verhindern und den arbeitenden Menschen eine Perspektive zu geben.
      Sollten sie den Forderungen der EU zustimmen müßten sie eigentlich zurücktreten
      (incl. Neuwahlen) oder aber das Volk darüber abstimmen lassen.
      Wenn die EU dies jetzt verurteilt wird für alle klar deutlich: Die EU ist kein
      demokratisches Konstrukt sondern nur Werkzeug der herrschenden Eliten.

      Und dies ist noch viel schlimmer als der ökonomische Schaden. :muede_traurig:
      Und wer "outet" sich wieder mal besonders intensiv als Gegner des demokratischen
      Volkswillens? Na, die übligen Verdächtigen :zwinker2: CDU

      Quelle: Ausschnitt aus n-tv Beitrag
      Für CDU-Politiker Gunther Krichbaum ist mit der Ankündigung eines Referendums in
      Griechenland die Grundlage für eine Zustimmung des Bundestages zu weiteren
      Hilfen entfallen. Regierungschef Alexis Tsipras "hat mit der Ankündigung selbst den
      Stecker gezogen", sagte der Vorsitzende des Europaausschusses zu Reuters.
      "Die von uns verlangte Zustimmung des griechischen Parlaments ist aber mit der
      Referendumsankündigung hinfällig."
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Selbst wenn das griechische Volk "ja" zu den schmerzlichen
      sozialen und wirtschaftlich kontraproduktiven Einschnitten
      im Rahmen dieses schon als gescheitert eingestuften
      Wirtschaftserholungsprogrammes sagt ,werden sie jetzt
      aus der EU entfernt. Als ultimativer Grund bleibt nun der
      Fakt der Volksabstimmung in den Geschichtsbüchern stehen.
      Ein wirklich peinlicher Vorgang für die Verfechter der Demokratie.
      Die meisten Politiker denken, daß es für die EU insgesamt nicht ins Gewicht
      fällt, wenn Griechenland durch die Pleite in einen "Failed State" verwandelt wird.
      Doch Fehleinschätzungen solcher Art haben schon die letzte große Finanz-und
      Wirtschaftskrise ausgelöst. Und damals (2008) ging es letztendlich nur um eine
      Bank (Lehman Brothers), deren Pleite das ganze "Kartenhaus" zusammenstürzen lies.
      Lassen wir uns also überraschen.....
      PS: Eine aktuelle Meldung vom Ökonomie-Fachsender n-tv zeigt schon, wohin die Reise
      geht
      Die 18 Länder der Euro-Zone - ohne Griechenland - werden noch heute Abend darüber beraten,
      wie sich die Währungsunion vor einem Zusammenbruch schützen kann. Es geht darum,
      die Stärke und Glaubwürdigkeit der Euro-Zone zu erhalten.


      ......oder eben auch nicht. :haarerauf:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Was die Juristen schon ewig angemahnt haben wird wohl
      jetzt automatisch greifen. Ein Austritt aus dem Euro geht nur
      über den Umweg des Austrittes aus der EU. Und das bedeutet
      gleichzeitig das Annullieren von Gesetzen die über die EU greifen.
      Es gibt wohl nur eine geringe Vorstellung was das alles Betrifft:
      Grenzkontrollen, Zoll-und Handelsvereinbarungen, Reise-und
      Arbeitsbeschränkungen im Rahmen der Freizügigkeit, Förder-
      gelder aus dem EU-Strukturfond u.v.m.
      Die Griechen werden dann wie ein Nicht-EU-Mitglied behandelt-
      Vielleicht führen wir dann wieder die Visum-Pflicht für Griechen
      ein, damit uns die Welle der Wirtschaftsflüchtlinge nicht überrollt.
      Quelle:n-tv
      Nach Aussage von Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling ist ein Grexit
      nun fast unausweichlich. Zunächst müsse Griechenland aber ein Ausscheiden aus der
      EU beantragen, die anderen Länder müssten dem zustimmen, sagt Schelling.
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Ich war heute Nachmittag auf einen kurzen Ausflug
      zum Kännchen Tee auf dem Marktplatz der Nachbarstadt.
      Und wie es der Zufall so will hatte die Stadtkirche geöffnet.
      Nach den ganzen Gedanken um die Griechen-Finanzkrise,
      die Opfer unter den Touristen in Tunesien, dem Anschlag in
      Frankreich, dem geplanten Einmarsch der Türkei in die
      syrischen Kurdengebiete ......etc. habe ich die Gelegenheit genutzt
      und eine Kerze zur "Fürbitte" für das Wohl all dieser Menschen
      angezündet. Das ist zwar für eine evangelische Kirche nicht gerade
      eine Alltagsgeste, aber in diesem Fall wurde diese Zeremonie wohl von
      den Katholiken übernommen. Und sie tat gut. :icon_thumbsup:
      In solchen verrückten Zeiten braucht selbst ein "religiös Gläubiger light"
      das eine oder andere Ritual der inneren Stärkung. Ein Russe hätte einfach
      "Sto Gramm" auf "Mütterchen Rußland" (Naroda) gekippt und gut ist`s. :zwinker2:
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „COOLmann“ ()

      Seit der Unabhängigkeit 1832 ist Griechenland verschuldet, anders wären die Waffenkäufe für den Unabhängigkeitskrieg nicht zu finanzieren gewesen. Britische, französische und russische (ja, auch die !) Banken hatten das veranlasst, sicher mit Zustimmung der jeweiligen Regierungen, um die türkisch-osmanische Konkurrenz niederzuhalten. Später kam noch der Zwangskredit der Nazis dazu, von dem Schäuble und Konsorten nix mehr wissen wollen.
      Will sagen:
      Seit 1832 fressen sich die Banken an den Zinsen, die sie dem griechischen Volk abpressen, dick und fett. Damit muss jetzt Schluss sein, d.h. Schuldenschnitt sofort !
      Und zwar keinen Hair-Cut, sondern die Guillotine.
      Alles weg, und dafür eine gesalzene Abgabe für alle Millionäre der EU, um diejenigen zu unterstützen, die sonst unter die Räder kämen.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Im folgenden Link steht mal eine Zusammenfassung zumindest
      im Kontext was unsere Regierung uns wissen lassen will.
      Wobei ich persönlich der Meinung bin, daß die ganze Sache
      schon nach dem Bürgerkrieg 49 anfing.
      lpb-bw.de/ursachen_krise_griechenland.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.

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      Original von COOLmann
      Wobei ich persönlich der Meinung bin, daß die ganze Sache
      schon nach dem Bürgerkrieg 49 anfing.

      Der Bürgerkrieg hatte zur Folge, dass große Teile der Bevölkerung von der politischen Willensbildung ausgeschlossen wurden, und eine US-Marionettenregierung natürlich alles gemacht hat, um die Geldsäcke zufrieden zu stellen, u.a. der Verzicht auf Rückzahlung der von den Nazis erzwungenen Zwangskredite.

      Angie und Schäuble sollten sich (Bezugsjahr: 2005) erstmal an die eigene Nase fassen:
      Die neue Regierungschefin scherte sich nicht um die Regeln des europäischen Stabilitätspaktes. Sie machte einfach noch mehr Schulden – 25 Milliarden Euro obendrauf. "Statt über Sparen und Reformieren nachzudenken, beschließt die Regierung ein Wohlfühlprogramm", ätzte die Welt. Merkel plane "einen Bundeshaushalt mit Rekorddefizit, der weder verfassungsgemäß ist noch die Maastricht-Kriterien erfüllt".

      Was damals in Deutschland geschah, liest sich wie eine Beschreibung der Ereignisse in Griechenland heute: Die Krise sitzt tief, die alte Regierung wurde aus dem Amt gefegt, und die neuen Verantwortlichen denken erst einmal daran, wie sie ihr Land kurzfristig stabilisieren können. Mit dem Unterschied, dass Merkel den Griechen verwehrt, was sie sich einst selbst gönnte.

      Ganzer Text: zeit.de/2015/13/nationalismus-populismus-medien-griechenland

      Und wie ich schon sagte - m.E. fängt das Malheur noch viel früher an, nämlich 1832. Neben den Banken war und ist die Rüstungsindustrie Hauptprofiteur griechischer Zahlungen, der griechische Militäretat ist in der Tat - wie auch der türkische - vollkommen überdimensioniert. Die Rüstungsindustriellen, die von diesem permanenten Wettrüsten profitierten, sollten massivst zur Verantwortung gezogen werden.

      Im übrigen hat nicht nur die Rüstungsindustrie (incl. der deutschen) an Griechenland profitiert (und tut es noch), sondern auch der deutsche Staat. Ich hab bei meinem einzigen Griechenlandurlaub 1993 selber die Militärkolonnen mit den IFA-Lastwagen aus der abgewickelten NVA gesehen, mit oberflächlich "Bundeswehr" drübergesprüht und griechischen Kennzeichen. Umsonst waren die sicher nicht.
      :reg:
      :wechsel:
      Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
      - Kurt Tucholsky -
      Griechenland hat eine lange Geschichte. Wenn man unsere
      Politiker so hört könnte man meinen, die aktuelle Schuldenkrise
      geht bis auf Aristoteles zurück. Aber hin und wieder findet
      auch eine unparteiische (wenn auch nicht parteilos -> Europamitglied
      der Grünen), sachbezogene und intelligent analysierende
      Stimme den Weg in die Presse. Ich stelle den Link mal ganz fix ein
      bevor der Beitrag wieder in der Schublade verschwindet.

      n-tv.de/politik/Juncker-hat-di…sagt-article15408656.html
      Wenn am Abend noch das Feuer brennt hat der Schmied den Feierabend verpennt.
      Aus dem :ob: Interview mit Sven Giegold:
      Die Griechen haben die Entscheidung zwischen Pest und Cholera: Austerität oder alle Verwerfungen durch einen Euro-Ausstieg. Ich persönlich würde wahrscheinlich mit Ja stimmen. Aber ich finde, wir Deutschen sollten den Griechen keine Wahlempfehlungen geben. Wir sollten dafür werben, dass nun ein faires Angebot auf den Tisch gelegt wird. Man erkennt echte Europäer daran, ob sie noch für einen fairen Kompromiss kämpfen in diesen Tagen. Merkel darf sich nicht länger verstecken, sondern muss über den Schatten der Skeptiker in ihrer Fraktion springen und für eine Einigung arbeiten.

      Die Deutschen haben in Griechenland einerseits so viel Unheil angerichtet und andererseits nach dem Krieg so viel unverdiente Solidarität erfahren, u.a. von Griechenland, dass Merkel und Konsorten bezüglich Tsipras-Kritik mal gaaaaaaanz leise sein und sich stattdessen für eine Griechenland-Hilfe einsetzen sollten, die auch diesen Namen verdient.
      :reg:
      :wechsel:
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      - Kurt Tucholsky -