Mit einem ehemaligen Fischkutter will eine Initiative aus Brandenburg Bootsflüchtlingen auf dem Mittelmeer helfen. Der hochseetüchtige Kutter "GO 46" wird derzeit im Harburger Binnenhafen umgebaut und mit moderner Satellitentechnik ausgerüstet. Ende März soll das 20 Meter lange Schiff unter dem Namen "Sea Watch" von Hamburg aus Richtung Mittelmeer starten. Die Aktivisten haben den alten Kutter in den Niederlanden gekauft. Unterstützung bekamen sie dabei unter anderem auch von ehemaligen "Cap Anamur"-Helfern. Die "Cap Anamur" war in den 80er-Jahren im chinesischen Meer im Einsatz, um Boat People zu retten, und nach der Jahrtausendwende auch im Mittelmeer.
Die Besatzung der "Sea Watch" soll Flüchtlingen vor allem mit Rettungsinseln und Schwimmwesten helfen, sie aber nicht unbedingt an Bord nehmen. Die Initiatoren wollen vor allem schnelle Rettung durch die zuständigen Institutionen anfordern und mit Bildern und Videos im Internet über das Flüchtlingsdrama auf dem Mittelmeer informieren. "Unsere Initiative ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, wird jedoch sichtbare und hörbare Zeichen setzen", schreiben sie auf ihrer Website.
Die "Sea Watch" soll zwischen Malta und der afrikanischen Küste eingesetzt werden. In den kommenden Wochen - so rechnen die Initiatoren - machen sich bei ruhigem Wetter erneut Zehntausende Flüchtlinge auf den Weg nach Europa.
ndr.de/nachrichten/hamburg/Fis…chtlinge,seawatch100.html
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In Funk und Fernsehen wird viel über die aktuelle Flüchtlingsproblematik im Mittelmeer diskutiert. Jeden Monat sterben Menschen bei dem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren. Die Europäische Politik tut wenig, um dies zu verhindern. Im Gegenteil: Ertrunkene Flüchtlinge werden billigend in Kauf genommen, da Abschreckung politisch gewollt ist.
Mit einem privaten Schiff im Seegebiet zwischen Malta und der libyschen Küste wollen wir diesem unhaltbaren Zustand ganz praktisch etwas entgegen setzen. Die MS Sea-Watch wird Flüchtlingsbooten in Not Ersthilfe leisten und die Rettung durch die zuständigen Institutionen einfordern und forcieren.
Wir wollen die offiziellen Stellen in Europa in die Pflicht nehmen, indem wir Neuigkeiten vom Meer live übers Internet und per Telefon berichten. Unsere Mittel sind beschränkt, aber wir können Zeichen setzen.
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